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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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ersetzen möge.

Pferde-Decke,

Deren hat man verschiedene
Arten, womit die Pferde theils
in Ställen, theils auf der Stras-
se und auf der Reise bedecket wer-
den. Jn den Ställen brauchet man
des Sommers zwillichene, und
des Winters, da sie wärmer nö-
thig, von Tuch und dergleichen.
Diejenigen, so man zu eben dieser
Zeit den Pferden über das Zeug
zu legen pfleget, wenn man auf
der Strassen sich derselben bedie-
net, sind gemeiniglich Bären-
Wolffs- oder Tieger-Decken. Die
Decken der Hand-Pferde sind
gemeiniglich von Tuch, um und
um mit wöllenen Zierathen und
und dem Wappen des Besitzers
in der Mitte gesticket. Jm Fel-
de bedienet man sich auch der De-
cken von rauhen Bären- oder Tie-
ger-Häuten. Auch hat man noch
eine gewisse Art Decken, die um
des Pferdes Hals gehüllet wer-
den, daß die Ohren nur heraus
gehen, derer man sich sonderlich
in Engelland bedienet. Nicht
weniger ist auch hier zu gedencken
der zum Staat gebräuchlichen
Trauer-Decken, welche gantz glatt
den Pferden tieff hinunter han-
gend übergebreitet werden.

Pferde-Kauff,

Dabey muß man das äusserli-
che Ansehen des zu verkauffenden
Pferdes nach den unter Pferd be-
schriebenen Eigenschafften genau
examiniren, das Alter durch das An-
schauen der Zähne erforschen, bey-
de Augen besehen und zuschauen,
ob es etwan an dem Halse, an der
Seiten, der Brust oder anders-
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wo Mahlzeichen habe, daraus
abzunehmen, ob es zuvor Scha-
den an sich gehabt, oder starck im
Zuge angegriffen worden. Er
muß sehen, ob es auf allen seinen
vier Füssen gleich und feste stehe,
sonderlich auf den vördern, und
ob es auch eine gute Weile stehen
bleibe, die Füsse nicht abwechsle,
und bald den einen bald den an-
dern vorsetze; er muß dem Pferd
in die Knie-Büge stossen, um zu
versuchen, ob es nachgebe, oder
starck auf den Füssen stehe; er muß
Gelegenheit suchen solches Berg-
an zu reiten, da er am besten fin-
den kan, ob es die Füsse wohl he-
be, auf den Vörder-Füssen knicke
oder Hülffe im Zaum suche; er
muß Achtung geben, ob es nicht
Oberbeine, Gallen, den Spaat, die
Maucke oder Hornklüffte habe;
ferner ihm die Füsse aufheben, um
zu sehen, ob sichs wohl und gerne
beschlagen lasse, und die Vorder-
Beine ihm nicht zu lang seyn,
weil solchen falls ein Pferd ger-
ne anstößt. Er muß auch auf
den Athem Achtung geben, wenn
es denselben offt auf einander
ziehet, und die Flancken dadurch
sehr bewegt, so ist ein solch Pferd
ohne Zweiffel an der Lunge man-
gelhafft. Er soll niemals ein
Pferd untern Sattel kauffen, son-
dern es allezeit zuvor absatteln
lassen, damit er erfahre, wie es
auf dem Rücken beschaffen sey.
Er muß sehen, ob es sich gerne
satteln und zäumen läßt, und stille
hält, wenn man sich aufsetzen
will, oder ob es sich ungeberdig
stellet. Ob es die Ohren stets
hinter sich schlage, als welches ein
Kennzeichen einer faulen und tü-
ckischen Art, so auch darbey übel
höret. Ob es stätig sey, ist zu

erfahren
Ritter-Lexic. K k k

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gluͤckten oder umgefallenen wieder
erſetzen moͤge.

Pferde-Decke,

Deren hat man verſchiedene
Arten, womit die Pferde theils
in Staͤllen, theils auf der Straſ-
ſe und auf der Reiſe bedecket wer-
den. Jn den Staͤllen brauchet man
des Sommers zwillichene, und
des Winters, da ſie waͤrmer noͤ-
thig, von Tuch und dergleichen.
Diejenigen, ſo man zu eben dieſer
Zeit den Pferden uͤber das Zeug
zu legen pfleget, wenn man auf
der Straſſen ſich derſelben bedie-
net, ſind gemeiniglich Baͤren-
Wolffs- oder Tieger-Decken. Die
Decken der Hand-Pferde ſind
gemeiniglich von Tuch, um und
um mit woͤllenen Zierathen und
und dem Wappen des Beſitzers
in der Mitte geſticket. Jm Fel-
de bedienet man ſich auch der De-
cken von rauhen Baͤren- oder Tie-
ger-Haͤuten. Auch hat man noch
eine gewiſſe Art Decken, die um
des Pferdes Hals gehuͤllet wer-
den, daß die Ohren nur heraus
gehen, derer man ſich ſonderlich
in Engelland bedienet. Nicht
weniger iſt auch hier zu gedencken
der zum Staat gebraͤuchlichen
Trauer-Decken, welche gantz glatt
den Pferden tieff hinunter han-
gend uͤbergebreitet werden.

Pferde-Kauff,

Dabey muß man das aͤuſſerli-
che Anſehen des zu verkauffenden
Pferdes nach den unter Pferd be-
ſchriebenen Eigenſchafften genau
examiniren, das Alter durch das An-
ſchauen der Zaͤhne erforſchen, bey-
de Augen beſehen und zuſchauen,
ob es etwan an dem Halſe, an der
Seiten, der Bruſt oder anders-
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wo Mahlzeichen habe, daraus
abzunehmen, ob es zuvor Scha-
den an ſich gehabt, oder ſtarck im
Zuge angegriffen worden. Er
muß ſehen, ob es auf allen ſeinen
vier Fuͤſſen gleich und feſte ſtehe,
ſonderlich auf den voͤrdern, und
ob es auch eine gute Weile ſtehen
bleibe, die Fuͤſſe nicht abwechsle,
und bald den einen bald den an-
dern vorſetze; er muß dem Pferd
in die Knie-Buͤge ſtoſſen, um zu
verſuchen, ob es nachgebe, oder
ſtarck auf den Fuͤſſen ſtehe; er muß
Gelegenheit ſuchen ſolches Berg-
an zu reiten, da er am beſten fin-
den kan, ob es die Fuͤſſe wohl he-
be, auf den Voͤrder-Fuͤſſen knicke
oder Huͤlffe im Zaum ſuche; er
muß Achtung geben, ob es nicht
Oberbeine, Gallen, den Spaat, die
Maucke oder Hornkluͤffte habe;
ferner ihm die Fuͤſſe aufheben, um
zu ſehen, ob ſichs wohl und gerne
beſchlagen laſſe, und die Vorder-
Beine ihm nicht zu lang ſeyn,
weil ſolchen falls ein Pferd ger-
ne anſtoͤßt. Er muß auch auf
den Athem Achtung geben, wenn
es denſelben offt auf einander
ziehet, und die Flancken dadurch
ſehr bewegt, ſo iſt ein ſolch Pferd
ohne Zweiffel an der Lunge man-
gelhafft. Er ſoll niemals ein
Pferd untern Sattel kauffen, ſon-
dern es allezeit zuvor abſatteln
laſſen, damit er erfahre, wie es
auf dem Ruͤcken beſchaffen ſey.
Er muß ſehen, ob es ſich gerne
ſatteln und zaͤumen laͤßt, und ſtille
haͤlt, wenn man ſich aufſetzen
will, oder ob es ſich ungeberdig
ſtellet. Ob es die Ohren ſtets
hinter ſich ſchlage, als welches ein
Kennzeichen einer faulen und tuͤ-
ckiſchen Art, ſo auch darbey uͤbel
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erfahren
Ritter-Lexic. K k k
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[0901] Pfe Pfe gluͤckten oder umgefallenen wieder erſetzen moͤge. Pferde-Decke, Deren hat man verſchiedene Arten, womit die Pferde theils in Staͤllen, theils auf der Straſ- ſe und auf der Reiſe bedecket wer- den. Jn den Staͤllen brauchet man des Sommers zwillichene, und des Winters, da ſie waͤrmer noͤ- thig, von Tuch und dergleichen. Diejenigen, ſo man zu eben dieſer Zeit den Pferden uͤber das Zeug zu legen pfleget, wenn man auf der Straſſen ſich derſelben bedie- net, ſind gemeiniglich Baͤren- Wolffs- oder Tieger-Decken. Die Decken der Hand-Pferde ſind gemeiniglich von Tuch, um und um mit woͤllenen Zierathen und und dem Wappen des Beſitzers in der Mitte geſticket. Jm Fel- de bedienet man ſich auch der De- cken von rauhen Baͤren- oder Tie- ger-Haͤuten. Auch hat man noch eine gewiſſe Art Decken, die um des Pferdes Hals gehuͤllet wer- den, daß die Ohren nur heraus gehen, derer man ſich ſonderlich in Engelland bedienet. Nicht weniger iſt auch hier zu gedencken der zum Staat gebraͤuchlichen Trauer-Decken, welche gantz glatt den Pferden tieff hinunter han- gend uͤbergebreitet werden. Pferde-Kauff, Dabey muß man das aͤuſſerli- che Anſehen des zu verkauffenden Pferdes nach den unter Pferd be- ſchriebenen Eigenſchafften genau examiniren, das Alter durch das An- ſchauen der Zaͤhne erforſchen, bey- de Augen beſehen und zuſchauen, ob es etwan an dem Halſe, an der Seiten, der Bruſt oder anders- wo Mahlzeichen habe, daraus abzunehmen, ob es zuvor Scha- den an ſich gehabt, oder ſtarck im Zuge angegriffen worden. Er muß ſehen, ob es auf allen ſeinen vier Fuͤſſen gleich und feſte ſtehe, ſonderlich auf den voͤrdern, und ob es auch eine gute Weile ſtehen bleibe, die Fuͤſſe nicht abwechsle, und bald den einen bald den an- dern vorſetze; er muß dem Pferd in die Knie-Buͤge ſtoſſen, um zu verſuchen, ob es nachgebe, oder ſtarck auf den Fuͤſſen ſtehe; er muß Gelegenheit ſuchen ſolches Berg- an zu reiten, da er am beſten fin- den kan, ob es die Fuͤſſe wohl he- be, auf den Voͤrder-Fuͤſſen knicke oder Huͤlffe im Zaum ſuche; er muß Achtung geben, ob es nicht Oberbeine, Gallen, den Spaat, die Maucke oder Hornkluͤffte habe; ferner ihm die Fuͤſſe aufheben, um zu ſehen, ob ſichs wohl und gerne beſchlagen laſſe, und die Vorder- Beine ihm nicht zu lang ſeyn, weil ſolchen falls ein Pferd ger- ne anſtoͤßt. Er muß auch auf den Athem Achtung geben, wenn es denſelben offt auf einander ziehet, und die Flancken dadurch ſehr bewegt, ſo iſt ein ſolch Pferd ohne Zweiffel an der Lunge man- gelhafft. Er ſoll niemals ein Pferd untern Sattel kauffen, ſon- dern es allezeit zuvor abſatteln laſſen, damit er erfahre, wie es auf dem Ruͤcken beſchaffen ſey. Er muß ſehen, ob es ſich gerne ſatteln und zaͤumen laͤßt, und ſtille haͤlt, wenn man ſich aufſetzen will, oder ob es ſich ungeberdig ſtellet. Ob es die Ohren ſtets hinter ſich ſchlage, als welches ein Kennzeichen einer faulen und tuͤ- ckiſchen Art, ſo auch darbey uͤbel hoͤret. Ob es ſtaͤtig ſey, iſt zu erfahren Ritter-Lexic. K k k

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/901>, abgerufen am 28.03.2024.