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[N. N.]: Vollständiges kleines niedersächsisches Kochbuch, für angehende Hausfrauen, Wirthschafterinnen und Köchinnen. Hamburg u. a., um 1800.

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wenn sie gar sind, wirft man Salz daran, gießt
gebratene Zwiebeln darüber. Man kann sie auch
durch einen Durchschlag reiben, daß die Hülsen zu-
rück bleiben.

51) Graue oder Kapuzinererbsen

Man kocht sie mit kalten Wasser langsam gar,
stoft solche gewöhnlich mit Bratenbrühe, oder es
wird auch braun Mehl in Butter gebrannt und mit
Pfeffer daran gegossen. Auch pflegt man gewöhnlich
Essig darzu zu nehmen.

52) Linsen.

Werden eben so wie die gelben Erbsen gekocht,
nur nicht durchgeschlagen, braun Mehl daran ge-
brannt und gestoft.

53) Rother Kohl.

Wird geschnitten und in einer steinernen Pfanne
mit rothen Wein, Essig, Butter und Salz zuge-
deckt, ganz langsam gargedämpft und dann an-
gerichtet.

54) Märkische Rüben.

Nachdem sie geschabt, in kaltem Wasser sau-
ber gewaschen und dann mit einem guten Stücke
Butter im Kastroll gekocht sind, thut man einige
Löffel voll gestoßenen Zucker dazu, daß es fast braun
wird, dann die gewaschenen Rüben dazu, und flei-
ßig umgeschüttet, Fleischbrühe dazu gegossen und
läßt sie garkochen. Auf die nehmliche Art werden
Botfeldsche Rüben, gelbe Wurzeln und Steckrüben
gekocht. Gewöhnlich wird gebranntes Mehl dazu
gerührt.


B 2

wenn sie gar sind, wirft man Salz daran, gießt
gebratene Zwiebeln daruͤber. Man kann sie auch
durch einen Durchschlag reiben, daß die Huͤlsen zu-
ruͤck bleiben.

51) Graue oder Kapuzinererbsen

Man kocht sie mit kalten Wasser langsam gar,
stoft solche gewoͤhnlich mit Bratenbruͤhe, oder es
wird auch braun Mehl in Butter gebrannt und mit
Pfeffer daran gegossen. Auch pflegt man gewoͤhnlich
Essig darzu zu nehmen.

52) Linsen.

Werden eben so wie die gelben Erbsen gekocht,
nur nicht durchgeschlagen, braun Mehl daran ge-
brannt und gestoft.

53) Rother Kohl.

Wird geschnitten und in einer steinernen Pfanne
mit rothen Wein, Essig, Butter und Salz zuge-
deckt, ganz langsam gargedaͤmpft und dann an-
gerichtet.

54) Maͤrkische Ruͤben.

Nachdem sie geschabt, in kaltem Wasser sau-
ber gewaschen und dann mit einem guten Stuͤcke
Butter im Kastroll gekocht sind, thut man einige
Loͤffel voll gestoßenen Zucker dazu, daß es fast braun
wird, dann die gewaschenen Ruͤben dazu, und flei-
ßig umgeschuͤttet, Fleischbruͤhe dazu gegossen und
laͤßt sie garkochen. Auf die nehmliche Art werden
Botfeldsche Ruͤben, gelbe Wurzeln und Steckruͤben
gekocht. Gewoͤhnlich wird gebranntes Mehl dazu
geruͤhrt.


B 2
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[19/0023] wenn sie gar sind, wirft man Salz daran, gießt gebratene Zwiebeln daruͤber. Man kann sie auch durch einen Durchschlag reiben, daß die Huͤlsen zu- ruͤck bleiben. 51) Graue oder Kapuzinererbsen Man kocht sie mit kalten Wasser langsam gar, stoft solche gewoͤhnlich mit Bratenbruͤhe, oder es wird auch braun Mehl in Butter gebrannt und mit Pfeffer daran gegossen. Auch pflegt man gewoͤhnlich Essig darzu zu nehmen. 52) Linsen. Werden eben so wie die gelben Erbsen gekocht, nur nicht durchgeschlagen, braun Mehl daran ge- brannt und gestoft. 53) Rother Kohl. Wird geschnitten und in einer steinernen Pfanne mit rothen Wein, Essig, Butter und Salz zuge- deckt, ganz langsam gargedaͤmpft und dann an- gerichtet. 54) Maͤrkische Ruͤben. Nachdem sie geschabt, in kaltem Wasser sau- ber gewaschen und dann mit einem guten Stuͤcke Butter im Kastroll gekocht sind, thut man einige Loͤffel voll gestoßenen Zucker dazu, daß es fast braun wird, dann die gewaschenen Ruͤben dazu, und flei- ßig umgeschuͤttet, Fleischbruͤhe dazu gegossen und laͤßt sie garkochen. Auf die nehmliche Art werden Botfeldsche Ruͤben, gelbe Wurzeln und Steckruͤben gekocht. Gewoͤhnlich wird gebranntes Mehl dazu geruͤhrt. B 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Vollständiges kleines niedersächsisches Kochbuch, für angehende Hausfrauen, Wirthschafterinnen und Köchinnen. Hamburg u. a., um 1800, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_kochbuch_1800/23>, abgerufen am 25.04.2024.