Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

Bild:
<< vorherige Seite
Eilfte Vorlesung.
27. März 1858.
Farbige Elemente im Blut. Nerven.

Melanämie. Beziehung zu melanotischen Geschwülsten und Milzfärbungen.
Die rothen Blutkörperchen. Abstammung. Die melanösen Formen. Chlorose. Lähmung
der respiratorischen Substanz. Toxicämie.
Der Nervenapparat. Seine prätendirte Einheit.
Die Nervenfasern. Peripherische Nerven: Fascikel, Primitivfaser, Perineurium. Axencylin-
der (elektrische Substanz). Markstoff (Myelin). Marklose und markhaltige Fasern.
Uebergang der einen in die andere: Hypertrophie des Opticus. Verschiedene Breite der
Fasern. Endigung: Pacini'sche und Tastkörperchen.



Meine Herren, ich habe Ihnen noch Einiges in Beziehung auf
die Veränderungen des Blutes vorzuführen, mehr der Voll-
ständigleit wegen, als weil ich Ihnen dahei entscheidende Ge-
sichtspunkte bieten könnte.

Zunächst wollte ich noch einen Zustand erwähnen, wel-
cher in der neueren Zeit mehrfach besprochen worden ist
und der Sie bei Gelegenheit mehr interessiren möchte, die so-
genannte Melanämie. Es ist dies ein Zustand, welcher sich
am nächsten an die Geschichte der Leukämie anschliesst, in-
sofern es sich dabei um Elemente handelt, welche, wie die
farblosen Körperchen bei der Leukämie, von bestimmten Or-
ganen aus in das Blut gelangen und mit dem Blute circuliren.
Die Zahl der bekannten Beobachtungen darüber ist schon
ziemlich gross, man möchte fast sagen, grösser als vielleicht
nothwendig wäre, denn es scheint in der That, dass hier und
da Verwechselungen mit untergelaufen sind, welche aus der

Eilfte Vorlesung.
27. März 1858.
Farbige Elemente im Blut. Nerven.

Melanämie. Beziehung zu melanotischen Geschwülsten und Milzfärbungen.
Die rothen Blutkörperchen. Abstammung. Die melanösen Formen. Chlorose. Lähmung
der respiratorischen Substanz. Toxicämie.
Der Nervenapparat. Seine prätendirte Einheit.
Die Nervenfasern. Peripherische Nerven: Fascikel, Primitivfaser, Perineurium. Axencylin-
der (elektrische Substanz). Markstoff (Myelin). Marklose und markhaltige Fasern.
Uebergang der einen in die andere: Hypertrophie des Opticus. Verschiedene Breite der
Fasern. Endigung: Pacini’sche und Tastkörperchen.



Meine Herren, ich habe Ihnen noch Einiges in Beziehung auf
die Veränderungen des Blutes vorzuführen, mehr der Voll-
ständigleit wegen, als weil ich Ihnen dahei entscheidende Ge-
sichtspunkte bieten könnte.

Zunächst wollte ich noch einen Zustand erwähnen, wel-
cher in der neueren Zeit mehrfach besprochen worden ist
und der Sie bei Gelegenheit mehr interessiren möchte, die so-
genannte Melanämie. Es ist dies ein Zustand, welcher sich
am nächsten an die Geschichte der Leukämie anschliesst, in-
sofern es sich dabei um Elemente handelt, welche, wie die
farblosen Körperchen bei der Leukämie, von bestimmten Or-
ganen aus in das Blut gelangen und mit dem Blute circuliren.
Die Zahl der bekannten Beobachtungen darüber ist schon
ziemlich gross, man möchte fast sagen, grösser als vielleicht
nothwendig wäre, denn es scheint in der That, dass hier und
da Verwechselungen mit untergelaufen sind, welche aus der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0219" n="[197]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Eilfte Vorlesung.<lb/>
27. März 1858.<lb/>
Farbige Elemente im Blut. Nerven.</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p>Melanämie. Beziehung zu melanotischen Geschwülsten und Milzfärbungen.<lb/>
Die rothen Blutkörperchen. Abstammung. Die melanösen Formen. Chlorose. Lähmung<lb/>
der respiratorischen Substanz. Toxicämie.<lb/>
Der Nervenapparat. Seine prätendirte Einheit.<lb/>
Die Nervenfasern. Peripherische Nerven: Fascikel, Primitivfaser, Perineurium. Axencylin-<lb/>
der (elektrische Substanz). Markstoff (Myelin). Marklose und markhaltige Fasern.<lb/>
Uebergang der einen in die andere: Hypertrophie des Opticus. Verschiedene Breite der<lb/>
Fasern. Endigung: Pacini&#x2019;sche und Tastkörperchen.</p>
        </argument><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>eine Herren, ich habe Ihnen noch Einiges in Beziehung auf<lb/>
die Veränderungen des Blutes vorzuführen, mehr der Voll-<lb/>
ständigleit wegen, als weil ich Ihnen dahei entscheidende Ge-<lb/>
sichtspunkte bieten könnte.</p><lb/>
        <p>Zunächst wollte ich noch einen Zustand erwähnen, wel-<lb/>
cher in der neueren Zeit mehrfach besprochen worden ist<lb/>
und der Sie bei Gelegenheit mehr interessiren möchte, die so-<lb/>
genannte <hi rendition="#g">Melanämie</hi>. Es ist dies ein Zustand, welcher sich<lb/>
am nächsten an die Geschichte der Leukämie anschliesst, in-<lb/>
sofern es sich dabei um Elemente handelt, welche, wie die<lb/>
farblosen Körperchen bei der Leukämie, von bestimmten Or-<lb/>
ganen aus in das Blut gelangen und mit dem Blute circuliren.<lb/>
Die Zahl der bekannten Beobachtungen darüber ist schon<lb/>
ziemlich gross, man möchte fast sagen, grösser als vielleicht<lb/>
nothwendig wäre, denn es scheint in der That, dass hier und<lb/>
da Verwechselungen mit untergelaufen sind, welche aus der<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[197]/0219] Eilfte Vorlesung. 27. März 1858. Farbige Elemente im Blut. Nerven. Melanämie. Beziehung zu melanotischen Geschwülsten und Milzfärbungen. Die rothen Blutkörperchen. Abstammung. Die melanösen Formen. Chlorose. Lähmung der respiratorischen Substanz. Toxicämie. Der Nervenapparat. Seine prätendirte Einheit. Die Nervenfasern. Peripherische Nerven: Fascikel, Primitivfaser, Perineurium. Axencylin- der (elektrische Substanz). Markstoff (Myelin). Marklose und markhaltige Fasern. Uebergang der einen in die andere: Hypertrophie des Opticus. Verschiedene Breite der Fasern. Endigung: Pacini’sche und Tastkörperchen. Meine Herren, ich habe Ihnen noch Einiges in Beziehung auf die Veränderungen des Blutes vorzuführen, mehr der Voll- ständigleit wegen, als weil ich Ihnen dahei entscheidende Ge- sichtspunkte bieten könnte. Zunächst wollte ich noch einen Zustand erwähnen, wel- cher in der neueren Zeit mehrfach besprochen worden ist und der Sie bei Gelegenheit mehr interessiren möchte, die so- genannte Melanämie. Es ist dies ein Zustand, welcher sich am nächsten an die Geschichte der Leukämie anschliesst, in- sofern es sich dabei um Elemente handelt, welche, wie die farblosen Körperchen bei der Leukämie, von bestimmten Or- ganen aus in das Blut gelangen und mit dem Blute circuliren. Die Zahl der bekannten Beobachtungen darüber ist schon ziemlich gross, man möchte fast sagen, grösser als vielleicht nothwendig wäre, denn es scheint in der That, dass hier und da Verwechselungen mit untergelaufen sind, welche aus der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/219
Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. [197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/219>, abgerufen am 28.03.2024.