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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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einen guten Geruch: wird auß West-Indien gebracht und sonsten auch von einigen/ wiewohl fälschlich Lignum Pavanum, genennet/ worvon unten soll gehandelt werden. Zu geschweigen daß dieses so genandte Fenchel-Holtz wie obgedacht/ die Wurtzel/ und nicht das Holtz selber ist / welches viel dichter und schwerer ist/ wie D. Velschius schon längsten in Misc. Acad. Germ. Cur. Dec. 1. A. 1. Observ. 52. gezeiget hat.

§. 2.

Dieses so genandte Holtz kommet von einem gar schönen Baum/ welcher einen langen/ schönen und glatten Stamm hat/ und sollen in Florida gantze Wälder davon zu finden seyn: wird verschiedentlich beschrieben und abgemahlet/ indem Manardus die Blätter fast wie Feigen-Blätter abmahlet/ dessen Figur sowohl Wormius in Museo, als auch Pomet in seiner Material-Kammer pag. 113. nachgemahlet/ wie Fig. 2. zu sehen ist. Hernandez hergegen/ welcher die West-Indianische Gewächs allein und mit sonderem Fleiß beschrieben/ mahlet ihn schon anderst ab/ wie an der 1. Figur zu finden: Am aller schönesten aber stellet die Blätter in dem / aus seinem Herbario vivo genommenen/ Abriß der Engeländer Plukenet Tab. 222. Fig. 6. unter Augen/ welcher sonsten in dergleichen Abrissen gar accurat und proper ist.

§. 3.

In dem Einkauff muß man zusehen/ daß man das Sassafras mit seiner dicken röthlichten und rauhen Schale bekomme/ welche das beste Theil von dem gantzen Baum ist/ indem sie einen scharffen Geschmack und sehr aromatischen Geruch hat/ so gar/ daß da die Spanier zu erst an der Insul Florida anländeten/ sie wohl zwey Meilen davon dessen Geruch empfunden/ und anfangs vermeinten/ es wäre der Canellen-Baum; und ob sie schon daran betrogen waren/ so schlossen sie doch aus dem Geruch/ daß dieser Baum etwas hinter sich hätte: brauchten ihn gegen die Frantzosen/ und als solches glücklich außschluge/ brachten sie jährlich eine gute Menge in Europam. Gleich wie nun die Rinde besser/ als die Wurtzel schiene/ also ist die Wurtzel doch besser als das Holtz/ welche/ nach Schurtzii Bericht/ die Materialisten am liebsten haben / wann sie klein sind/ auch im Spalten gelb-weiß fallen/ weilen sie nicht allein bessere Kräfften und Qualitäten haben/ sondern auch länger behalten und erhalten werden/ wie auch Marxius in seiner Material-Kammer pag. 185. wohl erinnert. Vor diesem/ als die Sassafras noch theuer am Werth gewesen/ haben sie die Betrüger nachgeäffet/ Tannen-Holtz in Fenchel-Brüh gesotten und vor das Fenchel-Holtz außgegeben/ wie dieser Betrug von dem Frantzöischen Materialisten Pomet in seiner Histoire des Drogues Lib. 3. cap. 10. pag. 115. entdecket worden.

§. 4.

Man hat auch das geraspelte Fenchel-Holtz/ welches aber immer frisch seyn muß/ dann es bald seinen Geruch verlieret und nachgehends nicht viel tauget. Man hat dabey in Acht genommen/ das diejenige/ so es raspeln oder klein machen/ grosse Kopff-Schmertzen von dem Geruch bekommen / und weilen auch dergleichen nach dessem Gebrauch verspüret worden/ so hat es viel von seinem Credit verlohren.

§. 5.

Was den Nutzen des so genandten Fenchel-Holtzes anlanget/ so ist es anfänglich/ wie oben gemeldet worden/ gleich den andern Holtz-Träncken/ gegen die Frantzöische Kranckheit gebrauchet worden/ allwo ein Loth davon in zwölff Pfund Wasser über Nacht eingeweichet und biß uff den dritten Theil eingesotten wird/ welches doch in einem zugemachten Gefäß geschehen muß / damit sich die beste Krafft nicht verrieche oder verkoche/ wie Jo[unleserliches Material]. Terrentius Lynceus in seinen Anmerckungen über des Hernandez Hist. pag. 62. wohl errinnert. Nachgehends hat man die Sassafras auch in andern Kranckheiten/ als verdorbenen Magen/ Colic/ Nieren- und Lenden-Stein und dergleichen gut befunden/ wie solches Hernandez l. c. am ersten und nach ihm Neander in seiner Sassafrasologia weitläufftig gezeiget hat. Absonderlich aber wird dieses Mittel in allerhand Catarrhen und Flüssen sehr gerühmet/ so gar daß es von Brunnero in Consil. Panacea Catarrhorum genennet wird/ und deßwegen auch der berümbdte Sächsische Practicus, D. Michael eine Tinctur davon gemacht hat/ welche in dessen Schrifften kan gesehen werden. Andere machen ingleichen eine Essentz, Ol. dest. und dergleichen darvon/ welche in D. Ettmüllers Schroed. Dilucid. pag. 655. zu finden sind.

einen guten Geruch: wird auß West-Indien gebracht und sonsten auch von einigen/ wiewohl fälschlich Lignum Pavanum, genennet/ worvon unten soll gehandelt werden. Zu geschweigen daß dieses so genandte Fenchel-Holtz wie obgedacht/ die Wurtzel/ und nicht das Holtz selber ist / welches viel dichter und schwerer ist/ wie D. Velschius schon längsten in Misc. Acad. Germ. Cur. Dec. 1. A. 1. Observ. 52. gezeiget hat.

§. 2.

Dieses so genandte Holtz kommet von einem gar schönen Baum/ welcher einen langen/ schönen und glatten Stamm hat/ und sollen in Florida gantze Wälder davon zu finden seyn: wird verschiedentlich beschrieben und abgemahlet/ indem Manardus die Blätter fast wie Feigen-Blätter abmahlet/ dessen Figur sowohl Wormius in Museô, als auch Pomet in seiner Material-Kammer pag. 113. nachgemahlet/ wie Fig. 2. zu sehen ist. Hernandez hergegen/ welcher die West-Indianische Gewächs allein und mit sonderem Fleiß beschrieben/ mahlet ihn schon anderst ab/ wie an der 1. Figur zu finden: Am aller schönesten aber stellet die Blätter in dem / aus seinem Herbario vivo genommenen/ Abriß der Engeländer Plukenet Tab. 222. Fig. 6. unter Augen/ welcher sonsten in dergleichen Abrissen gar accurat und proper ist.

§. 3.

In dem Einkauff muß man zusehen/ daß man das Sassafras mit seiner dicken röthlichten und rauhen Schale bekomme/ welche das beste Theil von dem gantzen Baum ist/ indem sie einen scharffen Geschmack und sehr aromatischen Geruch hat/ so gar/ daß da die Spanier zu erst an der Insul Florida anländeten/ sie wohl zwey Meilen davon dessen Geruch empfunden/ und anfangs vermeinten/ es wäre der Canellen-Baum; und ob sie schon daran betrogen waren/ so schlossen sie doch aus dem Geruch/ daß dieser Baum etwas hinter sich hätte: brauchten ihn gegen die Frantzosen/ und als solches glücklich außschluge/ brachten sie jährlich eine gute Menge in Europam. Gleich wie nun die Rinde besser/ als die Wurtzel schiene/ also ist die Wurtzel doch besser als das Holtz/ welche/ nach Schurtzii Bericht/ die Materialisten am liebsten haben / wann sie klein sind/ auch im Spalten gelb-weiß fallen/ weilen sie nicht allein bessere Kräfften und Qualitäten haben/ sondern auch länger behalten und erhalten werden/ wie auch Marxius in seiner Material-Kammer pag. 185. wohl erinnert. Vor diesem/ als die Sassafras noch theuer am Werth gewesen/ haben sie die Betrüger nachgeäffet/ Tannen-Holtz in Fenchel-Brüh gesotten und vor das Fenchel-Holtz außgegeben/ wie dieser Betrug von dem Frantzöischen Materialisten Pomet in seiner Histoire des Drogues Lib. 3. cap. 10. pag. 115. entdecket worden.

§. 4.

Man hat auch das geraspelte Fenchel-Holtz/ welches aber immer frisch seyn muß/ dann es bald seinen Geruch verlieret und nachgehends nicht viel tauget. Man hat dabey in Acht genommen/ das diejenige/ so es raspeln oder klein machen/ grosse Kopff-Schmertzen von dem Geruch bekommen / und weilen auch dergleichen nach dessem Gebrauch verspüret worden/ so hat es viel von seinem Credit verlohren.

§. 5.

Was den Nutzen des so genandten Fenchel-Holtzes anlanget/ so ist es anfänglich/ wie oben gemeldet worden/ gleich den andern Holtz-Träncken/ gegen die Frantzöische Kranckheit gebrauchet worden/ allwo ein Loth davon in zwölff Pfund Wasser über Nacht eingeweichet und biß uff den dritten Theil eingesotten wird/ welches doch in einem zugemachten Gefäß geschehen muß / damit sich die beste Krafft nicht verrieche oder verkoche/ wie Jo[unleserliches Material]. Terrentius Lynceus in seinen Anmerckungen über des Hernandez Hist. pag. 62. wohl errinnert. Nachgehends hat man die Sassafras auch in andern Kranckheiten/ als verdorbenen Magen/ Colic/ Nieren- und Lenden-Stein und dergleichen gut befunden/ wie solches Hernandez l. c. am ersten und nach ihm Neander in seiner Sassafrasologia weitläufftig gezeiget hat. Absonderlich aber wird dieses Mittel in allerhand Catarrhen und Flüssen sehr gerühmet/ so gar daß es von Brunnero in Consil. Panacea Catarrhorum genennet wird/ und deßwegen auch der berümbdte Sächsische Practicus, D. Michael eine Tinctur davon gemacht hat/ welche in dessen Schrifften kan gesehen werden. Andere machen ingleichen eine Essentz, Ol. dest. und dergleichen darvon/ welche in D. Ettmüllers Schroed. Dilucid. pag. 655. zu finden sind.

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einen guten Geruch: wird auß West-Indien gebracht und sonsten auch von einigen/ wiewohl       fälschlich Lignum Pavanum, genennet/ worvon unten soll gehandelt werden. Zu geschweigen daß       dieses so genandte Fenchel-Holtz wie obgedacht/ die Wurtzel/ und nicht das Holtz selber ist /       welches viel dichter und schwerer ist/ wie D. Velschius schon längsten in Misc. Acad. Germ.       Cur. Dec. 1. A. 1. Observ. 52. gezeiget hat.</p>
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[265/0311] einen guten Geruch: wird auß West-Indien gebracht und sonsten auch von einigen/ wiewohl fälschlich Lignum Pavanum, genennet/ worvon unten soll gehandelt werden. Zu geschweigen daß dieses so genandte Fenchel-Holtz wie obgedacht/ die Wurtzel/ und nicht das Holtz selber ist / welches viel dichter und schwerer ist/ wie D. Velschius schon längsten in Misc. Acad. Germ. Cur. Dec. 1. A. 1. Observ. 52. gezeiget hat. §. 2. Dieses so genandte Holtz kommet von einem gar schönen Baum/ welcher einen langen/ schönen und glatten Stamm hat/ und sollen in Florida gantze Wälder davon zu finden seyn: wird verschiedentlich beschrieben und abgemahlet/ indem Manardus die Blätter fast wie Feigen-Blätter abmahlet/ dessen Figur sowohl Wormius in Museô, als auch Pomet in seiner Material-Kammer pag. 113. nachgemahlet/ wie Fig. 2. zu sehen ist. Hernandez hergegen/ welcher die West-Indianische Gewächs allein und mit sonderem Fleiß beschrieben/ mahlet ihn schon anderst ab/ wie an der 1. Figur zu finden: Am aller schönesten aber stellet die Blätter in dem / aus seinem Herbario vivo genommenen/ Abriß der Engeländer Plukenet Tab. 222. Fig. 6. unter Augen/ welcher sonsten in dergleichen Abrissen gar accurat und proper ist. §. 3. In dem Einkauff muß man zusehen/ daß man das Sassafras mit seiner dicken röthlichten und rauhen Schale bekomme/ welche das beste Theil von dem gantzen Baum ist/ indem sie einen scharffen Geschmack und sehr aromatischen Geruch hat/ so gar/ daß da die Spanier zu erst an der Insul Florida anländeten/ sie wohl zwey Meilen davon dessen Geruch empfunden/ und anfangs vermeinten/ es wäre der Canellen-Baum; und ob sie schon daran betrogen waren/ so schlossen sie doch aus dem Geruch/ daß dieser Baum etwas hinter sich hätte: brauchten ihn gegen die Frantzosen/ und als solches glücklich außschluge/ brachten sie jährlich eine gute Menge in Europam. Gleich wie nun die Rinde besser/ als die Wurtzel schiene/ also ist die Wurtzel doch besser als das Holtz/ welche/ nach Schurtzii Bericht/ die Materialisten am liebsten haben / wann sie klein sind/ auch im Spalten gelb-weiß fallen/ weilen sie nicht allein bessere Kräfften und Qualitäten haben/ sondern auch länger behalten und erhalten werden/ wie auch Marxius in seiner Material-Kammer pag. 185. wohl erinnert. Vor diesem/ als die Sassafras noch theuer am Werth gewesen/ haben sie die Betrüger nachgeäffet/ Tannen-Holtz in Fenchel-Brüh gesotten und vor das Fenchel-Holtz außgegeben/ wie dieser Betrug von dem Frantzöischen Materialisten Pomet in seiner Histoire des Drogues Lib. 3. cap. 10. pag. 115. entdecket worden. §. 4. Man hat auch das geraspelte Fenchel-Holtz/ welches aber immer frisch seyn muß/ dann es bald seinen Geruch verlieret und nachgehends nicht viel tauget. Man hat dabey in Acht genommen/ das diejenige/ so es raspeln oder klein machen/ grosse Kopff-Schmertzen von dem Geruch bekommen / und weilen auch dergleichen nach dessem Gebrauch verspüret worden/ so hat es viel von seinem Credit verlohren. §. 5. Was den Nutzen des so genandten Fenchel-Holtzes anlanget/ so ist es anfänglich/ wie oben gemeldet worden/ gleich den andern Holtz-Träncken/ gegen die Frantzöische Kranckheit gebrauchet worden/ allwo ein Loth davon in zwölff Pfund Wasser über Nacht eingeweichet und biß uff den dritten Theil eingesotten wird/ welches doch in einem zugemachten Gefäß geschehen muß / damit sich die beste Krafft nicht verrieche oder verkoche/ wie Jo_ . Terrentius Lynceus in seinen Anmerckungen über des Hernandez Hist. pag. 62. wohl errinnert. Nachgehends hat man die Sassafras auch in andern Kranckheiten/ als verdorbenen Magen/ Colic/ Nieren- und Lenden-Stein und dergleichen gut befunden/ wie solches Hernandez l. c. am ersten und nach ihm Neander in seiner Sassafrasologia weitläufftig gezeiget hat. Absonderlich aber wird dieses Mittel in allerhand Catarrhen und Flüssen sehr gerühmet/ so gar daß es von Brunnero in Consil. Panacea Catarrhorum genennet wird/ und deßwegen auch der berümbdte Sächsische Practicus, D. Michael eine Tinctur davon gemacht hat/ welche in dessen Schrifften kan gesehen werden. Andere machen ingleichen eine Essentz, Ol. dest. und dergleichen darvon/ welche in D. Ettmüllers Schroed. Dilucid. pag. 655. zu finden sind.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/311>, abgerufen am 29.03.2024.