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Vischer, Friedrich Theodor von: Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen. Bd. 1. Reutlingen u. a., 1846.

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gegensetzende, untrennbar Eines mit diesem, aber doch die bestimmbare
und passive Seite: ich bezwinge mich, ich entschließe mich u. s. w.
Ebenso ist das Gebilde im Schönen untrennbar von der Idee, welche
in ihm nur sich selbst darstellt, aber es hat seine Geltung nur wie es
von ihr getragen und durchleuchtet ist; die Idee wächst nun über dieses
ihr Gefäß über und macht an ihm geltend, daß sie mehr ist als es, daß
sie unendlich ist. Der unbestimmte Ausdruck: Unendlichkeit ist absichtlich
gewählt, um den verschiedenen Formen des Erhabenen Raum zu lassen.



gegenſetzende, untrennbar Eines mit dieſem, aber doch die beſtimmbare
und paſſive Seite: ich bezwinge mich, ich entſchließe mich u. ſ. w.
Ebenſo iſt das Gebilde im Schönen untrennbar von der Idee, welche
in ihm nur ſich ſelbſt darſtellt, aber es hat ſeine Geltung nur wie es
von ihr getragen und durchleuchtet iſt; die Idee wächst nun über dieſes
ihr Gefäß über und macht an ihm geltend, daß ſie mehr iſt als es, daß
ſie unendlich iſt. Der unbeſtimmte Ausdruck: Unendlichkeit iſt abſichtlich
gewählt, um den verſchiedenen Formen des Erhabenen Raum zu laſſen.



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[220/0234] gegenſetzende, untrennbar Eines mit dieſem, aber doch die beſtimmbare und paſſive Seite: ich bezwinge mich, ich entſchließe mich u. ſ. w. Ebenſo iſt das Gebilde im Schönen untrennbar von der Idee, welche in ihm nur ſich ſelbſt darſtellt, aber es hat ſeine Geltung nur wie es von ihr getragen und durchleuchtet iſt; die Idee wächst nun über dieſes ihr Gefäß über und macht an ihm geltend, daß ſie mehr iſt als es, daß ſie unendlich iſt. Der unbeſtimmte Ausdruck: Unendlichkeit iſt abſichtlich gewählt, um den verſchiedenen Formen des Erhabenen Raum zu laſſen.

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Zitationshilfe: Vischer, Friedrich Theodor von: Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen. Bd. 1. Reutlingen u. a., 1846, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_aesthetik01_1846/234>, abgerufen am 18.04.2024.