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[N. N.]: Vollständiges kleines niedersächsisches Kochbuch, für angehende Hausfrauen, Wirthschafterinnen und Köchinnen. Hamburg u. a., um 1800.

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gestoßenenenem Pfeffer und Nägelein, rollt es zusam-
men und wickelt Bindfaden darum. Diese Roulade
setzt man in einem Kessel mit kaltem Wasser aufs
Feuer, schäumt solche gut ab und läßt sie langsam
kochen. Wenn sie gar ist, legt man die Roulade
zwischen zwei Bretter, beschwert solche mit etwas
Gewicht, bis sie kalt ist. Hierauf macht man den
Faden los, legt das Fleisch auf die Schüssel und
giebt Oel und Essig dabei.

132) Roulade, warm.

Wenn die Stücken ohngefähr eine Hand groß
geschnitten, schneidet man dünne Scheiben Speck, legt
solche auf das Fleisch, bestreuet es mit gehackten Scha-
lotten, gestoßenen Pfeffer, Nägelein und Salz,
rollt die Stücken derb zusammen und umwickelt sie
mit Bindfaden. Den Boden einer Kastroll belegt
man mit Speckscheiben, das Fleisch darauf, giebt
ein wenig Bouillon darunter und läßt solches auf
gelinden Kohlfeuer garkochen. Nimmt man sol-
ches heraus und legt es auf eine Schüssel, so macht
man eine braune oder auch Sauerampfer Sose dazu.

133) Ochsenzunge mit brauner Sose.

Die Zunge wird vorher in Salzwasser abge-
kocht, dann die Haut abgezogen, die Länge durch-
schnitten, etwas Butter in einem Tiegel gethan,
gelbbraun werden lassen, die Zunge ein wenig braun
geschmort und alsdann folgende Sose darüber ge-
gossen: braunes Mehl wird mit Zucker abgerührt,
kleingehackte Zwiebeln, Lorbeerblätter, gestoßene Nel-
ken, Rosinen, geschnittene Citronenschaale darzuge-
than, auch etwas Wein und Wasser und solches
kochen lassen. Hierauf thut man etwas Weinessig,
Zucker, Citronen hinzu und kocht solches ein we-
nig durch.

gestoßenenenem Pfeffer und Naͤgelein, rollt es zusam-
men und wickelt Bindfaden darum. Diese Roulade
setzt man in einem Kessel mit kaltem Wasser aufs
Feuer, schaͤumt solche gut ab und laͤßt sie langsam
kochen. Wenn sie gar ist, legt man die Roulade
zwischen zwei Bretter, beschwert solche mit etwas
Gewicht, bis sie kalt ist. Hierauf macht man den
Faden los, legt das Fleisch auf die Schuͤssel und
giebt Oel und Essig dabei.

132) Roulade, warm.

Wenn die Stuͤcken ohngefaͤhr eine Hand groß
geschnitten, schneidet man duͤnne Scheiben Speck, legt
solche auf das Fleisch, bestreuet es mit gehackten Scha-
lotten, gestoßenen Pfeffer, Naͤgelein und Salz,
rollt die Stuͤcken derb zusammen und umwickelt sie
mit Bindfaden. Den Boden einer Kastroll belegt
man mit Speckscheiben, das Fleisch darauf, giebt
ein wenig Bouillon darunter und laͤßt solches auf
gelinden Kohlfeuer garkochen. Nimmt man sol-
ches heraus und legt es auf eine Schuͤssel, so macht
man eine braune oder auch Sauerampfer Sose dazu.

133) Ochsenzunge mit brauner Sose.

Die Zunge wird vorher in Salzwasser abge-
kocht, dann die Haut abgezogen, die Laͤnge durch-
schnitten, etwas Butter in einem Tiegel gethan,
gelbbraun werden lassen, die Zunge ein wenig braun
geschmort und alsdann folgende Sose daruͤber ge-
gossen: braunes Mehl wird mit Zucker abgeruͤhrt,
kleingehackte Zwiebeln, Lorbeerblaͤtter, gestoßene Nel-
ken, Rosinen, geschnittene Citronenschaale darzuge-
than, auch etwas Wein und Wasser und solches
kochen lassen. Hierauf thut man etwas Weinessig,
Zucker, Citronen hinzu und kocht solches ein we-
nig durch.

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[39/0043] gestoßenenenem Pfeffer und Naͤgelein, rollt es zusam- men und wickelt Bindfaden darum. Diese Roulade setzt man in einem Kessel mit kaltem Wasser aufs Feuer, schaͤumt solche gut ab und laͤßt sie langsam kochen. Wenn sie gar ist, legt man die Roulade zwischen zwei Bretter, beschwert solche mit etwas Gewicht, bis sie kalt ist. Hierauf macht man den Faden los, legt das Fleisch auf die Schuͤssel und giebt Oel und Essig dabei. 132) Roulade, warm. Wenn die Stuͤcken ohngefaͤhr eine Hand groß geschnitten, schneidet man duͤnne Scheiben Speck, legt solche auf das Fleisch, bestreuet es mit gehackten Scha- lotten, gestoßenen Pfeffer, Naͤgelein und Salz, rollt die Stuͤcken derb zusammen und umwickelt sie mit Bindfaden. Den Boden einer Kastroll belegt man mit Speckscheiben, das Fleisch darauf, giebt ein wenig Bouillon darunter und laͤßt solches auf gelinden Kohlfeuer garkochen. Nimmt man sol- ches heraus und legt es auf eine Schuͤssel, so macht man eine braune oder auch Sauerampfer Sose dazu. 133) Ochsenzunge mit brauner Sose. Die Zunge wird vorher in Salzwasser abge- kocht, dann die Haut abgezogen, die Laͤnge durch- schnitten, etwas Butter in einem Tiegel gethan, gelbbraun werden lassen, die Zunge ein wenig braun geschmort und alsdann folgende Sose daruͤber ge- gossen: braunes Mehl wird mit Zucker abgeruͤhrt, kleingehackte Zwiebeln, Lorbeerblaͤtter, gestoßene Nel- ken, Rosinen, geschnittene Citronenschaale darzuge- than, auch etwas Wein und Wasser und solches kochen lassen. Hierauf thut man etwas Weinessig, Zucker, Citronen hinzu und kocht solches ein we- nig durch.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Vollständiges kleines niedersächsisches Kochbuch, für angehende Hausfrauen, Wirthschafterinnen und Köchinnen. Hamburg u. a., um 1800, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_kochbuch_1800/43>, abgerufen am 25.04.2024.