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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834.

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Vorwort.


Ehrwürdige gewichtvolle Stimmen fordern laut und
dringend eine öffentliche Herausgabe dieses Buches, das
als "ein Buch des Andenkens für Freunde" bisher nur
im Stillen ausgetheilt wurde. Diese Bezeichnung darf
indeß auch jetzt, da jenem Verlangen nachgegeben wird,
im vollen Sinne fortdauern; denn noch immer sind es
wesentlich die Freunde, für welche der neue Abdruck
Statt findet, nur daß den im Leben gekannten jetzt
auch die nach dem Scheiden erworbenen und künftigen
sich anschließen. Hiernach ist auch der Gesichtspunkt
festzuhalten, nach welchem sowohl die erste Auswahl des
Mitgetheilten, als auch dessen jetzige Vermehrung, bei-
nah auf das Dreifache des früheren Umfanges, sich be-
stimmen mußte. Die Persönlichkeit selbst, ihr Karakter,
ihr Schicksal, ihr Sinn und ihre Begegnisse, sind vor
allen andern Gegenständen dem Antheil und der Zunei-
gung der Leser lieb und wichtig geworden, und jedes
Blatt, welches diese Beziehung hatte, durfte zulässig und

Vorwort.


Ehrwürdige gewichtvolle Stimmen fordern laut und
dringend eine öffentliche Herausgabe dieſes Buches, das
als „ein Buch des Andenkens für Freunde“ bisher nur
im Stillen ausgetheilt wurde. Dieſe Bezeichnung darf
indeß auch jetzt, da jenem Verlangen nachgegeben wird,
im vollen Sinne fortdauern; denn noch immer ſind es
weſentlich die Freunde, für welche der neue Abdruck
Statt findet, nur daß den im Leben gekannten jetzt
auch die nach dem Scheiden erworbenen und künftigen
ſich anſchließen. Hiernach iſt auch der Geſichtspunkt
feſtzuhalten, nach welchem ſowohl die erſte Auswahl des
Mitgetheilten, als auch deſſen jetzige Vermehrung, bei-
nah auf das Dreifache des früheren Umfanges, ſich be-
ſtimmen mußte. Die Perſönlichkeit ſelbſt, ihr Karakter,
ihr Schickſal, ihr Sinn und ihre Begegniſſe, ſind vor
allen andern Gegenſtänden dem Antheil und der Zunei-
gung der Leſer lieb und wichtig geworden, und jedes
Blatt, welches dieſe Beziehung hatte, durfte zuläſſig und

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[[III]/0013] Vorwort. Ehrwürdige gewichtvolle Stimmen fordern laut und dringend eine öffentliche Herausgabe dieſes Buches, das als „ein Buch des Andenkens für Freunde“ bisher nur im Stillen ausgetheilt wurde. Dieſe Bezeichnung darf indeß auch jetzt, da jenem Verlangen nachgegeben wird, im vollen Sinne fortdauern; denn noch immer ſind es weſentlich die Freunde, für welche der neue Abdruck Statt findet, nur daß den im Leben gekannten jetzt auch die nach dem Scheiden erworbenen und künftigen ſich anſchließen. Hiernach iſt auch der Geſichtspunkt feſtzuhalten, nach welchem ſowohl die erſte Auswahl des Mitgetheilten, als auch deſſen jetzige Vermehrung, bei- nah auf das Dreifache des früheren Umfanges, ſich be- ſtimmen mußte. Die Perſönlichkeit ſelbſt, ihr Karakter, ihr Schickſal, ihr Sinn und ihre Begegniſſe, ſind vor allen andern Gegenſtänden dem Antheil und der Zunei- gung der Leſer lieb und wichtig geworden, und jedes Blatt, welches dieſe Beziehung hatte, durfte zuläſſig und

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Bd. 1. Berlin, 1834, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel01_1834/13>, abgerufen am 19.04.2024.