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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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Nach meinen Erfahrungen kann ich also
dem Klee, selbst dem in vollig grünen Zustande
zweimal gemäheten und abgefahrenen, keine an-
dere Wirkung und keine geringere Verbesserung der
Bodenkraft in jedem Jahre beimessen, als die
man dem jährigen Dreischliegen, nach den Er-
fahrungen der Koppel-Wirthschaft, zuschreibt,
nämlich, daß sie gleich sey der Auffuhr von ei-
nem Fuder Mist. Die abgefallenen Blätter, der
untergepflügte oder vermodernde dritte Wuchs,
müssen dem Acker mehr wiedergeben, als ihm die
beiden ersten Schnitte entzogen haben Wird
der Klee abgeweidet, so ist die reichliche Weide,
in Ansehung der Dünger-Erzeugung und Kraft-
Vermehrung, wohl mehr werth; ich habe aber
keinen Unterschied gemacht, und den Zuwachs,
den der Acker durch den Klee erhält, in jedem
Jahre, in den unten folgenden Berechnungen,
= einem Fuder Mist oder = 15 angenommen.


Die ausgesogenen Nahrungstheile müssen
dem Boden, wie allgemein anerkannt ist, durch
die Aufbringung verwesender thierischer und ve-
getabilischer Stoffe, ersetzt werden. Wenn an-

Nach meinen Erfahrungen kann ich alſo
dem Klee, ſelbſt dem in vollig gruͤnen Zuſtande
zweimal gemaͤheten und abgefahrenen, keine an-
dere Wirkung und keine geringere Verbeſſerung der
Bodenkraft in jedem Jahre beimeſſen, als die
man dem jaͤhrigen Dreiſchliegen, nach den Er-
fahrungen der Koppel-Wirthſchaft, zuſchreibt,
naͤmlich, daß ſie gleich ſey der Auffuhr von ei-
nem Fuder Miſt. Die abgefallenen Blaͤtter, der
untergepfluͤgte oder vermodernde dritte Wuchs,
muͤſſen dem Acker mehr wiedergeben, als ihm die
beiden erſten Schnitte entzogen haben Wird
der Klee abgeweidet, ſo iſt die reichliche Weide,
in Anſehung der Duͤnger-Erzeugung und Kraft-
Vermehrung, wohl mehr werth; ich habe aber
keinen Unterſchied gemacht, und den Zuwachs,
den der Acker durch den Klee erhaͤlt, in jedem
Jahre, in den unten folgenden Berechnungen,
= einem Fuder Miſt oder = 15 angenommen.


Die ausgeſogenen Nahrungstheile muͤſſen
dem Boden, wie allgemein anerkannt iſt, durch
die Aufbringung verweſender thieriſcher und ve-
getabiliſcher Stoffe, erſetzt werden. Wenn an-

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[278/0295] Nach meinen Erfahrungen kann ich alſo dem Klee, ſelbſt dem in vollig gruͤnen Zuſtande zweimal gemaͤheten und abgefahrenen, keine an- dere Wirkung und keine geringere Verbeſſerung der Bodenkraft in jedem Jahre beimeſſen, als die man dem jaͤhrigen Dreiſchliegen, nach den Er- fahrungen der Koppel-Wirthſchaft, zuſchreibt, naͤmlich, daß ſie gleich ſey der Auffuhr von ei- nem Fuder Miſt. Die abgefallenen Blaͤtter, der untergepfluͤgte oder vermodernde dritte Wuchs, muͤſſen dem Acker mehr wiedergeben, als ihm die beiden erſten Schnitte entzogen haben Wird der Klee abgeweidet, ſo iſt die reichliche Weide, in Anſehung der Duͤnger-Erzeugung und Kraft- Vermehrung, wohl mehr werth; ich habe aber keinen Unterſchied gemacht, und den Zuwachs, den der Acker durch den Klee erhaͤlt, in jedem Jahre, in den unten folgenden Berechnungen, = einem Fuder Miſt oder = 15 angenommen. Die ausgeſogenen Nahrungstheile muͤſſen dem Boden, wie allgemein anerkannt iſt, durch die Aufbringung verweſender thieriſcher und ve- getabiliſcher Stoffe, erſetzt werden. Wenn an-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/295>, abgerufen am 28.03.2024.