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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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solche, die in großer Anzahl in Verwendung stehen. Es würde den Leser nicht
nur ermüden, sondern für ihn auch nutzlos sein, die fast täglich neu auftauchenden
Constructionen alle vorzuführen, da sie zumeist gar nichts Originelles darbieten
und sehr häufig gar nie zur praktischen Ausführung oder Verwendung gelangen.

Auf eine strenge Classeneintheilung der Maschinen wurde verzichtet, weil die
Constructionsprincipien derselben nicht so markant unterschieden sind, daß sich eine
consequente Durchführung der Eintheilung auf Grundlage eines Unterscheidungs-
merkmales empfehlen würde. Man theilt die Maschinen z. B. ein in Wechselstrom-
und Gleichstrom-Maschinen. Hierbei müßten aber beispielsweise die Wechselstrom-
und die Gleichstrom-Maschine von Siemens (Spulenmaschinen auf Seite 109 u. f.)
getrennt behandelt werden, was wegen der großen Aehnlichkeit beider Maschinen
untereinander kaum zweckmäßig erscheinen dürfte. Ferner erzeugen die Cylinder-
und Trommelmaschinen und ebenso jene Maschinen, welche den Pacinotti'schen oder
einen ähnlich construirten Ring besitzen, zunächst auch Wechselströme und nur die
Art der Stromführung bewirkt das Auftreten gleichgerichteter Ströme im äußeren
Schließungsbogen. Eine Gleichstrom-Maschine im strengen Sinne des Wortes ist
die Unipolarmaschine von Ferraris. Ganz unzweckmäßig ist die Eintheilung in
Maschinen für Einzellicht und Theilungslicht; ganz abgesehen davon, daß dann
die Maschinen für elektrochemische Arbeiten und für Kraftübertragung in eigene
Gruppen eingeordnet werden müßten, hätte man dann häufig Maschinen getrennt
zu behandeln, die sich nur durch die Dimensionen ihrer Drähte u. dgl. von-
einander unterscheiden, hingegen die Unipolarmaschine von Ferraris neben die
Maschine für Metallabscheidung von Simens oder Gramme zu stellen u. s. w.
Die Eintheilung in magnetelektrische und dynamoelektrische Maschinen führt
ebenfalls zu keiner übersichtlichen Gruppirung, da, wie wir gesehen haben, häufig
bei einer und derselben Maschine die Elektromagnete je nach der Arbeit, welche
gefordert wird, in der einen oder andern Art erregt werden; ein Beispiel hierfür
bietet abermals die Maschine von Ferraris. Sonach schien es am zweckmäßigsten,
von dem Pacinotti'schen Vorbilde auszugehen, hieran die Modificationen desselben
zu reihen und ebenso nach Betrachtung der Siemens'schen Construction die
Modificationen der letzteren zu behandeln. Hierauf folgen dann jene Maschinen,
bei welchen die Armatur oder die Elektromagnete, zumeist beide, in mehr oder
weniger voneinander getrennte Spulen aufgelöst sind; den Schluß bilden die
Unipolarmaschinen.

Bei allen Maschinen erfolgt die Erregung elektrischer Ströme in der Weise, daß
stromlose Drähte und magnetische Felder fortwährend ihre gegenseitige Lage zueinander
ändern, oder daß durch eine von außen her wirkende Kraft ein Theil der Maschine (die
Armatur oder die Elektromagnete) in Bewegung gesetzt und darin erhalten werden.
(Auch der dritte Fall, Armatur und Elektromagnete gegeneinander in Bewegung zu
setzen, würde keine principielle Schwierigkeit verursachen). Die elektrischen Ströme
erscheinen aber stets als Umwandlungsproduct jener mechanischen
Arbeit
, welche von dem die Strommaschine in Bewegung setzenden und erhal-
tenden Motor geleistet wird. Es bedarf nur eines geringen Kraftaufwandes, um
irgend eine elektrische Maschine in Bewegung zu setzen und ebenso eines geringen
Kraftaufwandes, sie in Bewegung zu erhalten, wenn das dynamoelektrische Princip
durchgeführt und der äußere Stromkreis unterbrochen ist. Im letzteren Falle kann die
dynamoelektrische Maschine keine Ströme liefern, weil die durch den schwachen
remanenten Magnetismus in der Armatur erregten äußerst schwachen Ströme durch

ſolche, die in großer Anzahl in Verwendung ſtehen. Es würde den Leſer nicht
nur ermüden, ſondern für ihn auch nutzlos ſein, die faſt täglich neu auftauchenden
Conſtructionen alle vorzuführen, da ſie zumeiſt gar nichts Originelles darbieten
und ſehr häufig gar nie zur praktiſchen Ausführung oder Verwendung gelangen.

Auf eine ſtrenge Claſſeneintheilung der Maſchinen wurde verzichtet, weil die
Conſtructionsprincipien derſelben nicht ſo markant unterſchieden ſind, daß ſich eine
conſequente Durchführung der Eintheilung auf Grundlage eines Unterſcheidungs-
merkmales empfehlen würde. Man theilt die Maſchinen z. B. ein in Wechſelſtrom-
und Gleichſtrom-Maſchinen. Hierbei müßten aber beiſpielsweiſe die Wechſelſtrom-
und die Gleichſtrom-Maſchine von Siemens (Spulenmaſchinen auf Seite 109 u. f.)
getrennt behandelt werden, was wegen der großen Aehnlichkeit beider Maſchinen
untereinander kaum zweckmäßig erſcheinen dürfte. Ferner erzeugen die Cylinder-
und Trommelmaſchinen und ebenſo jene Maſchinen, welche den Pacinotti’ſchen oder
einen ähnlich conſtruirten Ring beſitzen, zunächſt auch Wechſelſtröme und nur die
Art der Stromführung bewirkt das Auftreten gleichgerichteter Ströme im äußeren
Schließungsbogen. Eine Gleichſtrom-Maſchine im ſtrengen Sinne des Wortes iſt
die Unipolarmaſchine von Ferraris. Ganz unzweckmäßig iſt die Eintheilung in
Maſchinen für Einzellicht und Theilungslicht; ganz abgeſehen davon, daß dann
die Maſchinen für elektrochemiſche Arbeiten und für Kraftübertragung in eigene
Gruppen eingeordnet werden müßten, hätte man dann häufig Maſchinen getrennt
zu behandeln, die ſich nur durch die Dimenſionen ihrer Drähte u. dgl. von-
einander unterſcheiden, hingegen die Unipolarmaſchine von Ferraris neben die
Maſchine für Metallabſcheidung von Simens oder Gramme zu ſtellen u. ſ. w.
Die Eintheilung in magnetelektriſche und dynamoelektriſche Maſchinen führt
ebenfalls zu keiner überſichtlichen Gruppirung, da, wie wir geſehen haben, häufig
bei einer und derſelben Maſchine die Elektromagnete je nach der Arbeit, welche
gefordert wird, in der einen oder andern Art erregt werden; ein Beiſpiel hierfür
bietet abermals die Maſchine von Ferraris. Sonach ſchien es am zweckmäßigſten,
von dem Pacinotti’ſchen Vorbilde auszugehen, hieran die Modificationen desſelben
zu reihen und ebenſo nach Betrachtung der Siemens’ſchen Conſtruction die
Modificationen der letzteren zu behandeln. Hierauf folgen dann jene Maſchinen,
bei welchen die Armatur oder die Elektromagnete, zumeiſt beide, in mehr oder
weniger voneinander getrennte Spulen aufgelöſt ſind; den Schluß bilden die
Unipolarmaſchinen.

Bei allen Maſchinen erfolgt die Erregung elektriſcher Ströme in der Weiſe, daß
ſtromloſe Drähte und magnetiſche Felder fortwährend ihre gegenſeitige Lage zueinander
ändern, oder daß durch eine von außen her wirkende Kraft ein Theil der Maſchine (die
Armatur oder die Elektromagnete) in Bewegung geſetzt und darin erhalten werden.
(Auch der dritte Fall, Armatur und Elektromagnete gegeneinander in Bewegung zu
ſetzen, würde keine principielle Schwierigkeit verurſachen). Die elektriſchen Ströme
erſcheinen aber ſtets als Umwandlungsproduct jener mechaniſchen
Arbeit
, welche von dem die Strommaſchine in Bewegung ſetzenden und erhal-
tenden Motor geleiſtet wird. Es bedarf nur eines geringen Kraftaufwandes, um
irgend eine elektriſche Maſchine in Bewegung zu ſetzen und ebenſo eines geringen
Kraftaufwandes, ſie in Bewegung zu erhalten, wenn das dynamoelektriſche Princip
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[444/0458] ſolche, die in großer Anzahl in Verwendung ſtehen. Es würde den Leſer nicht nur ermüden, ſondern für ihn auch nutzlos ſein, die faſt täglich neu auftauchenden Conſtructionen alle vorzuführen, da ſie zumeiſt gar nichts Originelles darbieten und ſehr häufig gar nie zur praktiſchen Ausführung oder Verwendung gelangen. Auf eine ſtrenge Claſſeneintheilung der Maſchinen wurde verzichtet, weil die Conſtructionsprincipien derſelben nicht ſo markant unterſchieden ſind, daß ſich eine conſequente Durchführung der Eintheilung auf Grundlage eines Unterſcheidungs- merkmales empfehlen würde. Man theilt die Maſchinen z. B. ein in Wechſelſtrom- und Gleichſtrom-Maſchinen. Hierbei müßten aber beiſpielsweiſe die Wechſelſtrom- und die Gleichſtrom-Maſchine von Siemens (Spulenmaſchinen auf Seite 109 u. f.) getrennt behandelt werden, was wegen der großen Aehnlichkeit beider Maſchinen untereinander kaum zweckmäßig erſcheinen dürfte. Ferner erzeugen die Cylinder- und Trommelmaſchinen und ebenſo jene Maſchinen, welche den Pacinotti’ſchen oder einen ähnlich conſtruirten Ring beſitzen, zunächſt auch Wechſelſtröme und nur die Art der Stromführung bewirkt das Auftreten gleichgerichteter Ströme im äußeren Schließungsbogen. Eine Gleichſtrom-Maſchine im ſtrengen Sinne des Wortes iſt die Unipolarmaſchine von Ferraris. Ganz unzweckmäßig iſt die Eintheilung in Maſchinen für Einzellicht und Theilungslicht; ganz abgeſehen davon, daß dann die Maſchinen für elektrochemiſche Arbeiten und für Kraftübertragung in eigene Gruppen eingeordnet werden müßten, hätte man dann häufig Maſchinen getrennt zu behandeln, die ſich nur durch die Dimenſionen ihrer Drähte u. dgl. von- einander unterſcheiden, hingegen die Unipolarmaſchine von Ferraris neben die Maſchine für Metallabſcheidung von Simens oder Gramme zu ſtellen u. ſ. w. Die Eintheilung in magnetelektriſche und dynamoelektriſche Maſchinen führt ebenfalls zu keiner überſichtlichen Gruppirung, da, wie wir geſehen haben, häufig bei einer und derſelben Maſchine die Elektromagnete je nach der Arbeit, welche gefordert wird, in der einen oder andern Art erregt werden; ein Beiſpiel hierfür bietet abermals die Maſchine von Ferraris. Sonach ſchien es am zweckmäßigſten, von dem Pacinotti’ſchen Vorbilde auszugehen, hieran die Modificationen desſelben zu reihen und ebenſo nach Betrachtung der Siemens’ſchen Conſtruction die Modificationen der letzteren zu behandeln. Hierauf folgen dann jene Maſchinen, bei welchen die Armatur oder die Elektromagnete, zumeiſt beide, in mehr oder weniger voneinander getrennte Spulen aufgelöſt ſind; den Schluß bilden die Unipolarmaſchinen. Bei allen Maſchinen erfolgt die Erregung elektriſcher Ströme in der Weiſe, daß ſtromloſe Drähte und magnetiſche Felder fortwährend ihre gegenſeitige Lage zueinander ändern, oder daß durch eine von außen her wirkende Kraft ein Theil der Maſchine (die Armatur oder die Elektromagnete) in Bewegung geſetzt und darin erhalten werden. (Auch der dritte Fall, Armatur und Elektromagnete gegeneinander in Bewegung zu ſetzen, würde keine principielle Schwierigkeit verurſachen). Die elektriſchen Ströme erſcheinen aber ſtets als Umwandlungsproduct jener mechaniſchen Arbeit, welche von dem die Strommaſchine in Bewegung ſetzenden und erhal- tenden Motor geleiſtet wird. Es bedarf nur eines geringen Kraftaufwandes, um irgend eine elektriſche Maſchine in Bewegung zu ſetzen und ebenſo eines geringen Kraftaufwandes, ſie in Bewegung zu erhalten, wenn das dynamoelektriſche Princip durchgeführt und der äußere Stromkreis unterbrochen iſt. Im letzteren Falle kann die dynamoelektriſche Maſchine keine Ströme liefern, weil die durch den ſchwachen remanenten Magnetismus in der Armatur erregten äußerſt ſchwachen Ströme durch

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/458>, abgerufen am 29.03.2024.