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Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692.

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Liebe gegen uns selbst.
Jnnhalt.
Was die vernünfftige Liebe/ gegen uns selbst heisse? n. 1.
Was sie sey. n. 2. Der Mensch kan sein Lebens-Ziel
nicht erlängern n. 3. andere Crearuren leben län-
ger als der Mensche. n. 4. Andere Creaturen erhal-
ten ihr Leben ohne Verstand durch den ihnen bey-
wohnenden innerlichen Trieb/ aber sie verkürtzen es
nicht; Der Mensch aber verstehet die Mittel seiner
Erhaltung/ und verkürtzet sich doch selbst sein Leben.
n. 5. Worinnen die Mittel bestehen das Leben zu er-
halten n. 6. und wie selbes verkürtzet werde. n. 7.
Wenn der Mensch sein Lebens-Ziel verkürtzen will/
pfleget ihn GOtt nicht leichtlich daran zu verhindern
n. 8. Aber wenn er es gleich der Natur nach erhalten
wil/ verkürtzet es ihm GOtt durch einen andern Zu-
fall zum öfftern. n. 9. Wie die Verkürtzung seines Le-
bens-Ziel mit der gonttlichen Vorsehung und All-
macht bestehe. 10. Worumb in der Erhaltung un-
seres Lebens dahin zu sehen/ daß es andern Menschen
zu gut geschehe. n. 11. Die Liebe anderer Menschen
ist der Liebe gegen uns selbst ihr Grund n. 12. und
ihre Richtschnur. n. 13. Daß nehmlich zufürderst auf
die Ausbesserung der Seele gesehen n. 14. und her-
nach die Erhaltung unseres Lebens der Liebe gegen
andere Menschen nachgesetzet werde/ n. 15. ohnerach-
tet mein Freund mein Leben höher als das seinige
achtet n. 16. und mit mir streitet/ daß ich mein Leben
behalten solle. n. 17. Dieses ist das eintzige parado-
xum,
das der menschliche Verstand nicht deutlich de-
monstrir
en kan. n. 18. Ob man sich wieder Gewalt
mit Gewalt schützen könne n 19. Sieben praesup-
posita
zu Erörterung dieser Frage n. 20. welche be-
jahet wird n. 21. wenn man von gegenwärtiger
Gewalt/ und nicht von Bedrohungen redet n.
22. wie weit die gewaltsame Ertödtung eines
Menschen
Liebe gegen uns ſelbſt.
Jnnhalt.
Was die vernuͤnfftige Liebe/ gegen uns ſelbſt heiſſe? n. 1.
Was ſie ſey. n. 2. Der Menſch kan ſein Lebens-Ziel
nicht erlaͤngern n. 3. andere Crearuren leben laͤn-
ger als der Menſche. n. 4. Andere Creaturen erhal-
ten ihr Leben ohne Verſtand durch den ihnen bey-
wohnenden innerlichen Trieb/ aber ſie verkuͤrtzen es
nicht; Der Menſch aber verſtehet die Mittel ſeiner
Erhaltung/ und verkuͤrtzet ſich doch ſelbſt ſein Leben.
n. 5. Worinnen die Mittel beſtehen das Leben zu er-
halten n. 6. und wie ſelbes verkuͤrtzet werde. n. 7.
Wenn der Menſch ſein Lebens-Ziel verkuͤrtzen will/
pfleget ihn GOtt nicht leichtlich daran zu verhindern
n. 8. Aber wenn er es gleich der Natur nach erhalten
wil/ verkuͤrtzet es ihm GOtt durch einen andern Zu-
fall zum oͤfftern. n. 9. Wie die Verkuͤrtzung ſeines Le-
bens-Ziel mit der gõttlichen Vorſehung und All-
macht beſtehe. 10. Worumb in der Erhaltung un-
ſeres Lebens dahin zu ſehen/ daß es andern Menſchen
zu gut geſchehe. n. 11. Die Liebe anderer Menſchen
iſt der Liebe gegen uns ſelbſt ihr Grund n. 12. und
ihre Richtſchnur. n. 13. Daß nehmlich zufuͤrderſt auf
die Ausbeſſerung der Seele geſehen n. 14. und her-
nach die Erhaltung unſeres Lebens der Liebe gegen
andere Menſchen nachgeſetzet werde/ n. 15. ohnerach-
tet mein Freund mein Leben hoͤher als das ſeinige
achtet n. 16. und mit mir ſtreitet/ daß ich mein Leben
behalten ſolle. n. 17. Dieſes iſt das eintzige parado-
xum,
das der menſchliche Verſtand nicht deutlich de-
monſtrir
en kan. n. 18. Ob man ſich wieder Gewalt
mit Gewalt ſchuͤtzen koͤnne n 19. Sieben præſup-
poſita
zu Eroͤrterung dieſer Frage n. 20. welche be-
jahet wird n. 21. wenn man von gegenwaͤrtiger
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[334[333]/0365] Liebe gegen uns ſelbſt. Jnnhalt. Was die vernuͤnfftige Liebe/ gegen uns ſelbſt heiſſe? n. 1. Was ſie ſey. n. 2. Der Menſch kan ſein Lebens-Ziel nicht erlaͤngern n. 3. andere Crearuren leben laͤn- ger als der Menſche. n. 4. Andere Creaturen erhal- ten ihr Leben ohne Verſtand durch den ihnen bey- wohnenden innerlichen Trieb/ aber ſie verkuͤrtzen es nicht; Der Menſch aber verſtehet die Mittel ſeiner Erhaltung/ und verkuͤrtzet ſich doch ſelbſt ſein Leben. n. 5. Worinnen die Mittel beſtehen das Leben zu er- halten n. 6. und wie ſelbes verkuͤrtzet werde. n. 7. Wenn der Menſch ſein Lebens-Ziel verkuͤrtzen will/ pfleget ihn GOtt nicht leichtlich daran zu verhindern n. 8. Aber wenn er es gleich der Natur nach erhalten wil/ verkuͤrtzet es ihm GOtt durch einen andern Zu- fall zum oͤfftern. n. 9. Wie die Verkuͤrtzung ſeines Le- bens-Ziel mit der gõttlichen Vorſehung und All- macht beſtehe. 10. Worumb in der Erhaltung un- ſeres Lebens dahin zu ſehen/ daß es andern Menſchen zu gut geſchehe. n. 11. Die Liebe anderer Menſchen iſt der Liebe gegen uns ſelbſt ihr Grund n. 12. und ihre Richtſchnur. n. 13. Daß nehmlich zufuͤrderſt auf die Ausbeſſerung der Seele geſehen n. 14. und her- nach die Erhaltung unſeres Lebens der Liebe gegen andere Menſchen nachgeſetzet werde/ n. 15. ohnerach- tet mein Freund mein Leben hoͤher als das ſeinige achtet n. 16. und mit mir ſtreitet/ daß ich mein Leben behalten ſolle. n. 17. Dieſes iſt das eintzige parado- xum, das der menſchliche Verſtand nicht deutlich de- monſtriren kan. n. 18. Ob man ſich wieder Gewalt mit Gewalt ſchuͤtzen koͤnne n 19. Sieben præſup- poſita zu Eroͤrterung dieſer Frage n. 20. welche be- jahet wird n. 21. wenn man von gegenwaͤrtiger Gewalt/ und nicht von Bedrohungen redet n. 22. wie weit die gewaltſame Ertoͤdtung eines Menſchen

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Von der Kunst Vernünfftig und Tugendhafft zu lieben. Halle (Saale), 1692, S. 334[333]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungsittenlehre_1692/365>, abgerufen am 28.03.2024.