Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
wenn die Dämmerung nur noch so lange währt,
bis wir aus dem dichtesten Walde sind, so hats
nachher keine Noth. Kommt.
Peter. Bruder, wenn Du den Weg findest,
so will ich Dich für wacker halten.
(sie gehn ab.)


Vierte Scene.
(Hütte.)


Wahrmund, Else.
Wahrmund. Da sitzen wir nun.
Else. Ja, da sitzen wir nun.
Wahrmund. Ruhig genug wärs also im
Hause.
Else. Kein Zanken, kein Schlagen, kein Katz-
balgen mehr.
Wahrmund. Kein Verklagen unter einan-
der, keine Klätschereien.
Else. Nicht mehr das Schreien nach Brod
und Klößen.
Wahrmund. Nicht mehr das Kleider-Zer-
reißen; nun kriechen sie nicht mehr mit neuen Ho-
sen herum, daß man den Tod vor Aerger haben
möchte.
Else. Ja, und doch ist es nun auch nicht
so etwas Apartes.
Wahrmund. Da hast Du wohl Recht.

Zweite Abtheilung.
wenn die Daͤmmerung nur noch ſo lange waͤhrt,
bis wir aus dem dichteſten Walde ſind, ſo hats
nachher keine Noth. Kommt.
Peter. Bruder, wenn Du den Weg findeſt,
ſo will ich Dich fuͤr wacker halten.
(ſie gehn ab.)


Vierte Scene.
(Huͤtte.)


Wahrmund, Elſe.
Wahrmund. Da ſitzen wir nun.
Elſe. Ja, da ſitzen wir nun.
Wahrmund. Ruhig genug waͤrs alſo im
Hauſe.
Elſe. Kein Zanken, kein Schlagen, kein Katz-
balgen mehr.
Wahrmund. Kein Verklagen unter einan-
der, keine Klaͤtſchereien.
Elſe. Nicht mehr das Schreien nach Brod
und Kloͤßen.
Wahrmund. Nicht mehr das Kleider-Zer-
reißen; nun kriechen ſie nicht mehr mit neuen Ho-
ſen herum, daß man den Tod vor Aerger haben
moͤchte.
Elſe. Ja, und doch iſt es nun auch nicht
ſo etwas Apartes.
Wahrmund. Da haſt Du wohl Recht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#THO">
                <p><pb facs="#f0481" n="472"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
wenn die Da&#x0364;mmerung nur noch &#x017F;o lange wa&#x0364;hrt,<lb/>
bis wir aus dem dichte&#x017F;ten Walde &#x017F;ind, &#x017F;o hats<lb/>
nachher keine Noth. Kommt.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#PET">
                <speaker><hi rendition="#g">Peter</hi>.</speaker>
                <p>Bruder, wenn Du den Weg finde&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o will ich Dich fu&#x0364;r wacker halten.</p>
                <stage>(&#x017F;ie gehn ab.)</stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Hu&#x0364;tte</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wahrmund, El&#x017F;e</hi>.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#WAH">
                <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker>
                <p>Da &#x017F;itzen wir nun.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ELSE">
                <speaker><hi rendition="#g">El&#x017F;e</hi>.</speaker>
                <p>Ja, da &#x017F;itzen wir nun.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#WAH">
                <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker>
                <p>Ruhig genug wa&#x0364;rs al&#x017F;o im<lb/>
Hau&#x017F;e.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ELSE">
                <speaker><hi rendition="#g">El&#x017F;e</hi>.</speaker>
                <p>Kein Zanken, kein Schlagen, kein Katz-<lb/>
balgen mehr.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#WAH">
                <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker>
                <p>Kein Verklagen unter einan-<lb/>
der, keine Kla&#x0364;t&#x017F;chereien.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ELSE">
                <speaker><hi rendition="#g">El&#x017F;e</hi>.</speaker>
                <p>Nicht mehr das Schreien nach Brod<lb/>
und Klo&#x0364;ßen.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#WAH">
                <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker>
                <p>Nicht mehr das Kleider-Zer-<lb/>
reißen; nun kriechen &#x017F;ie nicht mehr mit neuen Ho-<lb/>
&#x017F;en herum, daß man den Tod vor Aerger haben<lb/>
mo&#x0364;chte.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ELSE">
                <speaker><hi rendition="#g">El&#x017F;e</hi>.</speaker>
                <p>Ja, und doch i&#x017F;t es nun auch nicht<lb/>
&#x017F;o etwas Apartes.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#WAH">
                <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker>
                <p>Da ha&#x017F;t Du wohl Recht.</p>
              </sp><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0481] Zweite Abtheilung. wenn die Daͤmmerung nur noch ſo lange waͤhrt, bis wir aus dem dichteſten Walde ſind, ſo hats nachher keine Noth. Kommt. Peter. Bruder, wenn Du den Weg findeſt, ſo will ich Dich fuͤr wacker halten. (ſie gehn ab.) Vierte Scene. (Huͤtte.) Wahrmund, Elſe. Wahrmund. Da ſitzen wir nun. Elſe. Ja, da ſitzen wir nun. Wahrmund. Ruhig genug waͤrs alſo im Hauſe. Elſe. Kein Zanken, kein Schlagen, kein Katz- balgen mehr. Wahrmund. Kein Verklagen unter einan- der, keine Klaͤtſchereien. Elſe. Nicht mehr das Schreien nach Brod und Kloͤßen. Wahrmund. Nicht mehr das Kleider-Zer- reißen; nun kriechen ſie nicht mehr mit neuen Ho- ſen herum, daß man den Tod vor Aerger haben moͤchte. Elſe. Ja, und doch iſt es nun auch nicht ſo etwas Apartes. Wahrmund. Da haſt Du wohl Recht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/481
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/481>, abgerufen am 28.03.2024.