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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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rial. Kammer pag. 109. berichtet. Und weilen die Europäer solche Früchte so häuffig auffkauffen/ so sollen die Zanteser dafür halten/ man brauchte sie bey uns zum färben. Sie müssen schön frisch / klein/ in grossen Klumpen/ nicht von einander gerissen/ noch vielweniger mit Honig gerieben seyn. Auch muß man Achtung geben/ daß sie nicht von den euseren Enden der Ballen oder Tonnen seyen/ welche insgemein weiß und von den Milben angefressen sind; auch sollen keine kleine Spanische Rosinlein darunter gemischet seyn/ welche etwas grösser sind/ als die rechte Corinthen. Sie können zwey biß drey Jahr lang gehalten werden/ wann man sie nur nicht auffreisset und keine Lufft darzu lasset: Worvon obbemeldter Frantzöischer Materialist in angeführtem Ort mit mehrerm kan gelesen werden.

§. 8.

Sonsten kommen fast alle Rosinen/ sowohl kleine als grosse mit ihrer Krafft und Tugend sehr über ein/ haben eine recht temperirte Natur/ mildren die schärffe Feuchtigkeiten und geben zugleich gute Nahrung; weswegen sie den Schwind- und Lungensüchtigen wohl zu pas kommen: Gleichwie sie auch zu andern Brust-Kranckheiten in den Brust-Träncken fleißig gebrauchet werden. Sie kühlen auch und stillen den Durst in den hitzigen Fiebern und erweichen den harten Leib; allwo doch zu mercken/ daß die Rosinen alsdann außgekernt werden müssen/ indem die innere Kernlein stopffen/ wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 303. erwehnet.

§. 9.

Weilen im übrigen von denjenigen Trauben/ davon die grosse und kleine Rosinen entspringen / der Spanische-Wein und der so genandte Sec oder VIN SECCO guten Theils herrühret/ auch die Materialisten und Specerey-Händler grosse Handlung damit treiben/ so wollen wir derselben mit wenigen Worten nur gedencken/ indem sie fast einerley Würckung haben und insgemein hitzige starcke Weine sind. Ohne dem gemeinen Spanischen Wein nun hat man

VINUM

CORINTHIACUM

ALCONENSE

de THIN, De TINTE

CANARIENSE

XERANUM

MALACENSE

oder

welche letztere entweder sauer und süsse kommen/ worunter diese am theuersten sind. Hierher gehöret auch der Peter Simonis oder pietersemin, welcher in Castilien gezogen und von Teutschland zum erstenmahl dahin soll gepflantzet seyn/ wie Schurzius in der Material-Kammer pag. 109. schreibet. Item, de monte Fiascon, propter est est: Prosecker Reinfall/ Rosatzer: Item, der so genandte Frotignan, de Coste-Rotie &amp;amp; c. welche meistentheils in Pfeiffen/ gleichwie die Italiänische insgemein in bouteillen gebracht werden/ deren doch viele von Brixen auß Tyrol kommen/ allwo ein vortrefflicher rother Wein wächset/ welchen viele Fürsten und Herrn bringen lassen/ wie Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 28. in Acht genommen hat. Unter den Frantzöischen oder Franschen-Weinen ist der bleichrothe Champagner Wein sehr berümbt. Der weisse und rothe/ welchen sie Claretum oder Vin Clairet nennen/ ist aller Orten bekandt.

§. 10.

Den Unterscheid und Würckung anderer und bey uns in Teutschland wachsenden

Corinthen-Wein /

Alicanten-Wein /

Tint-Wein /

Canarien-Seck /

Serinischen-Seck /

Mallagas-Seck /

Weinen hat Jacobus Horstius Tr. de Vite Vinif. und Sachsius a Levvenheimb in seiner Ampelographia Cur. weitläufftia beschrieben/ welchen letzteren Sim. Paulli in Quadr. Bot. pag. 558. den andern Plinium nennet; wiewohlen Ettmüllerus l. c. pag. 681. von beyden gar kaltsinnig judiciret. Am besten aber hat Andreas Baccius Tr. de Vini generibus und noch kürtzlich Doct. Joh. Valentin Kauppers in seiner zu Hall gehaltenen Disput. Inaug. de Natura &amp;amp; Pr[unleserliches Material]stantia Vini Rhenani in Medicina davon geschrieben. Der gemeine Mann gibt alles kurtz in dem gemeinen Sprichwort:

Francken-Wein/ Krancke-Wein

Necker-Wein/ Lecker-Wein

Rheine-Wein/ Feine-Wein.

Doch ist ein guter Moseler-Wein auch nicht zu verwerffen/ welchen diejenige/ so das liebe Podagra haben/ vor andern suchen. Wie man aber allerley Kräuter-Wein machen solle/ zeiget in einem eigenen Tractat Mons. Guybert aux Oevres Charitables, wie auch Colerus in seiner Oeconomie.

§. 11.

Hierher gehöret auch der SPIRITUS VINI, welchen man hier zu Land zum Unterscheid des gemeinen Frucht-Brandenweins

rial. Kammer pag. 109. berichtet. Und weilen die Europäer solche Früchte so häuffig auffkauffen/ so sollen die Zanteser dafür halten/ man brauchte sie bey uns zum färben. Sie müssen schön frisch / klein/ in grossen Klumpen/ nicht von einander gerissen/ noch vielweniger mit Honig gerieben seyn. Auch muß man Achtung geben/ daß sie nicht von den euseren Enden der Ballen oder Tonnen seyen/ welche insgemein weiß und von den Milben angefressen sind; auch sollen keine kleine Spanische Rosinlein darunter gemischet seyn/ welche etwas grösser sind/ als die rechte Corinthen. Sie können zwey biß drey Jahr lang gehalten werden/ wann man sie nur nicht auffreisset und keine Lufft darzu lasset: Worvon obbemeldter Frantzöischer Materialist in angeführtem Ort mit mehrerm kan gelesen werden.

§. 8.

Sonsten kommen fast alle Rosinen/ sowohl kleine als grosse mit ihrer Krafft und Tugend sehr über ein/ haben eine recht temperirte Natur/ mildren die schärffe Feuchtigkeiten und geben zugleich gute Nahrung; weswegen sie den Schwind- und Lungensüchtigen wohl zu pas kommen: Gleichwie sie auch zu andern Brust-Kranckheiten in den Brust-Träncken fleißig gebrauchet werden. Sie kühlen auch und stillen den Durst in den hitzigen Fiebern und erweichen den harten Leib; allwo doch zu mercken/ daß die Rosinen alsdann außgekernt werden müssen/ indem die innere Kernlein stopffen/ wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 303. erwehnet.

§. 9.

Weilen im übrigen von denjenigen Trauben/ davon die grosse und kleine Rosinen entspringen / der Spanische-Wein und der so genandte Sec oder VIN SECCO guten Theils herrühret/ auch die Materialisten und Specerey-Händler grosse Handlung damit treiben/ so wollen wir derselben mit wenigen Worten nur gedencken/ indem sie fast einerley Würckung haben und insgemein hitzige starcke Weine sind. Ohne dem gemeinen Spanischen Wein nun hat man

VINUM

CORINTHIACUM

ALCONENSE

de THIN, De TINTE

CANARIENSE

XERANUM

MALACENSE

oder

welche letztere entweder sauer und süsse kommen/ worunter diese am theuersten sind. Hierher gehöret auch der Peter Simonis oder pietersemin, welcher in Castilien gezogen und von Teutschland zum erstenmahl dahin soll gepflantzet seyn/ wie Schurzius in der Material-Kammer pag. 109. schreibet. Item, de monte Fiascon, propter est est: Prosecker Reinfall/ Rosatzer: Item, der so genandte Frotignan, de Coste-Rotie &amp;amp; c. welche meistentheils in Pfeiffen/ gleichwie die Italiänische insgemein in bouteillen gebracht werden/ deren doch viele von Brixen auß Tyrol kommen/ allwo ein vortrefflicher rother Wein wächset/ welchen viele Fürsten und Herrn bringen lassen/ wie Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 28. in Acht genommen hat. Unter den Frantzöischen oder Franschen-Weinẽ ist der bleichrothe Champagner Wein sehr berümbt. Der weisse und rothe/ welchen sie Claretum oder Vin Clairet nennen/ ist aller Orten bekandt.

§. 10.

Den Unterscheid und Würckung anderer und bey uns in Teutschland wachsenden

Corinthen-Wein /

Alicanten-Wein /

Tint-Wein /

Canarien-Seck /

Serinischen-Seck /

Mallagas-Seck /

Weinen hat Jacobus Horstius Tr. de Vite Vinif. und Sachsius à Levvenheimb in seiner Ampelographia Cur. weitläufftia beschrieben/ welchen letzteren Sim. Paulli in Quadr. Bot. pag. 558. den andern Plinium nennet; wiewohlen Ettmüllerus l. c. pag. 681. von beyden gar kaltsinnig judiciret. Am besten aber hat Andreas Baccius Tr. de Vini generibus und noch kürtzlich Doct. Joh. Valentin Kauppers in seiner zu Hall gehaltenen Disput. Inaug. de Natura &amp;amp; Pr[unleserliches Material]stantia Vini Rhenani in Medicinâ davon geschrieben. Der gemeine Mann gibt alles kurtz in dem gemeinen Sprichwort:

Francken-Wein/ Krancke-Wein

Necker-Wein/ Lecker-Wein

Rheine-Wein/ Feine-Wein.

Doch ist ein guter Moseler-Wein auch nicht zu verwerffen/ welchen diejenige/ so das liebe Podagra haben/ vor andern suchen. Wie man aber allerley Kräuter-Wein machen solle/ zeiget in einem eigenen Tractat Mons. Guybert aux Oevres Charitables, wie auch Colerus in seiner Oeconomie.

§. 11.

Hierher gehöret auch der SPIRITUS VINI, welchen man hier zu Land zum Unterscheid des gemeinen Frucht-Brandenweins

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rial.       Kammer pag. 109. berichtet. Und weilen die Europäer solche Früchte so häuffig auffkauffen/ so       sollen die Zanteser dafür halten/ man brauchte sie bey uns zum färben. Sie müssen schön frisch      / klein/ in grossen Klumpen/ nicht von einander gerissen/ noch vielweniger mit Honig       gerieben seyn. Auch muß man Achtung geben/ daß sie nicht von den euseren Enden der Ballen oder       Tonnen seyen/ welche insgemein weiß und von den Milben angefressen sind; auch sollen keine       kleine Spanische Rosinlein darunter gemischet seyn/ welche etwas grösser sind/ als die rechte       Corinthen. Sie können zwey biß drey Jahr lang gehalten werden/ wann man sie nur nicht       auffreisset und keine Lufft darzu lasset: Worvon obbemeldter Frantzöischer Materialist in       angeführtem Ort mit mehrerm kan gelesen werden.</p>
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        <p>MALACENSE</p>
        <p>oder</p>
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        <p>Mallagas-Seck /</p>
        <p>Weinen hat Jacobus Horstius Tr. de Vite Vinif. und Sachsius à Levvenheimb in seiner       Ampelographia Cur. weitläufftia beschrieben/ welchen letzteren Sim. Paulli in Quadr. Bot. pag.       558. den andern Plinium nennet; wiewohlen Ettmüllerus l. c. pag. 681. von beyden gar kaltsinnig       judiciret. Am besten aber hat Andreas Baccius Tr. de Vini generibus und noch kürtzlich Doct.       Joh. Valentin Kauppers in seiner zu Hall gehaltenen Disput. Inaug. de Natura &amp;amp;amp;       Pr<gap reason="illegible"/>stantia Vini Rhenani in Medicinâ davon geschrieben. Der gemeine Mann gibt alles kurtz in       dem gemeinen Sprichwort:</p>
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        <p>Rheine-Wein/ Feine-Wein.</p>
        <p>Doch ist ein guter Moseler-Wein auch nicht zu verwerffen/ welchen diejenige/ so das liebe       Podagra haben/ vor andern suchen. Wie man aber allerley Kräuter-Wein machen solle/ zeiget in       einem eigenen Tractat Mons. Guybert aux Oevres Charitables, wie auch Colerus in seiner       Oeconomie.</p>
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[317/0363] rial. Kammer pag. 109. berichtet. Und weilen die Europäer solche Früchte so häuffig auffkauffen/ so sollen die Zanteser dafür halten/ man brauchte sie bey uns zum färben. Sie müssen schön frisch / klein/ in grossen Klumpen/ nicht von einander gerissen/ noch vielweniger mit Honig gerieben seyn. Auch muß man Achtung geben/ daß sie nicht von den euseren Enden der Ballen oder Tonnen seyen/ welche insgemein weiß und von den Milben angefressen sind; auch sollen keine kleine Spanische Rosinlein darunter gemischet seyn/ welche etwas grösser sind/ als die rechte Corinthen. Sie können zwey biß drey Jahr lang gehalten werden/ wann man sie nur nicht auffreisset und keine Lufft darzu lasset: Worvon obbemeldter Frantzöischer Materialist in angeführtem Ort mit mehrerm kan gelesen werden. §. 8. Sonsten kommen fast alle Rosinen/ sowohl kleine als grosse mit ihrer Krafft und Tugend sehr über ein/ haben eine recht temperirte Natur/ mildren die schärffe Feuchtigkeiten und geben zugleich gute Nahrung; weswegen sie den Schwind- und Lungensüchtigen wohl zu pas kommen: Gleichwie sie auch zu andern Brust-Kranckheiten in den Brust-Träncken fleißig gebrauchet werden. Sie kühlen auch und stillen den Durst in den hitzigen Fiebern und erweichen den harten Leib; allwo doch zu mercken/ daß die Rosinen alsdann außgekernt werden müssen/ indem die innere Kernlein stopffen/ wie Ettmüllerus in Comment. Schroed. pag. 303. erwehnet. §. 9. Weilen im übrigen von denjenigen Trauben/ davon die grosse und kleine Rosinen entspringen / der Spanische-Wein und der so genandte Sec oder VIN SECCO guten Theils herrühret/ auch die Materialisten und Specerey-Händler grosse Handlung damit treiben/ so wollen wir derselben mit wenigen Worten nur gedencken/ indem sie fast einerley Würckung haben und insgemein hitzige starcke Weine sind. Ohne dem gemeinen Spanischen Wein nun hat man VINUM CORINTHIACUM ALCONENSE de THIN, De TINTE CANARIENSE XERANUM MALACENSE oder welche letztere entweder sauer und süsse kommen/ worunter diese am theuersten sind. Hierher gehöret auch der Peter Simonis oder pietersemin, welcher in Castilien gezogen und von Teutschland zum erstenmahl dahin soll gepflantzet seyn/ wie Schurzius in der Material-Kammer pag. 109. schreibet. Item, de monte Fiascon, propter est est: Prosecker Reinfall/ Rosatzer: Item, der so genandte Frotignan, de Coste-Rotie &amp;amp; c. welche meistentheils in Pfeiffen/ gleichwie die Italiänische insgemein in bouteillen gebracht werden/ deren doch viele von Brixen auß Tyrol kommen/ allwo ein vortrefflicher rother Wein wächset/ welchen viele Fürsten und Herrn bringen lassen/ wie Eichovius in seinen Reiß-Beschreibungen pag. 28. in Acht genommen hat. Unter den Frantzöischen oder Franschen-Weinẽ ist der bleichrothe Champagner Wein sehr berümbt. Der weisse und rothe/ welchen sie Claretum oder Vin Clairet nennen/ ist aller Orten bekandt. §. 10. Den Unterscheid und Würckung anderer und bey uns in Teutschland wachsenden Corinthen-Wein / Alicanten-Wein / Tint-Wein / Canarien-Seck / Serinischen-Seck / Mallagas-Seck / Weinen hat Jacobus Horstius Tr. de Vite Vinif. und Sachsius à Levvenheimb in seiner Ampelographia Cur. weitläufftia beschrieben/ welchen letzteren Sim. Paulli in Quadr. Bot. pag. 558. den andern Plinium nennet; wiewohlen Ettmüllerus l. c. pag. 681. von beyden gar kaltsinnig judiciret. Am besten aber hat Andreas Baccius Tr. de Vini generibus und noch kürtzlich Doct. Joh. Valentin Kauppers in seiner zu Hall gehaltenen Disput. Inaug. de Natura &amp;amp; Pr_ stantia Vini Rhenani in Medicinâ davon geschrieben. Der gemeine Mann gibt alles kurtz in dem gemeinen Sprichwort: Francken-Wein/ Krancke-Wein Necker-Wein/ Lecker-Wein Rheine-Wein/ Feine-Wein. Doch ist ein guter Moseler-Wein auch nicht zu verwerffen/ welchen diejenige/ so das liebe Podagra haben/ vor andern suchen. Wie man aber allerley Kräuter-Wein machen solle/ zeiget in einem eigenen Tractat Mons. Guybert aux Oevres Charitables, wie auch Colerus in seiner Oeconomie. §. 11. Hierher gehöret auch der SPIRITUS VINI, welchen man hier zu Land zum Unterscheid des gemeinen Frucht-Brandenweins

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/363>, abgerufen am 16.04.2024.