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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Zweite Abtheilung.
Daniel. Nun, nun, -- da ist mein Sohn
von seinen Reisen wieder gekommen. --
Benjamin. Gehorsamer Diener. -- Und,
Frau, die Damen hättet Ihr sehn sollen, und wie
Herr Andalosia um alle her ist; und dann ist da
ein Englischer Graf, er stottert, der hat den höch-
sten Preis gewonnen, aber sie sagten alle, es wäre
nur eine Artigkeit des Königs gegen die Königinn
und die Engländer, Herr Andalosia hätte den
Preis erhalten sollen, der verdiente ihn, und das
Volk brachte ihm ein Vivat, und der andre Herr
fing an Reden herauszuwürgen, und da lachten
alle. O das hättet Ihr sehn sollen, und die
Pracht, und die Pferde --
Daniel. Fang nur nicht wieder von vorn
an. Wir müssen nun Dietrichs wegen eine andre
Wirthschaft machen. Frau, richte alles mit Ben-
jamin ein, ich komme gleich mit Dietrich nach, ich
will erst nur mit ihm in Geschäften zum Herrn
Theodor gehn.
Bertha. Komm, Benjamin, hurtig. Adieu
indessen, Dietrich.
(Geht mit Benjamin ab.)
Dietrich. Vater, nehmt Euch vor Benja-
min in Acht, wegen der Familien-Krankheit.
Daniel. Mein Benjamin sollte so an mir
handeln? Meine liebe Frau? Nein, Sohn, mach
Dir keine unnütze Grillen.
(gehn ab.)



Vier-
Zweite Abtheilung.
Daniel. Nun, nun, — da iſt mein Sohn
von ſeinen Reiſen wieder gekommen. —
Benjamin. Gehorſamer Diener. — Und,
Frau, die Damen haͤttet Ihr ſehn ſollen, und wie
Herr Andaloſia um alle her iſt; und dann iſt da
ein Engliſcher Graf, er ſtottert, der hat den hoͤch-
ſten Preis gewonnen, aber ſie ſagten alle, es waͤre
nur eine Artigkeit des Koͤnigs gegen die Koͤniginn
und die Englaͤnder, Herr Andaloſia haͤtte den
Preis erhalten ſollen, der verdiente ihn, und das
Volk brachte ihm ein Vivat, und der andre Herr
fing an Reden herauszuwuͤrgen, und da lachten
alle. O das haͤttet Ihr ſehn ſollen, und die
Pracht, und die Pferde —
Daniel. Fang nur nicht wieder von vorn
an. Wir muͤſſen nun Dietrichs wegen eine andre
Wirthſchaft machen. Frau, richte alles mit Ben-
jamin ein, ich komme gleich mit Dietrich nach, ich
will erſt nur mit ihm in Geſchaͤften zum Herrn
Theodor gehn.
Bertha. Komm, Benjamin, hurtig. Adieu
indeſſen, Dietrich.
(Geht mit Benjamin ab.)
Dietrich. Vater, nehmt Euch vor Benja-
min in Acht, wegen der Familien-Krankheit.
Daniel. Mein Benjamin ſollte ſo an mir
handeln? Meine liebe Frau? Nein, Sohn, mach
Dir keine unnuͤtze Grillen.
(gehn ab.)



Vier-
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[464/0474] Zweite Abtheilung. Daniel. Nun, nun, — da iſt mein Sohn von ſeinen Reiſen wieder gekommen. — Benjamin. Gehorſamer Diener. — Und, Frau, die Damen haͤttet Ihr ſehn ſollen, und wie Herr Andaloſia um alle her iſt; und dann iſt da ein Engliſcher Graf, er ſtottert, der hat den hoͤch- ſten Preis gewonnen, aber ſie ſagten alle, es waͤre nur eine Artigkeit des Koͤnigs gegen die Koͤniginn und die Englaͤnder, Herr Andaloſia haͤtte den Preis erhalten ſollen, der verdiente ihn, und das Volk brachte ihm ein Vivat, und der andre Herr fing an Reden herauszuwuͤrgen, und da lachten alle. O das haͤttet Ihr ſehn ſollen, und die Pracht, und die Pferde — Daniel. Fang nur nicht wieder von vorn an. Wir muͤſſen nun Dietrichs wegen eine andre Wirthſchaft machen. Frau, richte alles mit Ben- jamin ein, ich komme gleich mit Dietrich nach, ich will erſt nur mit ihm in Geſchaͤften zum Herrn Theodor gehn. Bertha. Komm, Benjamin, hurtig. Adieu indeſſen, Dietrich. (Geht mit Benjamin ab.) Dietrich. Vater, nehmt Euch vor Benja- min in Acht, wegen der Familien-Krankheit. Daniel. Mein Benjamin ſollte ſo an mir handeln? Meine liebe Frau? Nein, Sohn, mach Dir keine unnuͤtze Grillen. (gehn ab.) Vier-

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/474>, abgerufen am 28.03.2024.