Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Fortunat.
Neunte Scene.
(Feld.)


Fortunat. allein.
Mein Pferd hab' ich zur Stadt zurück gesandt,
Damit dem Grafen auch kein Vorwand bleibt
Mich in der Ferne aufzusuchen, fremden Namen
Führ' ich anjezt, und jeder denkt, ich gehe
Nach Burgund hin, so sagt' ich allen Leuten;
Doch wend' ich mich nach Frankreich hin in Eil,
Und dort aus einem Hafen stracks hinüber
Zum sichern England. Keinem Freundesblick
Und keinem Lächeln will ich wieder traun,
Da dieser Herr mich also hinterging.
(geht ab.)


Zehnte Scene.
(Saal im Schlosse.


Heinz. Friedrich. Rupert. Der Koch.
Friedrich. Mein Geld gereut mich Tag und
Nacht, Ihr habt uns garstig angeführt, Freund
Rupert.
Heinz. Ja wohl! hatte der Italiäner es gut
vorher, so hat er es jetzt noch besser, und wäre er
nicht hier, so käme er an, wenn er wüßte, daß er
III. [ 4 ]
Fortunat.
Neunte Scene.
(Feld.)


Fortunat. allein.
Mein Pferd hab' ich zur Stadt zuruͤck geſandt,
Damit dem Grafen auch kein Vorwand bleibt
Mich in der Ferne aufzuſuchen, fremden Namen
Fuͤhr' ich anjezt, und jeder denkt, ich gehe
Nach Burgund hin, ſo ſagt' ich allen Leuten;
Doch wend' ich mich nach Frankreich hin in Eil,
Und dort aus einem Hafen ſtracks hinuͤber
Zum ſichern England. Keinem Freundesblick
Und keinem Laͤcheln will ich wieder traun,
Da dieſer Herr mich alſo hinterging.
(geht ab.)


Zehnte Scene.
(Saal im Schloſſe.


Heinz. Friedrich. Rupert. Der Koch.
Friedrich. Mein Geld gereut mich Tag und
Nacht, Ihr habt uns garſtig angefuͤhrt, Freund
Rupert.
Heinz. Ja wohl! hatte der Italiaͤner es gut
vorher, ſo hat er es jetzt noch beſſer, und waͤre er
nicht hier, ſo kaͤme er an, wenn er wuͤßte, daß er
III. [ 4 ]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0059" n="49"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Neunte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Feld</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <sp who="#Fortunat">
                <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker>
                <stage>allein.</stage><lb/>
                <p>Mein Pferd hab' ich zur Stadt zuru&#x0364;ck ge&#x017F;andt,<lb/>
Damit dem Grafen auch kein Vorwand bleibt<lb/>
Mich in der Ferne aufzu&#x017F;uchen, fremden Namen<lb/>
Fu&#x0364;hr' ich anjezt, und jeder denkt, ich gehe<lb/>
Nach Burgund hin, &#x017F;o &#x017F;agt' ich allen Leuten;<lb/>
Doch wend' ich mich nach Frankreich hin in Eil,<lb/>
Und dort aus einem Hafen &#x017F;tracks hinu&#x0364;ber<lb/>
Zum &#x017F;ichern England. Keinem Freundesblick<lb/>
Und keinem La&#x0364;cheln will ich wieder traun,<lb/>
Da die&#x017F;er Herr mich al&#x017F;o hinterging.</p>
                <stage>(geht ab.)</stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zehnte Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Saal im Schlo&#x017F;&#x017F;e</hi>.</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Heinz. Friedrich. Rupert. Der Koch</hi>.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#Friedrich">
                <speaker><hi rendition="#g">Friedrich</hi>.</speaker>
                <p>Mein Geld gereut mich Tag und<lb/>
Nacht, Ihr habt uns gar&#x017F;tig angefu&#x0364;hrt, Freund<lb/>
Rupert.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HEINZ">
                <speaker><hi rendition="#g">Heinz</hi>.</speaker>
                <p>Ja wohl! hatte der Italia&#x0364;ner es gut<lb/>
vorher, &#x017F;o hat er es jetzt noch be&#x017F;&#x017F;er, und wa&#x0364;re er<lb/>
nicht hier, &#x017F;o ka&#x0364;me er an, wenn er wu&#x0364;ßte, daß er<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi> [ 4 ]</fw><lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0059] Fortunat. Neunte Scene. (Feld.) Fortunat. allein. Mein Pferd hab' ich zur Stadt zuruͤck geſandt, Damit dem Grafen auch kein Vorwand bleibt Mich in der Ferne aufzuſuchen, fremden Namen Fuͤhr' ich anjezt, und jeder denkt, ich gehe Nach Burgund hin, ſo ſagt' ich allen Leuten; Doch wend' ich mich nach Frankreich hin in Eil, Und dort aus einem Hafen ſtracks hinuͤber Zum ſichern England. Keinem Freundesblick Und keinem Laͤcheln will ich wieder traun, Da dieſer Herr mich alſo hinterging. (geht ab.) Zehnte Scene. (Saal im Schloſſe. Heinz. Friedrich. Rupert. Der Koch. Friedrich. Mein Geld gereut mich Tag und Nacht, Ihr habt uns garſtig angefuͤhrt, Freund Rupert. Heinz. Ja wohl! hatte der Italiaͤner es gut vorher, ſo hat er es jetzt noch beſſer, und waͤre er nicht hier, ſo kaͤme er an, wenn er wuͤßte, daß er III. [ 4 ]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/59
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/59>, abgerufen am 28.03.2024.