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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Wie wir Uns gegen Uns selbst
verhalten sollen.

ES ist unstreitbar/ daß alle
Menschen insgemein sich mit
ihrem Geist in eine warhaffte
Ruhe zusetzen verbunden seyn;
und diß ist noch gewisser/ daß die wahre
Gottes furcht der Grund dieser innerlichen
Vergnügung ist. So daß ein rechtschaf-
ner Mann auß einem so allgemeinen Satz
sich ein unveränderlichs Gesetz machen soll/
nicht nur wegen der Ursachen/ die ihn so
wohl als andere Leute betreffen können/
sondern auch weil er noch einige sonderba-
re Gaben vom Himmel empfangen/ und
weil er/ angesehen daß er mit am Brete
steht/ auch mit guten Exempeln denen jeni-
gen/ so die Augen auff ihn haben/ zustatten
zukommen schuldig ist. Sonsten können
gar wenig Leute glauben/ daß ein Mann/
der sich die Warheit seiner Religion nicht

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Wie wir Uns gegen Uns ſelbſt
verhalten ſollen.

ES iſt unſtreitbar/ daß alle
Menſchen insgemein ſich mit
ihrem Geiſt in eine warhaffte
Ruhe zuſetzen verbunden ſeyn;
und diß iſt noch gewiſſer/ daß die wahre
Gottes furcht der Grund dieſer innerlichen
Vergnuͤgung iſt. So daß ein rechtſchaf-
ner Mann auß einem ſo allgemeinen Satz
ſich ein unveraͤnderlichs Geſetz machen ſoll/
nicht nur wegen der Urſachen/ die ihn ſo
wohl als andere Leute betreffen koͤnnen/
ſondern auch weil er noch einige ſonderba-
re Gaben vom Himmel empfangen/ und
weil er/ angeſehen daß er mit am Brete
ſteht/ auch mit guten Exempeln denen jeni-
gen/ ſo die Augen auff ihn haben/ zuſtatten
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gar wenig Leute glauben/ daß ein Mann/
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[1/0017] [Abbildung] Wie wir Uns gegen Uns ſelbſt verhalten ſollen. ES iſt unſtreitbar/ daß alle Menſchen insgemein ſich mit ihrem Geiſt in eine warhaffte Ruhe zuſetzen verbunden ſeyn; und diß iſt noch gewiſſer/ daß die wahre Gottes furcht der Grund dieſer innerlichen Vergnuͤgung iſt. So daß ein rechtſchaf- ner Mann auß einem ſo allgemeinen Satz ſich ein unveraͤnderlichs Geſetz machen ſoll/ nicht nur wegen der Urſachen/ die ihn ſo wohl als andere Leute betreffen koͤnnen/ ſondern auch weil er noch einige ſonderba- re Gaben vom Himmel empfangen/ und weil er/ angeſehen daß er mit am Brete ſteht/ auch mit guten Exempeln denen jeni- gen/ ſo die Augen auff ihn haben/ zuſtatten zukommen ſchuldig iſt. Sonſten koͤnnen gar wenig Leute glauben/ daß ein Mann/ der ſich die Warheit ſeiner Religion nicht zu A

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/17>, abgerufen am 29.03.2024.