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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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geben wahr werden/ und euch die Sache dermaleins/ die ihr mit unrecht nehmet/ auff der Seelen verbrennen.

150.

Von Creutz-Orden/ wenn er eingesetzet worden.

IM Jahr Christi 1189/ als Käyser Friederich I, Barbarossa genant/ mit vielen grossen Herrn ins gelobte Land einen Zug gethan/ hat in demselben ein sonderbahren Creutz-Orden dem Teutschen Herrn Friederich Hertzog in Schwaben / erst gemelden Käysers Sohn/ auffgerichtet. Die Ordens-Brüder trugen ein schwartzes Creutz auff einem weissen Mantel/ giengen einher mit niederhängenden köpffen/ und blossen Füssen/ in den Händen trugen sie ein kleines hültzernes Creutz/ und musten schweren/ daß sie mit Leib und Seel/ Gut und Blut/ Mariae und dem Creutz sich opffern wolten.

1. Christus der Hertzog des Lebens hat den rechten Creutz-Orden unter seinen Christen auffgerichtet/ und muß ein jedweder/ der in solchem Orden ist/ nicht zwar ein höltzern/ jedoch sein Gewissens Creutz tragen/ wie er solches selbsten haben wil und befiehlet: Wer mein Jünger seyn wil/ der nehme seyn Creutz auff sich und folge mir nach/ Marc. IIX und Luc. IX.

geben wahr werden/ und euch die Sache dermaleins/ die ihr mit unrecht nehmet/ auff der Seelen verbrennen.

150.

Von Creutz-Orden/ wenn er eingesetzet worden.

IM Jahr Christi 1189/ als Käyser Friederich I, Barbarossa genant/ mit vielen grossen Herrn ins gelobte Land einen Zug gethan/ hat in demselben ein sonderbahren Creutz-Orden dem Teutschen Herrn Friederich Hertzog in Schwaben / erst gemelden Käysers Sohn/ auffgerichtet. Die Ordens-Brüder trugen ein schwartzes Creutz auff einem weissen Mantel/ giengen einher mit niederhängenden köpffen/ und blossen Füssen/ in den Händen trugen sie ein kleines hültzernes Creutz/ und musten schweren/ daß sie mit Leib und Seel/ Gut und Blut/ Mariae und dem Creutz sich opffern wolten.

1. Christus der Hertzog des Lebens hat den rechten Creutz-Orden unter seinen Christen auffgerichtet/ und muß ein jedweder/ der in solchem Orden ist/ nicht zwar ein höltzern/ jedoch sein Gewissens Creutz tragen/ wie er solches selbsten haben wil und befiehlet: Wer mein Jünger seyn wil/ der nehme seyn Creutz auff sich und folge mir nach/ Marc. IIX und Luc. IX.

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[327/0347] geben wahr werden/ und euch die Sache dermaleins/ die ihr mit unrecht nehmet/ auff der Seelen verbrennen. 150. Von Creutz-Orden/ wenn er eingesetzet worden. IM Jahr Christi 1189/ als Käyser Friederich I, Barbarossa genant/ mit vielen grossen Herrn ins gelobte Land einen Zug gethan/ hat in demselben ein sonderbahren Creutz-Orden dem Teutschen Herrn Friederich Hertzog in Schwaben / erst gemelden Käysers Sohn/ auffgerichtet. Die Ordens-Brüder trugen ein schwartzes Creutz auff einem weissen Mantel/ giengen einher mit niederhängenden köpffen/ und blossen Füssen/ in den Händen trugen sie ein kleines hültzernes Creutz/ und musten schweren/ daß sie mit Leib und Seel/ Gut und Blut/ Mariae und dem Creutz sich opffern wolten. 1. Christus der Hertzog des Lebens hat den rechten Creutz-Orden unter seinen Christen auffgerichtet/ und muß ein jedweder/ der in solchem Orden ist/ nicht zwar ein höltzern/ jedoch sein Gewissens Creutz tragen/ wie er solches selbsten haben wil und befiehlet: Wer mein Jünger seyn wil/ der nehme seyn Creutz auff sich und folge mir nach/ Marc. IIX und Luc. IX.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/347>, abgerufen am 28.03.2024.