Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.

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          <p><pb facs="#f0027" n="XXI"/><fw place="top" type="header">Bemerkungen.</fw><lb/>
die darin befindlichen Nahrungstheile auf&#x017F;chließt, wird &#x017F;ie immer eine &#x017F;ta&#x0364;rkere<lb/>
Ernte geben, je fleißiger &#x017F;ie bearbeitet wird. Hierdurch wird &#x017F;ie dann freilich aber<lb/>
auch eine &#x017F;ta&#x0364;rkere Aus&#x017F;augung bewirken. Außerdem aber nimmt die Brache ohne<lb/>
Zweifel eine atmo&#x017F;pha&#x0364;ri&#x017F;che Du&#x0364;ngung an, und die&#x017F;e wird um &#x017F;o kra&#x0364;ftiger &#x017F;eyn,<lb/>
je mehr Kraft &#x017F;ich im Boden befindet; auch wird bei gro&#x0364;ßerer Kraft ein &#x017F;ta&#x0364;rkeres<lb/>
Austreiben des Unkrauts erfolgen, und hierdurch der Acker mehr bereichert werden.<lb/>
Wenn wir al&#x017F;o einer Brache bei 40 Grad Bodenkraft 10 Grad Kraftzuwachs bei-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o ko&#x0364;nnen wir bei 50 Grad 11, bei 60 Grad 12 u. &#x017F;. f. annehmen.</p><lb/>
          <p>Was die Aus&#x017F;augung der behackten Fru&#x0364;chte anbetrifft, &#x017F;o la&#x0364;ßt &#x017F;ich daru&#x0364;ber,<lb/>
bei den wider&#x017F;prechenden Erfahrungen mit Zuverla&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit noch nichts be&#x017F;timmen,<lb/>
da einige &#x017F;ie fu&#x0364;r &#x017F;tark aus&#x017F;augend, andere fu&#x0364;r &#x017F;ehr &#x017F;chonend erkla&#x0364;ren. Nach meinen<lb/>
Beobachtungen kann ich ihnen keine &#x017F;tarke aus&#x017F;augende Kraft beime&#x017F;&#x017F;en, und wenn<lb/>
ich den Kartoffeln zwei Fuder Du&#x0364;nger <hi rendition="#aq">per</hi> Morgen mehr gegeben habe, als der<lb/>
reinen Brache, &#x017F;o habe ich wenig&#x017F;tens keinen Ru&#x0364;ck&#x017F;chlag der zwei darauf folgen-<lb/>
den Getreideernten, der Ger&#x017F;te na&#x0364;mlich und des Rockens zu&#x017F;ammengenommen,<lb/>
bemerkt. Ich bitte Andere darauf zu achten, da der Fall nicht &#x017F;elten vorkommt,<lb/>
daß man den ganzen Brach&#x017F;chlag wegen Mangels an Du&#x0364;nger im Fru&#x0364;hjahre noch<lb/>
nicht ganz mit Hackfru&#x0364;chten be&#x017F;tellen kann. Ich glaube inde&#x017F;&#x017F;en daß es einen Un-<lb/>
ter&#x017F;chied mache, ob man, be&#x017F;onders die Kartoffeln, dicht oder weitla&#x0364;uftig pflanze,<lb/>
und in jenem Falle wirklich einen etwas ho&#x0364;heren Ertrag davon habe; den ich aber<lb/>
nicht will, weil er die Bearbeitung er&#x017F;chwert, und die Verbe&#x017F;&#x017F;erung des Ackers<lb/>
zuru&#x0364;ckha&#x0364;lt, und deshalb auch nur 80 Scheffel, aber die &#x017F;chwache Ein&#x017F;aat von<lb/>
5 Scheffeln berechne. Aus die&#x017F;en Gru&#x0364;nden &#x017F;etze ich ihre Aus&#x017F;augung auf 30, rechne<lb/>
ihnen aber den Vortheil der Bearbeitung gleich der Brache mit 10 wieder zu gut.</p><lb/>
          <p>An alle mir bekannten Erfahrungen gehalten, finde ich die&#x017F;e Sa&#x0364;tze pa&#x017F;&#x017F;end.<lb/>
Ich bin aber u&#x0364;berzeugt daß &#x017F;ie noch mehr berichtigt werden ko&#x0364;nnen. Insbe&#x017F;ondere<lb/>
mochte auf ver&#x017F;chiedenem Boden ein ver&#x017F;chiedenes Verha&#x0364;ltniß in einem oder dem<lb/>
anderen Stu&#x0364;cke eintreten. Außerordentlicher Boden darf gar nicht in Betracht<lb/>
kommen, de&#x017F;&#x017F;en Kraft man zuweilen fa&#x017F;t zu vermindern nicht zu vermehren trachtet.</p><lb/>
          <p>Daß eine gewi&#x017F;&#x017F;e Ordnung in der Natur hier &#x017F;tatt finde, wodurch &#x017F;ich der Er-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Zweiter Theil. d</fw><lb/></p>
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