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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
in so fern man ihren allzuweit entfernten sinnlichen Ursprung
nicht in Betracht zieht; denn bey diesen nimmt das Gehirn
einen Eindruck von Vorstellungen, die die Seele nach psy-
chologischen Gesetzen aus ihrem freyen Belieben formiret,
sinnlich an, ohne daß es nöthig wäre, eine andre thierische
Wirkung dabey vorauszusetzen. §. 76.

§. 668.

Alle übrige von den gesammten thierischen Kräften, §.
356. sind andern natürlich subordiniret, §. 666. näm-
lich: 1. die innern sinnlichen Eindrücke von unempfunde-
nen gewendeten äußern: denn bey diesen nimmt ein Nerve
einen innern Eindruck sinnlich an, der ihm durch eine Wen-
dung eines vorauszusetzenden äußern beygebracht wird.
§. 421.

2. Die innern sinnlichen Eindrücke von äußern Em-
pfindungen und sinnlichen Vorstellungen, Begierden, Trie-
ben, etc. denn bey diesen nimmt das Gehirn einen innern
Eindruck sinnlich an, der ihm durch die von einem äußer[n]
gereizte thierische Seelenkraft beygebracht werden muß.
§. 66.

3. Alle obige §. 667. N. 1. 2. 3. in so fern die Be-
dingungen mangeln, die sie von der natürlichen Subordi-
nation unter andre befreyen.

§. 669.

Diejenigen thierischen Kräfte, welche sich andre natür-
lich subordiniren, §. 666. sind

1. die unempfundenen äußern sinnlichen Eindrücke,
welche und in so fern sie durch eine Wendung innere erzeu-
gen. §. 668. N. 1.
2. Die äußern sinnlichen Eindrücke, welche und in so
fern sie Empfindungen, sinnliche Vorstellungen, Begier-
gierden, Triebe etc. erregen. §. 668. N. 2.
3. Die ursprünglichen innern sinnlichen Eindrücke oh-
ne Vorstellungen, welche und in so fern sie in ihrem Fort-
gange,

III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
in ſo fern man ihren allzuweit entfernten ſinnlichen Urſprung
nicht in Betracht zieht; denn bey dieſen nimmt das Gehirn
einen Eindruck von Vorſtellungen, die die Seele nach pſy-
chologiſchen Geſetzen aus ihrem freyen Belieben formiret,
ſinnlich an, ohne daß es noͤthig waͤre, eine andre thieriſche
Wirkung dabey vorauszuſetzen. §. 76.

§. 668.

Alle uͤbrige von den geſammten thieriſchen Kraͤften, §.
356. ſind andern natuͤrlich ſubordiniret, §. 666. naͤm-
lich: 1. die innern ſinnlichen Eindruͤcke von unempfunde-
nen gewendeten aͤußern: denn bey dieſen nimmt ein Nerve
einen innern Eindruck ſinnlich an, der ihm durch eine Wen-
dung eines vorauszuſetzenden aͤußern beygebracht wird.
§. 421.

2. Die innern ſinnlichen Eindruͤcke von aͤußern Em-
pfindungen und ſinnlichen Vorſtellungen, Begierden, Trie-
ben, ꝛc. denn bey dieſen nimmt das Gehirn einen innern
Eindruck ſinnlich an, der ihm durch die von einem aͤußer[n]
gereizte thieriſche Seelenkraft beygebracht werden muß.
§. 66.

3. Alle obige §. 667. N. 1. 2. 3. in ſo fern die Be-
dingungen mangeln, die ſie von der natuͤrlichen Subordi-
nation unter andre befreyen.

§. 669.

Diejenigen thieriſchen Kraͤfte, welche ſich andre natuͤr-
lich ſubordiniren, §. 666. ſind

1. die unempfundenen aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke,
welche und in ſo fern ſie durch eine Wendung innere erzeu-
gen. §. 668. N. 1.
2. Die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, welche und in ſo
fern ſie Empfindungen, ſinnliche Vorſtellungen, Begier-
gierden, Triebe ꝛc. erregen. §. 668. N. 2.
3. Die urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcke oh-
ne Vorſtellungen, welche und in ſo fern ſie in ihrem Fort-
gange,
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[680/0704] III Th. Natur der Thiere im Ganzen. in ſo fern man ihren allzuweit entfernten ſinnlichen Urſprung nicht in Betracht zieht; denn bey dieſen nimmt das Gehirn einen Eindruck von Vorſtellungen, die die Seele nach pſy- chologiſchen Geſetzen aus ihrem freyen Belieben formiret, ſinnlich an, ohne daß es noͤthig waͤre, eine andre thieriſche Wirkung dabey vorauszuſetzen. §. 76. §. 668. Alle uͤbrige von den geſammten thieriſchen Kraͤften, §. 356. ſind andern natuͤrlich ſubordiniret, §. 666. naͤm- lich: 1. die innern ſinnlichen Eindruͤcke von unempfunde- nen gewendeten aͤußern: denn bey dieſen nimmt ein Nerve einen innern Eindruck ſinnlich an, der ihm durch eine Wen- dung eines vorauszuſetzenden aͤußern beygebracht wird. §. 421. 2. Die innern ſinnlichen Eindruͤcke von aͤußern Em- pfindungen und ſinnlichen Vorſtellungen, Begierden, Trie- ben, ꝛc. denn bey dieſen nimmt das Gehirn einen innern Eindruck ſinnlich an, der ihm durch die von einem aͤußern gereizte thieriſche Seelenkraft beygebracht werden muß. §. 66. 3. Alle obige §. 667. N. 1. 2. 3. in ſo fern die Be- dingungen mangeln, die ſie von der natuͤrlichen Subordi- nation unter andre befreyen. §. 669. Diejenigen thieriſchen Kraͤfte, welche ſich andre natuͤr- lich ſubordiniren, §. 666. ſind 1. die unempfundenen aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, welche und in ſo fern ſie durch eine Wendung innere erzeu- gen. §. 668. N. 1. 2. Die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, welche und in ſo fern ſie Empfindungen, ſinnliche Vorſtellungen, Begier- gierden, Triebe ꝛc. erregen. §. 668. N. 2. 3. Die urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcke oh- ne Vorſtellungen, welche und in ſo fern ſie in ihrem Fort- gange,

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/704>, abgerufen am 25.04.2024.