Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723.

Bild:
<< vorherige Seite
2.
Du siehest über dich, den Lebens-Stab zerbrechen. An keiner Missethat, dein Hertze schuldig ist. Du hörest ungehört, das Donner-Urtheil sprechen. Daß du der Flammen werth: der Hölle würdig bist. Es setzet ein Verboth, dich in den Bücher-Orden, Die zur verbotnen Frucht und Contreband geworden.
3.
Damit nicht deine Lehr, verketzere die Erden: Dem reinen Lutherthum sey des Anstosses Stein; Solt du zur Straff und Reu: ein Staats-Gefangner werden; Und von der Erd verbant, dein Angedencken seyn. Um zu entwältigen dich aus des Lesers Händen: Muß der Buchführer dich hin auff das Rathhauß senden.
4.
Die hohe Clerisey: die Seraphinsche Sonnen: Bey den, die Brust und Seel, das Urim Thumim ziert; Die haben wieder dich, auch einen Haß gewonnen: Es wird ihr Geist, vom Geist: für GOttes Ehr gerührt; Sie schmecken einen Gifft, in den gedruckten Blättern: Ihr Strahl will darum dich, zerstücken und zerschmettern.
5.
In allen Kirchen, wird die Sturme-Glock gezogen: Der Kirche von Augspurg, ein heimlich Feuer dräut; Es soll dazu von dir, in den Papiernen Bogen: Ein gantzer Schwefel-Berg und Aetna seyn bereit; Die frey gesetzte Sätz: sind die verdorgne Minen: Durch die, du sprengen wilt, derselben Glaubens-Bühnen.
6.
Man feuret scharff auff dich, die geistlichen Geschützen. Des Zions Aussenwerck, beziehet dopple Wacht. Es sind auff dich gericht des Kirchen-Bannes Blitzen: Weil du ein Erb-Feind bist, der ihre Lehr veracht. Ein Starcker: suchet dich, durch Läster-Wort zu schwächen. Ein Seelig; will dir gar die Seeligkeit absprechen.
2.
Du siehest über dich, den Lebens-Stab zerbrechen. An keiner Missethat, dein Hertze schuldig ist. Du hörest ungehört, das Donner-Urtheil sprechen. Daß du der Flammen werth: der Hölle würdig bist. Es setzet ein Verboth, dich in den Bücher-Orden, Die zur verbotnen Frucht und Contreband geworden.
3.
Damit nicht deine Lehr, verketzere die Erden: Dem reinen Lutherthum sey des Anstosses Stein; Solt du zur Straff und Reu: ein Staats-Gefangner werden; Und von der Erd verbant, dein Angedencken seyn. Um zu entwältigen dich aus des Lesers Händen: Muß der Buchführer dich hin auff das Rathhauß senden.
4.
Die hohe Clerisey: die Seraphinsche Sonnen: Bey den, die Brust und Seel, das Urim Thumim ziert; Die haben wieder dich, auch einen Haß gewonnen: Es wird ihr Geist, vom Geist: für GOttes Ehr gerührt; Sie schmecken einen Gifft, in den gedruckten Blättern: Ihr Strahl will darum dich, zerstücken und zerschmettern.
5.
In allen Kirchen, wird die Sturme-Glock gezogen: Der Kirche von Augspurg, ein heimlich Feuer dräut; Es soll dazu von dir, in den Papiernen Bogen: Ein gantzer Schwefel-Berg und Aetna seyn bereit; Die frey gesetzte Sätz: sind die verdorgne Minen: Durch die, du sprengen wilt, derselben Glaubens-Bühnen.
6.
Man feuret scharff auff dich, die geistlichen Geschützen. Des Zions Aussenwerck, beziehet dopple Wacht. Es sind auff dich gericht des Kirchen-Bannes Blitzen: Weil du ein Erb-Feind bist, der ihre Lehr veracht. Ein Starcker: suchet dich, durch Läster-Wort zu schwächen. Ein Seelig; will dir gar die Seeligkeit absprechen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0330" n="314"/>
      </div>
      <div>
        <head>2.</head><lb/>
        <l>Du siehest über dich, den Lebens-Stab zerbrechen. An keiner Missethat, dein                      Hertze schuldig ist. Du hörest ungehört, das Donner-Urtheil sprechen. Daß du der                      Flammen werth: der Hölle würdig bist. Es setzet ein Verboth, dich in den                      Bücher-Orden, Die zur verbotnen Frucht und Contreband geworden.</l>
      </div>
      <div>
        <head>3.</head><lb/>
        <l>Damit nicht deine Lehr, verketzere die Erden: Dem reinen Lutherthum sey des                      Anstosses Stein; Solt du zur Straff und Reu: ein Staats-Gefangner werden; Und                      von der Erd verbant, dein Angedencken seyn. Um zu entwältigen dich aus des                      Lesers Händen: Muß der Buchführer dich hin auff das Rathhauß senden.</l>
      </div>
      <div>
        <head>4.</head><lb/>
        <l>Die hohe Clerisey: die Seraphinsche Sonnen: Bey den, die Brust und Seel, das Urim                      Thumim ziert; Die haben wieder dich, auch einen Haß gewonnen: Es wird ihr Geist,                      vom Geist: für GOttes Ehr gerührt; Sie schmecken einen Gifft, in den gedruckten                      Blättern: Ihr Strahl will darum dich, zerstücken und zerschmettern.</l>
      </div>
      <div>
        <head>5.</head><lb/>
        <l>In allen Kirchen, wird die Sturme-Glock gezogen: Der Kirche von Augspurg, ein                      heimlich Feuer dräut; Es soll dazu von dir, in den Papiernen Bogen: Ein gantzer                      Schwefel-Berg und Aetna seyn bereit; Die frey gesetzte Sätz: sind die verdorgne                      Minen: Durch die, du sprengen wilt, derselben Glaubens-Bühnen.</l>
      </div>
      <div>
        <head>6.</head><lb/>
        <l>Man feuret scharff auff dich, die geistlichen Geschützen. Des Zions Aussenwerck,                      beziehet dopple Wacht. Es sind auff dich gericht des Kirchen-Bannes Blitzen:                      Weil du ein Erb-Feind bist, der ihre Lehr veracht. Ein Starcker: suchet dich,                      durch Läster-Wort zu schwächen. Ein Seelig; will dir gar die Seeligkeit                      absprechen.</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[314/0330] 2. Du siehest über dich, den Lebens-Stab zerbrechen. An keiner Missethat, dein Hertze schuldig ist. Du hörest ungehört, das Donner-Urtheil sprechen. Daß du der Flammen werth: der Hölle würdig bist. Es setzet ein Verboth, dich in den Bücher-Orden, Die zur verbotnen Frucht und Contreband geworden. 3. Damit nicht deine Lehr, verketzere die Erden: Dem reinen Lutherthum sey des Anstosses Stein; Solt du zur Straff und Reu: ein Staats-Gefangner werden; Und von der Erd verbant, dein Angedencken seyn. Um zu entwältigen dich aus des Lesers Händen: Muß der Buchführer dich hin auff das Rathhauß senden. 4. Die hohe Clerisey: die Seraphinsche Sonnen: Bey den, die Brust und Seel, das Urim Thumim ziert; Die haben wieder dich, auch einen Haß gewonnen: Es wird ihr Geist, vom Geist: für GOttes Ehr gerührt; Sie schmecken einen Gifft, in den gedruckten Blättern: Ihr Strahl will darum dich, zerstücken und zerschmettern. 5. In allen Kirchen, wird die Sturme-Glock gezogen: Der Kirche von Augspurg, ein heimlich Feuer dräut; Es soll dazu von dir, in den Papiernen Bogen: Ein gantzer Schwefel-Berg und Aetna seyn bereit; Die frey gesetzte Sätz: sind die verdorgne Minen: Durch die, du sprengen wilt, derselben Glaubens-Bühnen. 6. Man feuret scharff auff dich, die geistlichen Geschützen. Des Zions Aussenwerck, beziehet dopple Wacht. Es sind auff dich gericht des Kirchen-Bannes Blitzen: Weil du ein Erb-Feind bist, der ihre Lehr veracht. Ein Starcker: suchet dich, durch Läster-Wort zu schwächen. Ein Seelig; will dir gar die Seeligkeit absprechen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in TEI. (2012-11-23T14:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme der Wolfenbütteler Digitalen Bibliothek entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-23T14:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-23T14:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723/330
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723/330>, abgerufen am 28.03.2024.