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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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sprach/ das weis ich gar wol/ begehrt ihr nur etwas/ etc. Als nun nach vielen bitten der Kutscher nicht anders antwortete/ als: Ich heisse Peter/ ich heiß Peter; Fragte die Jungfrau endlich/ warumb denn er nichts von ihr begehren wolle[unleserliches Material] Der Kutscher ein arglistiger Gesell/ fürchtete sich/ es möchten in wenig Monat mit dieser Domasell recht kauff werden: Sprach noch einmahl: Liebe Frau/ ich heisse Peter/ begehr auch nichts anders/ als daß ihr meines Nahmens niemahlen wollet vergessen; Dann es wird die Zeit kommen/ daß ihr sagen werdet / der Teuffel hat mich in das Closter geführet. Sprecht nicht also/ dann ich heisse Peter/ und ob ich zwar die Fräulein in das Closter geführt/ so wolt ich doch meinen Tauff-Nahmen nicht gern verändern lassen/ und solle mir dieses/ so fern ihr mirs zu halten versprecht/ ein guter Scheidweg seyn.

1. Kloster-Leben zuführen ist gar ein schweres Leben/ darumb ein jedweders/ das sich darein begeben wil/ wol prüfen soll/ ob er auch der Welt absagen könne.

2. Es gibt arglistige Leute auch unter gemeinen Volck/ wie dieser Kutscher gewesen.

sprach/ das weis ich gar wol/ begehrt ihr nur etwas/ etc. Als nun nach vielen bitten der Kutscher nicht anders antwortete/ als: Ich heisse Peter/ ich heiß Peter; Fragte die Jungfrau endlich/ warumb denn er nichts von ihr begehren wolle[unleserliches Material] Der Kutscher ein arglistiger Gesell/ fürchtete sich/ es möchten in wenig Monat mit dieser Domasell recht kauff werden: Sprach noch einmahl: Liebe Frau/ ich heisse Peter/ begehr auch nichts anders/ als daß ihr meines Nahmens niemahlen wollet vergessen; Dann es wird die Zeit kommen/ daß ihr sagen werdet / der Teuffel hat mich in das Closter geführet. Sprecht nicht also/ dann ich heisse Peter/ und ob ich zwar die Fräulein in das Closter geführt/ so wolt ich doch meinen Tauff-Nahmen nicht gern verändern lassen/ und solle mir dieses/ so fern ihr mirs zu halten versprecht/ ein guter Scheidweg seyn.

1. Kloster-Leben zuführen ist gar ein schweres Leben/ darumb ein jedweders/ das sich darein begeben wil/ wol prüfen soll/ ob er auch der Welt absagen könne.

2. Es gibt arglistige Leute auch unter gemeinen Volck/ wie dieser Kutscher gewesen.

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[113/0133] sprach/ das weis ich gar wol/ begehrt ihr nur etwas/ etc. Als nun nach vielen bitten der Kutscher nicht anders antwortete/ als: Ich heisse Peter/ ich heiß Peter; Fragte die Jungfrau endlich/ warumb denn er nichts von ihr begehren wolle_ Der Kutscher ein arglistiger Gesell/ fürchtete sich/ es möchten in wenig Monat mit dieser Domasell recht kauff werden: Sprach noch einmahl: Liebe Frau/ ich heisse Peter/ begehr auch nichts anders/ als daß ihr meines Nahmens niemahlen wollet vergessen; Dann es wird die Zeit kommen/ daß ihr sagen werdet / der Teuffel hat mich in das Closter geführet. Sprecht nicht also/ dann ich heisse Peter/ und ob ich zwar die Fräulein in das Closter geführt/ so wolt ich doch meinen Tauff-Nahmen nicht gern verändern lassen/ und solle mir dieses/ so fern ihr mirs zu halten versprecht/ ein guter Scheidweg seyn. 1. Kloster-Leben zuführen ist gar ein schweres Leben/ darumb ein jedweders/ das sich darein begeben wil/ wol prüfen soll/ ob er auch der Welt absagen könne. 2. Es gibt arglistige Leute auch unter gemeinen Volck/ wie dieser Kutscher gewesen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/133>, abgerufen am 20.04.2024.