Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

weise Maaßregeln der Regierung von innen her-
aus wieder verstärken solle, um solche dann bei
einer günstigen Gelegenheit zur Abwerfung dieses
Druckes anzuwenden. Diese Erholung hat uns
die rastlose Gewalt des Feindes nicht gegönnet,
aber um so früher die Gelegenheit herbeigeführt,
durch die höchste Anspannung unserer, an sich
noch schwachen Kräfte jenes Ziel zu erstreben.
Man glaubte jetzt eben die Ruhe von Europa
völlig gesichert, und es gingen von mehreren Mit-
gliedern jenes Vereins Anfragen bei mir ein,
wann ich den Termin der bestimmten, nun um so
freudigern Zusammenkunft, und der Ansicht von
dem, was auch in diesen schweren Zeiten in Mög-
lin geleistet sey, ansetzen würde: als durch das
Wiedererscheinen des nicht tief genug in den Ab-
grund geschleuderten Ungeheuers, der größere Theil
der schätzbarsten Mitglieder jenes Vereins aufs
neue die Sense gegen das Schwert zu vertau-
schen bereit war, und somit diese Versammlung,
wie so manches andere, gestört wurde.

Ich finde mich daher bewogen, dasjenige
dem Publikum mitzutheilen, was ich vorerst die-
ser Versammlung ausführlich an Ort und Stelle
vorzulegen dachte. Es enthält die Geschichte
meiner hiesigen Wirthschaft, oder die Beschrei-

weiſe Maaßregeln der Regierung von innen her-
aus wieder verſtaͤrken ſolle, um ſolche dann bei
einer guͤnſtigen Gelegenheit zur Abwerfung dieſes
Druckes anzuwenden. Dieſe Erholung hat uns
die raſtloſe Gewalt des Feindes nicht gegoͤnnet,
aber um ſo fruͤher die Gelegenheit herbeigefuͤhrt,
durch die hoͤchſte Anſpannung unſerer, an ſich
noch ſchwachen Kraͤfte jenes Ziel zu erſtreben.
Man glaubte jetzt eben die Ruhe von Europa
voͤllig geſichert, und es gingen von mehreren Mit-
gliedern jenes Vereins Anfragen bei mir ein,
wann ich den Termin der beſtimmten, nun um ſo
freudigern Zuſammenkunft, und der Anſicht von
dem, was auch in dieſen ſchweren Zeiten in Moͤg-
lin geleiſtet ſey, anſetzen wuͤrde: als durch das
Wiedererſcheinen des nicht tief genug in den Ab-
grund geſchleuderten Ungeheuers, der groͤßere Theil
der ſchaͤtzbarſten Mitglieder jenes Vereins aufs
neue die Senſe gegen das Schwert zu vertau-
ſchen bereit war, und ſomit dieſe Verſammlung,
wie ſo manches andere, geſtoͤrt wurde.

Ich finde mich daher bewogen, dasjenige
dem Publikum mitzutheilen, was ich vorerſt die-
ſer Verſammlung ausfuͤhrlich an Ort und Stelle
vorzulegen dachte. Es enthaͤlt die Geſchichte
meiner hieſigen Wirthſchaft, oder die Beſchrei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0019" n="2"/>
wei&#x017F;e Maaßregeln der Regierung von innen her-<lb/>
aus wieder ver&#x017F;ta&#x0364;rken &#x017F;olle, um &#x017F;olche dann bei<lb/>
einer gu&#x0364;n&#x017F;tigen Gelegenheit zur Abwerfung die&#x017F;es<lb/>
Druckes anzuwenden. Die&#x017F;e Erholung hat uns<lb/>
die ra&#x017F;tlo&#x017F;e Gewalt des Feindes nicht gego&#x0364;nnet,<lb/>
aber um &#x017F;o fru&#x0364;her die Gelegenheit herbeigefu&#x0364;hrt,<lb/>
durch die ho&#x0364;ch&#x017F;te An&#x017F;pannung un&#x017F;erer, an &#x017F;ich<lb/>
noch &#x017F;chwachen Kra&#x0364;fte jenes Ziel zu er&#x017F;treben.<lb/>
Man glaubte jetzt eben die Ruhe von Europa<lb/>
vo&#x0364;llig ge&#x017F;ichert, und es gingen von mehreren Mit-<lb/>
gliedern jenes Vereins Anfragen bei mir ein,<lb/>
wann ich den Termin der be&#x017F;timmten, nun um &#x017F;o<lb/>
freudigern Zu&#x017F;ammenkunft, und der An&#x017F;icht von<lb/>
dem, was auch in die&#x017F;en &#x017F;chweren Zeiten in Mo&#x0364;g-<lb/>
lin gelei&#x017F;tet &#x017F;ey, an&#x017F;etzen wu&#x0364;rde: als durch das<lb/>
Wiederer&#x017F;cheinen des nicht tief genug in den Ab-<lb/>
grund ge&#x017F;chleuderten Ungeheuers, der gro&#x0364;ßere Theil<lb/>
der &#x017F;cha&#x0364;tzbar&#x017F;ten Mitglieder jenes Vereins aufs<lb/>
neue die Sen&#x017F;e gegen das Schwert zu vertau-<lb/>
&#x017F;chen bereit war, und &#x017F;omit die&#x017F;e Ver&#x017F;ammlung,<lb/>
wie &#x017F;o manches andere, ge&#x017F;to&#x0364;rt wurde.</p><lb/>
        <p>Ich finde mich daher bewogen, dasjenige<lb/>
dem Publikum mitzutheilen, was ich vorer&#x017F;t die-<lb/>
&#x017F;er Ver&#x017F;ammlung ausfu&#x0364;hrlich an Ort und Stelle<lb/>
vorzulegen dachte. Es entha&#x0364;lt die Ge&#x017F;chichte<lb/>
meiner hie&#x017F;igen Wirth&#x017F;chaft, oder die Be&#x017F;chrei-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0019] weiſe Maaßregeln der Regierung von innen her- aus wieder verſtaͤrken ſolle, um ſolche dann bei einer guͤnſtigen Gelegenheit zur Abwerfung dieſes Druckes anzuwenden. Dieſe Erholung hat uns die raſtloſe Gewalt des Feindes nicht gegoͤnnet, aber um ſo fruͤher die Gelegenheit herbeigefuͤhrt, durch die hoͤchſte Anſpannung unſerer, an ſich noch ſchwachen Kraͤfte jenes Ziel zu erſtreben. Man glaubte jetzt eben die Ruhe von Europa voͤllig geſichert, und es gingen von mehreren Mit- gliedern jenes Vereins Anfragen bei mir ein, wann ich den Termin der beſtimmten, nun um ſo freudigern Zuſammenkunft, und der Anſicht von dem, was auch in dieſen ſchweren Zeiten in Moͤg- lin geleiſtet ſey, anſetzen wuͤrde: als durch das Wiedererſcheinen des nicht tief genug in den Ab- grund geſchleuderten Ungeheuers, der groͤßere Theil der ſchaͤtzbarſten Mitglieder jenes Vereins aufs neue die Senſe gegen das Schwert zu vertau- ſchen bereit war, und ſomit dieſe Verſammlung, wie ſo manches andere, geſtoͤrt wurde. Ich finde mich daher bewogen, dasjenige dem Publikum mitzutheilen, was ich vorerſt die- ſer Verſammlung ausfuͤhrlich an Ort und Stelle vorzulegen dachte. Es enthaͤlt die Geſchichte meiner hieſigen Wirthſchaft, oder die Beſchrei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/19
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/19>, abgerufen am 29.03.2024.