Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 2 Er geht daher, wie der Storch im Salat.

3 Süh, da get dahiär as de Rü'e na der Hochteit. - Woeste, 88, 160.


Daherfliegen.

Daherfliegen wie der Pfaff aus dem Federfass. - Fischart.


Daherkommen.

1 Du kommst daher wie d' Hex von Lommis. - Kirchhofer, 92.

2 Sie kommt daher wie ein Krautpuz. (Rottenburg.)

Sehr schlampig.


Daherschleifen.

Sie schleift's daher, wie d' Katz die Jungen. (Nürtingen.)


Dahersteigen.

Er steigt daher wie der Gockel (Hahn) im Werch. - Zaupser, Idiot., Nachlese; Mayer, II, 12.

Vom Stolzen, der nicht weiss wie er treten soll.


Dahin.

Er passt dahin wie der Habicht in den Taubenschlag.


Dahingehen.

Dahingehen, wohin der grösste Potentat keinen Gesandten schicken kann.


Dahintenbleiben.

Es bleibt nicht dahinden. - Franck, I, 53a.

Nichts bleibt verborgen, es wird alles entdeckt.


Dahinterstecken.

Es steckt etwas dahinter.


Dahocken.

Der hockt dau, wei eig'näht Fra Kurni. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 418, 11.


Daigrad.

An huchen Daigrad jaft liagh Sails. - Lappenkorb.

Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, welcher kleine Segel verlangt.


Dairi.

* Der Dairi1 stirbt nicht. - Nationalzeitung, 1856, Beilage zu Nr. 547.

1) Japanischer Papst.


Daken.

Wa ward et darna daken1. - Eichwald, 282.

1) Dak = Dach, auch Nebel; daken = nebeln, bildlich: schelten.


Dalberg.

Ist kein Dalberg da? - Wurzbach II, 71; Eiselein, 111.

So rief der deutsche Kaiser, wenn er Ritter schlagen wollte; denn allen andern gingen die aus der Familie Dalberg hierin vor. Mit dem Erlöschen der deutschen Kaiserwürde (1806) hörte dies Ceremoniell in Deutschland auf; aber Napoleon I. stellte es in Frankreich her, indem er verordnete, dass der Ritterschlag der Dalberge künftig ein Attribut der französischen Kaiserwürde sein solle. Die Dalberge waren stets Männer der Künste und Wissenschaften.


Daleth.

Ohne Daleth kein Gimel und ohne Gimel kein Daleth. - Tendlau, 791.

Gimel und Daleth sind zwei sich folgende Buchstaben des hebräischen Alphabets. Hier werden aber die Namen in der Bedeutung von gemul und dallath genommen, um zu sagen: Ohne Wohlthätigkeit kann die Armuth nicht sein und ohne Armuth gibt's keine Wohlthätigkeit.


Dalfen (Arme).

1 Das is e Dalfen, hot nix vorne un nix hinte. - Tendlau, 789.

2 Der Dalfen darf kaan Natur habe'! - Tendlau, 763.

So sagte ein Armer zum andern, als dieser äusserte, dass eine gewisse Speise seiner Natur nicht zusage.

3 Der Dalfen hot die maaschte Kinder. - Tendlau, 795.

4 Wie sich der Dalfen legt, liegt er nit gut. - Tendlau, 789.

Der Arme (s. d.) ist in jedem Verhältniss zu bedauern.


Daliegen.

*1 Daliegen wie die Kindbetterin.

Die Berner nach der Schlacht bei Laupen.

*2 Er liegt da, wie der Hund auf dem Heu.

*3 Er (es) liegt da, wie die Wurst im Sauerkraut.

*4 He liegt dar as en Roggenwulf. - Schütze.

Diese Redensart verdankt ihre Entstehung wol der Bemerkung, dass der Wolf gern in Roggenfeldern liegt und haust.

[Spaltenumbruch] *5 Ich wollte, er lege da, da der Rein vnd die Elbe zusammenkommen. - Mathesius, 128b.

Anspielung auf Matth. 18, 6.


Dalles (Armuth, Noth).

Der Dalles is Grosshofmeister bei'm. - Tendlau, 203.


Dalsetten.

Sett di dal un smök en Peip Taback. - Volksbote, X, 156.

Warte die Sache ruhig ab!


Damas.

* Man möchte Damas Lamas1 singen. - Eiselein, 111.

1) Tedeum laudamus.


Damascener.

Der Damascener ist ein Betrüger.


Dame.

1 Den Damen die Ehre, sagte der Schweinetreiber, die Sauen gehen vor.

Holl.: L'honneur aux dames, de varkens treden vooraan. (Harrebomee, I, 119.)

2 Den Damen gebührt die Ehre, sagte der Dieb, und er liess den Huren ihre Streiche zuerst geben.

Holl.: L'honneur aux dames, zei de dief, en hij liet de hoeren eerst geeselen. (Harrebomee, I, 119.)

3 Neun Damen und Ein Herr machen zehn Schmuggler.

4 Wer die Dame berührt, muss des Spieles pflegen. - Simrock, 1488.

Vom Damenspiel entlehnt.

Frz.: Dame touchee, dame jouee. (Eiselein, 111.)


Dämelsack.

* Mit dem Dämelsack geschlagen sein. (Ostpreuss.)

Von sehr beschränkten Personen.


Damenwetter.

* Es ist Damenwetter.

Es gibt weder Staub noch Sonne.

Frz.: Il fait un temps de demoiselle.


Damit.

1 He loppt darmit as Dick Blome mit'n terreten Katechism.

*2 'T is goet, de der nicks mit to doen het, sä de Junke, do beten sick twee Kraien. (Ostfries.) - Hauskalender, II; Bueren, 1096; für Oldenburg: Hoefer, 566.


Damm.

1 Wenn der Damm gebrochen, wird das Land überschwemmt.

Holl.: Als de dijk doorgebroken is, loopt het land onder. (Harrebomee, I, 132.)

2 Wo der Damm am niedrigsten ist, läuft das Wasser zuerst über.

Holl.: Daar de dijk het laagst is, loopt het water het eerst over. (Harrebomee, I, 119.)

*3 Einen auf den Damm bringen. - Grimm, II, 707, 3.

Ihm forthelfen, in die Höhe bringen, besonders einem Handwerker Kunden verschaffen und ihn dadurch in Wohlstand versetzen.

*4 Er ist nicht auf dem Damm. - Grimm, II, 707, 3.

Nicht frisch, gesund, munter.

*5 Er ist wieder auf dem Damm. - Sandvoss, 193.

D. h. gesund.


Dämon.

Nicht jeder Dämon geht in die Glasflasche. - Burckhardt, 617.

Es gelingt uns nicht, jeden zu bestimmen, zur Erreichung unserer Absichten mitzuwirken. Von Zauberern entlehnt, welche der unwissenden und abergläubischen Menge vorreden, Geister in Flaschen verbannen zu können.


Dampf.

1 'S gieht wie Dompf, sagt der Bauer, wenn er zur Kirmes fährt. (Oberlausitz.)

*2 Einem einen Dampf anthun.

Ihn auf eine höfliche Weise quälen, ärgern.

*3 Einem viel dampffs vnd vnruhe machen. - Mathesy, 388a.


Dampfen.

*1 Der dampft als wei a Herschaheiter. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 418, 19.

Er bläst den Tabackrauch so stark aus, qualmt so wie ein Flurwächter gegen Wildschäden, ein Hirschhüter.

*2 Et dämpet all; wann't brient, dann giet't 'n Für, sach de Voss, da schet he oppet Is. (Iserlohn.) - Woeste, 64, 43.

An andern Orten sagt dies Eulenspiegel.


[Spaltenumbruch] 2 Er geht daher, wie der Storch im Salat.

3 Süh, da get dahiär as de Rü'e na der Hochtît.Woeste, 88, 160.


Daherfliegen.

Daherfliegen wie der Pfaff aus dem Federfass.Fischart.


Daherkommen.

1 Du kommst daher wie d' Hex von Lommis.Kirchhofer, 92.

2 Sie kommt daher wie ein Krautpuz. (Rottenburg.)

Sehr schlampig.


Daherschleifen.

Sie schleift's daher, wie d' Katz die Jungen. (Nürtingen.)


Dahersteigen.

Er steigt daher wie der Gockel (Hahn) im Werch.Zaupser, Idiot., Nachlese; Mayer, II, 12.

Vom Stolzen, der nicht weiss wie er treten soll.


Dahin.

Er passt dahin wie der Habicht in den Taubenschlag.


Dahingehen.

Dahingehen, wohin der grösste Potentat keinen Gesandten schicken kann.


Dahintenbleiben.

Es bleibt nicht dahinden.Franck, I, 53a.

Nichts bleibt verborgen, es wird alles entdeckt.


Dahinterstecken.

Es steckt etwas dahinter.


Dahocken.

Der hockt dâu, wêi eig'näht Frá Kurni. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 418, 11.


Daigrad.

An huchen Daigrad jaft liagh Sails.Lappenkorb.

Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, welcher kleine Segel verlangt.


Dairi.

* Der Dairi1 stirbt nicht.Nationalzeitung, 1856, Beilage zu Nr. 547.

1) Japanischer Papst.


Daken.

Wa ward et darna daken1.Eichwald, 282.

1) Dak = Dach, auch Nebel; daken = nebeln, bildlich: schelten.


Dalberg.

Ist kein Dalberg da?Wurzbach II, 71; Eiselein, 111.

So rief der deutsche Kaiser, wenn er Ritter schlagen wollte; denn allen andern gingen die aus der Familie Dalberg hierin vor. Mit dem Erlöschen der deutschen Kaiserwürde (1806) hörte dies Ceremoniell in Deutschland auf; aber Napoleon I. stellte es in Frankreich her, indem er verordnete, dass der Ritterschlag der Dalberge künftig ein Attribut der französischen Kaiserwürde sein solle. Die Dalberge waren stets Männer der Künste und Wissenschaften.


Daleth.

Ohne Daleth kein Gimel und ohne Gimel kein Daleth.Tendlau, 791.

Gimel und Daleth sind zwei sich folgende Buchstaben des hebräischen Alphabets. Hier werden aber die Namen in der Bedeutung von gemúl und dallath genommen, um zu sagen: Ohne Wohlthätigkeit kann die Armuth nicht sein und ohne Armuth gibt's keine Wohlthätigkeit.


Dalfen (Arme).

1 Das is e Dalfen, hot nix vorne un nix hinte.Tendlau, 789.

2 Der Dalfen darf kaan Natur habe'!Tendlau, 763.

So sagte ein Armer zum andern, als dieser äusserte, dass eine gewisse Speise seiner Natur nicht zusage.

3 Der Dalfen hot die maaschte Kinder.Tendlau, 795.

4 Wie sich der Dalfen legt, liegt er nit gut.Tendlau, 789.

Der Arme (s. d.) ist in jedem Verhältniss zu bedauern.


Daliegen.

*1 Daliegen wie die Kindbetterin.

Die Berner nach der Schlacht bei Laupen.

*2 Er liegt da, wie der Hund auf dem Heu.

*3 Er (es) liegt da, wie die Wurst im Sauerkraut.

*4 He liegt dar as en Roggenwulf.Schütze.

Diese Redensart verdankt ihre Entstehung wol der Bemerkung, dass der Wolf gern in Roggenfeldern liegt und haust.

[Spaltenumbruch] *5 Ich wollte, er lege da, da der Rein vnd die Elbe zusammenkommen.Mathesius, 128b.

Anspielung auf Matth. 18, 6.


Dalles (Armuth, Noth).

Der Dalles is Grosshofmeister bei'm.Tendlau, 203.


Dâlsetten.

Sett di dâl un smök en Pîp Taback.Volksbote, X, 156.

Warte die Sache ruhig ab!


Damas.

* Man möchte Damas Lamas1 singen.Eiselein, 111.

1) Tedeum laudamus.


Damascener.

Der Damascener ist ein Betrüger.


Dame.

1 Den Damen die Ehre, sagte der Schweinetreiber, die Sauen gehen vor.

Holl.: L'honneur aux dames, de varkens treden vooraan. (Harrebomée, I, 119.)

2 Den Damen gebührt die Ehre, sagte der Dieb, und er liess den Huren ihre Streiche zuerst geben.

Holl.: L'honneur aux dames, zei de dief, en hij liet de hoeren eerst geeselen. (Harrebomée, I, 119.)

3 Neun Damen und Ein Herr machen zehn Schmuggler.

4 Wer die Dame berührt, muss des Spieles pflegen.Simrock, 1488.

Vom Damenspiel entlehnt.

Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Eiselein, 111.)


Dämelsack.

* Mit dem Dämelsack geschlagen sein. (Ostpreuss.)

Von sehr beschränkten Personen.


Damenwetter.

* Es ist Damenwetter.

Es gibt weder Staub noch Sonne.

Frz.: Il fait un temps de demoiselle.


Damit.

1 He loppt darmit as Dick Blome mit'n terreten Katechism.

*2 'T is goet, de der nicks mit to doen het, sä de Junke, do bêten sick twee Kraien. (Ostfries.) – Hauskalender, II; Bueren, 1096; für Oldenburg: Hoefer, 566.


Damm.

1 Wenn der Damm gebrochen, wird das Land überschwemmt.

Holl.: Als de dijk doorgebroken is, loopt het land onder. (Harrebomée, I, 132.)

2 Wo der Damm am niedrigsten ist, läuft das Wasser zuerst über.

Holl.: Daar de dijk het laagst is, loopt het water het eerst over. (Harrebomée, I, 119.)

*3 Einen auf den Damm bringen.Grimm, II, 707, 3.

Ihm forthelfen, in die Höhe bringen, besonders einem Handwerker Kunden verschaffen und ihn dadurch in Wohlstand versetzen.

*4 Er ist nicht auf dem Damm.Grimm, II, 707, 3.

Nicht frisch, gesund, munter.

*5 Er ist wieder auf dem Damm.Sandvoss, 193.

D. h. gesund.


Dämon.

Nicht jeder Dämon geht in die Glasflasche.Burckhardt, 617.

Es gelingt uns nicht, jeden zu bestimmen, zur Erreichung unserer Absichten mitzuwirken. Von Zauberern entlehnt, welche der unwissenden und abergläubischen Menge vorreden, Geister in Flaschen verbannen zu können.


Dampf.

1 'S gieht wie Dompf, sagt der Bauer, wenn er zur Kirmes fährt. (Oberlausitz.)

*2 Einem einen Dampf anthun.

Ihn auf eine höfliche Weise quälen, ärgern.

*3 Einem viel dampffs vnd vnruhe machen.Mathesy, 388a.


Dampfen.

*1 Der dampft als wêi a Herschahêiter. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 418, 19.

Er bläst den Tabackrauch so stark aus, qualmt so wie ein Flurwächter gegen Wildschäden, ein Hirschhüter.

*2 Et dämpet all; wann't brient, dann giet't 'n Für, sach de Voss, da schêt he oppet Is. (Iserlohn.) – Woeste, 64, 43.

An andern Orten sagt dies Eulenspiegel.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0303" n="[275]"/><cb n="549"/>
2 Er geht daher, wie der Storch im Salat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Süh, da get dahiär as de Rü'e na der Hochtît.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 88, 160.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daherfliegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Daherfliegen wie der Pfaff aus dem Federfass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daherkommen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Du kommst daher wie d' Hex von Lommis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Sie kommt daher wie ein Krautpuz.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sehr schlampig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daherschleifen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Sie schleift's daher, wie d' Katz die Jungen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahersteigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er steigt daher wie der Gockel (Hahn) im Werch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zaupser, Idiot., Nachlese; Mayer, II, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Stolzen, der nicht weiss wie er treten soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Er passt dahin wie der Habicht in den Taubenschlag.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahingehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Dahingehen, wohin der grösste Potentat keinen Gesandten schicken kann.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahintenbleiben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es bleibt nicht dahinden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 53<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nichts bleibt verborgen, es wird alles entdeckt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahinterstecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es steckt etwas dahinter.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dahocken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der hockt dâu, wêi eig'näht Frá Kurni.</hi> (<hi rendition="#i">Nürnberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 418, 11.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daigrad.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">An huchen Daigrad jaft liagh Sails.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lappenkorb.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, welcher kleine Segel verlangt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dairi.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der Dairi<hi rendition="#sup">1</hi> stirbt nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nationalzeitung, 1856, Beilage zu Nr. 547.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Japanischer Papst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wa ward et darna daken<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 282.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Dak = Dach, auch Nebel; daken = nebeln, bildlich: schelten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dalberg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ist kein Dalberg da?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wurzbach II, 71; Eiselein, 111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So rief der deutsche Kaiser, wenn er Ritter schlagen wollte; denn allen andern gingen die aus der Familie Dalberg hierin vor. Mit dem Erlöschen der deutschen Kaiserwürde (1806) hörte dies Ceremoniell in Deutschland auf; aber Napoleon I. stellte es in Frankreich her, indem er verordnete, dass der Ritterschlag der Dalberge künftig ein Attribut der französischen Kaiserwürde sein solle. Die Dalberge waren stets Männer der Künste und Wissenschaften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daleth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ohne Daleth kein Gimel und ohne Gimel kein Daleth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 791.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gimel und Daleth sind zwei sich folgende Buchstaben des hebräischen Alphabets. Hier werden aber die Namen in der Bedeutung von gemúl und dallath genommen, um zu sagen: Ohne Wohlthätigkeit kann die Armuth nicht sein und ohne Armuth gibt's keine Wohlthätigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dalfen</hi> (Arme).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das is e Dalfen, hot nix vorne un nix hinte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 789.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Dalfen darf kaan Natur habe'!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 763.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagte ein Armer zum andern, als dieser äusserte, dass eine gewisse Speise seiner Natur nicht zusage.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Der Dalfen hot die maaschte Kinder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 795.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wie sich der Dalfen legt, liegt er nit gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 789.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der  Arme (s. d.) ist in jedem Verhältniss zu bedauern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daliegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Daliegen wie die Kindbetterin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Berner nach der Schlacht bei Laupen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er liegt da, wie der Hund auf dem Heu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Er (es) liegt da, wie die Wurst im Sauerkraut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He liegt dar as en Roggenwulf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Redensart verdankt ihre Entstehung wol der Bemerkung, dass der Wolf gern in Roggenfeldern liegt und haust.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="550"/>
*5 Ich wollte, er lege da, da der Rein vnd die Elbe zusammenkommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, 128<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Anspielung auf Matth. 18, 6.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dalles</hi> (Armuth, Noth).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Dalles is Grosshofmeister bei'm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 203.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dâlsetten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Sett di dâl un smök en Pîp Taback.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Volksbote, X, 156.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Warte die Sache ruhig ab!</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damas.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Man möchte Damas Lamas<hi rendition="#sup">1</hi> singen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Tedeum laudamus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damascener.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Damascener ist ein Betrüger.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dame.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Den Damen die Ehre, sagte der Schweinetreiber, die Sauen gehen vor.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: L'honneur aux dames, de varkens treden vooraan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Den Damen gebührt die Ehre, sagte der Dieb, und er liess den Huren ihre Streiche zuerst geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: L'honneur aux dames, zei de dief, en hij liet de hoeren eerst geeselen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Neun Damen und Ein Herr machen zehn Schmuggler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wer die Dame berührt, muss des Spieles pflegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1488.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Damenspiel entlehnt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dame touchée, dame jouée. (<hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dämelsack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Mit dem Dämelsack geschlagen sein.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von sehr beschränkten Personen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damenwetter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist Damenwetter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es gibt weder Staub noch Sonne.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il fait un temps de demoiselle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 He loppt darmit as Dick Blome mit'n terreten Katechism.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 'T is goet, de der nicks mit to doen het, sä de Junke, do bêten sick twee Kraien.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, II; Bueren, 1096;</hi> für Oldenburg: <hi rendition="#i">Hoefer, 566.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Damm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wenn der Damm gebrochen, wird das Land überschwemmt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de dijk doorgebroken is, loopt het land onder. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wo der Damm am niedrigsten ist, läuft das Wasser zuerst über.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar de dijk het laagst is, loopt het water het eerst over. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Einen auf den Damm bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, II, 707, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm forthelfen, in die Höhe bringen, besonders einem Handwerker Kunden verschaffen und ihn dadurch in Wohlstand versetzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er ist nicht auf dem Damm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, II, 707, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht frisch, gesund, munter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er ist wieder auf dem Damm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sandvoss, 193.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. gesund.</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dämon.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nicht jeder Dämon geht in die Glasflasche.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 617.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es gelingt uns nicht, jeden zu bestimmen, zur Erreichung unserer Absichten mitzuwirken. Von Zauberern entlehnt, welche der unwissenden und abergläubischen Menge vorreden, Geister in Flaschen verbannen zu können.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dampf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 'S gieht wie Dompf, sagt der Bauer, wenn er zur Kirmes fährt.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Einem einen Dampf anthun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn auf eine höfliche Weise quälen, ärgern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Einem viel dampffs vnd vnruhe machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 388<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dampfen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Der dampft als wêi a Herschahêiter.</hi> (<hi rendition="#i">Nürnberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 418, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er bläst den Tabackrauch so stark aus, qualmt so wie ein Flurwächter gegen Wildschäden, ein Hirschhüter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Et dämpet all; wann't brient, dann giet't 'n Für, sach de Voss, da schêt he oppet Is.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 64, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">An andern Orten sagt dies Eulenspiegel.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[275]/0303] 2 Er geht daher, wie der Storch im Salat. 3 Süh, da get dahiär as de Rü'e na der Hochtît. – Woeste, 88, 160. Daherfliegen. Daherfliegen wie der Pfaff aus dem Federfass. – Fischart. Daherkommen. 1 Du kommst daher wie d' Hex von Lommis. – Kirchhofer, 92. 2 Sie kommt daher wie ein Krautpuz. (Rottenburg.) Sehr schlampig. Daherschleifen. Sie schleift's daher, wie d' Katz die Jungen. (Nürtingen.) Dahersteigen. Er steigt daher wie der Gockel (Hahn) im Werch. – Zaupser, Idiot., Nachlese; Mayer, II, 12. Vom Stolzen, der nicht weiss wie er treten soll. Dahin. Er passt dahin wie der Habicht in den Taubenschlag. Dahingehen. Dahingehen, wohin der grösste Potentat keinen Gesandten schicken kann. Dahintenbleiben. Es bleibt nicht dahinden. – Franck, I, 53a. Nichts bleibt verborgen, es wird alles entdeckt. Dahinterstecken. Es steckt etwas dahinter. Dahocken. Der hockt dâu, wêi eig'näht Frá Kurni. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 418, 11. Daigrad. An huchen Daigrad jaft liagh Sails. – Lappenkorb. Eine hohe Morgendämmerung gibt niedrige Segel, d. h. Wind, welcher kleine Segel verlangt. Dairi. * Der Dairi1 stirbt nicht. – Nationalzeitung, 1856, Beilage zu Nr. 547. 1) Japanischer Papst. Daken. Wa ward et darna daken1. – Eichwald, 282. 1) Dak = Dach, auch Nebel; daken = nebeln, bildlich: schelten. Dalberg. Ist kein Dalberg da? – Wurzbach II, 71; Eiselein, 111. So rief der deutsche Kaiser, wenn er Ritter schlagen wollte; denn allen andern gingen die aus der Familie Dalberg hierin vor. Mit dem Erlöschen der deutschen Kaiserwürde (1806) hörte dies Ceremoniell in Deutschland auf; aber Napoleon I. stellte es in Frankreich her, indem er verordnete, dass der Ritterschlag der Dalberge künftig ein Attribut der französischen Kaiserwürde sein solle. Die Dalberge waren stets Männer der Künste und Wissenschaften. Daleth. Ohne Daleth kein Gimel und ohne Gimel kein Daleth. – Tendlau, 791. Gimel und Daleth sind zwei sich folgende Buchstaben des hebräischen Alphabets. Hier werden aber die Namen in der Bedeutung von gemúl und dallath genommen, um zu sagen: Ohne Wohlthätigkeit kann die Armuth nicht sein und ohne Armuth gibt's keine Wohlthätigkeit. Dalfen (Arme). 1 Das is e Dalfen, hot nix vorne un nix hinte. – Tendlau, 789. 2 Der Dalfen darf kaan Natur habe'! – Tendlau, 763. So sagte ein Armer zum andern, als dieser äusserte, dass eine gewisse Speise seiner Natur nicht zusage. 3 Der Dalfen hot die maaschte Kinder. – Tendlau, 795. 4 Wie sich der Dalfen legt, liegt er nit gut. – Tendlau, 789. Der Arme (s. d.) ist in jedem Verhältniss zu bedauern. Daliegen. *1 Daliegen wie die Kindbetterin. Die Berner nach der Schlacht bei Laupen. *2 Er liegt da, wie der Hund auf dem Heu. *3 Er (es) liegt da, wie die Wurst im Sauerkraut. *4 He liegt dar as en Roggenwulf. – Schütze. Diese Redensart verdankt ihre Entstehung wol der Bemerkung, dass der Wolf gern in Roggenfeldern liegt und haust. *5 Ich wollte, er lege da, da der Rein vnd die Elbe zusammenkommen. – Mathesius, 128b. Anspielung auf Matth. 18, 6. Dalles (Armuth, Noth). Der Dalles is Grosshofmeister bei'm. – Tendlau, 203. Dâlsetten. Sett di dâl un smök en Pîp Taback. – Volksbote, X, 156. Warte die Sache ruhig ab! Damas. * Man möchte Damas Lamas1 singen. – Eiselein, 111. 1) Tedeum laudamus. Damascener. Der Damascener ist ein Betrüger. Dame. 1 Den Damen die Ehre, sagte der Schweinetreiber, die Sauen gehen vor. Holl.: L'honneur aux dames, de varkens treden vooraan. (Harrebomée, I, 119.) 2 Den Damen gebührt die Ehre, sagte der Dieb, und er liess den Huren ihre Streiche zuerst geben. Holl.: L'honneur aux dames, zei de dief, en hij liet de hoeren eerst geeselen. (Harrebomée, I, 119.) 3 Neun Damen und Ein Herr machen zehn Schmuggler. 4 Wer die Dame berührt, muss des Spieles pflegen. – Simrock, 1488. Vom Damenspiel entlehnt. Frz.: Dame touchée, dame jouée. (Eiselein, 111.) Dämelsack. * Mit dem Dämelsack geschlagen sein. (Ostpreuss.) Von sehr beschränkten Personen. Damenwetter. * Es ist Damenwetter. Es gibt weder Staub noch Sonne. Frz.: Il fait un temps de demoiselle. Damit. 1 He loppt darmit as Dick Blome mit'n terreten Katechism. *2 'T is goet, de der nicks mit to doen het, sä de Junke, do bêten sick twee Kraien. (Ostfries.) – Hauskalender, II; Bueren, 1096; für Oldenburg: Hoefer, 566. Damm. 1 Wenn der Damm gebrochen, wird das Land überschwemmt. Holl.: Als de dijk doorgebroken is, loopt het land onder. (Harrebomée, I, 132.) 2 Wo der Damm am niedrigsten ist, läuft das Wasser zuerst über. Holl.: Daar de dijk het laagst is, loopt het water het eerst over. (Harrebomée, I, 119.) *3 Einen auf den Damm bringen. – Grimm, II, 707, 3. Ihm forthelfen, in die Höhe bringen, besonders einem Handwerker Kunden verschaffen und ihn dadurch in Wohlstand versetzen. *4 Er ist nicht auf dem Damm. – Grimm, II, 707, 3. Nicht frisch, gesund, munter. *5 Er ist wieder auf dem Damm. – Sandvoss, 193. D. h. gesund. Dämon. Nicht jeder Dämon geht in die Glasflasche. – Burckhardt, 617. Es gelingt uns nicht, jeden zu bestimmen, zur Erreichung unserer Absichten mitzuwirken. Von Zauberern entlehnt, welche der unwissenden und abergläubischen Menge vorreden, Geister in Flaschen verbannen zu können. Dampf. 1 'S gieht wie Dompf, sagt der Bauer, wenn er zur Kirmes fährt. (Oberlausitz.) *2 Einem einen Dampf anthun. Ihn auf eine höfliche Weise quälen, ärgern. *3 Einem viel dampffs vnd vnruhe machen. – Mathesy, 388a. Dampfen. *1 Der dampft als wêi a Herschahêiter. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 418, 19. Er bläst den Tabackrauch so stark aus, qualmt so wie ein Flurwächter gegen Wildschäden, ein Hirschhüter. *2 Et dämpet all; wann't brient, dann giet't 'n Für, sach de Voss, da schêt he oppet Is. (Iserlohn.) – Woeste, 64, 43. An andern Orten sagt dies Eulenspiegel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/303
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [275]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/303>, abgerufen am 18.04.2024.