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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Dritte Vorlesung.
20. Februar 1858.

Die höheren Thiergewebe: Muskeln, Nerven, Gefässe, Blut.
Muskeln. Quergestreifte und glatte. Muskelatrophie. Die contractile Substanz und die
Contractilität überhaupt. Cutis auserina und Arrectores pili.
Gefässe. Capillaren. Contractile Gefässe. Nerven. --
Die pathologischen Gewebe (Neoplasmen) und ihre Classification. Bedeutung der Vasen-
larisation. Die Doctrin von den specifischen Elementen. Die physiogischen Vorbilder
(Reproduction). Heterologie (Heterotople, Heterochronie, Heterometrie) und Malignität.
Hypertrophie und Hyperplasie. Degeneration. Prognostische Gesichtspunkte.
Das Continuitätsgesetz. Die histologische Substitution und die histologischen Aequivalente.
Physiologische und pathologische Substitution.



Ich hatte Ihnen in der letzten Stunde die beiden ersten Grup-
pen von Geweben geschildert, die des Epithels oder der Epi-
dermis und die der Bindesubstanz. Das, was nun noch übrig
bleibt, bildet eine in sich ziemlich verschiedenartige Gruppe,
deren einzelne Glieder freilich nicht in der Weise, wie dies
beim Epithel und dem Bindegewebe der Fall ist, eine wirkliche
Verwandtschaft unter einander haben, jedoch im Grossen eine
gewisse Uebereinstimmung zeigen, indem sie die höheren ani-
malischen Gebilde darstellen und durch die specifische Art
ihrer Entwicklung von dem mehr indifferenten Epithelial- und
Bindegewebe sich unterscheiden. Ueberdiess erscheinen die meisten
von ihnen in der Form von zusammenhängenden, mehr oder
weniger röhrenartigen Gebilden. Wenn man die Muskeln, die
Nerven und die Gefässe mit einander vergleicht, so kann man
sehr leicht zu der Vorstellung kommen, als handele es sich
bei allen drei Gebilden um wirkliche Röhren, welche mit einem

Dritte Vorlesung.
20. Februar 1858.

Die höheren Thiergewebe: Muskeln, Nerven, Gefässe, Blut.
Muskeln. Quergestreifte und glatte. Muskelatrophie. Die contractile Substanz und die
Contractilität überhaupt. Cutis auserina und Arrectores pili.
Gefässe. Capillaren. Contractile Gefässe. Nerven. —
Die pathologischen Gewebe (Neoplasmen) und ihre Classification. Bedeutung der Vasen-
larisation. Die Doctrin von den specifischen Elementen. Die physiogischen Vorbilder
(Reproduction). Heterologie (Heterotople, Heterochronie, Heterometrie) und Malignität.
Hypertrophie und Hyperplasie. Degeneration. Prognostische Gesichtspunkte.
Das Continuitätsgesetz. Die histologische Substitution und die histologischen Aequivalente.
Physiologische und pathologische Substitution.



Ich hatte Ihnen in der letzten Stunde die beiden ersten Grup-
pen von Geweben geschildert, die des Epithels oder der Epi-
dermis und die der Bindesubstanz. Das, was nun noch übrig
bleibt, bildet eine in sich ziemlich verschiedenartige Gruppe,
deren einzelne Glieder freilich nicht in der Weise, wie dies
beim Epithel und dem Bindegewebe der Fall ist, eine wirkliche
Verwandtschaft unter einander haben, jedoch im Grossen eine
gewisse Uebereinstimmung zeigen, indem sie die höheren ani-
malischen Gebilde darstellen und durch die specifische Art
ihrer Entwicklung von dem mehr indifferenten Epithelial- und
Bindegewebe sich unterscheiden. Ueberdiess erscheinen die meisten
von ihnen in der Form von zusammenhängenden, mehr oder
weniger röhrenartigen Gebilden. Wenn man die Muskeln, die
Nerven und die Gefässe mit einander vergleicht, so kann man
sehr leicht zu der Vorstellung kommen, als handele es sich
bei allen drei Gebilden um wirkliche Röhren, welche mit einem

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[[44]/0066] Dritte Vorlesung. 20. Februar 1858. Die höheren Thiergewebe: Muskeln, Nerven, Gefässe, Blut. Muskeln. Quergestreifte und glatte. Muskelatrophie. Die contractile Substanz und die Contractilität überhaupt. Cutis auserina und Arrectores pili. Gefässe. Capillaren. Contractile Gefässe. Nerven. — Die pathologischen Gewebe (Neoplasmen) und ihre Classification. Bedeutung der Vasen- larisation. Die Doctrin von den specifischen Elementen. Die physiogischen Vorbilder (Reproduction). Heterologie (Heterotople, Heterochronie, Heterometrie) und Malignität. Hypertrophie und Hyperplasie. Degeneration. Prognostische Gesichtspunkte. Das Continuitätsgesetz. Die histologische Substitution und die histologischen Aequivalente. Physiologische und pathologische Substitution. Ich hatte Ihnen in der letzten Stunde die beiden ersten Grup- pen von Geweben geschildert, die des Epithels oder der Epi- dermis und die der Bindesubstanz. Das, was nun noch übrig bleibt, bildet eine in sich ziemlich verschiedenartige Gruppe, deren einzelne Glieder freilich nicht in der Weise, wie dies beim Epithel und dem Bindegewebe der Fall ist, eine wirkliche Verwandtschaft unter einander haben, jedoch im Grossen eine gewisse Uebereinstimmung zeigen, indem sie die höheren ani- malischen Gebilde darstellen und durch die specifische Art ihrer Entwicklung von dem mehr indifferenten Epithelial- und Bindegewebe sich unterscheiden. Ueberdiess erscheinen die meisten von ihnen in der Form von zusammenhängenden, mehr oder weniger röhrenartigen Gebilden. Wenn man die Muskeln, die Nerven und die Gefässe mit einander vergleicht, so kann man sehr leicht zu der Vorstellung kommen, als handele es sich bei allen drei Gebilden um wirkliche Röhren, welche mit einem

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/66>, abgerufen am 29.03.2024.