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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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glaubt sie in dem Harn einer Schildkröte, und
John w) in dem Koth der Schmetterlinge bemerkt
zu haben.

Eine nähere Untersuchung verdient noch die
Frage, ob der Urin der rothblütigen Thiere nicht
auch Eisen enthält? Bedeutend kann die Quanti-
tät dieses Metalls nicht darin seyn. Indess giebt
es Erfahrungen, die einigen Eisengehalt des Harns
vermuthen lassen. Stromeyer x) fand Eisenoxyd
in dem Harnstein eines Ochsen, so wie Che-
vreul
y) im Camelharn, und Vauquelin z) in
dem Urin des Löwen und Tigers, und in den
Commentarien des Bononischen Instituts a) fin-
det sich eine Beobachtung von einem blauen Satz
des Urins, der wohl nicht anders als aus der
Verbindung einer krankhaft gebildeten Blausäure
mit dem Eisenoxyd des Harns entstanden seyn
kann.

Dass übrigens der Harn oft noch manche an-
dere Stoffe enthält, die unzersetzt aus dem Ma-
gen durch das Zellgewebe unmittelbar zur Blase

gelan-
w) Chemische Untersuch. mineral. vegetab. u. animal.
Substanzen.
x) A. a. O.
y) A. a. O.
z) Annales du Mus. d'Hist. nat. T. 18. p. 82.
a) T. V. P. 1. In opusc. p. 275.
Q q 3

glaubt sie in dem Harn einer Schildkröte, und
John w) in dem Koth der Schmetterlinge bemerkt
zu haben.

Eine nähere Untersuchung verdient noch die
Frage, ob der Urin der rothblütigen Thiere nicht
auch Eisen enthält? Bedeutend kann die Quanti-
tät dieses Metalls nicht darin seyn. Indeſs giebt
es Erfahrungen, die einigen Eisengehalt des Harns
vermuthen lassen. Stromeyer x) fand Eisenoxyd
in dem Harnstein eines Ochsen, so wie Che-
vreul
y) im Camelharn, und Vauquelin z) in
dem Urin des Löwen und Tigers, und in den
Commentarien des Bononischen Instituts a) fin-
det sich eine Beobachtung von einem blauen Satz
des Urins, der wohl nicht anders als aus der
Verbindung einer krankhaft gebildeten Blausäure
mit dem Eisenoxyd des Harns entstanden seyn
kann.

Daſs übrigens der Harn oft noch manche an-
dere Stoffe enthält, die unzersetzt aus dem Ma-
gen durch das Zellgewebe unmittelbar zur Blase

gelan-
w) Chemische Untersuch. mineral. vegetab. u. animal.
Substanzen.
x) A. a. O.
y) A. a. O.
z) Annales du Mus. d’Hist. nat. T. 18. p. 82.
a) T. V. P. 1. In opusc. p. 275.
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[613/0629] glaubt sie in dem Harn einer Schildkröte, und John w) in dem Koth der Schmetterlinge bemerkt zu haben. Eine nähere Untersuchung verdient noch die Frage, ob der Urin der rothblütigen Thiere nicht auch Eisen enthält? Bedeutend kann die Quanti- tät dieses Metalls nicht darin seyn. Indeſs giebt es Erfahrungen, die einigen Eisengehalt des Harns vermuthen lassen. Stromeyer x) fand Eisenoxyd in dem Harnstein eines Ochsen, so wie Che- vreul y) im Camelharn, und Vauquelin z) in dem Urin des Löwen und Tigers, und in den Commentarien des Bononischen Instituts a) fin- det sich eine Beobachtung von einem blauen Satz des Urins, der wohl nicht anders als aus der Verbindung einer krankhaft gebildeten Blausäure mit dem Eisenoxyd des Harns entstanden seyn kann. Daſs übrigens der Harn oft noch manche an- dere Stoffe enthält, die unzersetzt aus dem Ma- gen durch das Zellgewebe unmittelbar zur Blase gelan- w) Chemische Untersuch. mineral. vegetab. u. animal. Substanzen. x) A. a. O. y) A. a. O. z) Annales du Mus. d’Hist. nat. T. 18. p. 82. a) T. V. P. 1. In opusc. p. 275. Q q 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/629>, abgerufen am 28.03.2024.