Dieselben haben mir gestern Ihre gütige Mei- nung eröffnet und ich will nun nach der bewil- ligten Bedenkzeit meine Meinung über den gü- tigen Antrag sagen. Sie erhalten ihn hiemit schriftlich, wie wir ausgemacht hatten. Ich kann über die Ehre und über den gütigen Vor- schlag nichts sagen, ich kann nichts dagegen einwenden, gnädiger Herr, als daß wir es nicht verdienen. -- Doch das Glück verdient der Mensch nie, und habe ich doch auch mein bisheriges Unglück nicht verdient. -- Ich bin, indem ich schreibe, gerührt bis zu Thränen, meine Augen thun mir weh und das Schreiben wird mir ungemein sauer, denn ich habe seit lange keine Feder in die Hand genommen. Mag es denn also geschehn wie der Himmel will; meine Tochter betet Sie an, noch aber weiß sie keine Sylbe von dem Plane. Sie
30. Ralph Blackſtone an Eduard Burton.
Dieſelben haben mir geſtern Ihre guͤtige Mei- nung eroͤffnet und ich will nun nach der bewil- ligten Bedenkzeit meine Meinung uͤber den guͤ- tigen Antrag ſagen. Sie erhalten ihn hiemit ſchriftlich, wie wir ausgemacht hatten. Ich kann uͤber die Ehre und uͤber den guͤtigen Vor- ſchlag nichts ſagen, ich kann nichts dagegen einwenden, gnaͤdiger Herr, als daß wir es nicht verdienen. — Doch das Gluͤck verdient der Menſch nie, und habe ich doch auch mein bisheriges Ungluͤck nicht verdient. — Ich bin, indem ich ſchreibe, geruͤhrt bis zu Thraͤnen, meine Augen thun mir weh und das Schreiben wird mir ungemein ſauer, denn ich habe ſeit lange keine Feder in die Hand genommen. Mag es denn alſo geſchehn wie der Himmel will; meine Tochter betet Sie an, noch aber weiß ſie keine Sylbe von dem Plane. Sie
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30.
Ralph Blackſtone an Eduard
Burton.
Dieſelben haben mir geſtern Ihre guͤtige Mei-
nung eroͤffnet und ich will nun nach der bewil-
ligten Bedenkzeit meine Meinung uͤber den guͤ-
tigen Antrag ſagen. Sie erhalten ihn hiemit
ſchriftlich, wie wir ausgemacht hatten. Ich
kann uͤber die Ehre und uͤber den guͤtigen Vor-
ſchlag nichts ſagen, ich kann nichts dagegen
einwenden, gnaͤdiger Herr, als daß wir es
nicht verdienen. — Doch das Gluͤck verdient
der Menſch nie, und habe ich doch auch mein
bisheriges Ungluͤck nicht verdient. — Ich bin,
indem ich ſchreibe, geruͤhrt bis zu Thraͤnen,
meine Augen thun mir weh und das Schreiben
wird mir ungemein ſauer, denn ich habe ſeit
lange keine Feder in die Hand genommen.
Mag es denn alſo geſchehn wie der Himmel
will; meine Tochter betet Sie an, noch aber
weiß ſie keine Sylbe von dem Plane. Sie
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/245>, abgerufen am 25.04.2024.
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