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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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dert. In mehrern, von mir über diesen Gegen-
stand angestellten Versuchen hingegen wurde das
Wachsthum der Pflanzen von einer Emulsion
jenes Mittels zurückgehalten, oder ganz aufge-
hoben (y).

Aus jenem Gesetze erhellet endlich auch,
warum in Spallanzani's oben gedachten Versu-
chen über die Erzeugung der Amphibien, die
Entwickelung der Eyer dieser Thiere durch einen
gewissen Grad von Wärme beschleunigt, durch
Hitze aber aufgehoben wurde. Diese Versuche
beweisen zugleich, dass auch sowohl das Ent-
wickelungsvermögen des noch unbefruchteten
weiblichen Zeugungsstoffs, als die befruchtende
Kraft des männlichen Saamens unter jenem Ge-
setze steht. Beyde erhielten sich länger in einer
mässigen Kälte, als in einer mässigen Wärme,
ohne Zweifel aus keiner andern Ursache, als
weil die Erregbarkeit dieser Materien in einer
wärmern Temperatur früher, als in einer käl-
tern, zu ihrem Maximum erhoben wurde.

§. 3.

Das erwähnte Maximum der Erre-
gung ist verschieden nach der Verschie-

den-
(y) Pfaff's und Scheel's Nordisches Archiv. B. 1.
St. 2. S. 258. 274. 290. 297.

dert. In mehrern, von mir über diesen Gegen-
stand angestellten Versuchen hingegen wurde das
Wachsthum der Pflanzen von einer Emulsion
jenes Mittels zurückgehalten, oder ganz aufge-
hoben (y).

Aus jenem Gesetze erhellet endlich auch,
warum in Spallanzani’s oben gedachten Versu-
chen über die Erzeugung der Amphibien, die
Entwickelung der Eyer dieser Thiere durch einen
gewissen Grad von Wärme beschleunigt, durch
Hitze aber aufgehoben wurde. Diese Versuche
beweisen zugleich, daſs auch sowohl das Ent-
wickelungsvermögen des noch unbefruchteten
weiblichen Zeugungsstoffs, als die befruchtende
Kraft des männlichen Saamens unter jenem Ge-
setze steht. Beyde erhielten sich länger in einer
mäſsigen Kälte, als in einer mäſsigen Wärme,
ohne Zweifel aus keiner andern Ursache, als
weil die Erregbarkeit dieser Materien in einer
wärmern Temperatur früher, als in einer käl-
tern, zu ihrem Maximum erhoben wurde.

§. 3.

Das erwähnte Maximum der Erre-
gung ist verschieden nach der Verschie-

den-
(y) Pfaff’s und Scheel’s Nordisches Archiv. B. 1.
St. 2. S. 258. 274. 290. 297.
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[570/0580] dert. In mehrern, von mir über diesen Gegen- stand angestellten Versuchen hingegen wurde das Wachsthum der Pflanzen von einer Emulsion jenes Mittels zurückgehalten, oder ganz aufge- hoben (y). Aus jenem Gesetze erhellet endlich auch, warum in Spallanzani’s oben gedachten Versu- chen über die Erzeugung der Amphibien, die Entwickelung der Eyer dieser Thiere durch einen gewissen Grad von Wärme beschleunigt, durch Hitze aber aufgehoben wurde. Diese Versuche beweisen zugleich, daſs auch sowohl das Ent- wickelungsvermögen des noch unbefruchteten weiblichen Zeugungsstoffs, als die befruchtende Kraft des männlichen Saamens unter jenem Ge- setze steht. Beyde erhielten sich länger in einer mäſsigen Kälte, als in einer mäſsigen Wärme, ohne Zweifel aus keiner andern Ursache, als weil die Erregbarkeit dieser Materien in einer wärmern Temperatur früher, als in einer käl- tern, zu ihrem Maximum erhoben wurde. §. 3. Das erwähnte Maximum der Erre- gung ist verschieden nach der Verschie- den- (y) Pfaff’s und Scheel’s Nordisches Archiv. B. 1. St. 2. S. 258. 274. 290. 297.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/580>, abgerufen am 20.04.2024.