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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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phosphorsaurer und flusssaurer Kalk, phos-
phorsaure Bittererde, phosphorsaures Natrum
und phosphorsaures Ammonium.

Diese sämmtlichen Stoffe sind nicht blos
fremdartige, zur Assimilation unfähige Substan-
zen; es sind dieselben Theile, woraus die thieri-
schen Organe bestehen.

Die Bestandtheile des Harns treffen wir vor-
züglich in den Knochen wieder an. Berzelius
fand in den trocknen, frischen Menschenknochen,
ausser der gallertartigen Knorpelsubstanz und dem
Faserstoff der Gefässe, phosphorsauren, flusssauren
und kohlensauren Kalk, freyes Natrum und etwas
salzsaures Natrum c). Fourcroy und Vauquelin
entdeckten in den Thierknochen auch Braunstein,
Eisen, Kieselerde und Alaun, doch nur in gerin-
ger Quantität d).

Mehrere
c) Gehlen's Journ. f. d. Chemie u. Physik B. 3. S. 1.
-- Berzelius erwähnt auch der phosphorsauren Bit-
tererde als eines Bestandtheils der Menschenknochen.
Hildebrand's neuere Versuche (in Schweigger's
neuem Journal für Chemie u. Physik. B. 8. S. 1.) ma-
chen aber wahrscheinlich, dass, wie schon Four-
croy
und Vauquelin gelehrt hatten, diese Erde wohl
in den Rindsknochen, nicht aber in den Menschen-
knochen enthalten ist.
d) Ann. de Chimie. T. 47. p. 244. -- Ann. du Mus.
d' Hist. nat. T. 12. p. 136. T. 13. p. 267.
Q q 4

phosphorsaurer und fluſssaurer Kalk, phos-
phorsaure Bittererde, phosphorsaures Natrum
und phosphorsaures Ammonium.

Diese sämmtlichen Stoffe sind nicht blos
fremdartige, zur Assimilation unfähige Substan-
zen; es sind dieselben Theile, woraus die thieri-
schen Organe bestehen.

Die Bestandtheile des Harns treffen wir vor-
züglich in den Knochen wieder an. Berzelius
fand in den trocknen, frischen Menschenknochen,
ausser der gallertartigen Knorpelsubstanz und dem
Faserstoff der Gefäſse, phosphorsauren, fluſssauren
und kohlensauren Kalk, freyes Natrum und etwas
salzsaures Natrum c). Fourcroy und Vauquelin
entdeckten in den Thierknochen auch Braunstein,
Eisen, Kieselerde und Alaun, doch nur in gerin-
ger Quantität d).

Mehrere
c) Gehlen’s Journ. f. d. Chemie u. Physik B. 3. S. 1.
Berzelius erwähnt auch der phosphorsauren Bit-
tererde als eines Bestandtheils der Menschenknochen.
Hildebrand’s neuere Versuche (in Schweigger’s
neuem Journal für Chemie u. Physik. B. 8. S. 1.) ma-
chen aber wahrscheinlich, daſs, wie schon Four-
croy
und Vauquelin gelehrt hatten, diese Erde wohl
in den Rindsknochen, nicht aber in den Menschen-
knochen enthalten ist.
d) Ann. de Chimie. T. 47. p. 244. — Ann. du Mus.
d’ Hist. nat. T. 12. p. 136. T. 13. p. 267.
Q q 4
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[615/0631] phosphorsaurer und fluſssaurer Kalk, phos- phorsaure Bittererde, phosphorsaures Natrum und phosphorsaures Ammonium. Diese sämmtlichen Stoffe sind nicht blos fremdartige, zur Assimilation unfähige Substan- zen; es sind dieselben Theile, woraus die thieri- schen Organe bestehen. Die Bestandtheile des Harns treffen wir vor- züglich in den Knochen wieder an. Berzelius fand in den trocknen, frischen Menschenknochen, ausser der gallertartigen Knorpelsubstanz und dem Faserstoff der Gefäſse, phosphorsauren, fluſssauren und kohlensauren Kalk, freyes Natrum und etwas salzsaures Natrum c). Fourcroy und Vauquelin entdeckten in den Thierknochen auch Braunstein, Eisen, Kieselerde und Alaun, doch nur in gerin- ger Quantität d). Mehrere c) Gehlen’s Journ. f. d. Chemie u. Physik B. 3. S. 1. — Berzelius erwähnt auch der phosphorsauren Bit- tererde als eines Bestandtheils der Menschenknochen. Hildebrand’s neuere Versuche (in Schweigger’s neuem Journal für Chemie u. Physik. B. 8. S. 1.) ma- chen aber wahrscheinlich, daſs, wie schon Four- croy und Vauquelin gelehrt hatten, diese Erde wohl in den Rindsknochen, nicht aber in den Menschen- knochen enthalten ist. d) Ann. de Chimie. T. 47. p. 244. — Ann. du Mus. d’ Hist. nat. T. 12. p. 136. T. 13. p. 267. Q q 4

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/631>, abgerufen am 28.03.2024.