Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Der gestiefelte Kater.
Dritter Akt.
(Bauernstube.)


Der Dichter, der Maschinist.
Maschinist.
Meinen Sie denn wirklich, daß das etwas hel-
fen wird?
Dichter. O mein verehrtester Herr Maschi-
nist, ich bitte Sie, ich beschwöre Sie, schlagen
Sie mir meine Bitte nicht ab, meine letzte Hof-
nung, meine Rettung beruht nur darauf.
Leutner. Was ist denn das wieder? -- Wie
kommen denn diese Menschen in Gottliebs Stube?
Schlosser. Ich zerbreche mir über nichts
mehr den Kopf.
Maschinist. Aber, lieber Freund, Sie ver-
langen auch wahrhaftig zu viel, daß das alles so
in der Eil, ganz aus dem Stegereife zu Stande
kommen soll.
Dichter. Sie verfolgen mich auch, einver-
standen mit meinen Feinden drunten, erfreuen Sie
sich meines Unglücks.
Maschinist. Nicht im mindesten.
Dichter (fällt vor ihm nieder). Nun so bewei-
sen Sie es mir dadurch, daß Sie meinen Bitten
nachgeben; wenn das Mißfallen des Publikums
bei irgend einer Stelle wieder so laut ausbricht,
Der geſtiefelte Kater.
Dritter Akt.
(Bauernſtube.)


Der Dichter, der Maſchiniſt.
Maſchiniſt.
Meinen Sie denn wirklich, daß das etwas hel-
fen wird?
Dichter. O mein verehrteſter Herr Maſchi-
niſt, ich bitte Sie, ich beſchwoͤre Sie, ſchlagen
Sie mir meine Bitte nicht ab, meine letzte Hof-
nung, meine Rettung beruht nur darauf.
Leutner. Was iſt denn das wieder? — Wie
kommen denn dieſe Menſchen in Gottliebs Stube?
Schloſſer. Ich zerbreche mir uͤber nichts
mehr den Kopf.
Maſchiniſt. Aber, lieber Freund, Sie ver-
langen auch wahrhaftig zu viel, daß das alles ſo
in der Eil, ganz aus dem Stegereife zu Stande
kommen ſoll.
Dichter. Sie verfolgen mich auch, einver-
ſtanden mit meinen Feinden drunten, erfreuen Sie
ſich meines Ungluͤcks.
Maſchiniſt. Nicht im mindeſten.
Dichter (faͤllt vor ihm nieder). Nun ſo bewei-
ſen Sie es mir dadurch, daß Sie meinen Bitten
nachgeben; wenn das Mißfallen des Publikums
bei irgend einer Stelle wieder ſo laut ausbricht,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0220" n="211"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der ge&#x017F;tiefelte Kater</hi>.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritter Akt</hi>.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Bauern&#x017F;tube</hi>.)</hi> </stage><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Dichter, der Ma&#x017F;chini&#x017F;t</hi>.</hi> </stage><lb/>
            <sp who="#MASCH">
              <speaker><hi rendition="#g">Ma&#x017F;chini&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Meinen Sie denn wirklich, daß das etwas hel-<lb/>
fen wird?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DICHT">
              <speaker><hi rendition="#g">Dichter</hi>.</speaker>
              <p>O mein verehrte&#x017F;ter Herr Ma&#x017F;chi-<lb/>
ni&#x017F;t, ich bitte Sie, ich be&#x017F;chwo&#x0364;re Sie, &#x017F;chlagen<lb/>
Sie mir meine Bitte nicht ab, meine letzte Hof-<lb/>
nung, meine Rettung beruht nur darauf.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LEU">
              <speaker><hi rendition="#g">Leutner</hi>.</speaker>
              <p>Was i&#x017F;t denn das wieder? &#x2014; Wie<lb/>
kommen denn die&#x017F;e Men&#x017F;chen in Gottliebs Stube?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SCHLOSS">
              <speaker><hi rendition="#g">Schlo&#x017F;&#x017F;er</hi>.</speaker>
              <p>Ich zerbreche mir u&#x0364;ber nichts<lb/>
mehr den Kopf.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MASCH">
              <speaker><hi rendition="#g">Ma&#x017F;chini&#x017F;t</hi>.</speaker>
              <p>Aber, lieber Freund, Sie ver-<lb/>
langen auch wahrhaftig zu viel, daß das alles &#x017F;o<lb/>
in der Eil, ganz aus dem Stegereife zu Stande<lb/>
kommen &#x017F;oll.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DICHT">
              <speaker><hi rendition="#g">Dichter</hi>.</speaker>
              <p>Sie verfolgen mich auch, einver-<lb/>
&#x017F;tanden mit meinen Feinden drunten, erfreuen Sie<lb/>
&#x017F;ich meines Unglu&#x0364;cks.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MASCH">
              <speaker><hi rendition="#g">Ma&#x017F;chini&#x017F;t</hi>.</speaker>
              <p>Nicht im minde&#x017F;ten.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DICHT">
              <speaker> <hi rendition="#g">Dichter</hi> </speaker>
              <stage>(fa&#x0364;llt vor ihm nieder).</stage>
              <p>Nun &#x017F;o bewei-<lb/>
&#x017F;en Sie es mir dadurch, daß Sie meinen Bitten<lb/>
nachgeben; wenn das Mißfallen des Publikums<lb/>
bei irgend einer Stelle wieder &#x017F;o laut ausbricht,<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[211/0220] Der geſtiefelte Kater. Dritter Akt. (Bauernſtube.) Der Dichter, der Maſchiniſt. Maſchiniſt. Meinen Sie denn wirklich, daß das etwas hel- fen wird? Dichter. O mein verehrteſter Herr Maſchi- niſt, ich bitte Sie, ich beſchwoͤre Sie, ſchlagen Sie mir meine Bitte nicht ab, meine letzte Hof- nung, meine Rettung beruht nur darauf. Leutner. Was iſt denn das wieder? — Wie kommen denn dieſe Menſchen in Gottliebs Stube? Schloſſer. Ich zerbreche mir uͤber nichts mehr den Kopf. Maſchiniſt. Aber, lieber Freund, Sie ver- langen auch wahrhaftig zu viel, daß das alles ſo in der Eil, ganz aus dem Stegereife zu Stande kommen ſoll. Dichter. Sie verfolgen mich auch, einver- ſtanden mit meinen Feinden drunten, erfreuen Sie ſich meines Ungluͤcks. Maſchiniſt. Nicht im mindeſten. Dichter (faͤllt vor ihm nieder). Nun ſo bewei- ſen Sie es mir dadurch, daß Sie meinen Bitten nachgeben; wenn das Mißfallen des Publikums bei irgend einer Stelle wieder ſo laut ausbricht,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/220
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/220>, abgerufen am 19.04.2024.