Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
Erster Bürger.
Das säuft sich um Verstand und Aug' und Ohr.
(Trompeter.)
Alle.
Sie kommen! ha! sie kommen! laßt uns gehn!
Bis vor das Thor zum mindesten entgegen!
Das klingt ins Herz! Und horch! die Glocken läuten!
Erster Mann.
Nun, Brüder, Freunde, haltet Euch gerade.
Respekt nun vor der hohen Herrschaft! Hört,
Um Gottes willen torkelt nicht! Hübsch ehrbar?
Betragt Euch edel, menschlich, nicht wie Säue
Sonst leidet die Reputation der Stadt.
Volk.
Entgegen! Hoch! Die Kön'gin lebe! Hoch!
(Alle mit Jauchzen und Getümmel ab.)


Dritte Scene.
(Zimmer.)


Daniel, allein.
Daniel. Nun hab' ich einmal das Regi-
ment allein, die Diener sind fort, Herr Ampedo
ist im Walde, ich will heute mein Geld abzählen.
Was will denn zu mir? Herein, nur herein; das
kann die Thür nicht finden, es muß fremd seyn.

Dietrich kömmt.
Daniel. Dietrich! Sehn Dich meine Au-
Zweite Abtheilung.
Erſter Buͤrger.
Das ſaͤuft ſich um Verſtand und Aug' und Ohr.
(Trompeter.)
Alle.
Sie kommen! ha! ſie kommen! laßt uns gehn!
Bis vor das Thor zum mindeſten entgegen!
Das klingt ins Herz! Und horch! die Glocken laͤuten!
Erſter Mann.
Nun, Bruͤder, Freunde, haltet Euch gerade.
Reſpekt nun vor der hohen Herrſchaft! Hoͤrt,
Um Gottes willen torkelt nicht! Huͤbſch ehrbar?
Betragt Euch edel, menſchlich, nicht wie Saͤue
Sonſt leidet die Reputation der Stadt.
Volk.
Entgegen! Hoch! Die Koͤn'gin lebe! Hoch!
(Alle mit Jauchzen und Getuͤmmel ab.)


Dritte Scene.
(Zimmer.)


Daniel, allein.
Daniel. Nun hab' ich einmal das Regi-
ment allein, die Diener ſind fort, Herr Ampedo
iſt im Walde, ich will heute mein Geld abzaͤhlen.
Was will denn zu mir? Herein, nur herein; das
kann die Thuͤr nicht finden, es muß fremd ſeyn.

Dietrich koͤmmt.
Daniel. Dietrich! Sehn Dich meine Au-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0468" n="458"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
              <sp who="#Er&#x017F;ter Bu&#x0364;rger">
                <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Bu&#x0364;rger</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Das &#x017F;a&#x0364;uft &#x017F;ich um Ver&#x017F;tand und Aug' und Ohr.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(Trompeter.)</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Alle">
                <speaker><hi rendition="#g">Alle</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Sie kommen! ha! &#x017F;ie kommen! laßt uns gehn!<lb/>
Bis vor das Thor zum minde&#x017F;ten entgegen!<lb/>
Das klingt ins Herz! Und horch! die Glocken la&#x0364;uten!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Er&#x017F;ter Mann">
                <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Mann</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Nun, Bru&#x0364;der, Freunde, haltet Euch gerade.<lb/>
Re&#x017F;pekt nun vor der hohen Herr&#x017F;chaft! Ho&#x0364;rt,<lb/>
Um Gottes willen torkelt nicht! Hu&#x0364;b&#x017F;ch ehrbar?<lb/>
Betragt Euch edel, men&#x017F;chlich, nicht wie Sa&#x0364;ue<lb/>
Son&#x017F;t leidet die Reputation der Stadt.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Volk">
                <speaker><hi rendition="#g">Volk</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Entgegen! Hoch! Die Ko&#x0364;n'gin lebe! Hoch!</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(Alle mit Jauchzen und Getu&#x0364;mmel ab.)</hi> </stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dritte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Zimmer</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Daniel</hi>, allein.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#Daniel">
                <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker>
                <p>Nun hab' ich einmal das Regi-<lb/>
ment allein, die Diener &#x017F;ind fort, Herr Ampedo<lb/>
i&#x017F;t im Walde, ich will heute mein Geld abza&#x0364;hlen.<lb/>
Was will denn zu mir? Herein, nur herein; das<lb/>
kann die Thu&#x0364;r nicht finden, es muß fremd &#x017F;eyn.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dietrich</hi> ko&#x0364;mmt.</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Daniel">
                <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker>
                <p>Dietrich! Sehn Dich meine Au-<lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[458/0468] Zweite Abtheilung. Erſter Buͤrger. Das ſaͤuft ſich um Verſtand und Aug' und Ohr. (Trompeter.) Alle. Sie kommen! ha! ſie kommen! laßt uns gehn! Bis vor das Thor zum mindeſten entgegen! Das klingt ins Herz! Und horch! die Glocken laͤuten! Erſter Mann. Nun, Bruͤder, Freunde, haltet Euch gerade. Reſpekt nun vor der hohen Herrſchaft! Hoͤrt, Um Gottes willen torkelt nicht! Huͤbſch ehrbar? Betragt Euch edel, menſchlich, nicht wie Saͤue Sonſt leidet die Reputation der Stadt. Volk. Entgegen! Hoch! Die Koͤn'gin lebe! Hoch! (Alle mit Jauchzen und Getuͤmmel ab.) Dritte Scene. (Zimmer.) Daniel, allein. Daniel. Nun hab' ich einmal das Regi- ment allein, die Diener ſind fort, Herr Ampedo iſt im Walde, ich will heute mein Geld abzaͤhlen. Was will denn zu mir? Herein, nur herein; das kann die Thuͤr nicht finden, es muß fremd ſeyn. Dietrich koͤmmt. Daniel. Dietrich! Sehn Dich meine Au-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/468
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/468>, abgerufen am 28.03.2024.