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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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des, eine geringe Ausbeute von 104 Scheffeln.
Auf einem kleinen gemergelten Theile stand er
am besten, weniger gut auf dem gemoderten,
aber äußerst schlecht auf dem seit 1807 ruhen-
den und nun fleißig bearbeiteten Lande, und gab
einen neuen Beweiß, daß so erschöpftes Land,
ohne andere Erfrischung seiner Kraft als langer
Ruhe, sich seiner Bestellung nicht verlohne. Der
Werth seines Ertrages war 130 Thlr. Die
Bestellungskosten betrugen 153 Thlr., und die
Erntekosten, die in diesem Jahre ungemein hoch
waren, 25 Thlr. Folglich war dabei ein Ver-
lust von 48 Thlr.; der freilich den besondern
Jahresverhältnissen mit beizumessen ist. Die Klee-
weide ist zu 18 Thlr. auf etwa 24 Morgen be-
rechnet.

Schlag 3. Nur die mit Gerste bestelleten
11 Morgen wurden mit Wicken zur Saat be-
stellt und gaben 89 Scheffel. Auf das übrige
ward nach dem Umbruch zum Theil Spergel ge-
säet, der aber nur abgeweidet ward.

Schlag 5 gab einen Ertrag von 506 Schef-
fel Roggen und 203 Scheffel ausgezeichnet schwe-
rem Hafer. Letzteren von 18 Morgen, die nicht
frisch gedüngt und nur einmal gepflügt waren.
Dieser Theil hatte nach der letzten schwachen

des, eine geringe Ausbeute von 104 Scheffeln.
Auf einem kleinen gemergelten Theile ſtand er
am beſten, weniger gut auf dem gemoderten,
aber aͤußerſt ſchlecht auf dem ſeit 1807 ruhen-
den und nun fleißig bearbeiteten Lande, und gab
einen neuen Beweiß, daß ſo erſchoͤpftes Land,
ohne andere Erfriſchung ſeiner Kraft als langer
Ruhe, ſich ſeiner Beſtellung nicht verlohne. Der
Werth ſeines Ertrages war 130 Thlr. Die
Beſtellungskoſten betrugen 153 Thlr., und die
Erntekoſten, die in dieſem Jahre ungemein hoch
waren, 25 Thlr. Folglich war dabei ein Ver-
luſt von 48 Thlr.; der freilich den beſondern
Jahresverhaͤltniſſen mit beizumeſſen iſt. Die Klee-
weide iſt zu 18 Thlr. auf etwa 24 Morgen be-
rechnet.

Schlag 3. Nur die mit Gerſte beſtelleten
11 Morgen wurden mit Wicken zur Saat be-
ſtellt und gaben 89 Scheffel. Auf das uͤbrige
ward nach dem Umbruch zum Theil Spergel ge-
ſaͤet, der aber nur abgeweidet ward.

Schlag 5 gab einen Ertrag von 506 Schef-
fel Roggen und 203 Scheffel ausgezeichnet ſchwe-
rem Hafer. Letzteren von 18 Morgen, die nicht
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[189/0206] des, eine geringe Ausbeute von 104 Scheffeln. Auf einem kleinen gemergelten Theile ſtand er am beſten, weniger gut auf dem gemoderten, aber aͤußerſt ſchlecht auf dem ſeit 1807 ruhen- den und nun fleißig bearbeiteten Lande, und gab einen neuen Beweiß, daß ſo erſchoͤpftes Land, ohne andere Erfriſchung ſeiner Kraft als langer Ruhe, ſich ſeiner Beſtellung nicht verlohne. Der Werth ſeines Ertrages war 130 Thlr. Die Beſtellungskoſten betrugen 153 Thlr., und die Erntekoſten, die in dieſem Jahre ungemein hoch waren, 25 Thlr. Folglich war dabei ein Ver- luſt von 48 Thlr.; der freilich den beſondern Jahresverhaͤltniſſen mit beizumeſſen iſt. Die Klee- weide iſt zu 18 Thlr. auf etwa 24 Morgen be- rechnet. Schlag 3. Nur die mit Gerſte beſtelleten 11 Morgen wurden mit Wicken zur Saat be- ſtellt und gaben 89 Scheffel. Auf das uͤbrige ward nach dem Umbruch zum Theil Spergel ge- ſaͤet, der aber nur abgeweidet ward. Schlag 5 gab einen Ertrag von 506 Schef- fel Roggen und 203 Scheffel ausgezeichnet ſchwe- rem Hafer. Letzteren von 18 Morgen, die nicht friſch geduͤngt und nur einmal gepfluͤgt waren. Dieſer Theil hatte nach der letzten ſchwachen

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/206>, abgerufen am 28.03.2024.