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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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zehn Arten von Bäumen und Sträuchern waren
nur zwey, deren Blätter mit der obern Seite
eben so gut als mit der untern die Nässe ein-
sogen. Bey den übrigen Arten wurde die obere
Fläche von der untern in der Einsaugung merk-
lich übertroffen. Blätter des weissen Manlbeer-
baums, die das Wasser durch die untere Fläche
aufnahmen, lebten fast ganze sechs Monate, in-
dem andere, die mit der obern Fläche auf dem
Wasser lagen, schon am fünften Tage welk
wurden c). Bey den Kräutern geschieht also die
Einsaugung der Feuchtigkeit sowohl durch die
obere, als durch die untere, bey den holzarti-
gen Gewächsen mehr durch die untere Fläche
der Blätter. Man sieht hieraus, warum die Blät-
ter an den Pflanzen so vertheilt sind, dass je-
des untere von dem nächst höhern nicht be-
deckt wird d).

2. Der Einsaugung entspricht eine
Ausdünstung, die vorzüglich durch die
Blätter, und zwar zur Tageszeit ge-
schieht
.

Nach
c) Bonnet's Untersuchungen über den Nutzen der
Blätter bey den Pflanzen. Uebers. von Arnold.
Abth. 1. §. 4--6.
d) Biologie. Bd. 1. S. 170 ff.

zehn Arten von Bäumen und Sträuchern waren
nur zwey, deren Blätter mit der obern Seite
eben so gut als mit der untern die Nässe ein-
sogen. Bey den übrigen Arten wurde die obere
Fläche von der untern in der Einsaugung merk-
lich übertroffen. Blätter des weissen Manlbeer-
baums, die das Wasser durch die untere Fläche
aufnahmen, lebten fast ganze sechs Monate, in-
dem andere, die mit der obern Fläche auf dem
Wasser lagen, schon am fünften Tage welk
wurden c). Bey den Kräutern geschieht also die
Einsaugung der Feuchtigkeit sowohl durch die
obere, als durch die untere, bey den holzarti-
gen Gewächsen mehr durch die untere Fläche
der Blätter. Man sieht hieraus, warum die Blät-
ter an den Pflanzen so vertheilt sind, daſs je-
des untere von dem nächst höhern nicht be-
deckt wird d).

2. Der Einsaugung entspricht eine
Ausdünstung, die vorzüglich durch die
Blätter, und zwar zur Tageszeit ge-
schieht
.

Nach
c) Bonnet’s Untersuchungen über den Nutzen der
Blätter bey den Pflanzen. Uebers. von Arnold.
Abth. 1. §. 4—6.
d) Biologie. Bd. 1. S. 170 ff.
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[31/0047] zehn Arten von Bäumen und Sträuchern waren nur zwey, deren Blätter mit der obern Seite eben so gut als mit der untern die Nässe ein- sogen. Bey den übrigen Arten wurde die obere Fläche von der untern in der Einsaugung merk- lich übertroffen. Blätter des weissen Manlbeer- baums, die das Wasser durch die untere Fläche aufnahmen, lebten fast ganze sechs Monate, in- dem andere, die mit der obern Fläche auf dem Wasser lagen, schon am fünften Tage welk wurden c). Bey den Kräutern geschieht also die Einsaugung der Feuchtigkeit sowohl durch die obere, als durch die untere, bey den holzarti- gen Gewächsen mehr durch die untere Fläche der Blätter. Man sieht hieraus, warum die Blät- ter an den Pflanzen so vertheilt sind, daſs je- des untere von dem nächst höhern nicht be- deckt wird d). 2. Der Einsaugung entspricht eine Ausdünstung, die vorzüglich durch die Blätter, und zwar zur Tageszeit ge- schieht. Nach c) Bonnet’s Untersuchungen über den Nutzen der Blätter bey den Pflanzen. Uebers. von Arnold. Abth. 1. §. 4—6. d) Biologie. Bd. 1. S. 170 ff.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/47>, abgerufen am 29.03.2024.