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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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ern Detail, wird dem Publikum in den in der
Vorrede erwähnten Heften bekannt gemacht wer-
den. Es werden diejenigen, welche das Institut
zu Möglin in der Folge besuchen, insbesondere
aufgefordert, hierauf selbst ihre vorzügliche Auf-
merksamkeit zu wenden. Die Sache ist von ho-
her Wichtigkeit!

Daß eine Berechnung der ausgesogenen und
wiedergegebenen Kraft des Bodens, und der aus
selbiger zu erwartenden Mittel-Ernten, möglich
sey, daß eine gewisse dem Kalkul zu unterwer-
fende Natur-Ordnung statt finde, ist, wie ich
glaube, von selbst einleuchtend, von allen nach-
denkenden Ackerbauern seit jeher dunkel aner-
kannt. Ob aber der Maaßstab, den ich angege-
ben, richtig gradirt; ob die Positionen, die ich
nach der Masse der von mir gemachten und ge-
sammelten Beobachtungen auf Mittelboden in
unserem Klima annehmen zu müssen glaube,
zutreffend sind, darüber kann ich noch keinen in
Erfahrungssachen vollgültigen Beweiß führen.
Dies ist nicht die Sache eines Einzelnen, kaum
einer Generation. Es ist mir vielmehr glaub-
lich, daß manche Sätze berichtigt werden müssen.
Aber erst müssen wir einen Maaßstab überhaupt

ern Detail, wird dem Publikum in den in der
Vorrede erwaͤhnten Heften bekannt gemacht wer-
den. Es werden diejenigen, welche das Inſtitut
zu Moͤglin in der Folge beſuchen, insbeſondere
aufgefordert, hierauf ſelbſt ihre vorzuͤgliche Auf-
merkſamkeit zu wenden. Die Sache iſt von ho-
her Wichtigkeit!

Daß eine Berechnung der ausgeſogenen und
wiedergegebenen Kraft des Bodens, und der aus
ſelbiger zu erwartenden Mittel-Ernten, moͤglich
ſey, daß eine gewiſſe dem Kalkul zu unterwer-
fende Natur-Ordnung ſtatt finde, iſt, wie ich
glaube, von ſelbſt einleuchtend, von allen nach-
denkenden Ackerbauern ſeit jeher dunkel aner-
kannt. Ob aber der Maaßſtab, den ich angege-
ben, richtig gradirt; ob die Poſitionen, die ich
nach der Maſſe der von mir gemachten und ge-
ſammelten Beobachtungen auf Mittelboden in
unſerem Klima annehmen zu muͤſſen glaube,
zutreffend ſind, daruͤber kann ich noch keinen in
Erfahrungsſachen vollguͤltigen Beweiß fuͤhren.
Dies iſt nicht die Sache eines Einzelnen, kaum
einer Generation. Es iſt mir vielmehr glaub-
lich, daß manche Saͤtze berichtigt werden muͤſſen.
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[324/0341] ern Detail, wird dem Publikum in den in der Vorrede erwaͤhnten Heften bekannt gemacht wer- den. Es werden diejenigen, welche das Inſtitut zu Moͤglin in der Folge beſuchen, insbeſondere aufgefordert, hierauf ſelbſt ihre vorzuͤgliche Auf- merkſamkeit zu wenden. Die Sache iſt von ho- her Wichtigkeit! Daß eine Berechnung der ausgeſogenen und wiedergegebenen Kraft des Bodens, und der aus ſelbiger zu erwartenden Mittel-Ernten, moͤglich ſey, daß eine gewiſſe dem Kalkul zu unterwer- fende Natur-Ordnung ſtatt finde, iſt, wie ich glaube, von ſelbſt einleuchtend, von allen nach- denkenden Ackerbauern ſeit jeher dunkel aner- kannt. Ob aber der Maaßſtab, den ich angege- ben, richtig gradirt; ob die Poſitionen, die ich nach der Maſſe der von mir gemachten und ge- ſammelten Beobachtungen auf Mittelboden in unſerem Klima annehmen zu muͤſſen glaube, zutreffend ſind, daruͤber kann ich noch keinen in Erfahrungsſachen vollguͤltigen Beweiß fuͤhren. Dies iſt nicht die Sache eines Einzelnen, kaum einer Generation. Es iſt mir vielmehr glaub- lich, daß manche Saͤtze berichtigt werden muͤſſen. Aber erſt muͤſſen wir einen Maaßſtab uͤberhaupt

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/341>, abgerufen am 18.04.2024.