Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

Bild:
<< vorherige Seite


[Abbildung] Fig. 859.

Clerus Alvearius.

sehr breit, oft breiter als das oblonge Hals-
schild; Fühler gesägt, oft gegen das Ende knopf-
förmig verdickt; die Augen ausgerandet; Kinn-
laden gezähnt; Palpen keulenförmig; vorletztes
Tarsalglied zweigelappt. Die schönen, meist
quer gebänderten Käfer auf Blumen und alten
Bäumen; die rosenrothen, behaarten Larven in
Bienen- und Wespennestern, in Schwämmen
und im faulen Holze, wo sie andere Larven
aufsuchen und nur von diesen leben. Sie sind ziemlich langbeinig
und sehr lebhaft. Clerus apiarius, der Bienenwolf -- die Larve lebt
in Bionenstöcken und frißt die Bienenlarven; Clerus alvearius -- die
Larve in den Zellen der Mauerbienen (Osmia), deren Nachkommen-
schaft sie verzehrt. Necrobia -- auf Cadavern. Tillus; Axina.

Dritte Reihe.

Familie der Bockkäfer (Longicornia). Die zu dieser Familie ge-

[Abbildung] Fig. 860.

Monochama tridens.

hörigen, meist großen und schönen
Käfer haben einen länglichen Kör-
per, dessen Rückenseite meist flach,
die Bauchseite dagegen stark gewölbt
ist. Der Kopf ist vorgestreckt, frei,
meist schmäler als das kleine, vier-
eckige Halsschild, das oft mit Spitzen
und Zacken verziert ist. Augen läng-
lich, nierenförmig ausgeschnitten, in
dem Ausschnitte ist meist das Fühl-
horn eingelenkt. Fühler fadenför-
mig, meist wenigstens eben so lang
als der Körper, oft noch bedeutend
länger, sehr selten kürzer. Zunge
häutig ausgeschnitten, zweispaltig;
Unterkinnlade einfach, spitzig. Füße
lang, deutlich viergliedrig; das
Klauenglied an der Wurzel mit einem
kleinen Knöpfchen versehen, so daß
die Füße eigentlich fünf Glieder ha-
ben; vorletztes Tarsalglied stets, das


[Abbildung] Fig. 859.

Clerus Alvearius.

ſehr breit, oft breiter als das oblonge Hals-
ſchild; Fühler geſägt, oft gegen das Ende knopf-
förmig verdickt; die Augen ausgerandet; Kinn-
laden gezähnt; Palpen keulenförmig; vorletztes
Tarſalglied zweigelappt. Die ſchönen, meiſt
quer gebänderten Käfer auf Blumen und alten
Bäumen; die roſenrothen, behaarten Larven in
Bienen- und Wespenneſtern, in Schwämmen
und im faulen Holze, wo ſie andere Larven
aufſuchen und nur von dieſen leben. Sie ſind ziemlich langbeinig
und ſehr lebhaft. Clerus apiarius, der Bienenwolf — die Larve lebt
in Bionenſtöcken und frißt die Bienenlarven; Clerus alvearius — die
Larve in den Zellen der Mauerbienen (Osmia), deren Nachkommen-
ſchaft ſie verzehrt. Necrobia — auf Cadavern. Tillus; Axina.

Dritte Reihe.

Familie der Bockkäfer (Longicornia). Die zu dieſer Familie ge-

[Abbildung] Fig. 860.

Monochama tridens.

hörigen, meiſt großen und ſchönen
Käfer haben einen länglichen Kör-
per, deſſen Rückenſeite meiſt flach,
die Bauchſeite dagegen ſtark gewölbt
iſt. Der Kopf iſt vorgeſtreckt, frei,
meiſt ſchmäler als das kleine, vier-
eckige Halsſchild, das oft mit Spitzen
und Zacken verziert iſt. Augen läng-
lich, nierenförmig ausgeſchnitten, in
dem Ausſchnitte iſt meiſt das Fühl-
horn eingelenkt. Fühler fadenför-
mig, meiſt wenigſtens eben ſo lang
als der Körper, oft noch bedeutend
länger, ſehr ſelten kürzer. Zunge
häutig ausgeſchnitten, zweiſpaltig;
Unterkinnlade einfach, ſpitzig. Füße
lang, deutlich viergliedrig; das
Klauenglied an der Wurzel mit einem
kleinen Knöpfchen verſehen, ſo daß
die Füße eigentlich fünf Glieder ha-
ben; vorletztes Tarſalglied ſtets, das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0664" n="658"/><figure><head>Fig. 859. </head><p><hi rendition="#aq">Clerus Alvearius.</hi></p></figure><lb/>
&#x017F;ehr breit, oft breiter als das oblonge Hals-<lb/>
&#x017F;child; Fühler ge&#x017F;ägt, oft gegen das Ende knopf-<lb/>
förmig verdickt; die Augen ausgerandet; Kinn-<lb/>
laden gezähnt; Palpen keulenförmig; vorletztes<lb/>
Tar&#x017F;alglied zweigelappt. Die &#x017F;chönen, mei&#x017F;t<lb/>
quer gebänderten Käfer auf Blumen und alten<lb/>
Bäumen; die ro&#x017F;enrothen, behaarten Larven in<lb/>
Bienen- und Wespenne&#x017F;tern, in Schwämmen<lb/>
und im faulen Holze, wo &#x017F;ie andere Larven<lb/>
auf&#x017F;uchen und nur von die&#x017F;en leben. Sie &#x017F;ind ziemlich langbeinig<lb/>
und &#x017F;ehr lebhaft. <hi rendition="#aq">Clerus apiarius</hi>, der Bienenwolf &#x2014; die Larve lebt<lb/>
in Bionen&#x017F;töcken und frißt die Bienenlarven; <hi rendition="#aq">Clerus alvearius</hi> &#x2014; die<lb/>
Larve in den Zellen der Mauerbienen (<hi rendition="#aq">Osmia</hi>), deren Nachkommen-<lb/>
&#x017F;chaft &#x017F;ie verzehrt. <hi rendition="#aq">Necrobia</hi> &#x2014; auf Cadavern. <hi rendition="#aq">Tillus; Axina.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Dritte Reihe.</hi> </head><lb/>
            <p>Familie der <hi rendition="#b">Bockkäfer</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Longicornia</hi></hi>). Die zu die&#x017F;er Familie ge-<lb/><figure><head>Fig. 860. </head><p><hi rendition="#aq">Monochama tridens.</hi></p></figure><lb/>
hörigen, mei&#x017F;t großen und &#x017F;chönen<lb/>
Käfer haben einen länglichen Kör-<lb/>
per, de&#x017F;&#x017F;en Rücken&#x017F;eite mei&#x017F;t flach,<lb/>
die Bauch&#x017F;eite dagegen &#x017F;tark gewölbt<lb/>
i&#x017F;t. Der Kopf i&#x017F;t vorge&#x017F;treckt, frei,<lb/>
mei&#x017F;t &#x017F;chmäler als das kleine, vier-<lb/>
eckige Hals&#x017F;child, das oft mit Spitzen<lb/>
und Zacken verziert i&#x017F;t. Augen läng-<lb/>
lich, nierenförmig ausge&#x017F;chnitten, in<lb/>
dem Aus&#x017F;chnitte i&#x017F;t mei&#x017F;t das Fühl-<lb/>
horn eingelenkt. Fühler fadenför-<lb/>
mig, mei&#x017F;t wenig&#x017F;tens eben &#x017F;o lang<lb/>
als der Körper, oft noch bedeutend<lb/>
länger, &#x017F;ehr &#x017F;elten kürzer. Zunge<lb/>
häutig ausge&#x017F;chnitten, zwei&#x017F;paltig;<lb/>
Unterkinnlade einfach, &#x017F;pitzig. Füße<lb/>
lang, deutlich viergliedrig; das<lb/>
Klauenglied an der Wurzel mit einem<lb/>
kleinen Knöpfchen ver&#x017F;ehen, &#x017F;o daß<lb/>
die Füße eigentlich fünf Glieder ha-<lb/>
ben; vorletztes Tar&#x017F;alglied &#x017F;tets, das<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[658/0664] [Abbildung Fig. 859. Clerus Alvearius.] ſehr breit, oft breiter als das oblonge Hals- ſchild; Fühler geſägt, oft gegen das Ende knopf- förmig verdickt; die Augen ausgerandet; Kinn- laden gezähnt; Palpen keulenförmig; vorletztes Tarſalglied zweigelappt. Die ſchönen, meiſt quer gebänderten Käfer auf Blumen und alten Bäumen; die roſenrothen, behaarten Larven in Bienen- und Wespenneſtern, in Schwämmen und im faulen Holze, wo ſie andere Larven aufſuchen und nur von dieſen leben. Sie ſind ziemlich langbeinig und ſehr lebhaft. Clerus apiarius, der Bienenwolf — die Larve lebt in Bionenſtöcken und frißt die Bienenlarven; Clerus alvearius — die Larve in den Zellen der Mauerbienen (Osmia), deren Nachkommen- ſchaft ſie verzehrt. Necrobia — auf Cadavern. Tillus; Axina. Dritte Reihe. Familie der Bockkäfer (Longicornia). Die zu dieſer Familie ge- [Abbildung Fig. 860. Monochama tridens.] hörigen, meiſt großen und ſchönen Käfer haben einen länglichen Kör- per, deſſen Rückenſeite meiſt flach, die Bauchſeite dagegen ſtark gewölbt iſt. Der Kopf iſt vorgeſtreckt, frei, meiſt ſchmäler als das kleine, vier- eckige Halsſchild, das oft mit Spitzen und Zacken verziert iſt. Augen läng- lich, nierenförmig ausgeſchnitten, in dem Ausſchnitte iſt meiſt das Fühl- horn eingelenkt. Fühler fadenför- mig, meiſt wenigſtens eben ſo lang als der Körper, oft noch bedeutend länger, ſehr ſelten kürzer. Zunge häutig ausgeſchnitten, zweiſpaltig; Unterkinnlade einfach, ſpitzig. Füße lang, deutlich viergliedrig; das Klauenglied an der Wurzel mit einem kleinen Knöpfchen verſehen, ſo daß die Füße eigentlich fünf Glieder ha- ben; vorletztes Tarſalglied ſtets, das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/664
Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/664>, abgerufen am 24.04.2024.