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Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

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von den Generibus der Verse.
phen, als wie die Glieder eine Kette, zusammen hal-
ten. Sie werden aber auf unterschiedene Art gema-
chet, als:

I. Wenn sich der folgende Vers mit eben dem Wor-
te anfänget, mit welchem sich der vorhergehende
geendiget hat. z. e.
Venus deine starcke Macht
Macht, daß Hertz und Lippe lacht;
Lachtman gleich, doch muß man sorgen,
Sorgen muß man bis zum Morgen,
Morgen ist so manche Noth,
Noth und Angst ist unser Brod.
II. Wenn der Ausgang des vorhergehenden Ver-
ses sich mit dem Anfange des folgenden reimet.
Also könte man in einen Pathen-Zettul dieses
schreiben:
JEsus soll dein Morgen-Stern, liebster Pathe, stets ver-
bleiben,
Treiben laß dich nichts von dem, der dich kan zum Himmel
schreiben.
Reiben sich die Feind' an dich, o dein JEsus ist dein Kleid.
Leyd und Sünde deckt er zu: Der sey deine Seeligkeit.
III. Wenn sich der Anfang des vorhergehenden und
der Ausgang des folgenden Verses mit einan-
der reimen. z. e.
Meide doch den Müßiggang
Denn er bringt nicht wahre Freude;
Buhle ja nicht allzusehr,
Sondern halt dich fein zur Schule.
IV. Wenn
G 4

von den Generibus der Verſe.
phen, als wie die Glieder eine Kette, zuſammen hal-
ten. Sie werden aber auf unterſchiedene Art gema-
chet, als:

I. Wenn ſich der folgende Vers mit eben dem Wor-
te anfaͤnget, mit welchem ſich der vorhergehende
geendiget hat. z. e.
Venus deine ſtarcke Macht
Macht, daß Hertz und Lippe lacht;
Lachtman gleich, doch muß man ſorgen,
Sorgen muß man bis zum Morgen,
Morgen iſt ſo manche Noth,
Noth und Angſt iſt unſer Brod.
II. Wenn der Ausgang des vorhergehenden Ver-
ſes ſich mit dem Anfange des folgenden reimet.
Alſo koͤnte man in einen Pathen-Zettul dieſes
ſchreiben:
JEſus ſoll dein Morgen-Stern, liebſter Pathe, ſtets ver-
bleiben,
Treiben laß dich nichts von dem, der dich kan zum Himmel
ſchreiben.
Reiben ſich die Feind’ an dich, o dein JEſus iſt dein Kleid.
Leyd und Suͤnde deckt er zu: Der ſey deine Seeligkeit.
III. Wenn ſich der Anfang des vorhergehenden und
der Ausgang des folgenden Verſes mit einan-
der reimen. z. e.
Meide doch den Muͤßiggang
Denn er bringt nicht wahre Freude;
Buhle ja nicht allzuſehr,
Sondern halt dich fein zur Schule.
IV. Wenn
G 4
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[101/0105] von den Generibus der Verſe. phen, als wie die Glieder eine Kette, zuſammen hal- ten. Sie werden aber auf unterſchiedene Art gema- chet, als: I. Wenn ſich der folgende Vers mit eben dem Wor- te anfaͤnget, mit welchem ſich der vorhergehende geendiget hat. z. e. Venus deine ſtarcke Macht Macht, daß Hertz und Lippe lacht; Lachtman gleich, doch muß man ſorgen, Sorgen muß man bis zum Morgen, Morgen iſt ſo manche Noth, Noth und Angſt iſt unſer Brod. II. Wenn der Ausgang des vorhergehenden Ver- ſes ſich mit dem Anfange des folgenden reimet. Alſo koͤnte man in einen Pathen-Zettul dieſes ſchreiben: JEſus ſoll dein Morgen-Stern, liebſter Pathe, ſtets ver- bleiben, Treiben laß dich nichts von dem, der dich kan zum Himmel ſchreiben. Reiben ſich die Feind’ an dich, o dein JEſus iſt dein Kleid. Leyd und Suͤnde deckt er zu: Der ſey deine Seeligkeit. III. Wenn ſich der Anfang des vorhergehenden und der Ausgang des folgenden Verſes mit einan- der reimen. z. e. Meide doch den Muͤßiggang Denn er bringt nicht wahre Freude; Buhle ja nicht allzuſehr, Sondern halt dich fein zur Schule. IV. Wenn G 4

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Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/105>, abgerufen am 29.03.2024.