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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Behalten.

1 Behalt dir etwas auff die nachhut. - Franck, I, 18a; Henisch, 249.

Frz.: Garder une poire pour le soif. - Il faut faire feu (vie) qui dure.

2 Behalt ein gut blatt auff die letsten letze. - Franck, I, 18a.

Denke ans Ende.

3 Behalt ein standhafft hertz vnd lass dem Glück sein schertz. - Henisch, 250.

4 Behalt etwas auff den stich. - Franck, I, 18a.

5 Behalte eine gute Karte auf den letzten Stich. - Lehmann, II, 46, 8.

6 Behalte nicht hundert Rubel, behalte lieber hundert Freunde. (Russ.)

7 Behalte, was du hast, mit dem andern ist's mislich. - Lehmann, II, 49, 12.

8 Beholt't1 as Hans Jung den Hötjer2 (?). (Holst.) - Hagen, 98, 13.

1) Behalten.

2) Hutmacher.

9 Besser halb behalten, denn gar verloren. - Henisch, 250.

10 Eins behalten ist besser als zehn erwarten. - Winckler, XI, 82.

11 Ich will behalten, was ich hab', es ist mislich, was ich wieder kriege. - Henisch, 250.

12 Um alles zu behalten, was durch die Ohren geht, ist kein Kornhaus gross genug.

13 Was man nicht behalten soll, das verlieret sich gar wohl. - Eiselein, 64.

14 Wer behält, was ihm ist beschert, wird mit Recht als Weiser verehrt.

15 Wer behält, wenn er hat, der findet, wenn er bedarf. - Lehmann, II, 873, 190.

16 Wer wenig behält und viel verthut, der darf nicht sorgen, dass man zuletzt vergant sein Gut. - Fischart.

17 Wer's behalten kann, der mag's behalten. - Schamelius, 26.

Lat.: Qui potest capere capiat.

*18 Ma muss'm behal'n as wenn en a Hund gebissen hätte. - Gomolcke, 166; Frommann, III, 247, 210 u. 411, 418.

Man muss ihm, d. h. sich, das (die Beleidigung, den Schaden, Vorwurf u. s. w.) behalten, als wie man es sich behalten muss, wenn einen ein Hund gebissen hat.


Behandeln.

1 Er wird behandelt wie ein Hund.

Frz.: Traiter quelqu'un de Turc a More. (Lendroy, 1030.)

2 Man muss ihn behandeln wie ein rohes Ei. (Meiningen.)

Sehr behutsam, rücksichtsvoll, vorsichtig.

3 Me muss'n behannel bi e Seitetuch. (Henneberg.)


Behangen.

He is dermit behungen, as sunte Jacks mit de Mussels1.

1) Muscheln.


Behängen.

Bamme sich mit die (dir) behängt, so ist's so gut, als wenn man sich mit gelbem Hühnerdreck behängt. (Meiningen.)


Beharrlichkeit.

1 Beharrlichkeit trägt den Sieg davon. - Simrock, 883; Eiselein, 64.

Frz.: Perseverance vient a bout de tout.

2 Beharrlichkeit überwindet alles. - Simrock, 884.

Frz.: Avec de la perseverance on vient a bout de tout. - Qui ne se lasse pas, vient a bout de tout.

3 Wer Beharrlichkeit besitzt, dem ist nichts unmöglich.


Behaupten.

1 Behaupte das Deine, gib jedem das Seine, doch Unrecht verneine.

2 Behaupten ist nit beweisen. - Simrock, 885; Eiselein, 64.


Behei (Lärm, Geschrei).

1 En grot Behei en necks en de Täsch. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 151.

2 En grot Behei on en Ei op de Kar. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 151.

[Spaltenumbruch] 3 En grot Behei on wenig drop. (Meurs.) - Firmenich, I, 402.

4 Völ Behei, grosse Pomei en wenig Geld, messfelt Gott en de Welt. (Aachen.) - Firmenich, III, 232.


Beheirathen.

Nahe beheirathet und weit befreundet ist am besten.

Die Braut soll man in der Nähe und die Freunde in der Ferne haben.


Behelf.

1 Wer seinen behelff hat, der muss jhm genügen lassen. - Henisch, 251.

*2 Elender Behelf.


Behelfen.

1 Den sech behelpt, het sinnen Well1 nit. (Meurs.) - Firmenich. I, 404, 233.

1) Willen.

2 Es behilft sich mancher Biedermann unter einem bösen Dache wider den Regen.

3 Man muss sich behelfen, wie man kan; der frommen sind wenig auff der bahn. - Henisch, 251.

4 Wer sich behelfen kann, hat genug; hat er nicht Fleisch, so isset er Brot.

*5 Er behilft sich gern in anderer Häuser wie eine Maus.

Von Schmarotzern.


Behende.

1 Allzu behend hat oft gefehlt. - Sailer, 114; Gaal, 179.

2 Behende und gut steht nicht gut beisammen.

3 Er ist behende wie ein Bleiklumpen.

Ironisch von einem schweren, unbeholfenen Menschen.

Lat.: Plumbeus homo. (Wiegand, 136.)

4 Zu behende bringt nichts zu Ende.

*5 Behender als eine Töpferscheibe.

*6 Er ist behende wie der untere Stein der Handmühle. (Lit.)

D. h. sehr wenig.


Behendigkeit.

1 Behendigkeit ist in allen Dingen gut. - Eiselein, 64.

Holl.: Behendigheit gaat voor kracht. - Eerlijke behendigheid is te roemen. (Harrebomee, I, 44.)

2 Behendigkeit ist keine Gaukelei (Hexerei). - Henisch, 253; Simrock, 882; Eiselein, 64.


Beherbergen.

Beherberge du den Beduinen, er wird dir deine Kleider mitnehmen. - Burckhardt, 386.

Von der Undankbarkeit. Die ägyptischen Beduinen stehen bei den Städtern in schlechtem Credit.


Beherren.

Weit beherret, nahe beschwägert und gefreundet. - Agricola, II, 178.

Von grossen Herren halte man sich fern; man gehe selten zu ihnen.


Beherrschen.

1 Der wenig beherrscht, behält viele zu Freunden.

2 Man muss sich erst selbst beherrschen, ehe man andere commandirt.

Lat.: Te ipsum continens impera. (Wiegand, 1034.)

3 Sich selbst beherrschen ist dar grösste Sieg.

Lat.: Fortior est, qui se, quam qui fortissima vincit moenia.


Beherzt.

*1 So beherzt, dass er sich vor einer bemalten Wand fürchtet. - Winckler, XV, 76.

*2 So beherzt, dass er sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet. - Winckler, XV, 77.


Behof.

Sin Behof don. - Eichwald, 117.

Sein Bedürfniss verrichten.


Behüten.

1 Behüt uns Gott vor drei Gabelstichen, sie machen neun Löcher.

Kein Streit mit dreien!

*2 Davor wollen uns behüten die elftausend Jungfrauen von Köln sammt allen Heiligen. - Fischart.


Behutsamkeit.

Behutsamkeit gewinnt den Streit.


Beichte.

1 Auff ware beicht folgt ein warer Spruch. - Henisch, 256.

2 Aus der Beichte schwatzen ist verboten. - Eiselein, 64.

[Spaltenumbruch]
Behalten.

1 Behalt dir etwas auff die nachhut.Franck, I, 18a; Henisch, 249.

Frz.: Garder une poire pour le soif. – Il faut faire feu (vie) qui dure.

2 Behalt ein gut blatt auff die letsten letze.Franck, I, 18a.

Denke ans Ende.

3 Behalt ein standhafft hertz vnd lass dem Glück sein schertz.Henisch, 250.

4 Behalt etwas auff den stich.Franck, I, 18a.

5 Behalte eine gute Karte auf den letzten Stich.Lehmann, II, 46, 8.

6 Behalte nicht hundert Rubel, behalte lieber hundert Freunde. (Russ.)

7 Behalte, was du hast, mit dem andern ist's mislich.Lehmann, II, 49, 12.

8 Beholt't1 as Hans Jung den Hötjer2 (?). (Holst.) – Hagen, 98, 13.

1) Behalten.

2) Hutmacher.

9 Besser halb behalten, denn gar verloren.Henisch, 250.

10 Eins behalten ist besser als zehn erwarten.Winckler, XI, 82.

11 Ich will behalten, was ich hab', es ist mislich, was ich wieder kriege.Henisch, 250.

12 Um alles zu behalten, was durch die Ohren geht, ist kein Kornhaus gross genug.

13 Was man nicht behalten soll, das verlieret sich gar wohl.Eiselein, 64.

14 Wer behält, was ihm ist beschert, wird mit Recht als Weiser verehrt.

15 Wer behält, wenn er hat, der findet, wenn er bedarf.Lehmann, II, 873, 190.

16 Wer wenig behält und viel verthut, der darf nicht sorgen, dass man zuletzt vergant sein Gut.Fischart.

17 Wer's behalten kann, der mag's behalten.Schamelius, 26.

Lat.: Qui potest capere capiat.

*18 Ma muss'm behâl'n as wenn ên a Hund gebissen hätte.Gomolcke, 166; Frommann, III, 247, 210 u. 411, 418.

Man muss ihm, d. h. sich, das (die Beleidigung, den Schaden, Vorwurf u. s. w.) behalten, als wie man es sich behalten muss, wenn einen ein Hund gebissen hat.


Behandeln.

1 Er wird behandelt wie ein Hund.

Frz.: Traiter quelqu'un de Turc à More. (Lendroy, 1030.)

2 Man muss ihn behandeln wie ein rohes Ei. (Meiningen.)

Sehr behutsam, rücksichtsvoll, vorsichtig.

3 Me muss'n behannel bi e Seitetuch. (Henneberg.)


Behangen.

He is dermit behungen, as sunte Jacks mit de Mussels1.

1) Muscheln.


Behängen.

Bamme sich mit die (dir) behängt, so ist's so gut, als wenn man sich mit gelbem Hühnerdreck behängt. (Meiningen.)


Beharrlichkeit.

1 Beharrlichkeit trägt den Sieg davon.Simrock, 883; Eiselein, 64.

Frz.: Persévérance vient à bout de tout.

2 Beharrlichkeit überwindet alles.Simrock, 884.

Frz.: Avec de la persévérance on vient à bout de tout. – Qui ne se lasse pas, vient à bout de tout.

3 Wer Beharrlichkeit besitzt, dem ist nichts unmöglich.


Behaupten.

1 Behaupte das Deine, gib jedem das Seine, doch Unrecht verneine.

2 Behaupten ist nit beweisen.Simrock, 885; Eiselein, 64.


Behei (Lärm, Geschrei).

1 En grot Behei en necks en de Täsch. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 151.

2 En grôt Behei on en Ei op de Kâr. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 151.

[Spaltenumbruch] 3 En grôt Behei on wenig drop. (Meurs.) – Firmenich, I, 402.

4 Völ Behei, grosse Pomei en wenig Geld, messfelt Gott en de Welt. (Aachen.) – Firmenich, III, 232.


Beheirathen.

Nahe beheirathet und weit befreundet ist am besten.

Die Braut soll man in der Nähe und die Freunde in der Ferne haben.


Behelf.

1 Wer seinen behelff hat, der muss jhm genügen lassen.Henisch, 251.

*2 Elender Behelf.


Behelfen.

1 Den sech behelpt, het sinnen Well1 nit. (Meurs.) – Firmenich. I, 404, 233.

1) Willen.

2 Es behilft sich mancher Biedermann unter einem bösen Dache wider den Regen.

3 Man muss sich behelfen, wie man kan; der frommen sind wenig auff der bahn.Henisch, 251.

4 Wer sich behelfen kann, hat genug; hat er nicht Fleisch, so isset er Brot.

*5 Er behilft sich gern in anderer Häuser wie eine Maus.

Von Schmarotzern.


Behende.

1 Allzu behend hat oft gefehlt.Sailer, 114; Gaal, 179.

2 Behende und gut steht nicht gut beisammen.

3 Er ist behende wie ein Bleiklumpen.

Ironisch von einem schweren, unbeholfenen Menschen.

Lat.: Plumbeus homo. (Wiegand, 136.)

4 Zu behende bringt nichts zu Ende.

*5 Behender als eine Töpferscheibe.

*6 Er ist behende wie der untere Stein der Handmühle. (Lit.)

D. h. sehr wenig.


Behendigkeit.

1 Behendigkeit ist in allen Dingen gut.Eiselein, 64.

Holl.: Behendigheit gaat voor kracht. – Eerlijke behendigheid is te roemen. (Harrebomée, I, 44.)

2 Behendigkeit ist keine Gaukelei (Hexerei).Henisch, 253; Simrock, 882; Eiselein, 64.


Beherbergen.

Beherberge du den Beduinen, er wird dir deine Kleider mitnehmen.Burckhardt, 386.

Von der Undankbarkeit. Die ägyptischen Beduinen stehen bei den Städtern in schlechtem Credit.


Beherren.

Weit beherret, nahe beschwägert und gefreundet.Agricola, II, 178.

Von grossen Herren halte man sich fern; man gehe selten zu ihnen.


Beherrschen.

1 Der wenig beherrscht, behält viele zu Freunden.

2 Man muss sich erst selbst beherrschen, ehe man andere commandirt.

Lat.: Te ipsum continens impera. (Wiegand, 1034.)

3 Sich selbst beherrschen ist dar grösste Sieg.

Lat.: Fortior est, qui se, quam qui fortissima vincit moenia.


Beherzt.

*1 So beherzt, dass er sich vor einer bemalten Wand fürchtet.Winckler, XV, 76.

*2 So beherzt, dass er sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet.Winckler, XV, 77.


Behof.

Sin Behof don.Eichwald, 117.

Sein Bedürfniss verrichten.


Behüten.

1 Behüt uns Gott vor drei Gabelstichen, sie machen neun Löcher.

Kein Streit mit dreien!

*2 Davor wollen uns behüten die elftausend Jungfrauen von Köln sammt allen Heiligen.Fischart.


Behutsamkeit.

Behutsamkeit gewinnt den Streit.


Beichte.

1 Auff ware beicht folgt ein warer Spruch.Henisch, 256.

2 Aus der Beichte schwatzen ist verboten.Eiselein, 64.

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[[148]/0176] Behalten. 1 Behalt dir etwas auff die nachhut. – Franck, I, 18a; Henisch, 249. Frz.: Garder une poire pour le soif. – Il faut faire feu (vie) qui dure. 2 Behalt ein gut blatt auff die letsten letze. – Franck, I, 18a. Denke ans Ende. 3 Behalt ein standhafft hertz vnd lass dem Glück sein schertz. – Henisch, 250. 4 Behalt etwas auff den stich. – Franck, I, 18a. 5 Behalte eine gute Karte auf den letzten Stich. – Lehmann, II, 46, 8. 6 Behalte nicht hundert Rubel, behalte lieber hundert Freunde. (Russ.) 7 Behalte, was du hast, mit dem andern ist's mislich. – Lehmann, II, 49, 12. 8 Beholt't1 as Hans Jung den Hötjer2 (?). (Holst.) – Hagen, 98, 13. 1) Behalten. 2) Hutmacher. 9 Besser halb behalten, denn gar verloren. – Henisch, 250. 10 Eins behalten ist besser als zehn erwarten. – Winckler, XI, 82. 11 Ich will behalten, was ich hab', es ist mislich, was ich wieder kriege. – Henisch, 250. 12 Um alles zu behalten, was durch die Ohren geht, ist kein Kornhaus gross genug. 13 Was man nicht behalten soll, das verlieret sich gar wohl. – Eiselein, 64. 14 Wer behält, was ihm ist beschert, wird mit Recht als Weiser verehrt. 15 Wer behält, wenn er hat, der findet, wenn er bedarf. – Lehmann, II, 873, 190. 16 Wer wenig behält und viel verthut, der darf nicht sorgen, dass man zuletzt vergant sein Gut. – Fischart. 17 Wer's behalten kann, der mag's behalten. – Schamelius, 26. Lat.: Qui potest capere capiat. *18 Ma muss'm behâl'n as wenn ên a Hund gebissen hätte. – Gomolcke, 166; Frommann, III, 247, 210 u. 411, 418. Man muss ihm, d. h. sich, das (die Beleidigung, den Schaden, Vorwurf u. s. w.) behalten, als wie man es sich behalten muss, wenn einen ein Hund gebissen hat. Behandeln. 1 Er wird behandelt wie ein Hund. Frz.: Traiter quelqu'un de Turc à More. (Lendroy, 1030.) 2 Man muss ihn behandeln wie ein rohes Ei. (Meiningen.) Sehr behutsam, rücksichtsvoll, vorsichtig. 3 Me muss'n behannel bi e Seitetuch. (Henneberg.) Behangen. He is dermit behungen, as sunte Jacks mit de Mussels1. 1) Muscheln. Behängen. Bamme sich mit die (dir) behängt, so ist's so gut, als wenn man sich mit gelbem Hühnerdreck behängt. (Meiningen.) Beharrlichkeit. 1 Beharrlichkeit trägt den Sieg davon. – Simrock, 883; Eiselein, 64. Frz.: Persévérance vient à bout de tout. 2 Beharrlichkeit überwindet alles. – Simrock, 884. Frz.: Avec de la persévérance on vient à bout de tout. – Qui ne se lasse pas, vient à bout de tout. 3 Wer Beharrlichkeit besitzt, dem ist nichts unmöglich. Behaupten. 1 Behaupte das Deine, gib jedem das Seine, doch Unrecht verneine. 2 Behaupten ist nit beweisen. – Simrock, 885; Eiselein, 64. Behei (Lärm, Geschrei). 1 En grot Behei en necks en de Täsch. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 151. 2 En grôt Behei on en Ei op de Kâr. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 151. 3 En grôt Behei on wenig drop. (Meurs.) – Firmenich, I, 402. 4 Völ Behei, grosse Pomei en wenig Geld, messfelt Gott en de Welt. (Aachen.) – Firmenich, III, 232. Beheirathen. Nahe beheirathet und weit befreundet ist am besten. Die Braut soll man in der Nähe und die Freunde in der Ferne haben. Behelf. 1 Wer seinen behelff hat, der muss jhm genügen lassen. – Henisch, 251. *2 Elender Behelf. Behelfen. 1 Den sech behelpt, het sinnen Well1 nit. (Meurs.) – Firmenich. I, 404, 233. 1) Willen. 2 Es behilft sich mancher Biedermann unter einem bösen Dache wider den Regen. 3 Man muss sich behelfen, wie man kan; der frommen sind wenig auff der bahn. – Henisch, 251. 4 Wer sich behelfen kann, hat genug; hat er nicht Fleisch, so isset er Brot. *5 Er behilft sich gern in anderer Häuser wie eine Maus. Von Schmarotzern. Behende. 1 Allzu behend hat oft gefehlt. – Sailer, 114; Gaal, 179. 2 Behende und gut steht nicht gut beisammen. 3 Er ist behende wie ein Bleiklumpen. Ironisch von einem schweren, unbeholfenen Menschen. Lat.: Plumbeus homo. (Wiegand, 136.) 4 Zu behende bringt nichts zu Ende. *5 Behender als eine Töpferscheibe. *6 Er ist behende wie der untere Stein der Handmühle. (Lit.) D. h. sehr wenig. Behendigkeit. 1 Behendigkeit ist in allen Dingen gut. – Eiselein, 64. Holl.: Behendigheit gaat voor kracht. – Eerlijke behendigheid is te roemen. (Harrebomée, I, 44.) 2 Behendigkeit ist keine Gaukelei (Hexerei). – Henisch, 253; Simrock, 882; Eiselein, 64. Beherbergen. Beherberge du den Beduinen, er wird dir deine Kleider mitnehmen. – Burckhardt, 386. Von der Undankbarkeit. Die ägyptischen Beduinen stehen bei den Städtern in schlechtem Credit. Beherren. Weit beherret, nahe beschwägert und gefreundet. – Agricola, II, 178. Von grossen Herren halte man sich fern; man gehe selten zu ihnen. Beherrschen. 1 Der wenig beherrscht, behält viele zu Freunden. 2 Man muss sich erst selbst beherrschen, ehe man andere commandirt. Lat.: Te ipsum continens impera. (Wiegand, 1034.) 3 Sich selbst beherrschen ist dar grösste Sieg. Lat.: Fortior est, qui se, quam qui fortissima vincit moenia. Beherzt. *1 So beherzt, dass er sich vor einer bemalten Wand fürchtet. – Winckler, XV, 76. *2 So beherzt, dass er sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet. – Winckler, XV, 77. Behof. Sin Behof don. – Eichwald, 117. Sein Bedürfniss verrichten. Behüten. 1 Behüt uns Gott vor drei Gabelstichen, sie machen neun Löcher. Kein Streit mit dreien! *2 Davor wollen uns behüten die elftausend Jungfrauen von Köln sammt allen Heiligen. – Fischart. Behutsamkeit. Behutsamkeit gewinnt den Streit. Beichte. 1 Auff ware beicht folgt ein warer Spruch. – Henisch, 256. 2 Aus der Beichte schwatzen ist verboten. – Eiselein, 64.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [148]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/176>, abgerufen am 18.04.2024.