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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.

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Während der Mensch nur seinen eigenen Vortheil zu
verfolgen wähnt, ist er das Werkzeug in der Hand einer
höhern Macht, und arbeitet, ihm selbst oft unbewußt, an
dem großen und künstlichen Bau des Staats und der bür-
gerlichen Gesellschaft -- und die Werke die die Menschen,
als Gesammtheit betrachtet, hervorbringen und schaffen,
so wie die Gesetze wornach sie dabei verfahren, sind ge-
wiß nicht weniger der Aufmerksamkeit und Bewunderung
würdig, als die Erscheinungen und Gesetze der physischen
Welt.



Waͤhrend der Menſch nur ſeinen eigenen Vortheil zu
verfolgen waͤhnt, iſt er das Werkzeug in der Hand einer
hoͤhern Macht, und arbeitet, ihm ſelbſt oft unbewußt, an
dem großen und kuͤnſtlichen Bau des Staats und der buͤr-
gerlichen Geſellſchaft — und die Werke die die Menſchen,
als Geſammtheit betrachtet, hervorbringen und ſchaffen,
ſo wie die Geſetze wornach ſie dabei verfahren, ſind ge-
wiß nicht weniger der Aufmerkſamkeit und Bewunderung
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Welt.



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[254/0268] Waͤhrend der Menſch nur ſeinen eigenen Vortheil zu verfolgen waͤhnt, iſt er das Werkzeug in der Hand einer hoͤhern Macht, und arbeitet, ihm ſelbſt oft unbewußt, an dem großen und kuͤnſtlichen Bau des Staats und der buͤr- gerlichen Geſellſchaft — und die Werke die die Menſchen, als Geſammtheit betrachtet, hervorbringen und ſchaffen, ſo wie die Geſetze wornach ſie dabei verfahren, ſind ge- wiß nicht weniger der Aufmerkſamkeit und Bewunderung wuͤrdig, als die Erſcheinungen und Geſetze der phyſiſchen Welt.

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Zitationshilfe: Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/268>, abgerufen am 18.04.2024.