Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Beutelsamen.

Es fehlt ihm an Beutelsamen. - Henisch, 356.

D. h. an Geld.


Beutelsbacher.

Beutelsbacher (Wein) macht die Beutel krachen. - Fischart.


Beutelschneiderei.

Beutelschneiderei ist die beste Kunst. - Pistor., II, 86; Simrock, 1066.


Beuteltuch.

* Einen nach Beuteltuch nach Wien schicken. - Henisch, 356.

Von einem nichtswürdigen Menschen, soviel als: An den Galgen mit ihm.


Beuten.

Seit das Beuten aufgekommen ist, gibt es keine Diebe mehr.


Bevettern.

Bevettere mich hier, bevettere mich da - bleib mir vom Kirschbaum. (Westf.) - Düringsfeld, 18.


Bewachen.

1 Besser bewacht, als beklagt. - Eiselein, 75.

2 Er bewacht's wie der Drache den Schatz.

Mit Eifer und Sorgfalt.

Lat.: Custodire aliquid quasi thesaurum Draco. (Wiegand, 629; Faselius, 57.)


Bewahren.

1 Besser (vor) bewahrt, als beklagt. - Siebenkees, 78; Teller, 766; Henisch, 270; Ramann, II, Pred., II, 530.

Frz.: Il vaut mieux voir avant, qu'apres.

Lat.: Providentia est melior poenitentia. (Seybold, 462.)

2 Better bewahret osse beklaget. - Curtze, 333, 238; für Schwerin vgl. Firmenich, III, 71, 34.

3 Der ist wohl bewahrt, den Gott bewahrt.

4 Uebel bewahrt, fressen die Katzen. - Winckler, XVII, 4.

5 Vor bewart, bleibt hernach vnbeklagt. - Henisch, 270.

*6 Hei bewart dat Eg un lät dat Haun fleigen. (Westf.)

*7 Hei wahret et, osse dat Auge im Koppe. - Curtze, 358.


Bewähren.

1 Der ist wohl bewährt, der sich an anderer Schaden kehrt.

2 Ist einer bewährt, so sind es alle.

Lat.: Unum cognoris, omnes noris. (Terenz.) (Seybold, 651; Philippi, II, 233; Binder I, 1797.)


Bewegen.

* Er lässt sich nicht bewegen, man mag ihm blitzen oder regnen.

Wer sich weder mit harten Worten noch Drohungen abschrecken lässt etwas zu thun oder zu unterlassen.


Bewegung.

1 Bewegung, Mässigkeit und Ruh', schliesst dem Arzt die Thüre zu.

2 Die grössern Bewegungen vertreiben die mindern. - Geiler.


Beweiben.

Beweibe den, der traurig ist, vermähle die, so klagt, und wenn gemacht der Handel ist, fühlt jeder sich geplagt. (Toscana.) - Reinsberg.


Beweinen.

*1 Er beweint das Brot, das er isst.

Von einem Geizhals.

Frz.: Cet avare pleure le pain qu'il mange.

*2 Er beweint das Wasser, womit er sich die Hände abspült.

Von einem Geizhals und Knicker.


Beweis.

1 Klingende Beweise überführen am besten. - Eiselein, 75; Simrock, 1072.

*2 Jemandem den Beweis in die Hand geben.


Beweisen.

1 Wer zu viel beweist, beweist nichts. - Simrock, 1071.

Frz.: Qui prouve trop, ne prouve rien. (Lendroy, 1254.)

*2 Er will sich golden beweisen und wird darüber zu Eisen.


Beweisgrund.

Es gibt keinen bessern Beweisgrund als den Stock. (Span.)


[Spaltenumbruch]
Bewillkommnen.

*1 Man bewillkommnet den, der kommt, und sputet den, der gehen will.

*2 Man bewillkommnet den Mann nach dem Kleide und entlässt ihn nach dem Verstande.


Bewirthen.

1 Bewirthe den Beduinen und er wird dir die Kleider stehlen. (Türk.)

Zeigt wie die nomadisirenden Araber bei den Türken angeschrieben sind.

2 Er hat ihn bewirthet wie Abraham die Engel.

Sehr gut.

Frz.: Traiter quelqu'un a bouche que veux-tu. (Lendroy, 204.)

3 Wer jemand bewirthet, macht aus Einem Tage zwei.

Denn bei einer Mahlzeit essen zwei soviel, als einer bei zweien.


Bewohnerin.

Lass die Bewohnerinnen deines Harems unbesucht, denn sie werden deine Enthaltsamkeit zu keiner ihrer Gefährtinnen rühmen. - Altmann, III.


Bewuschpert.

Er ist bewuschpert wie ein Ohrwürmchen. - Schles. Provinzialblatt, 1786, S. 137.

Von jemand, der sich bald an jedermann mit freundlicher Vertraulichkeit andrängt und anhängt.


Bezahlen.

1 Bald bezahlt, ist gut bezahlt.

2 Bezahle, was du schuldig bist, so wirst du wissen, was dein ist.

3 Bezahlen und wenig haben, ist besser als schuldig sein bei vollem Beutel.

It.: E meglio pagare, e poco havere, che molto havere, e piu dovere. (Pazzaglia, 246.)

4 Der gern bezahlet, der reichet. - Henisch, 364.

5 Die sollen's bezahlen, so die Schuhe mit Bast binden. - Eiselein, 56.

Die Bauern nämlich. Bast heisst hier wie im Tristan. Leder und Lederriemen.

6 Die vorausbezahlen, bekommen ihr Korn sehr grob (schlecht) gemahlen.

It.: Chi pega innanzi tratto trova il lavor mal fatto. (Pazzaglia, 244.)

7 Erst bezahlt, dann gemalt.

Frz.: Il se fait payer en bourreau. (Lendroy, 213.)

8 Es muss oft einer bezahlen, was der andere genossen hat.

9 Ik will di betalen vör't Ohl un vör't Nee. (Holst.)

Ich will dich abstrafen für alte und neue Beleidigungen.

10 Mancher muss bezahlen, was er nicht genossen.

11 Oft bezahlt man Korn und hat dann Spreu im Sack. - Sprichwörtergarten, 105.

12 Was wir theuer bezahlen müssen, halten wir für Leckerbissen.

13 Wer betalt, hett ni nödig to danken. (Rendsburg.)

14 Wer bezahlet gute Wort', der geht mit einem schlimmen Handel fort.

15 Wer bezahlet Haus und Hund, hat einen freien Mund.

Frz.: Qui paye a bien le droit de donner son avis. (Bohn I, 51.)

16 Wer bezahlet, was er schuldig, hat den Ueberfluss zum Besten. - Winckler, XVII, 9.

17 Wer ehrlich bezahlen will, den reut kein Pfand.

18 Wer gern bezahlt, der reichet.

Wird wohlhabend, reich.

Frz.: Qui s'acquitte, s'enrichit.

It.: Chi paga debito, fa capitale. - Chi paga volontier e sempre ricco. (Pazzaglia, 246.)

19 Wer gut bezahlt, den drückt kein Pfand.

20 Wer gut bezahlt, ist gut bedient.

Frz.: Qui paie bien, est bien servi. (Bohn I, 51.)

21 Wer gut bezahlt, ist Herr über fremde Beutel.

Engl.: He who pays the money, plays the fife.

Holl.: De goed betaler is meester van eens anders beurs. (Harrebomee, I, 50.)

[Spaltenumbruch]
Beutelsamen.

Es fehlt ihm an Beutelsamen.Henisch, 356.

D. h. an Geld.


Beutelsbacher.

Beutelsbacher (Wein) macht die Beutel krachen.Fischart.


Beutelschneiderei.

Beutelschneiderei ist die beste Kunst.Pistor., II, 86; Simrock, 1066.


Beuteltuch.

* Einen nach Beuteltuch nach Wien schicken.Henisch, 356.

Von einem nichtswürdigen Menschen, soviel als: An den Galgen mit ihm.


Beuten.

Seit das Beuten aufgekommen ist, gibt es keine Diebe mehr.


Bevettern.

Bevettere mich hier, bevettere mich da – bleib mir vom Kirschbaum. (Westf.) – Düringsfeld, 18.


Bewachen.

1 Besser bewacht, als beklagt.Eiselein, 75.

2 Er bewacht's wie der Drache den Schatz.

Mit Eifer und Sorgfalt.

Lat.: Custodire aliquid quasi thesaurum Draco. (Wiegand, 629; Faselius, 57.)


Bewahren.

1 Besser (vor) bewahrt, als beklagt.Siebenkees, 78; Teller, 766; Henisch, 270; Ramann, II, Pred., II, 530.

Frz.: Il vaut mieux voir avant, qu'après.

Lat.: Providentia est melior poenitentia. (Seybold, 462.)

2 Better bewahret osse beklâget.Curtze, 333, 238; für Schwerin vgl. Firmenich, III, 71, 34.

3 Der ist wohl bewahrt, den Gott bewahrt.

4 Uebel bewahrt, fressen die Katzen.Winckler, XVII, 4.

5 Vor bewart, bleibt hernach vnbeklagt.Henisch, 270.

*6 Hei bewart dat Eg un lät dat Haun fleigen. (Westf.)

*7 Hei wahret et, osse dat Auge im Koppe.Curtze, 358.


Bewähren.

1 Der ist wohl bewährt, der sich an anderer Schaden kehrt.

2 Ist einer bewährt, so sind es alle.

Lat.: Unum cognoris, omnes noris. (Terenz.) (Seybold, 651; Philippi, II, 233; Binder I, 1797.)


Bewegen.

* Er lässt sich nicht bewegen, man mag ihm blitzen oder regnen.

Wer sich weder mit harten Worten noch Drohungen abschrecken lässt etwas zu thun oder zu unterlassen.


Bewegung.

1 Bewegung, Mässigkeit und Ruh', schliesst dem Arzt die Thüre zu.

2 Die grössern Bewegungen vertreiben die mindern.Geiler.


Beweiben.

Beweibe den, der traurig ist, vermähle die, so klagt, und wenn gemacht der Handel ist, fühlt jeder sich geplagt. (Toscana.) – Reinsberg.


Beweinen.

*1 Er beweint das Brot, das er isst.

Von einem Geizhals.

Frz.: Cet avare pleure le pain qu'il mange.

*2 Er beweint das Wasser, womit er sich die Hände abspült.

Von einem Geizhals und Knicker.


Beweis.

1 Klingende Beweise überführen am besten.Eiselein, 75; Simrock, 1072.

*2 Jemandem den Beweis in die Hand geben.


Beweisen.

1 Wer zu viel beweist, beweist nichts.Simrock, 1071.

Frz.: Qui prouve trop, ne prouve rien. (Lendroy, 1254.)

*2 Er will sich golden beweisen und wird darüber zu Eisen.


Beweisgrund.

Es gibt keinen bessern Beweisgrund als den Stock. (Span.)


[Spaltenumbruch]
Bewillkommnen.

*1 Man bewillkommnet den, der kommt, und sputet den, der gehen will.

*2 Man bewillkommnet den Mann nach dem Kleide und entlässt ihn nach dem Verstande.


Bewirthen.

1 Bewirthe den Beduinen und er wird dir die Kleider stehlen. (Türk.)

Zeigt wie die nomadisirenden Araber bei den Türken angeschrieben sind.

2 Er hat ihn bewirthet wie Abraham die Engel.

Sehr gut.

Frz.: Traiter quelqu'un à bouche que veux-tu. (Lendroy, 204.)

3 Wer jemand bewirthet, macht aus Einem Tage zwei.

Denn bei einer Mahlzeit essen zwei soviel, als einer bei zweien.


Bewohnerin.

Lass die Bewohnerinnen deines Harems unbesucht, denn sie werden deine Enthaltsamkeit zu keiner ihrer Gefährtinnen rühmen.Altmann, III.


Bewuschpert.

Er ist bewuschpert wie ein Ohrwürmchen.Schles. Provinzialblatt, 1786, S. 137.

Von jemand, der sich bald an jedermann mit freundlicher Vertraulichkeit andrängt und anhängt.


Bezahlen.

1 Bald bezahlt, ist gut bezahlt.

2 Bezahle, was du schuldig bist, so wirst du wissen, was dein ist.

3 Bezahlen und wenig haben, ist besser als schuldig sein bei vollem Beutel.

It.: E meglio pagare, e poco havere, che molto havere, e più dovere. (Pazzaglia, 246.)

4 Der gern bezahlet, der reichet.Henisch, 364.

5 Die sollen's bezahlen, so die Schuhe mit Bast binden.Eiselein, 56.

Die Bauern nämlich. Bast heisst hier wie im Tristan. Leder und Lederriemen.

6 Die vorausbezahlen, bekommen ihr Korn sehr grob (schlecht) gemahlen.

It.: Chi pega innanzi tratto trova il lavor mal fatto. (Pazzaglia, 244.)

7 Erst bezahlt, dann gemalt.

Frz.: Il se fait payer en bourreau. (Lendroy, 213.)

8 Es muss oft einer bezahlen, was der andere genossen hat.

9 Ik will di betalen vör't Ohl un vör't Nee. (Holst.)

Ich will dich abstrafen für alte und neue Beleidigungen.

10 Mancher muss bezahlen, was er nicht genossen.

11 Oft bezahlt man Korn und hat dann Spreu im Sack.Sprichwörtergarten, 105.

12 Was wir theuer bezahlen müssen, halten wir für Leckerbissen.

13 Wer betâlt, hett ni nödig to danken. (Rendsburg.)

14 Wer bezahlet gute Wort', der geht mit einem schlimmen Handel fort.

15 Wer bezahlet Haus und Hund, hat einen freien Mund.

Frz.: Qui paye a bien le droit de donner son avis. (Bohn I, 51.)

16 Wer bezahlet, was er schuldig, hat den Ueberfluss zum Besten.Winckler, XVII, 9.

17 Wer ehrlich bezahlen will, den reut kein Pfand.

18 Wer gern bezahlt, der reichet.

Wird wohlhabend, reich.

Frz.: Qui s'acquitte, s'enrichit.

It.: Chi paga debito, fa capitale. – Chi paga volontier è sempre ricco. (Pazzaglia, 246.)

19 Wer gut bezahlt, den drückt kein Pfand.

20 Wer gut bezahlt, ist gut bedient.

Frz.: Qui paie bien, est bien servi. (Bohn I, 51.)

21 Wer gut bezahlt, ist Herr über fremde Beutel.

Engl.: He who pays the money, plays the fife.

Holl.: De goed betaler is meester van eens anders beurs. (Harrebomée, I, 50.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0212" n="[184]"/>
          <cb n="367"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beutelsamen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es fehlt ihm an Beutelsamen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 356.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. an Geld.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beutelsbacher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Beutelsbacher (Wein) macht die Beutel krachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beutelschneiderei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Beutelschneiderei ist die beste Kunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., II, 86; Simrock, 1066.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beuteltuch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen nach Beuteltuch nach Wien schicken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 356.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem nichtswürdigen Menschen, soviel als: An den Galgen mit ihm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beuten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Seit das Beuten aufgekommen ist, gibt es keine Diebe mehr.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bevettern.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Bevettere mich hier, bevettere mich da &#x2013; bleib mir vom Kirschbaum.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Düringsfeld, 18.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewachen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser bewacht, als beklagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 75.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Er bewacht's wie der Drache den Schatz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Eifer und Sorgfalt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Custodire aliquid quasi thesaurum Draco. (<hi rendition="#i">Wiegand, 629; Faselius, 57.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewahren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser (vor) bewahrt, als beklagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Siebenkees, 78; Teller, 766; Henisch, 270; Ramann, II</hi>, <hi rendition="#i">Pred., II, 530.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il vaut mieux voir avant, qu'après.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Providentia est melior poenitentia. (<hi rendition="#i">Seybold, 462.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Better bewahret osse beklâget.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 333, 238;</hi> für Schwerin vgl. <hi rendition="#i">Firmenich, III, 71, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Der ist wohl bewahrt, den Gott bewahrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Uebel bewahrt, fressen die Katzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVII, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Vor bewart, bleibt hernach vnbeklagt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Hei bewart dat Eg un lät dat Haun fleigen.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Hei wahret et, osse dat Auge im Koppe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 358.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewähren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der ist wohl bewährt, der sich an anderer Schaden kehrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ist einer bewährt, so sind es alle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Unum cognoris, omnes noris. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Seybold, 651; Philippi, II, 233; Binder I, 1797.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er lässt sich nicht bewegen, man mag ihm blitzen oder regnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich weder mit harten Worten noch Drohungen abschrecken lässt etwas zu thun oder zu unterlassen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewegung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bewegung, Mässigkeit und Ruh', schliesst dem Arzt die Thüre zu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die grössern Bewegungen vertreiben die mindern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beweiben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Beweibe den, der traurig ist, vermähle die, so klagt, und wenn gemacht der Handel ist, fühlt jeder sich geplagt.</hi> (<hi rendition="#i">Toscana.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beweinen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Er beweint das Brot, das er isst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Geizhals.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Cet avare pleure le pain qu'il mange.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er beweint das Wasser, womit er sich die Hände abspült.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Geizhals und Knicker.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beweis.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Klingende Beweise überführen am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 75; Simrock, 1072.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Jemandem den Beweis in die Hand geben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beweisen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer zu viel beweist, beweist nichts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1071.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui prouve trop, ne prouve rien. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1254.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er will sich golden beweisen und wird darüber zu Eisen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Beweisgrund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es gibt keinen bessern Beweisgrund als den Stock.</hi> (<hi rendition="#i">Span.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="368"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewillkommnen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Man bewillkommnet den, der kommt, und sputet den, der gehen will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Man bewillkommnet den Mann nach dem Kleide und entlässt ihn nach dem Verstande.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewirthen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Bewirthe den Beduinen und er wird dir die Kleider stehlen.</hi> (<hi rendition="#i">Türk.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Zeigt wie die nomadisirenden Araber bei den Türken angeschrieben sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Er hat ihn bewirthet wie Abraham die Engel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr gut.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Traiter quelqu'un à bouche que veux-tu. (<hi rendition="#i">Lendroy, 204.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer jemand bewirthet, macht aus Einem Tage zwei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn bei einer Mahlzeit essen zwei soviel, als einer bei zweien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewohnerin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Lass die Bewohnerinnen deines Harems unbesucht, denn sie werden deine Enthaltsamkeit zu keiner ihrer Gefährtinnen rühmen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann, III.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bewuschpert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er ist bewuschpert wie ein Ohrwürmchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzialblatt, 1786, S. 137.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der sich bald an jedermann mit freundlicher Vertraulichkeit andrängt und anhängt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bezahlen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Bald bezahlt, ist gut bezahlt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Bezahle, was du schuldig bist, so wirst du wissen, was dein ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Bezahlen und wenig haben, ist besser als schuldig sein bei vollem Beutel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: E meglio pagare, e poco havere, che molto havere, e più dovere. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 246.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Der gern bezahlet, der reichet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 364.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die sollen's bezahlen, so die Schuhe mit Bast binden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Bauern nämlich. Bast heisst hier wie im <hi rendition="#i">Tristan.</hi> Leder und Lederriemen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Die vorausbezahlen, bekommen ihr Korn sehr grob (schlecht) gemahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi pega innanzi tratto trova il lavor mal fatto. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 244.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Erst bezahlt, dann gemalt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il se fait payer en bourreau. (<hi rendition="#i">Lendroy, 213.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Es muss oft einer bezahlen, was der andere genossen hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Ik will di betalen vör't Ohl un vör't Nee.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich will dich abstrafen für alte und neue Beleidigungen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Mancher muss bezahlen, was er nicht genossen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Oft bezahlt man Korn und hat dann Spreu im Sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Was wir theuer bezahlen müssen, halten wir für Leckerbissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer betâlt, hett ni nödig to danken.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Wer bezahlet gute Wort', der geht mit einem schlimmen Handel fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Wer bezahlet Haus und Hund, hat einen freien Mund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui paye a bien le droit de donner son avis. (<hi rendition="#i">Bohn I, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wer bezahlet, was er schuldig, hat den Ueberfluss zum Besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVII, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer ehrlich bezahlen will, den reut kein Pfand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Wer gern bezahlt, der reichet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird wohlhabend, reich.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui s'acquitte, s'enrichit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi paga debito, fa capitale. &#x2013; Chi paga volontier è sempre ricco. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 246.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wer gut bezahlt, den drückt kein Pfand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Wer gut bezahlt, ist gut bedient.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui paie bien, est bien servi. (<hi rendition="#i">Bohn I, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Wer gut bezahlt, ist Herr über fremde Beutel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He who pays the money, plays the fife.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De goed betaler is meester van eens anders beurs. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 50.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[184]/0212] Beutelsamen. Es fehlt ihm an Beutelsamen. – Henisch, 356. D. h. an Geld. Beutelsbacher. Beutelsbacher (Wein) macht die Beutel krachen. – Fischart. Beutelschneiderei. Beutelschneiderei ist die beste Kunst. – Pistor., II, 86; Simrock, 1066. Beuteltuch. * Einen nach Beuteltuch nach Wien schicken. – Henisch, 356. Von einem nichtswürdigen Menschen, soviel als: An den Galgen mit ihm. Beuten. Seit das Beuten aufgekommen ist, gibt es keine Diebe mehr. Bevettern. Bevettere mich hier, bevettere mich da – bleib mir vom Kirschbaum. (Westf.) – Düringsfeld, 18. Bewachen. 1 Besser bewacht, als beklagt. – Eiselein, 75. 2 Er bewacht's wie der Drache den Schatz. Mit Eifer und Sorgfalt. Lat.: Custodire aliquid quasi thesaurum Draco. (Wiegand, 629; Faselius, 57.) Bewahren. 1 Besser (vor) bewahrt, als beklagt. – Siebenkees, 78; Teller, 766; Henisch, 270; Ramann, II, Pred., II, 530. Frz.: Il vaut mieux voir avant, qu'après. Lat.: Providentia est melior poenitentia. (Seybold, 462.) 2 Better bewahret osse beklâget. – Curtze, 333, 238; für Schwerin vgl. Firmenich, III, 71, 34. 3 Der ist wohl bewahrt, den Gott bewahrt. 4 Uebel bewahrt, fressen die Katzen. – Winckler, XVII, 4. 5 Vor bewart, bleibt hernach vnbeklagt. – Henisch, 270. *6 Hei bewart dat Eg un lät dat Haun fleigen. (Westf.) *7 Hei wahret et, osse dat Auge im Koppe. – Curtze, 358. Bewähren. 1 Der ist wohl bewährt, der sich an anderer Schaden kehrt. 2 Ist einer bewährt, so sind es alle. Lat.: Unum cognoris, omnes noris. (Terenz.) (Seybold, 651; Philippi, II, 233; Binder I, 1797.) Bewegen. * Er lässt sich nicht bewegen, man mag ihm blitzen oder regnen. Wer sich weder mit harten Worten noch Drohungen abschrecken lässt etwas zu thun oder zu unterlassen. Bewegung. 1 Bewegung, Mässigkeit und Ruh', schliesst dem Arzt die Thüre zu. 2 Die grössern Bewegungen vertreiben die mindern. – Geiler. Beweiben. Beweibe den, der traurig ist, vermähle die, so klagt, und wenn gemacht der Handel ist, fühlt jeder sich geplagt. (Toscana.) – Reinsberg. Beweinen. *1 Er beweint das Brot, das er isst. Von einem Geizhals. Frz.: Cet avare pleure le pain qu'il mange. *2 Er beweint das Wasser, womit er sich die Hände abspült. Von einem Geizhals und Knicker. Beweis. 1 Klingende Beweise überführen am besten. – Eiselein, 75; Simrock, 1072. *2 Jemandem den Beweis in die Hand geben. Beweisen. 1 Wer zu viel beweist, beweist nichts. – Simrock, 1071. Frz.: Qui prouve trop, ne prouve rien. (Lendroy, 1254.) *2 Er will sich golden beweisen und wird darüber zu Eisen. Beweisgrund. Es gibt keinen bessern Beweisgrund als den Stock. (Span.) Bewillkommnen. *1 Man bewillkommnet den, der kommt, und sputet den, der gehen will. *2 Man bewillkommnet den Mann nach dem Kleide und entlässt ihn nach dem Verstande. Bewirthen. 1 Bewirthe den Beduinen und er wird dir die Kleider stehlen. (Türk.) Zeigt wie die nomadisirenden Araber bei den Türken angeschrieben sind. 2 Er hat ihn bewirthet wie Abraham die Engel. Sehr gut. Frz.: Traiter quelqu'un à bouche que veux-tu. (Lendroy, 204.) 3 Wer jemand bewirthet, macht aus Einem Tage zwei. Denn bei einer Mahlzeit essen zwei soviel, als einer bei zweien. Bewohnerin. Lass die Bewohnerinnen deines Harems unbesucht, denn sie werden deine Enthaltsamkeit zu keiner ihrer Gefährtinnen rühmen. – Altmann, III. Bewuschpert. Er ist bewuschpert wie ein Ohrwürmchen. – Schles. Provinzialblatt, 1786, S. 137. Von jemand, der sich bald an jedermann mit freundlicher Vertraulichkeit andrängt und anhängt. Bezahlen. 1 Bald bezahlt, ist gut bezahlt. 2 Bezahle, was du schuldig bist, so wirst du wissen, was dein ist. 3 Bezahlen und wenig haben, ist besser als schuldig sein bei vollem Beutel. It.: E meglio pagare, e poco havere, che molto havere, e più dovere. (Pazzaglia, 246.) 4 Der gern bezahlet, der reichet. – Henisch, 364. 5 Die sollen's bezahlen, so die Schuhe mit Bast binden. – Eiselein, 56. Die Bauern nämlich. Bast heisst hier wie im Tristan. Leder und Lederriemen. 6 Die vorausbezahlen, bekommen ihr Korn sehr grob (schlecht) gemahlen. It.: Chi pega innanzi tratto trova il lavor mal fatto. (Pazzaglia, 244.) 7 Erst bezahlt, dann gemalt. Frz.: Il se fait payer en bourreau. (Lendroy, 213.) 8 Es muss oft einer bezahlen, was der andere genossen hat. 9 Ik will di betalen vör't Ohl un vör't Nee. (Holst.) Ich will dich abstrafen für alte und neue Beleidigungen. 10 Mancher muss bezahlen, was er nicht genossen. 11 Oft bezahlt man Korn und hat dann Spreu im Sack. – Sprichwörtergarten, 105. 12 Was wir theuer bezahlen müssen, halten wir für Leckerbissen. 13 Wer betâlt, hett ni nödig to danken. (Rendsburg.) 14 Wer bezahlet gute Wort', der geht mit einem schlimmen Handel fort. 15 Wer bezahlet Haus und Hund, hat einen freien Mund. Frz.: Qui paye a bien le droit de donner son avis. (Bohn I, 51.) 16 Wer bezahlet, was er schuldig, hat den Ueberfluss zum Besten. – Winckler, XVII, 9. 17 Wer ehrlich bezahlen will, den reut kein Pfand. 18 Wer gern bezahlt, der reichet. Wird wohlhabend, reich. Frz.: Qui s'acquitte, s'enrichit. It.: Chi paga debito, fa capitale. – Chi paga volontier è sempre ricco. (Pazzaglia, 246.) 19 Wer gut bezahlt, den drückt kein Pfand. 20 Wer gut bezahlt, ist gut bedient. Frz.: Qui paie bien, est bien servi. (Bohn I, 51.) 21 Wer gut bezahlt, ist Herr über fremde Beutel. Engl.: He who pays the money, plays the fife. Holl.: De goed betaler is meester van eens anders beurs. (Harrebomée, I, 50.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/212
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [184]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/212>, abgerufen am 28.03.2024.