Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Dankbarkeit.

1 Danckbarkeit ist dünn gesäet. - Henisch, 769.

Holl.: Dankbaarheid is dun gezaaid. (Harrebomee, I, 120.)

2 Dankbarkeit, die bald verraucht, hat nie was getaugt.

3 Dankbarkeit fehlt weit und breit.

4 Dankbarkeit gefällt, Undank hasst die ganze Welt. - Simrock, 1492.

5 Dankbarkeit ist ein Lotos, dessen Blüten schnell welken. (Abyssinien.) - Altmann II.

6 Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem Boden.

7 Dankbarkeit ziert allezeit.

8 Wer nicht beweiset danckbarkeit, ist wie ein brunnen, der ohn wasser steit. - Henisch, 641.


Danken.

1 Danck nicht ehe für das Schwein, du habest's dann im sacke. - Henisch, 644.

Dän.: Tak ei fortilig, förend du faaer. (Prov. dan., 544.)

2 Dancken kost nichts vnd gefelt Gott vnd Menschen wol. - Lehmann, 117, 1; Simrock, 1489; Eiselein, 111; Sprichwort, 1000.

3 Dank' dem Pfennig, dass du nicht bist Pfennig.

4 Danken bricht keinem das Maul.

5 Dankt treuen Dienern die Welt nicht, so dankt ihnen Gott.

6 Ich dancke euch ewres fragens, es gehet mir wol, Gott hab' Lob. - Agricola I, 577; Latendorf, 179.

7 Ich danke, doss a gedonkt hot. (Schles.) - Frommann, III, 413, 513.

8 Ich will dir danken mit einem spitzigen Hölzlein. - Kirchhofer, 173.

9 Vil dancken heist heimlich mehr bitten. - Henisch, 645.

10 Wenn dancken ein batzen kostet, so behielts mancher in seinem Seckel. - Lehmann, 117, 4; Simrock, 1490; Sailer, 103.

Von einem Danke, der blos aus Redensarten besteht und nichts von Thaten weiss.

*11 Das dank' euch Herodes!

*12 Ik danke ock; ick well di mall wi'er oppassen, wannste Brut büst. - Woeste, 83, 51.


Dankenswerth.

'S ist dankenswerth. (Nürtingen.)

Dankende Ablehnung eines Anerbietens.


Dankeschön.

* "Dankschien" schmesst man unger de Bank, aber "Bezoahl'ch Got" nimmt ma mit in Himmel. (Oberlausitz.)


Dankhab.

1 Dankhab füllt den Beutel nicht. - Körte, 820; Reinsberg IV, 79.

2 Mit Dankhab schmalzt man kein Supp. - Lehmann, 117, 7; Sailer, 75; Körte, 821; Simrock, 1493.

Wer seine Arbeiter blos mit einem Habdank bezahlen wollte, dem würden sie Hungers sterben.


Danksagung.

Dancksagung für wohlthaten in gemein vil leuchter dann pflaumenfedern sein. - Henisch, 644.


Dann.

* Solange dann und wann und Spinde (Schrank) märkisch ist. - Eiselein, 111.


Dantes.

Dantes hat scharf Dentes. - Eiselein, 111.


Danzig.

Wir kommen von Danzig und sind unser zwanzig.

Ein Fechtspruch der Handwerksburschen.


Dapen.

* Am Dapen sugen. - Eiselein, 111.


Daran.

1 Denck nimmer dran, so thut es dir nimmer wehe. - Lehmann, II, 61, 75; Steiger, 350.

2 Denck nimmer dran, was dir ist thon. - Franck, I, 59b.

3 Einmal müssen wir alle daran. - Simrock, 1500.

Lat.: Caleanda semel via lethi. (Eislein, 112.)

4 Es liegt viel daran, wer's sagt.

5 Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst dran, ob er klingt.

[Spaltenumbruch] 6 Frisch daran, dieweil man kann. - Körte2, 1986.

7 Frisch daran, tödt (schlägt) halb den Mann. - Lehmann, II, 173, 31; Sailer, 141.

8 Frisch (her vnd) dran, wer sich förcht, der ziehe ein Pantzer an. - Lehmann, II, 177, 44.

9 Immer dran, verderbt Ross und Mann. - Sailer, 72; Reinsberg III, 141.

Von den Nachtheilen zu ausdauernder Anstrengung ohne Erholung.

Engl.: All work and no play makes Jack a dull boy. (Bohn II, 145.)

Lat.: Quod caret alterna requie durabile non est. (Philippi, II, 141.)

10 Je eer daran, je eer dafan. (Süderdithmarschen.)

Je eher daran, je eher davon.

11 Jetzt komme ich dran, sagt der Hanswurst.

12 Lege dich daran, so wird es gahn.

13 Licht deran, licht dervan.

14 Wir müssen alle daran, nur dass einer ein Paar Schuhe mehr zerreisst wie der andere.

*15 A muss droan, hätt a glech a Brat vorm Hindern. - Gomolcke, 179.

*16 A muss droan unt wenn a hundert Halse hätte. - Gomolcke, 185; Frommann, III, 245, 123.

*17 Das rührt nicht daran. - Tendlau, 94.

Passt durchaus nicht hierher.

Hebr.: Loo poga weloo noga.

*18 Er hängt dran wie der Gspahn am Scheisshaus. (Rottenburg.)

*19 Er hängt dran, wie der Spatz am Roggenhalm. (Nürtingen.)

*20 Er ist daran wie der Maikäfer an der Schnurre.

*21 Er macht lange daran, es wird gut werden.

*22 Er riecht daran wie der Kartäuser am Ostersonntage an den gebratenen Kapaun.

*23 Es denkt kein Pferd daran. (Schles.)

*24 Se set't daran, wat top unde seil liden kan. - Lübben.

*25 Was liegt dran! Kaan Arowes (Bürgschaft) mehr. - Tendlau, 928.

Ausruf, wenn jemand vom Judenthum abgefallen ist, weil dann die Gemeinschaft (d. h. sämmtliche jüdische Gemeinden = Judenschaft als Gesammtgemeinde) auch keine Bürgschaft mehr für ihn zu leisten hatte.

*26 Was liegt dran! 'N Bart weniger. - Tendlau, 994.

Trost über erlittenen Verlust. Soll daher entstanden sein, dass ein Barbier, der im Spiel einen kleinen Verlust erlitten hatte, sich mit den Worten beruhigte: "Wie wäre es, wenn ich jemand weniger zu barbieren hätte!"

*27 Was liegt dran! Weniger als Aans kann's nit schlage'! - Tendlau, 876.


Darauf.

1 Drauf und daneben ist viel Platz.

*2 He geit derup los, as de Buck up de Haferkiste. - Bueren, 648; Frommann, V, 524, 585; Eichwald, 224.

*3 He stürt darup, as de Koh up unrechte Kalf.

*4 Hei fällt derup, ässe de Däud up de Kau. (Westf.)

*5 Hei fällt derup, ässe de Fleige up den Brey. (Westf..)

*6 Darauf los, es ist ein Hesse.

Ob diese Redensart sich auf das Volk oder auf ein Pferd, das im alten Deutschland Hess hiess, beziehe, wie Körte meint, muss hier unerörtert bleiben.

*7 Darauf mache einer einen Vers.

Wenn etwas voll Widersprüche oder schwer zu erklären ist.

*8 Drauf wie Blücher!

*9 Drup, et is en Hesse. (Göttingen.) - Schambach, 20.

Erinnert an die Zeiten, wo die hannoverschen und hessischen Grenzbewohner öfters Streitigkeiten und Raufhändel miteinander hatten.

*10 Er geht blind darauf los wie ein Hesse. - Schambach, 20.

*11 Er gibt so viel darauff als auff ein alt pahr Schuh. - Pauli, Postille, 439b.

*12 Er gibt so viel darauff als auff einen Hundesdreck. - Pauli, Postille, 457a.

*13 Er schlägt darauf, wie der Bauer auf die Wölfe.

Tüchtige Vertheidigung.

*14 Er sitzt darauf, wie der Hund auf dem Heu. - Geiler.

[Spaltenumbruch]
Dankbarkeit.

1 Danckbarkeit ist dünn gesäet.Henisch, 769.

Holl.: Dankbaarheid is dun gezaaid. (Harrebomée, I, 120.)

2 Dankbarkeit, die bald verraucht, hat nie was getaugt.

3 Dankbarkeit fehlt weit und breit.

4 Dankbarkeit gefällt, Undank hasst die ganze Welt.Simrock, 1492.

5 Dankbarkeit ist ein Lotos, dessen Blüten schnell welken. (Abyssinien.) – Altmann II.

6 Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem Boden.

7 Dankbarkeit ziert allezeit.

8 Wer nicht beweiset danckbarkeit, ist wie ein brunnen, der ohn wasser steit.Henisch, 641.


Danken.

1 Danck nicht ehe für das Schwein, du habest's dann im sacke.Henisch, 644.

Dän.: Tak ei fortilig, førend du faaer. (Prov. dan., 544.)

2 Dancken kost nichts vnd gefelt Gott vnd Menschen wol.Lehmann, 117, 1; Simrock, 1489; Eiselein, 111; Sprichwort, 1000.

3 Dank' dem Pfennig, dass du nicht bist Pfennig.

4 Danken bricht keinem das Maul.

5 Dankt treuen Dienern die Welt nicht, so dankt ihnen Gott.

6 Ich dancke euch ewres fragens, es gehet mir wol, Gott hab' Lob.Agricola I, 577; Latendorf, 179.

7 Ich danke, doss a gedonkt hôt. (Schles.) – Frommann, III, 413, 513.

8 Ich will dir danken mit einem spitzigen Hölzlein.Kirchhofer, 173.

9 Vil dancken heist heimlich mehr bitten.Henisch, 645.

10 Wenn dancken ein batzen kostet, so behielts mancher in seinem Seckel.Lehmann, 117, 4; Simrock, 1490; Sailer, 103.

Von einem Danke, der blos aus Redensarten besteht und nichts von Thaten weiss.

*11 Das dank' euch Herodes!

*12 Ik danke ock; ick well di mall wi'er oppassen, wannste Brut büst.Woeste, 83, 51.


Dankenswerth.

'S ist dankenswerth. (Nürtingen.)

Dankende Ablehnung eines Anerbietens.


Dankeschön.

* „Dankschien“ schmesst man unger de Bank, aber „Bezoahl'ch Gôt“ nimmt ma mit in Himmel. (Oberlausitz.)


Dankhab.

1 Dankhab füllt den Beutel nicht.Körte, 820; Reinsberg IV, 79.

2 Mit Dankhab schmalzt man kein Supp.Lehmann, 117, 7; Sailer, 75; Körte, 821; Simrock, 1493.

Wer seine Arbeiter blos mit einem Habdank bezahlen wollte, dem würden sie Hungers sterben.


Danksagung.

Dancksagung für wohlthaten in gemein vil leuchter dann pflaumenfedern sein.Henisch, 644.


Dann.

* Solange dann und wann und Spinde (Schrank) märkisch ist.Eiselein, 111.


Dantes.

Dantes hat scharf Dentes.Eiselein, 111.


Danzig.

Wir kommen von Danzig und sind unser zwanzig.

Ein Fechtspruch der Handwerksburschen.


Dapen.

* Am Dapen sugen.Eiselein, 111.


Daran.

1 Denck nimmer dran, so thut es dir nimmer wehe.Lehmann, II, 61, 75; Steiger, 350.

2 Denck nimmer dran, was dir ist thon.Franck, I, 59b.

3 Einmal müssen wir alle daran.Simrock, 1500.

Lat.: Caleanda semel via lethi. (Eislein, 112.)

4 Es liegt viel daran, wer's sagt.

5 Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst dran, ob er klingt.

[Spaltenumbruch] 6 Frisch daran, dieweil man kann.Körte2, 1986.

7 Frisch daran, tödt (schlägt) halb den Mann.Lehmann, II, 173, 31; Sailer, 141.

8 Frisch (her vnd) dran, wer sich förcht, der ziehe ein Pantzer an.Lehmann, II, 177, 44.

9 Immer dran, verderbt Ross und Mann.Sailer, 72; Reinsberg III, 141.

Von den Nachtheilen zu ausdauernder Anstrengung ohne Erholung.

Engl.: All work and no play makes Jack a dull boy. (Bohn II, 145.)

Lat.: Quod caret alterna requie durabile non est. (Philippi, II, 141.)

10 Je eer daran, je eer dafan. (Süderdithmarschen.)

Je eher daran, je eher davon.

11 Jetzt komme ich dran, sagt der Hanswurst.

12 Lege dich daran, so wird es gahn.

13 Licht deran, licht dervan.

14 Wir müssen alle daran, nur dass einer ein Paar Schuhe mehr zerreisst wie der andere.

*15 A muss droan, hätt a glech a Brât vorm Hindern.Gomolcke, 179.

*16 A muss droan unt wenn a hundert Halse hätte.Gomolcke, 185; Frommann, III, 245, 123.

*17 Das rührt nicht daran.Tendlau, 94.

Passt durchaus nicht hierher.

Hebr.: Loo poga weloo noga.

*18 Er hängt dran wie der Gspahn am Scheisshaus. (Rottenburg.)

*19 Er hängt dran, wie der Spatz am Roggenhalm. (Nürtingen.)

*20 Er ist daran wie der Maikäfer an der Schnurre.

*21 Er macht lange daran, es wird gut werden.

*22 Er riecht daran wie der Kartäuser am Ostersonntage an den gebratenen Kapaun.

*23 Es denkt kein Pferd daran. (Schles.)

*24 Se set't daran, wat top unde seil liden kan.Lübben.

*25 Was liegt dran! Kaan Arowes (Bürgschaft) mehr.Tendlau, 928.

Ausruf, wenn jemand vom Judenthum abgefallen ist, weil dann die Gemeinschaft (d. h. sämmtliche jüdische Gemeinden = Judenschaft als Gesammtgemeinde) auch keine Bürgschaft mehr für ihn zu leisten hatte.

*26 Was liegt dran! 'N Bart weniger.Tendlau, 994.

Trost über erlittenen Verlust. Soll daher entstanden sein, dass ein Barbier, der im Spiel einen kleinen Verlust erlitten hatte, sich mit den Worten beruhigte: „Wie wäre es, wenn ich jemand weniger zu barbieren hätte!“

*27 Was liegt dran! Weniger als Aans kann's nit schlage'!Tendlau, 876.


Darauf.

1 Drauf und daneben ist viel Platz.

*2 He geit derup los, as de Buck up de Haferkiste.Bueren, 648; Frommann, V, 524, 585; Eichwald, 224.

*3 He stürt darup, as de Koh up unrechte Kalf.

*4 Hei fällt derup, ässe de Däud up de Kau. (Westf.)

*5 Hei fällt derup, ässe de Fleige up den Brey. (Westf..)

*6 Darauf los, es ist ein Hesse.

Ob diese Redensart sich auf das Volk oder auf ein Pferd, das im alten Deutschland Hess hiess, beziehe, wie Körte meint, muss hier unerörtert bleiben.

*7 Darauf mache einer einen Vers.

Wenn etwas voll Widersprüche oder schwer zu erklären ist.

*8 Drauf wie Blücher!

*9 Drup, et is en Hesse. (Göttingen.) – Schambach, 20.

Erinnert an die Zeiten, wo die hannoverschen und hessischen Grenzbewohner öfters Streitigkeiten und Raufhändel miteinander hatten.

*10 Er geht blind darauf los wie ein Hesse.Schambach, 20.

*11 Er gibt so viel darauff als auff ein alt pahr Schuh.Pauli, Postille, 439b.

*12 Er gibt so viel darauff als auff einen Hundesdreck.Pauli, Postille, 457a.

*13 Er schlägt darauf, wie der Bauer auf die Wölfe.

Tüchtige Vertheidigung.

*14 Er sitzt darauf, wie der Hund auf dem Heu.Geiler.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0305" n="[277]"/>
          <cb n="553"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dankbarkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Danckbarkeit ist dünn gesäet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 769.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dankbaarheid is dun gezaaid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Dankbarkeit, die bald verraucht, hat nie was getaugt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Dankbarkeit fehlt weit und breit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Dankbarkeit gefällt, Undank hasst die ganze Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1492.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Dankbarkeit ist ein Lotos, dessen Blüten schnell welken.</hi> (<hi rendition="#i">Abyssinien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem Boden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Dankbarkeit ziert allezeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wer nicht beweiset danckbarkeit, ist wie ein brunnen, der ohn wasser steit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 641.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Danck nicht ehe für das Schwein, du habest's dann im sacke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 644.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tak ei fortilig, førend du faaer. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 544.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dancken kost nichts vnd gefelt Gott vnd Menschen wol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 117, 1; Simrock, 1489; Eiselein, 111; Sprichwort, 1000.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Dank' dem Pfennig, dass du nicht bist Pfennig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Danken bricht keinem das Maul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Dankt treuen Dienern die Welt nicht, so dankt ihnen Gott.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ich dancke euch ewres fragens, es gehet mir wol, Gott hab' Lob.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 577; Latendorf, 179.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Ich danke, doss a gedonkt hôt.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 413, 513.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ich will dir danken mit einem spitzigen Hölzlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Vil dancken heist heimlich mehr bitten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 645.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wenn dancken ein batzen kostet, so behielts mancher in seinem Seckel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 117, 4; Simrock, 1490; Sailer, 103.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Danke, der blos aus Redensarten besteht und nichts von Thaten weiss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Das dank' euch Herodes!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Ik danke ock; ick well di mall wi'er oppassen, wannste Brut büst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 83, 51.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dankenswerth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">'S ist dankenswerth.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Dankende Ablehnung eines Anerbietens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dankeschön.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* &#x201E;Dankschien&#x201C; schmesst man unger de Bank, aber &#x201E;Bezoahl'ch Gôt&#x201C; nimmt ma mit in Himmel.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dankhab.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Dankhab füllt den Beutel nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 820; Reinsberg IV, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Mit Dankhab schmalzt man kein Supp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 117, 7; Sailer, 75; Körte, 821; Simrock, 1493.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer seine Arbeiter blos mit einem Habdank bezahlen wollte, dem würden sie Hungers sterben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danksagung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dancksagung für wohlthaten in gemein vil leuchter dann pflaumenfedern sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 644.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Solange dann und wann und Spinde (Schrank) märkisch ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dantes.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dantes hat scharf Dentes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danzig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wir kommen von Danzig und sind unser zwanzig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Fechtspruch der Handwerksburschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dapen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Am Dapen sugen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 111.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daran.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Denck nimmer dran, so thut es dir nimmer wehe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 61, 75; Steiger, 350.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Denck nimmer dran, was dir ist thon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 59<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Einmal müssen wir alle daran.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Caleanda semel via lethi. (<hi rendition="#i">Eislein, 112.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Es liegt viel daran, wer's sagt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst dran, ob er klingt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="554"/>
6 Frisch daran, dieweil man kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 1986.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Frisch daran, tödt (schlägt) halb den Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 173, 31; Sailer, 141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Frisch (her vnd) dran, wer sich förcht, der ziehe ein Pantzer an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 177, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Immer dran, verderbt Ross und Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 72; Reinsberg III, 141.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von den Nachtheilen zu ausdauernder Anstrengung ohne Erholung.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: All work and no play makes Jack a dull boy. (<hi rendition="#i">Bohn II, 145.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quod caret alterna requie durabile non est. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 141.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Je eer daran, je eer dafan.</hi> (<hi rendition="#i">Süderdithmarschen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Je eher daran, je eher davon.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Jetzt komme ich dran, sagt der Hanswurst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Lege dich daran, so wird es gahn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Licht deran, licht dervan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Wir müssen alle daran, nur dass einer ein Paar Schuhe mehr zerreisst wie der andere.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 A muss droan, hätt a glech a Brât vorm Hindern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 179.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 A muss droan unt wenn a hundert Halse hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 185; Frommann, III, 245, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Das rührt nicht daran.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 94.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Passt durchaus nicht hierher.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Hebr.</hi>: Loo poga weloo noga.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er hängt dran wie der Gspahn am Scheisshaus.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Er hängt dran, wie der Spatz am Roggenhalm.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Er ist daran wie der Maikäfer an der Schnurre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Er macht lange daran, es wird gut werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Er riecht daran wie der Kartäuser am Ostersonntage an den gebratenen Kapaun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Es denkt kein Pferd daran.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Se set't daran, wat top unde seil liden kan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lübben.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Was liegt dran! Kaan Arowes (Bürgschaft) mehr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 928.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ausruf, wenn jemand vom Judenthum abgefallen ist, weil dann die Gemeinschaft (d. h. sämmtliche jüdische Gemeinden = Judenschaft als Gesammtgemeinde) auch keine Bürgschaft mehr für ihn zu leisten hatte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Was liegt dran! 'N Bart weniger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 994.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Trost über erlittenen Verlust. Soll daher entstanden sein, dass ein Barbier, der im Spiel einen kleinen Verlust erlitten hatte, sich mit den Worten beruhigte: &#x201E;Wie wäre es, wenn ich jemand weniger zu barbieren hätte!&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Was liegt dran! Weniger als Aans kann's nit schlage'!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 876.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Drauf und daneben ist viel Platz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 He geit derup los, as de Buck up de Haferkiste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 648; Frommann, V, 524, 585; Eichwald, 224.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 He stürt darup, as de Koh up unrechte Kalf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Hei fällt derup, ässe de Däud up de Kau.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Hei fällt derup, ässe de Fleige up den Brey.</hi> (<hi rendition="#i">Westf..</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Darauf los, es ist ein Hesse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ob diese Redensart sich auf das Volk oder auf ein Pferd, das im alten Deutschland Hess hiess, beziehe, wie Körte meint, muss hier unerörtert bleiben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Darauf mache einer einen Vers.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn etwas voll Widersprüche oder schwer zu erklären ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Drauf wie Blücher!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Drup, et is en Hesse.</hi> (<hi rendition="#i">Göttingen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Erinnert an die Zeiten, wo die hannoverschen und hessischen Grenzbewohner öfters Streitigkeiten und Raufhändel miteinander hatten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Er geht blind darauf los wie ein Hesse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Er gibt so viel darauff als auff ein alt pahr Schuh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postille, 439<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er gibt so viel darauff als auff einen Hundesdreck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postille, 457<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Er schlägt darauf, wie der Bauer auf die Wölfe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Tüchtige Vertheidigung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Er sitzt darauf, wie der Hund auf dem Heu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[277]/0305] Dankbarkeit. 1 Danckbarkeit ist dünn gesäet. – Henisch, 769. Holl.: Dankbaarheid is dun gezaaid. (Harrebomée, I, 120.) 2 Dankbarkeit, die bald verraucht, hat nie was getaugt. 3 Dankbarkeit fehlt weit und breit. 4 Dankbarkeit gefällt, Undank hasst die ganze Welt. – Simrock, 1492. 5 Dankbarkeit ist ein Lotos, dessen Blüten schnell welken. (Abyssinien.) – Altmann II. 6 Dankbarkeit und Weizen gedeihen nur auf gutem Boden. 7 Dankbarkeit ziert allezeit. 8 Wer nicht beweiset danckbarkeit, ist wie ein brunnen, der ohn wasser steit. – Henisch, 641. Danken. 1 Danck nicht ehe für das Schwein, du habest's dann im sacke. – Henisch, 644. Dän.: Tak ei fortilig, førend du faaer. (Prov. dan., 544.) 2 Dancken kost nichts vnd gefelt Gott vnd Menschen wol. – Lehmann, 117, 1; Simrock, 1489; Eiselein, 111; Sprichwort, 1000. 3 Dank' dem Pfennig, dass du nicht bist Pfennig. 4 Danken bricht keinem das Maul. 5 Dankt treuen Dienern die Welt nicht, so dankt ihnen Gott. 6 Ich dancke euch ewres fragens, es gehet mir wol, Gott hab' Lob. – Agricola I, 577; Latendorf, 179. 7 Ich danke, doss a gedonkt hôt. (Schles.) – Frommann, III, 413, 513. 8 Ich will dir danken mit einem spitzigen Hölzlein. – Kirchhofer, 173. 9 Vil dancken heist heimlich mehr bitten. – Henisch, 645. 10 Wenn dancken ein batzen kostet, so behielts mancher in seinem Seckel. – Lehmann, 117, 4; Simrock, 1490; Sailer, 103. Von einem Danke, der blos aus Redensarten besteht und nichts von Thaten weiss. *11 Das dank' euch Herodes! *12 Ik danke ock; ick well di mall wi'er oppassen, wannste Brut büst. – Woeste, 83, 51. Dankenswerth. 'S ist dankenswerth. (Nürtingen.) Dankende Ablehnung eines Anerbietens. Dankeschön. * „Dankschien“ schmesst man unger de Bank, aber „Bezoahl'ch Gôt“ nimmt ma mit in Himmel. (Oberlausitz.) Dankhab. 1 Dankhab füllt den Beutel nicht. – Körte, 820; Reinsberg IV, 79. 2 Mit Dankhab schmalzt man kein Supp. – Lehmann, 117, 7; Sailer, 75; Körte, 821; Simrock, 1493. Wer seine Arbeiter blos mit einem Habdank bezahlen wollte, dem würden sie Hungers sterben. Danksagung. Dancksagung für wohlthaten in gemein vil leuchter dann pflaumenfedern sein. – Henisch, 644. Dann. * Solange dann und wann und Spinde (Schrank) märkisch ist. – Eiselein, 111. Dantes. Dantes hat scharf Dentes. – Eiselein, 111. Danzig. Wir kommen von Danzig und sind unser zwanzig. Ein Fechtspruch der Handwerksburschen. Dapen. * Am Dapen sugen. – Eiselein, 111. Daran. 1 Denck nimmer dran, so thut es dir nimmer wehe. – Lehmann, II, 61, 75; Steiger, 350. 2 Denck nimmer dran, was dir ist thon. – Franck, I, 59b. 3 Einmal müssen wir alle daran. – Simrock, 1500. Lat.: Caleanda semel via lethi. (Eislein, 112.) 4 Es liegt viel daran, wer's sagt. 5 Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst dran, ob er klingt. 6 Frisch daran, dieweil man kann. – Körte2, 1986. 7 Frisch daran, tödt (schlägt) halb den Mann. – Lehmann, II, 173, 31; Sailer, 141. 8 Frisch (her vnd) dran, wer sich förcht, der ziehe ein Pantzer an. – Lehmann, II, 177, 44. 9 Immer dran, verderbt Ross und Mann. – Sailer, 72; Reinsberg III, 141. Von den Nachtheilen zu ausdauernder Anstrengung ohne Erholung. Engl.: All work and no play makes Jack a dull boy. (Bohn II, 145.) Lat.: Quod caret alterna requie durabile non est. (Philippi, II, 141.) 10 Je eer daran, je eer dafan. (Süderdithmarschen.) Je eher daran, je eher davon. 11 Jetzt komme ich dran, sagt der Hanswurst. 12 Lege dich daran, so wird es gahn. 13 Licht deran, licht dervan. 14 Wir müssen alle daran, nur dass einer ein Paar Schuhe mehr zerreisst wie der andere. *15 A muss droan, hätt a glech a Brât vorm Hindern. – Gomolcke, 179. *16 A muss droan unt wenn a hundert Halse hätte. – Gomolcke, 185; Frommann, III, 245, 123. *17 Das rührt nicht daran. – Tendlau, 94. Passt durchaus nicht hierher. Hebr.: Loo poga weloo noga. *18 Er hängt dran wie der Gspahn am Scheisshaus. (Rottenburg.) *19 Er hängt dran, wie der Spatz am Roggenhalm. (Nürtingen.) *20 Er ist daran wie der Maikäfer an der Schnurre. *21 Er macht lange daran, es wird gut werden. *22 Er riecht daran wie der Kartäuser am Ostersonntage an den gebratenen Kapaun. *23 Es denkt kein Pferd daran. (Schles.) *24 Se set't daran, wat top unde seil liden kan. – Lübben. *25 Was liegt dran! Kaan Arowes (Bürgschaft) mehr. – Tendlau, 928. Ausruf, wenn jemand vom Judenthum abgefallen ist, weil dann die Gemeinschaft (d. h. sämmtliche jüdische Gemeinden = Judenschaft als Gesammtgemeinde) auch keine Bürgschaft mehr für ihn zu leisten hatte. *26 Was liegt dran! 'N Bart weniger. – Tendlau, 994. Trost über erlittenen Verlust. Soll daher entstanden sein, dass ein Barbier, der im Spiel einen kleinen Verlust erlitten hatte, sich mit den Worten beruhigte: „Wie wäre es, wenn ich jemand weniger zu barbieren hätte!“ *27 Was liegt dran! Weniger als Aans kann's nit schlage'! – Tendlau, 876. Darauf. 1 Drauf und daneben ist viel Platz. *2 He geit derup los, as de Buck up de Haferkiste. – Bueren, 648; Frommann, V, 524, 585; Eichwald, 224. *3 He stürt darup, as de Koh up unrechte Kalf. *4 Hei fällt derup, ässe de Däud up de Kau. (Westf.) *5 Hei fällt derup, ässe de Fleige up den Brey. (Westf..) *6 Darauf los, es ist ein Hesse. Ob diese Redensart sich auf das Volk oder auf ein Pferd, das im alten Deutschland Hess hiess, beziehe, wie Körte meint, muss hier unerörtert bleiben. *7 Darauf mache einer einen Vers. Wenn etwas voll Widersprüche oder schwer zu erklären ist. *8 Drauf wie Blücher! *9 Drup, et is en Hesse. (Göttingen.) – Schambach, 20. Erinnert an die Zeiten, wo die hannoverschen und hessischen Grenzbewohner öfters Streitigkeiten und Raufhändel miteinander hatten. *10 Er geht blind darauf los wie ein Hesse. – Schambach, 20. *11 Er gibt so viel darauff als auff ein alt pahr Schuh. – Pauli, Postille, 439b. *12 Er gibt so viel darauff als auff einen Hundesdreck. – Pauli, Postille, 457a. *13 Er schlägt darauf, wie der Bauer auf die Wölfe. Tüchtige Vertheidigung. *14 Er sitzt darauf, wie der Hund auf dem Heu. – Geiler.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/305
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [277]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/305>, abgerufen am 20.04.2024.