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Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.

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Das 3. H. wie die Gemüths Neig.
Das 3. Hauptstück.
Wie die Affecten oder Ge-
müths-Neigungen eigentlich beschrieben
werden müsseu.

Jnnhalt.
Was in Beschreibung der Affecten in acht zu nehmen n. 1.
Exempel etlicher Affecten. n. 2. Die Affecten sind Be-
wegungen des Gemüths n. 3. Bey denen Affecten ist
auff viererley Bewegungen acht zu haben n. 4. (1) auff die
äußerliche n. 5. (2) auff die innerliche Bewegung des
Leibes/ die vor dem Affect vorher gehen aber der Affect
selbst nicht sind n. 6. (3) auff die erste Bewegung in dem
Willen/ welches schon der Affect ist wider die Stoicker
n. 7. (4) auff die andre unruhige Bewegung des Wil-
lens/ welche der Fortgang/ und nach den Stoickern
der Anfang des Affects ist. n 8. Wann der Affect eine
Gemühtsneigung genennet wird n. 9. wird durch die
Neigung mehr ein Thun als Leiden des Willens ver-
standen n. 10. jedoch kan der Affect auch eine Gemüths-
leidenschafft genennet werden. n. 11. Die Affecten sind
im Willen und nicht im Verstande n. 12 Was Cartesium
bewogen daß er den Affect nicht im Willen gesucht n. 13.
[1.] weil er dem Willen lauter Thätligkeiten zuschreibet
n. 14. da doch so wohl der Wille als Verstand Thätlig-
keiten und Leidenschafften hat n. 15. Ohne die Leiden-
schafften sind die Thätligkeiten nichts würckliches n. 16.
Verstand und Wille sind enge mit einander verknüpfft.
n. 17. aber sie sind nicht ein Ding n. 18. Das Empfinden
des Verstandes ist im Gehirue/ die Neigung im Hertzen
n. 19. Die Neigung und der Trieb des Willens sind kei-
ne Gedaucken n. 20. Derowegen bestehet das Wesen
des Menschen mehr in der Reigung der Seelen als in

Gedan,
Das 3. H. wie die Gemuͤths Neig.
Das 3. Hauptſtuͤck.
Wie die Affecten oder Ge-
muͤths-Neigungen eigentlich beſchrieben
werden muͤſſeu.

Jnnhalt.
Was in Beſchreibung der Affecten in acht zu nehmen n. 1.
Exempel etlicher Affecten. n. 2. Die Affecten ſind Be-
wegungen des Gemuͤths n. 3. Bey denen Affecten iſt
auff viererley Bewegungen acht zu haben n. 4. (1) auff die
aͤußerliche n. 5. (2) auff die innerliche Bewegung des
Leibes/ die vor dem Affect vorher gehen aber der Affect
ſelbſt nicht ſind n. 6. (3) auff die erſte Bewegung in dem
Willen/ welches ſchon der Affect iſt wider die Stoicker
n. 7. (4) auff die andre unruhige Bewegung des Wil-
lens/ welche der Fortgang/ und nach den Stoickern
der Anfang des Affects iſt. n 8. Wann der Affect eine
Gemuͤhtsneigung genennet wird n. 9. wird durch die
Neigung mehr ein Thun als Leiden des Willens ver-
ſtanden n. 10. jedoch kan der Affect auch eine Gemuͤths-
leidenſchafft genennet werden. n. 11. Die Affecten ſind
im Willen und nicht im Verſtande n. 12 Was Carteſium
bewogen daß er den Affect nicht im Willen geſucht n. 13.
[1.] weil er dem Willen lauter Thaͤtligkeiten zuſchreibet
n. 14. da doch ſo wohl der Wille als Verſtand Thaͤtlig-
keiten und Leidenſchafften hat n. 15. Ohne die Leiden-
ſchafften ſind die Thaͤtligkeiten nichts wuͤrckliches n. 16.
Verſtand und Wille ſind enge mit einander verknuͤpfft.
n. 17. aber ſie ſind nicht ein Ding n. 18. Das Empfinden
des Verſtandes iſt im Gehirue/ die Neigung im Hertzen
n. 19. Die Neigung und der Trieb des Willens ſind kei-
ne Gedaucken n. 20. Derowegen beſtehet das Weſen
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[70/0082] Das 3. H. wie die Gemuͤths Neig. Das 3. Hauptſtuͤck. Wie die Affecten oder Ge- muͤths-Neigungen eigentlich beſchrieben werden muͤſſeu. Jnnhalt. Was in Beſchreibung der Affecten in acht zu nehmen n. 1. Exempel etlicher Affecten. n. 2. Die Affecten ſind Be- wegungen des Gemuͤths n. 3. Bey denen Affecten iſt auff viererley Bewegungen acht zu haben n. 4. (1) auff die aͤußerliche n. 5. (2) auff die innerliche Bewegung des Leibes/ die vor dem Affect vorher gehen aber der Affect ſelbſt nicht ſind n. 6. (3) auff die erſte Bewegung in dem Willen/ welches ſchon der Affect iſt wider die Stoicker n. 7. (4) auff die andre unruhige Bewegung des Wil- lens/ welche der Fortgang/ und nach den Stoickern der Anfang des Affects iſt. n 8. Wann der Affect eine Gemuͤhtsneigung genennet wird n. 9. wird durch die Neigung mehr ein Thun als Leiden des Willens ver- ſtanden n. 10. jedoch kan der Affect auch eine Gemuͤths- leidenſchafft genennet werden. n. 11. Die Affecten ſind im Willen und nicht im Verſtande n. 12 Was Carteſium bewogen daß er den Affect nicht im Willen geſucht n. 13. [1.] weil er dem Willen lauter Thaͤtligkeiten zuſchreibet n. 14. da doch ſo wohl der Wille als Verſtand Thaͤtlig- keiten und Leidenſchafften hat n. 15. Ohne die Leiden- ſchafften ſind die Thaͤtligkeiten nichts wuͤrckliches n. 16. Verſtand und Wille ſind enge mit einander verknuͤpfft. n. 17. aber ſie ſind nicht ein Ding n. 18. Das Empfinden des Verſtandes iſt im Gehirue/ die Neigung im Hertzen n. 19. Die Neigung und der Trieb des Willens ſind kei- ne Gedaucken n. 20. Derowegen beſtehet das Weſen des Menſchen mehr in der Reigung der Seelen als in Gedan,

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/82>, abgerufen am 24.04.2024.