Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

sien Wurtzel hergegen ist leicht/ runtzelicht und von aussen silber-farbicht grau/ eines so scharffen und brennenden Geschmacks/ daß sie Blasen am Munde zihet/ absonderlich wann sie frisch ist. Damit aber bey der rechten und wahren Turbith auch die Wahl wohl getroffen werde/ so ist in acht zunehmen/ daß sie sauber voneinander gespalten und das holtzichte Hertz herauß genommen sey. Sie muß auch nicht wurmstichicht sondern durchaus hartzicht seyn; diejenige aber/ so nur an den Enden hartzicht scheinet/ ist entweder allda in Hartz eingetaucht/ oder von den Indianern geröstet worden / dadurch sie das hartzichte an die Ende treiben/ welche nichts tauget/ absonderlich wann sie weiß/ leicht und zerbrichlich ist. Die mittelmäsige Stücker sind auch besser/ als die grösten.

§. 6.

Ihre Kräfften sind/ daß sie den Schleim und andere böse Humores aus dem Gedärme/ Brust und anderen Theilen mächtig purgiret/ so gar/ daß die Medici ein Sprichwort führen: was der Agaricus nicht treibet/ das greiffet Turbith an: was Turbith nicht angreiffet/ das durchtreiben die Coloquinten &amp;amp;c. Es tödtet diese Wurtzel auch die Würme gewaltig und hält man davor/ das nechst dem Quecksilber kein besser Mittel dargegen seyn/ als die hieraus gemachte Species diaturbith cum rhabarbaro, wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 755. weitläufftiger zu finden ist.

§. 7.

Einige machen auch einen Extract oder Resinam c. Spiritu Vini daraus/ allein es gibt sehr wenig und aus einem gantzen Pfund kaum 2. Loth. Was aber sonsten vor Composita von dieser Wurtzel herrühren/ ist bey dem Schroeder in Pharmacop. Med. Chym. p. 236. zu ersehen.

Das VI. Capitel

Von der schwartzen Viesz-Wurtz.

[Abbildung]

sien Wurtzel hergegen ist leicht/ runtzelicht und von aussen silber-farbicht grau/ eines so scharffen und brennenden Geschmacks/ daß sie Blasen am Munde zihet/ absonderlich wann sie frisch ist. Damit aber bey der rechten und wahren Turbith auch die Wahl wohl getroffen werde/ so ist in acht zunehmen/ daß sie sauber voneinander gespalten und das holtzichte Hertz herauß genommen sey. Sie muß auch nicht wurmstichicht sondern durchaus hartzicht seyn; diejenige aber/ so nur an den Enden hartzicht scheinet/ ist entweder allda in Hartz eingetaucht/ oder von den Indianern geröstet worden / dadurch sie das hartzichte an die Ende treiben/ welche nichts tauget/ absonderlich wann sie weiß/ leicht und zerbrichlich ist. Die mittelmäsige Stücker sind auch besser/ als die grösten.

§. 6.

Ihre Kräfften sind/ daß sie den Schleim und andere böse Humores aus dem Gedärme/ Brust und anderen Theilen mächtig purgiret/ so gar/ daß die Medici ein Sprichwort führen: was der Agaricus nicht treibet/ das greiffet Turbith an: was Turbith nicht angreiffet/ das durchtreiben die Coloquinten &amp;amp;c. Es tödtet diese Wurtzel auch die Würme gewaltig und hält man davor/ das nechst dem Quecksilber kein besser Mittel dargegen seyn/ als die hieraus gemachte Species diaturbith cum rhabarbaro, wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 755. weitläufftiger zu finden ist.

§. 7.

Einige machen auch einen Extract oder Resinam c. Spiritu Vini daraus/ allein es gibt sehr wenig und aus einem gantzen Pfund kaum 2. Loth. Was aber sonsten vor Composita von dieser Wurtzel herrühren/ ist bey dem Schroeder in Pharmacop. Med. Chym. p. 236. zu ersehen.

Das VI. Capitel

Von der schwartzen Viesz-Wurtz.

[Abbildung]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0203" n="157"/>
sien Wurtzel hergegen ist leicht/ runtzelicht       und von aussen silber-farbicht grau/ eines so scharffen und brennenden Geschmacks/ daß sie       Blasen am Munde zihet/ absonderlich wann sie frisch ist. Damit aber bey der rechten und wahren       Turbith auch die Wahl wohl getroffen werde/ so ist in acht zunehmen/ daß sie sauber       voneinander gespalten und das holtzichte Hertz herauß genommen sey. Sie muß auch nicht       wurmstichicht sondern durchaus hartzicht seyn; diejenige aber/ so nur an den Enden hartzicht       scheinet/ ist entweder allda in Hartz eingetaucht/ oder von den Indianern geröstet worden /       dadurch sie das hartzichte an die Ende treiben/ welche nichts tauget/ absonderlich wann sie       weiß/ leicht und zerbrichlich ist. Die mittelmäsige Stücker sind auch besser/ als die       grösten.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 6.</head>
        <p>Ihre Kräfften sind/ daß sie den Schleim und andere böse Humores aus dem Gedärme/ Brust und       anderen Theilen mächtig purgiret/ so gar/ daß die Medici ein Sprichwort führen: was der       Agaricus nicht treibet/ das greiffet Turbith an: was Turbith nicht angreiffet/ das       durchtreiben die Coloquinten &amp;amp;amp;c. Es tödtet diese Wurtzel auch die Würme gewaltig       und hält man davor/ das nechst dem Quecksilber kein besser Mittel dargegen seyn/ als die       hieraus gemachte Species diaturbith cum rhabarbaro, wie bey Doct. Ettmüllern in Comment.       Schroed. pag. 755. weitläufftiger zu finden ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 7.</head>
        <p>Einige machen auch einen Extract oder Resinam c. Spiritu Vini daraus/ allein es gibt sehr       wenig und aus einem gantzen Pfund kaum 2. Loth. Was aber sonsten vor Composita von dieser       Wurtzel herrühren/ ist bey dem Schroeder in Pharmacop. Med. Chym. p. 236. zu ersehen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das VI. Capitel</head>
        <p> <hi rendition="#b">Von der schwartzen Viesz-Wurtz.</hi> </p>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0203] sien Wurtzel hergegen ist leicht/ runtzelicht und von aussen silber-farbicht grau/ eines so scharffen und brennenden Geschmacks/ daß sie Blasen am Munde zihet/ absonderlich wann sie frisch ist. Damit aber bey der rechten und wahren Turbith auch die Wahl wohl getroffen werde/ so ist in acht zunehmen/ daß sie sauber voneinander gespalten und das holtzichte Hertz herauß genommen sey. Sie muß auch nicht wurmstichicht sondern durchaus hartzicht seyn; diejenige aber/ so nur an den Enden hartzicht scheinet/ ist entweder allda in Hartz eingetaucht/ oder von den Indianern geröstet worden / dadurch sie das hartzichte an die Ende treiben/ welche nichts tauget/ absonderlich wann sie weiß/ leicht und zerbrichlich ist. Die mittelmäsige Stücker sind auch besser/ als die grösten. §. 6. Ihre Kräfften sind/ daß sie den Schleim und andere böse Humores aus dem Gedärme/ Brust und anderen Theilen mächtig purgiret/ so gar/ daß die Medici ein Sprichwort führen: was der Agaricus nicht treibet/ das greiffet Turbith an: was Turbith nicht angreiffet/ das durchtreiben die Coloquinten &amp;amp;c. Es tödtet diese Wurtzel auch die Würme gewaltig und hält man davor/ das nechst dem Quecksilber kein besser Mittel dargegen seyn/ als die hieraus gemachte Species diaturbith cum rhabarbaro, wie bey Doct. Ettmüllern in Comment. Schroed. pag. 755. weitläufftiger zu finden ist. §. 7. Einige machen auch einen Extract oder Resinam c. Spiritu Vini daraus/ allein es gibt sehr wenig und aus einem gantzen Pfund kaum 2. Loth. Was aber sonsten vor Composita von dieser Wurtzel herrühren/ ist bey dem Schroeder in Pharmacop. Med. Chym. p. 236. zu ersehen. Das VI. Capitel Von der schwartzen Viesz-Wurtz. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/203
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/203>, abgerufen am 24.04.2024.