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Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617.

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vnd müssen wir nicht verstehen vom verdamlichen vmbkommen / alß wenn die gerechten vnd heiligen verdampt würden: Das sey ferne / denn davon lesen wir viel anders / Johan: 3. Cap. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebornen Sohn gab / auff das alle / die an jhn gleuben / nicht verlohren werden oder vmbkommen / Sondern das ewige leben haben. Vnnd Johan: 10. meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd sie folgen wir / vnd ich gebe jhnen das ewige Leben / vnd sie werden nimmermehr vmbkommen / vnnd niemand wird sie mir auß meiner Handt reissen: Sondern daß vmbkommen ist zuverstehen von grossem Creutz vnnd Vnglück / dem die Frommen vnd Gottseligen in diesem leben gemeinlich für andern müssen vnterworffen seyn / wie im 34. Psalm bekandt wird: Der gerechte muß viel leiden. Da bleibts aber nicht bey / sondern es wird hinzugesetzt / sie werden auff vnd weggerafft / daß ist / GOtt lest sie offt eines schnellen vnd plötzlichen Todts sterben / reisset jhnen das leben ab / damit es noch wol lenger hette wehren können / vnd greifft sie in Todtes nöten hart an / lest sie ein schweres vnd für Menschen augen / schreckliches ende nemen / daß man an jhrer Seligkeit zweiffeln vnd sie verlornen möchte achten / wenn man menschlich oder nach der vernunfft davon vrteilen wolte / wie im Buch der Weißheit am 3. Cap. dahin gedeutet wird: Für den vnverstendigen wird der Gerechten abscheidt für ein Pein gerechnet / vnd jhr hinfart für ein verderben oder vntergang.

vnd müssen wir nicht verstehen vom verdamlichen vmbkommen / alß weñ die gerechten vnd heiligen verdampt würden: Das sey ferne / denn davon lesen wir viel anders / Johan: 3. Cap. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebornen Sohn gab / auff das alle / die an jhn gleuben / nicht verlohren werden oder vmbkommen / Sondern das ewige leben haben. Vnnd Johan: 10. meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd sie folgen wir / vnd ich gebe jhnen das ewige Leben / vnd sie werden nimmermehr vmbkommen / vnnd niemand wird sie mir auß meiner Handt reissen: Sondern daß vmbkommen ist zuverstehen von grossem Creutz vnnd Vnglück / dem die Frommen vnd Gottseligen in diesem leben gemeinlich für andern müssen vnterworffen seyn / wie im 34. Psalm bekandt wird: Der gerechte muß viel leiden. Da bleibts aber nicht bey / sondern es wird hinzugesetzt / sie werden auff vnd weggerafft / daß ist / GOtt lest sie offt eines schnellen vnd plötzlichen Todts sterben / reisset jhnen das leben ab / damit es noch wol lenger hette wehren können / vnd greifft sie in Todtes nöten hart an / lest sie ein schweres vnd für Menschen augen / schreckliches ende nemen / daß man an jhrer Seligkeit zweiffeln vnd sie verlornen möchte achten / wenn man menschlich oder nach der vernunfft davon vrteilen wolte / wie im Buch der Weißheit am 3. Cap. dahin gedeutet wird: Für den vnverstendigen wird der Gerechten abscheidt für ein Pein gerechnet / vnd jhr hinfart für ein verderben oder vntergang.

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[0017] vnd müssen wir nicht verstehen vom verdamlichen vmbkommen / alß weñ die gerechten vnd heiligen verdampt würden: Das sey ferne / denn davon lesen wir viel anders / Johan: 3. Cap. Also hat GOTT die Welt geliebet / daß er seinen eingebornen Sohn gab / auff das alle / die an jhn gleuben / nicht verlohren werden oder vmbkommen / Sondern das ewige leben haben. Vnnd Johan: 10. meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd sie folgen wir / vnd ich gebe jhnen das ewige Leben / vnd sie werden nimmermehr vmbkommen / vnnd niemand wird sie mir auß meiner Handt reissen: Sondern daß vmbkommen ist zuverstehen von grossem Creutz vnnd Vnglück / dem die Frommen vnd Gottseligen in diesem leben gemeinlich für andern müssen vnterworffen seyn / wie im 34. Psalm bekandt wird: Der gerechte muß viel leiden. Da bleibts aber nicht bey / sondern es wird hinzugesetzt / sie werden auff vnd weggerafft / daß ist / GOtt lest sie offt eines schnellen vnd plötzlichen Todts sterben / reisset jhnen das leben ab / damit es noch wol lenger hette wehren können / vnd greifft sie in Todtes nöten hart an / lest sie ein schweres vnd für Menschen augen / schreckliches ende nemen / daß man an jhrer Seligkeit zweiffeln vnd sie verlornen möchte achten / wenn man menschlich oder nach der vernunfft davon vrteilen wolte / wie im Buch der Weißheit am 3. Cap. dahin gedeutet wird: Für den vnverstendigen wird der Gerechten abscheidt für ein Pein gerechnet / vnd jhr hinfart für ein verderben oder vntergang.

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Christliche Predigt/ Gethan den 26. Septembris/ als die Leich des Weyland ... Fürsten vnd Herrn/ Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Apten zu Michelnstein/ Thumbprobsten des Stiffts S. Blasij zu Braunschweig/ Anhero gen Wulffenbüttel gebracht/ vnd in der Fürstlichen Schloßkirchen nieder gesetzt. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1617/17>, abgerufen am 29.03.2024.