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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Bai
Baisser,

Erniedrigen, niederlassen; en
baissant la main,
im Niederschla-
gen der Hand bey dem Tact-Ge-
ben.

Baitz, Beitz, Beitzen,

Jst ein Terme bey den Jägern,
und heißt mit abgerichteten Raub-
Vögeln, als Habichten, Falcken,
Blau-Füssen, Sperbern, Sprin-
tzen und andern auf die Jagd zie-
hen, und damit andere wilde Thie-
re und Vögel fangen. Sonder-
lich ist die sehr kostbare also genann-
te Reiger-Baitz bekannt, da, so
bald als ein Milan oder Reiger
aufgetrieben, und des Falcken ge-
wahr wird, der Reiger in die Hö-
he steiget, worauf der Falck des-
gleichen thut, doch so, als ob er den
Reiger nicht sehe, bis er ihn end-
lich überhöhet, worauf er anfän-
get mit seinen starcken Waffen auf
den Reiger einen Griff zu geben,
sich wieder über und um ihn herzu-
schwingen, bis er seinen Vorthel
ersiehet, ihn gar anzupacken. Er
hat sich aber dabey vor des Rei-
gers spitzigem Schnabel wohl vor-
zusehen, weil solcher den Hals auf
den Rücken legt, und den Schna-
bel über sich hält. Alsdenn käm-
pfen sie so lange mit einander, bis
der Reiger überwunden wird, und
zu Boden fällt. Es wird aber so
ein Reiger, wenn er alsdenn beym
Leben bleibet, und die hohe Herr-
schafft ihre Lust an der Baitze ge-
habt, gemeiniglich mit einem sil-
bernen Wappen-Ring um den
Fuß wieder losgelassen, so daß es
sich vielmahl zuträgt, daß ein sol-
cher Reiger über lang oder kurtz
wieder gefangen wird, der einen
oder mehr Ringe um den Füssen
hat, wie dann der König in Preus-
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Bai
sen An. 1710 im May auf der Rei-
ger-Baitze zu Linum unter andern
auch einen solchen Reiger gefan-
gen, welcher einen Wappen-Ring
an dem Fuß gehabt, der ihm von
dem Churfürsten Friedrich Wil-
helm dem Grossen noch angeleget
worden. So hat auch ein Fürst
von Oettingen einsmals einen
Raiger geringelt, und ihn wie-
der fliegen lassen, welcher nachge-
hends den vierten Tag hernach im
Wolffenbüttelischen wieder gebai-
tzet, und gefangen worden, wor-
aus zu bemercken, wie schnell sie
fliegen können. Zur Hasen-Baitz
braucht man so wohl den Habicht,
als den Falcken. Man reitet in
einer Reihe, als ob man hetzen
wolte, und führet die Windhun-
de zwischen sich: Wenn nun die
Stöber etwas aufgetrieben, läst
man einen Windhund und auch den
Falcken los, dieser eilet ihm in ei-
nem Bogen-Schuß nach, giebt
ihm etliche Stösse oder Fänge, und
hält ihn so lange, bis ein oder mehr
Hunde darzu kommen. Der Ha-
bicht gehet dem Hasen niedrig auf
der Erden nach, giebet demselben
einen starcken Griff, und hält ihn
fest mit der rechten Waffen, mit
der lincken aber ergreifft er die Er-
de so starck, daß er den Hasen er-
hält. Die Hunde, so man zum
Baitzen braucht, müssen des Vo-
gels gewohnt seyn, und demselben
keinen Schaden zufügen. Die
Baitzen erfordern gut Wetter,
weil bey trüben Himmel der Vo-
gel keine Lust hat, und man nicht
nur den Vogel, sondern auch den
Raub leicht aus dem Gesichte ver-
lieret. Jhren Anfang nehmen sie
gemeiniglich um Bartholomäi,
und endigen sich um Lichtmeß wie-
der. Zu Werfung des Vogels

wird
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Bai
Baiſſer,

Erniedrigen, niederlaſſen; en
baiſſant la main,
im Niederſchla-
gen der Hand bey dem Tact-Ge-
ben.

Baitz, Beitz, Beitzen,

Jſt ein Terme bey den Jaͤgern,
und heißt mit abgerichteten Raub-
Voͤgeln, als Habichten, Falcken,
Blau-Fuͤſſen, Sperbern, Sprin-
tzen und andern auf die Jagd zie-
hen, und damit andere wilde Thie-
re und Voͤgel fangen. Sonder-
lich iſt die ſehr koſtbare alſo genann-
te Reiger-Baitz bekannt, da, ſo
bald als ein Milan oder Reiger
aufgetrieben, und des Falcken ge-
wahr wird, der Reiger in die Hoͤ-
he ſteiget, worauf der Falck des-
gleichen thut, doch ſo, als ob er den
Reiger nicht ſehe, bis er ihn end-
lich uͤberhoͤhet, worauf er anfaͤn-
get mit ſeinen ſtarcken Waffen auf
den Reiger einen Griff zu geben,
ſich wieder uͤber und um ihn herzu-
ſchwingen, bis er ſeinen Vorthel
erſiehet, ihn gar anzupacken. Er
hat ſich aber dabey vor des Rei-
gers ſpitzigem Schnabel wohl vor-
zuſehen, weil ſolcher den Hals auf
den Ruͤcken legt, und den Schna-
bel uͤber ſich haͤlt. Alsdenn kaͤm-
pfen ſie ſo lange mit einander, bis
der Reiger uͤberwunden wird, und
zu Boden faͤllt. Es wird aber ſo
ein Reiger, wenn er alsdenn beym
Leben bleibet, und die hohe Herr-
ſchafft ihre Luſt an der Baitze ge-
habt, gemeiniglich mit einem ſil-
bernen Wappen-Ring um den
Fuß wieder losgelaſſen, ſo daß es
ſich vielmahl zutraͤgt, daß ein ſol-
cher Reiger uͤber lang oder kurtz
wieder gefangen wird, der einen
oder mehr Ringe um den Fuͤſſen
hat, wie dann der Koͤnig in Preuſ-
[Spaltenumbruch]

Bai
ſen An. 1710 im May auf der Rei-
ger-Baitze zu Linum unter andern
auch einen ſolchen Reiger gefan-
gen, welcher einen Wappen-Ring
an dem Fuß gehabt, der ihm von
dem Churfuͤrſten Friedrich Wil-
helm dem Groſſen noch angeleget
worden. So hat auch ein Fuͤrſt
von Oettingen einsmals einen
Raiger geringelt, und ihn wie-
der fliegen laſſen, welcher nachge-
hends den vierten Tag hernach im
Wolffenbuͤtteliſchen wieder gebai-
tzet, und gefangen worden, wor-
aus zu bemercken, wie ſchnell ſie
fliegen koͤnnen. Zur Haſen-Baitz
braucht man ſo wohl den Habicht,
als den Falcken. Man reitet in
einer Reihe, als ob man hetzen
wolte, und fuͤhret die Windhun-
de zwiſchen ſich: Wenn nun die
Stoͤber etwas aufgetrieben, laͤſt
man einen Windhund und auch den
Falcken los, dieſer eilet ihm in ei-
nem Bogen-Schuß nach, giebt
ihm etliche Stoͤſſe oder Faͤnge, und
haͤlt ihn ſo lange, bis ein oder mehr
Hunde darzu kommen. Der Ha-
bicht gehet dem Haſen niedrig auf
der Erden nach, giebet demſelben
einen ſtarcken Griff, und haͤlt ihn
feſt mit der rechten Waffen, mit
der lincken aber ergreifft er die Er-
de ſo ſtarck, daß er den Haſen er-
haͤlt. Die Hunde, ſo man zum
Baitzen braucht, muͤſſen des Vo-
gels gewohnt ſeyn, und demſelben
keinen Schaden zufuͤgen. Die
Baitzen erfordern gut Wetter,
weil bey truͤben Himmel der Vo-
gel keine Luſt hat, und man nicht
nur den Vogel, ſondern auch den
Raub leicht aus dem Geſichte ver-
lieret. Jhren Anfang nehmen ſie
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[0072] Bai Bai Baiſſer, Erniedrigen, niederlaſſen; en baiſſant la main, im Niederſchla- gen der Hand bey dem Tact-Ge- ben. Baitz, Beitz, Beitzen, Jſt ein Terme bey den Jaͤgern, und heißt mit abgerichteten Raub- Voͤgeln, als Habichten, Falcken, Blau-Fuͤſſen, Sperbern, Sprin- tzen und andern auf die Jagd zie- hen, und damit andere wilde Thie- re und Voͤgel fangen. Sonder- lich iſt die ſehr koſtbare alſo genann- te Reiger-Baitz bekannt, da, ſo bald als ein Milan oder Reiger aufgetrieben, und des Falcken ge- wahr wird, der Reiger in die Hoͤ- he ſteiget, worauf der Falck des- gleichen thut, doch ſo, als ob er den Reiger nicht ſehe, bis er ihn end- lich uͤberhoͤhet, worauf er anfaͤn- get mit ſeinen ſtarcken Waffen auf den Reiger einen Griff zu geben, ſich wieder uͤber und um ihn herzu- ſchwingen, bis er ſeinen Vorthel erſiehet, ihn gar anzupacken. Er hat ſich aber dabey vor des Rei- gers ſpitzigem Schnabel wohl vor- zuſehen, weil ſolcher den Hals auf den Ruͤcken legt, und den Schna- bel uͤber ſich haͤlt. Alsdenn kaͤm- pfen ſie ſo lange mit einander, bis der Reiger uͤberwunden wird, und zu Boden faͤllt. Es wird aber ſo ein Reiger, wenn er alsdenn beym Leben bleibet, und die hohe Herr- ſchafft ihre Luſt an der Baitze ge- habt, gemeiniglich mit einem ſil- bernen Wappen-Ring um den Fuß wieder losgelaſſen, ſo daß es ſich vielmahl zutraͤgt, daß ein ſol- cher Reiger uͤber lang oder kurtz wieder gefangen wird, der einen oder mehr Ringe um den Fuͤſſen hat, wie dann der Koͤnig in Preuſ- ſen An. 1710 im May auf der Rei- ger-Baitze zu Linum unter andern auch einen ſolchen Reiger gefan- gen, welcher einen Wappen-Ring an dem Fuß gehabt, der ihm von dem Churfuͤrſten Friedrich Wil- helm dem Groſſen noch angeleget worden. So hat auch ein Fuͤrſt von Oettingen einsmals einen Raiger geringelt, und ihn wie- der fliegen laſſen, welcher nachge- hends den vierten Tag hernach im Wolffenbuͤtteliſchen wieder gebai- tzet, und gefangen worden, wor- aus zu bemercken, wie ſchnell ſie fliegen koͤnnen. Zur Haſen-Baitz braucht man ſo wohl den Habicht, als den Falcken. Man reitet in einer Reihe, als ob man hetzen wolte, und fuͤhret die Windhun- de zwiſchen ſich: Wenn nun die Stoͤber etwas aufgetrieben, laͤſt man einen Windhund und auch den Falcken los, dieſer eilet ihm in ei- nem Bogen-Schuß nach, giebt ihm etliche Stoͤſſe oder Faͤnge, und haͤlt ihn ſo lange, bis ein oder mehr Hunde darzu kommen. Der Ha- bicht gehet dem Haſen niedrig auf der Erden nach, giebet demſelben einen ſtarcken Griff, und haͤlt ihn feſt mit der rechten Waffen, mit der lincken aber ergreifft er die Er- de ſo ſtarck, daß er den Haſen er- haͤlt. Die Hunde, ſo man zum Baitzen braucht, muͤſſen des Vo- gels gewohnt ſeyn, und demſelben keinen Schaden zufuͤgen. Die Baitzen erfordern gut Wetter, weil bey truͤben Himmel der Vo- gel keine Luſt hat, und man nicht nur den Vogel, ſondern auch den Raub leicht aus dem Geſichte ver- lieret. Jhren Anfang nehmen ſie gemeiniglich um Bartholomaͤi, und endigen ſich um Lichtmeß wie- der. Zu Werfung des Vogels wird

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/72>, abgerufen am 29.03.2024.