Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Gen
König selbst ihr Capitain ist, so
haben sie einen Capitain-Lieu-
tenant, 2 Sous-Lieutenants, 2
Fähndrichs und 6 Qvartiermei-
ster. Der Capitain-Lieutenant
hat den Rang als ein Capitain
des Gardes du Corps.
Die Sub-
alternes
haben gleichfalls allezeit
einen Obersten-Titel, die Qvartier-
meister aber wie ein Capitain.
Sie führen in ihrer Standarte
vom Himmel fallende Blitze mit
den Worten: Quae jubet iratus
Jupiter.

Gentil,

Wird ein Falcke genannt, wel-
chen man in denen Sommer-Mo-
naten, Junio, Julio und Augusto,
fängt, da er schon begierig und
hurtig worden.

Gentil' homme, v. Cavalier.
Genua, Genoua,

Haupt-Stadt der Republic
dieses Nahmens in Welschland,
welche letztere ein schmaler Strich
Landes ist, an der Küste des Li-
gustischen Meers, und sich in die
Länge auf 160, in die Breite aber
26 Jtalienische Meilen erstrecket.
Die Stadt ist im Umfang 6 Wel-
sche Meilen groß, wird ihrer
prächtigen Gebäude wegen Genua
la superba
genannt, ist sehr Volck-
reich, und hat einen schönen Ha-
fen, worinne die Republic viele
Galeeren unterhält. Sie ist auf
der Land-Seite mit einer doppel-
ten Fortification umgeben, und
in die äussersten Wercke sind alle
Höhen, die der Stadt etwas scha-
den könnten, mit eingeschlossen.
Bey dem Hafen stehen 2 Thürme,
deren der eine zu desselben Bede-
ckung dienet, der andere aber ist
oben mit starckem Glas vermacht,
[Spaltenumbruch]

Gen
und brennen alle Nacht darinne 35
grosse Lampen, damit die Schiffe
des Hafens nicht verfehlen. Der
Doge oder Hertzog behält seine
Würde nicht länger als 2 Jahre,
und residiret in dem Pallast der
Republic, welcher 7 Tonnen Gol-
des gekostet hat; ist ansehnlich,
und hat einen grossen Hof, darin-
ne über 1000 Soldaten können
gemustert werden. Vor dem Pal-
last stehen 2 Säulen als Caroli V
und des Principe Andrea d' Oria.
Das Zeug-Haus ist über alle
massen wohl versehen. Neben
diesem Pallast stehet ein viereckig-
ter starcker Thurm, in welchem
die Sturm-Glocke, so allein ge-
läutet wird, wenn der Hertzog
ausgehet. Unter dem Pallast hat es
grosse Gewölber, allwo viel schön
grob Geschütz verwahret wird. Die
Dom-Kirche S. Lorenzo ist ein
schönes und nettes Gebäu, dar-
inne viel curiose Sachen, inson-
derheit die unschätzbare Schale
von Schmaragd zu besichtigen, der-
gleichen nirgends gefunden wird.
Die Kirche zu S. Maria ist die al-
lerschönste, sie ist durch und durch
von nichts anders, als von Mar-
mor, Jaspis, vergüldeten Schnitz-
werck, und schönsten Gemählden,
liegt auf einem hohen Berg, von
dar man die Jnsel Corsica sehen
kan. Ferner sind sehenswürdig,
das Arsenal, im welchen die Ga-
leeren gemacht werden, der Wein-
Hafen, allerhand Lust-Gärten,
der Thurm, worauf gedachte La-
terne brennt, dieser hat 366 Staf-
feln, zu oberst ist die gantze Grösse
des Thurms in 32 Ecken verwan-
delt, an ieder derselben stehet eine
dicke eiserne Stange, darzwi-
schen alles mit Glas vermacht,
die ist so hoch und weit, daß 32

Mann

[Spaltenumbruch]

Gen
Koͤnig ſelbſt ihr Capitain iſt, ſo
haben ſie einen Capitain-Lieu-
tenant, 2 Sous-Lieutenants, 2
Faͤhndrichs und 6 Qvartiermei-
ſter. Der Capitain-Lieutenant
hat den Rang als ein Capitain
des Gardes du Corps.
Die Sub-
alternes
haben gleichfalls allezeit
einen Oberſten-Titel, die Qvartier-
meiſter aber wie ein Capitain.
Sie fuͤhren in ihrer Standarte
vom Himmel fallende Blitze mit
den Worten: Quæ jubet iratus
Jupiter.

Gentil,

Wird ein Falcke genannt, wel-
chen man in denen Sommer-Mo-
naten, Junio, Julio und Auguſto,
faͤngt, da er ſchon begierig und
hurtig worden.

Gentil’ homme, v. Cavalier.
Genua, Genoua,

Haupt-Stadt der Republic
dieſes Nahmens in Welſchland,
welche letztere ein ſchmaler Strich
Landes iſt, an der Kuͤſte des Li-
guſtiſchen Meers, und ſich in die
Laͤnge auf 160, in die Breite aber
26 Jtalieniſche Meilen erſtrecket.
Die Stadt iſt im Umfang 6 Wel-
ſche Meilen groß, wird ihrer
praͤchtigen Gebaͤude wegen Genua
la ſuperba
genannt, iſt ſehr Volck-
reich, und hat einen ſchoͤnen Ha-
fen, worinne die Republic viele
Galeeren unterhaͤlt. Sie iſt auf
der Land-Seite mit einer doppel-
ten Fortification umgeben, und
in die aͤuſſerſten Wercke ſind alle
Hoͤhen, die der Stadt etwas ſcha-
den koͤnnten, mit eingeſchloſſen.
Bey dem Hafen ſtehen 2 Thuͤrme,
deren der eine zu deſſelben Bede-
ckung dienet, der andere aber iſt
oben mit ſtarckem Glas vermacht,
[Spaltenumbruch]

Gen
und brennen alle Nacht darinne 35
groſſe Lampen, damit die Schiffe
des Hafens nicht verfehlen. Der
Doge oder Hertzog behaͤlt ſeine
Wuͤrde nicht laͤnger als 2 Jahre,
und reſidiret in dem Pallaſt der
Republic, welcher 7 Tonnen Gol-
des gekoſtet hat; iſt anſehnlich,
und hat einen groſſen Hof, darin-
ne uͤber 1000 Soldaten koͤnnen
gemuſtert werden. Vor dem Pal-
laſt ſtehen 2 Saͤulen als Caroli V
und des Principe Andrea d’ Oria.
Das Zeug-Haus iſt uͤber alle
maſſen wohl verſehen. Neben
dieſem Pallaſt ſtehet ein viereckig-
ter ſtarcker Thurm, in welchem
die Sturm-Glocke, ſo allein ge-
laͤutet wird, wenn der Hertzog
ausgehet. Unter dem Pallaſt hat es
groſſe Gewoͤlber, allwo viel ſchoͤn
grob Geſchuͤtz verwahret wird. Die
Dom-Kirche S. Lorenzo iſt ein
ſchoͤnes und nettes Gebaͤu, dar-
inne viel curioſe Sachen, inſon-
derheit die unſchaͤtzbare Schale
von Schmaragd zu beſichtigen, der-
gleichen nirgends gefunden wird.
Die Kirche zu S. Maria iſt die al-
lerſchoͤnſte, ſie iſt durch und durch
von nichts anders, als von Mar-
mor, Jaſpis, verguͤldeten Schnitz-
werck, und ſchoͤnſten Gemaͤhlden,
liegt auf einem hohen Berg, von
dar man die Jnſel Corſica ſehen
kan. Ferner ſind ſehenswuͤrdig,
das Arſenal, im welchen die Ga-
leeren gemacht werden, der Wein-
Hafen, allerhand Luſt-Gaͤrten,
der Thurm, worauf gedachte La-
terne brennt, dieſer hat 366 Staf-
feln, zu oberſt iſt die gantze Groͤſſe
des Thurms in 32 Ecken verwan-
delt, an ieder derſelben ſtehet eine
dicke eiſerne Stange, darzwi-
ſchen alles mit Glas vermacht,
die iſt ſo hoch und weit, daß 32

Mann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0476"/><cb n="911"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Gen</hi></hi></fw><lb/>
Ko&#x0364;nig &#x017F;elb&#x017F;t ihr Capitain i&#x017F;t, &#x017F;o<lb/>
haben &#x017F;ie einen Capitain-Lieu-<lb/>
tenant, 2 <hi rendition="#aq">Sous-</hi>Lieutenants, 2<lb/>
Fa&#x0364;hndrichs und 6 Qvartiermei-<lb/>
&#x017F;ter. Der Capitain-Lieutenant<lb/>
hat den Rang als ein <hi rendition="#aq">Capitain<lb/>
des Gardes du Corps.</hi> Die <hi rendition="#aq">Sub-<lb/>
alternes</hi> haben gleichfalls allezeit<lb/>
einen Ober&#x017F;ten-Titel, die Qvartier-<lb/>
mei&#x017F;ter aber wie ein Capitain.<lb/>
Sie fu&#x0364;hren in ihrer Standarte<lb/>
vom Himmel fallende Blitze mit<lb/>
den Worten: <hi rendition="#aq">Quæ jubet iratus<lb/>
Jupiter.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Gentil,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Wird ein Falcke genannt, wel-<lb/>
chen man in denen Sommer-Mo-<lb/>
naten, Junio, Julio und Augu&#x017F;to,<lb/>
fa&#x0364;ngt, da er &#x017F;chon begierig und<lb/>
hurtig worden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gentil&#x2019; homme,</hi> v. <hi rendition="#i">Cavalier.</hi></hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Genua, Genoua,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Haupt-Stadt der Republic<lb/>
die&#x017F;es Nahmens in Wel&#x017F;chland,<lb/>
welche letztere ein &#x017F;chmaler Strich<lb/>
Landes i&#x017F;t, an der Ku&#x0364;&#x017F;te des Li-<lb/>
gu&#x017F;ti&#x017F;chen Meers, und &#x017F;ich in die<lb/>
La&#x0364;nge auf 160, in die Breite aber<lb/>
26 Jtalieni&#x017F;che Meilen er&#x017F;trecket.<lb/>
Die Stadt i&#x017F;t im Umfang 6 Wel-<lb/>
&#x017F;che Meilen groß, wird ihrer<lb/>
pra&#x0364;chtigen Geba&#x0364;ude wegen <hi rendition="#aq">Genua<lb/>
la &#x017F;uperba</hi> genannt, i&#x017F;t &#x017F;ehr Volck-<lb/>
reich, und hat einen &#x017F;cho&#x0364;nen Ha-<lb/>
fen, worinne die Republic viele<lb/>
Galeeren unterha&#x0364;lt. Sie i&#x017F;t auf<lb/>
der Land-Seite mit einer doppel-<lb/>
ten Fortification umgeben, und<lb/>
in die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Wercke &#x017F;ind alle<lb/>
Ho&#x0364;hen, die der Stadt etwas &#x017F;cha-<lb/>
den ko&#x0364;nnten, mit einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Bey dem Hafen &#x017F;tehen 2 Thu&#x0364;rme,<lb/>
deren der eine zu de&#x017F;&#x017F;elben Bede-<lb/>
ckung dienet, der andere aber i&#x017F;t<lb/>
oben mit &#x017F;tarckem Glas vermacht,<lb/><cb n="912"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gen</hi></fw><lb/>
und brennen alle Nacht darinne 35<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Lampen, damit die Schiffe<lb/>
des Hafens nicht verfehlen. Der<lb/>
Doge oder Hertzog beha&#x0364;lt &#x017F;eine<lb/>
Wu&#x0364;rde nicht la&#x0364;nger als 2 Jahre,<lb/>
und <hi rendition="#aq">re&#x017F;idi</hi>ret in dem Palla&#x017F;t der<lb/>
Republic, welcher 7 Tonnen Gol-<lb/>
des geko&#x017F;tet hat; i&#x017F;t an&#x017F;ehnlich,<lb/>
und hat einen gro&#x017F;&#x017F;en Hof, darin-<lb/>
ne u&#x0364;ber 1000 Soldaten ko&#x0364;nnen<lb/>
gemu&#x017F;tert werden. Vor dem Pal-<lb/>
la&#x017F;t &#x017F;tehen 2 Sa&#x0364;ulen als <hi rendition="#aq">Caroli V</hi><lb/>
und des <hi rendition="#aq">Principe Andrea d&#x2019; Oria.</hi><lb/>
Das Zeug-Haus i&#x017F;t u&#x0364;ber alle<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en wohl ver&#x017F;ehen. Neben<lb/>
die&#x017F;em Palla&#x017F;t &#x017F;tehet ein viereckig-<lb/>
ter &#x017F;tarcker Thurm, in welchem<lb/>
die Sturm-Glocke, &#x017F;o allein ge-<lb/>
la&#x0364;utet wird, wenn der Hertzog<lb/>
ausgehet. Unter dem Palla&#x017F;t hat es<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Gewo&#x0364;lber, allwo viel &#x017F;cho&#x0364;n<lb/>
grob Ge&#x017F;chu&#x0364;tz verwahret wird. Die<lb/>
Dom-Kirche <hi rendition="#aq">S. Lorenzo</hi> i&#x017F;t ein<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nes und nettes Geba&#x0364;u, dar-<lb/>
inne viel curio&#x017F;e Sachen, in&#x017F;on-<lb/>
derheit die un&#x017F;cha&#x0364;tzbare Schale<lb/>
von Schmaragd zu be&#x017F;ichtigen, der-<lb/>
gleichen nirgends gefunden wird.<lb/>
Die Kirche zu <hi rendition="#aq">S. Maria</hi> i&#x017F;t die al-<lb/>
ler&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te, &#x017F;ie i&#x017F;t durch und durch<lb/>
von nichts anders, als von Mar-<lb/>
mor, Ja&#x017F;pis, vergu&#x0364;ldeten Schnitz-<lb/>
werck, und &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Gema&#x0364;hlden,<lb/>
liegt auf einem hohen Berg, von<lb/>
dar man die Jn&#x017F;el Cor&#x017F;ica &#x017F;ehen<lb/>
kan. Ferner &#x017F;ind &#x017F;ehenswu&#x0364;rdig,<lb/>
das Ar&#x017F;enal, im welchen die Ga-<lb/>
leeren gemacht werden, der Wein-<lb/>
Hafen, allerhand Lu&#x017F;t-Ga&#x0364;rten,<lb/>
der Thurm, worauf gedachte La-<lb/>
terne brennt, die&#x017F;er hat 366 Staf-<lb/>
feln, zu ober&#x017F;t i&#x017F;t die gantze Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
des Thurms in 32 Ecken verwan-<lb/>
delt, an ieder der&#x017F;elben &#x017F;tehet eine<lb/>
dicke ei&#x017F;erne Stange, darzwi-<lb/>
&#x017F;chen alles mit Glas vermacht,<lb/>
die i&#x017F;t &#x017F;o hoch und weit, daß 32<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mann</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0476] Gen Gen Koͤnig ſelbſt ihr Capitain iſt, ſo haben ſie einen Capitain-Lieu- tenant, 2 Sous-Lieutenants, 2 Faͤhndrichs und 6 Qvartiermei- ſter. Der Capitain-Lieutenant hat den Rang als ein Capitain des Gardes du Corps. Die Sub- alternes haben gleichfalls allezeit einen Oberſten-Titel, die Qvartier- meiſter aber wie ein Capitain. Sie fuͤhren in ihrer Standarte vom Himmel fallende Blitze mit den Worten: Quæ jubet iratus Jupiter. Gentil, Wird ein Falcke genannt, wel- chen man in denen Sommer-Mo- naten, Junio, Julio und Auguſto, faͤngt, da er ſchon begierig und hurtig worden. Gentil’ homme, v. Cavalier. Genua, Genoua, Haupt-Stadt der Republic dieſes Nahmens in Welſchland, welche letztere ein ſchmaler Strich Landes iſt, an der Kuͤſte des Li- guſtiſchen Meers, und ſich in die Laͤnge auf 160, in die Breite aber 26 Jtalieniſche Meilen erſtrecket. Die Stadt iſt im Umfang 6 Wel- ſche Meilen groß, wird ihrer praͤchtigen Gebaͤude wegen Genua la ſuperba genannt, iſt ſehr Volck- reich, und hat einen ſchoͤnen Ha- fen, worinne die Republic viele Galeeren unterhaͤlt. Sie iſt auf der Land-Seite mit einer doppel- ten Fortification umgeben, und in die aͤuſſerſten Wercke ſind alle Hoͤhen, die der Stadt etwas ſcha- den koͤnnten, mit eingeſchloſſen. Bey dem Hafen ſtehen 2 Thuͤrme, deren der eine zu deſſelben Bede- ckung dienet, der andere aber iſt oben mit ſtarckem Glas vermacht, und brennen alle Nacht darinne 35 groſſe Lampen, damit die Schiffe des Hafens nicht verfehlen. Der Doge oder Hertzog behaͤlt ſeine Wuͤrde nicht laͤnger als 2 Jahre, und reſidiret in dem Pallaſt der Republic, welcher 7 Tonnen Gol- des gekoſtet hat; iſt anſehnlich, und hat einen groſſen Hof, darin- ne uͤber 1000 Soldaten koͤnnen gemuſtert werden. Vor dem Pal- laſt ſtehen 2 Saͤulen als Caroli V und des Principe Andrea d’ Oria. Das Zeug-Haus iſt uͤber alle maſſen wohl verſehen. Neben dieſem Pallaſt ſtehet ein viereckig- ter ſtarcker Thurm, in welchem die Sturm-Glocke, ſo allein ge- laͤutet wird, wenn der Hertzog ausgehet. Unter dem Pallaſt hat es groſſe Gewoͤlber, allwo viel ſchoͤn grob Geſchuͤtz verwahret wird. Die Dom-Kirche S. Lorenzo iſt ein ſchoͤnes und nettes Gebaͤu, dar- inne viel curioſe Sachen, inſon- derheit die unſchaͤtzbare Schale von Schmaragd zu beſichtigen, der- gleichen nirgends gefunden wird. Die Kirche zu S. Maria iſt die al- lerſchoͤnſte, ſie iſt durch und durch von nichts anders, als von Mar- mor, Jaſpis, verguͤldeten Schnitz- werck, und ſchoͤnſten Gemaͤhlden, liegt auf einem hohen Berg, von dar man die Jnſel Corſica ſehen kan. Ferner ſind ſehenswuͤrdig, das Arſenal, im welchen die Ga- leeren gemacht werden, der Wein- Hafen, allerhand Luſt-Gaͤrten, der Thurm, worauf gedachte La- terne brennt, dieſer hat 366 Staf- feln, zu oberſt iſt die gantze Groͤſſe des Thurms in 32 Ecken verwan- delt, an ieder derſelben ſtehet eine dicke eiſerne Stange, darzwi- ſchen alles mit Glas vermacht, die iſt ſo hoch und weit, daß 32 Mann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/476
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/476>, abgerufen am 29.03.2024.