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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *20 Sie sitzt da wie eine Braut, die niemand haben will.

Sagt man im Holsteinischen überhaupt von einem verlassenen Mädchen, das z. B. auf Bällen nicht zum Tanz aufgefordert wird u. s. w.


Dastehen.

*1 A stieht do wie a grusser Höjar1. - Robinson, 318.

1) Gomolcke (921) hat dafür: Stiht a doch do, wie a gruss Noy-Joahr.

*2 A stieht do wie a hültzern Girgel. - Robinson, 342; Gomolcke, 920.

*3 Dastehen als die Pfeiffer, so den Tantz verderbet haben. - Pauli, Postille, II, 151b.

*4 Dastehen wie das Hündlein von Breda. - Schuppius.

*5 Dastehen wie ein betrönnter Hund. - Mathesy, I, 97a.

*6 Dastehen wie ein Narr. - Schuppius.

*7 Du stehst da wie Herr Tilmann. - Kirchhofer, 119.

Wie ein Klotz oder Oelgötze. Herr Tilmann kommt noch in andern deutschen Sprichwörtern vor.

*8 E steit do wä en ofgeliese Wangert1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 174, 142.

1) Ein abgelesener Weingarten. - Um Theilnahmlosigkeit zu bezeichnen.

*9 Er steht da und hat Maulaffen (s. d.) feil.

*10 Er steht da wie Butter an der Sonne. - Kirchhofer, 252; Mayer, II, 88.

Frz.: Il se fond en raison comme beurre au soleil.

*11 Er steht da, wie der Bock vor dem Metzger. - Kirchhofer, 272.

*12 Er steht da, wie der Esel vor der Schmiede. (Nürtingen.)

Verdutzt.

*13 Er steht da, wie der Gabbek in Köln (am kölner Rathhause).

Der Gabbek, ein Wahrzeichenbild der Stadt Köln, wie der Schnapphans von Jena (s. d.), ist ein mit dem Uhrwerk am Rathhaus in Verbindung gebrachtes Brustbild eines bärtigen Mannes, der mit jedem Glockenschlage das Maul zu öffnen hat. Gabben heisst gähnen oder den Mund aufsperren. (S. Gabbitz.) (Vgl. Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrierten Zeitung. Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.)

*14 Er steht da, wie der Ochs an der Krippe.

*15 Er steht da wie der steinerne Stephan.

*16 Er steht da, wie die Kuh vorm grünen Thor. (Ostpreuss.)

*17 Er steht da, wie die Rose unter den Dornen.

*18 Er steht da wie die verlassene Schildwache.

*19 Er steht da wie ein alter Bauernfünfer. (Rottenburg.)

Rathlos.

*20 Er steht da wie ein armer Sünder.

*21 Er steht da wie ein Blaserohr.

Lang, dürr, steif.

*22 Er steht da wie ein Duckmäuser.

*23 Er steht da wie ein Elgger Mann. (Schweiz.) - Kirchhofer, 73.

Unbehülflich, einfältig wie ein Klotz. Männliche Figuren aus Backwerk und schlecht geformt, heissen an mehrern Orten Elggermänner, nach dem Flecken Elgg. Vielleicht, weil dies Backwerk zuerst da gemacht worden ist. Im schlesischen Riesengebirge sagt man: Er steht da wie ein Dalsack. (S. Aussehen 6.)

*24 Er steht da wie ein Kind, dem die Hinkel (Hühner) das Brot gefressen haben. (Nassau.)

Einfältig, verlegen, betrübt.

*25 Er steht da wie ein Klotz.

Frz.: Le voila plante, comme une couche (quille).

*26 Er steht da wie ein Narr. - Schuppius.

*27 Er steht da wie ein Paar neue Schweizerhosen.

Macht sich sehr breit und wichtig.

*28 Er steht da wie ein polnischer Ochs. (Stockerau.)

*29 Er steht da wie ein zweihenkeliger Topf.

Die Hände, besonders bei mündlichem Streit, in die Seiten stemmend.

Frz.: Faire le pot a deux anses.

*30 Er steht da wie eine gebackene Birne. (Schles.)

*31 Er steht da wie eine gebadete Maus. (Francken.) - Frommann, III, 354.

Von jemand, der beschämt dasteht, weil er sich muss tadeln lassen, ohne Grund zur Rechtfertigung zu haben.

*32 Er steht da wie eine Töpferschürze.

*33 Er steht da wie Hans Michel Meerrettich. (Schles.)

[Spaltenumbruch] *34 Er steht da wie Matz Votz von Dresden.

*35 Er steht da wie Peter Möffert. (Schles.)

Von einem dummen Gaffer, der mit offenem Munde und in verlegener Stellung dasteht. Wahrscheinlich hat es irgendwo einen Peter Möffert gegeben, dessen Name sprichwörtlich geworden ist.

*36 Er steht da wie Petrus am Kohlfeuer.

*37 Er steht da wie 's Kind beim Drecke.

*38 Er steht da wie Sanct-Näf mit dem steinernen Hosenladen. - Kirchhofer, 134.

*39 Er steht da, wie wenn ihm der Hund das Brot genommen hätte. (Baiern.)

Rathlos.

*40 He steit dar as ene Lüchterpeipe1. - Richey, 185.

1) Leuchterröhre, in der das Licht steht. - Wenn jemand steif dasteht und nichts anzugreifen weiss.

*41 He steit do, as wenn he usen leewen Heern 'n Schaur (Schauer) Regen afbidden will. - Bueren, 694.

*42 He stund dar as en apen Kroos.

*43 Hei stond doa, ässe Bueter an der Sunne. (Westf.)

Beschämt und den Blicken anderer ausgesetzt.

*44 Se stönnen doa, as de Gänse, wenn't grummelt. (Westf.)

*45 Sie sind dagestanden wie gebetene Zeugen.

*46 Steit a doch do, als wenn a loammen wull. - Gomolcke, 922.

Holl.: Hij staat er bij, of hij dukaten zal kakken. (Harrebomee, I, 167.)

*47 Steit a doch do wei a Licht üm drei Haller. - Gomolcke, 918; Frommann, III, 408, 331.


Date.

1 Da Date die Händ hat zugethan, ist Dabitur krumb vnd lamb worden. - Lehmann, 234, 29.

2 Date, gebet; dabitur, so wirt euch gegeben. - Henisch, 662.

3 Wenn Bruder Date lebt vnd frisch ist, so stehets vmb Bruder Dabitur auch wol; ist jener todt, so stirbt dieser auch. - Lehmann, 234, 28.

4 Wenn der Date bey vns nicht daheime wil sein, so kan der Dabitur nicht bey vns einkeren. - Mathesy, I, 43a.

5 Wo date reich ist, da ist dabitur noch vil reicher. - Henisch, 662.

6 Wo date stirbt, da kan dabitur auch nit lang leben. - Henisch, 662.

Lat.: Non est dignus dandis, qui non est gratus pro datis. (Henisch, 662.)


Datte.

Er hat den Datten erschlagen. - Kirchhofer, 261.


Dattel.

1 Lege deine Datteln in ein Honiggefäss, aber versenk' es dann nicht in den Nilschlamm. (Aegypt.)

2 Meine Datteln sind süss, sagt die Mistel, die sich an der Palme rankt. (Abyssinien.) - Altmann II.

3 Viel Datteln, viel Steine.

Die Engländer sagen: In zwei Mass Datteln sind ein Mass Steine. (S. Nuss.) (Reinsberg, III, 101.)

4 Wer Datteln pflanzet, isst sie nicht.

*5 Er geht mit Datteln nach Hajar1 zu Markt.

1) Eine sehr dattelreiche Gegend in Arabien.


Dattelbaum.

Wenn du ein Dattelbaum bist, dann ertrag' es, dass du von Narren mit Steinen geworfen wirst. (Abyssinien.) - Altmann II.


Dattelernte.

Wenn die Dattelernte vorbei ist, hat jeder etwas am Palmbaum auszusetzen. (Abyssinien.) - Altmann II.


Dattelkern.

Ein kleiner Dattelkern stützt den Wasserkrug. - Burckhardt, 683.

Auf einem sehr geringen Umstande beruht oft der Ausgang einer äusserst wichtigen Begebenheit, sowie ein Sandkörnlein einem grossen Gefässe das Gleichgewicht geben und nehmen kann.


Datum.

1 Es setzt offt einer sein Datum auff was, erschlegt jm aber der hagel die hoffnung. - Henisch, 662.

[Spaltenumbruch] *20 Sie sitzt da wie eine Braut, die niemand haben will.

Sagt man im Holsteinischen überhaupt von einem verlassenen Mädchen, das z. B. auf Bällen nicht zum Tanz aufgefordert wird u. s. w.


Dastehen.

*1 A stieht do wie a grusser Höjar1.Robinson, 318.

1) Gomolcke (921) hat dafür: Stiht a doch do, wie a gruss Noy-Joahr.

*2 A stieht do wie a hültzern Girgel.Robinson, 342; Gomolcke, 920.

*3 Dastehen als die Pfeiffer, so den Tantz verderbet haben.Pauli, Postille, II, 151b.

*4 Dastehen wie das Hündlein von Breda.Schuppius.

*5 Dastehen wie ein betrönnter Hund.Mathesy, I, 97a.

*6 Dastehen wie ein Narr.Schuppius.

*7 Du stehst da wie Herr Tilmann.Kirchhofer, 119.

Wie ein Klotz oder Oelgötze. Herr Tilmann kommt noch in andern deutschen Sprichwörtern vor.

*8 E stît dô wä en ôfgeliese Wangert1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 142.

1) Ein abgelesener Weingarten. – Um Theilnahmlosigkeit zu bezeichnen.

*9 Er steht da und hat Maulaffen (s. d.) feil.

*10 Er steht da wie Butter an der Sonne.Kirchhofer, 252; Mayer, II, 88.

Frz.: Il se fond en raison comme beurre au soleil.

*11 Er steht da, wie der Bock vor dem Metzger.Kirchhofer, 272.

*12 Er steht da, wie der Esel vor der Schmiede. (Nürtingen.)

Verdutzt.

*13 Er steht da, wie der Gabbek in Köln (am kölner Rathhause).

Der Gabbek, ein Wahrzeichenbild der Stadt Köln, wie der Schnapphans von Jena (s. d.), ist ein mit dem Uhrwerk am Rathhaus in Verbindung gebrachtes Brustbild eines bärtigen Mannes, der mit jedem Glockenschlage das Maul zu öffnen hat. Gabben heisst gähnen oder den Mund aufsperren. (S. Gabbitz.) (Vgl. Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrierten Zeitung. Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.)

*14 Er steht da, wie der Ochs an der Krippe.

*15 Er steht da wie der steinerne Stephan.

*16 Er steht da, wie die Kuh vorm grünen Thor. (Ostpreuss.)

*17 Er steht da, wie die Rose unter den Dornen.

*18 Er steht da wie die verlassene Schildwache.

*19 Er steht da wie ein alter Bauernfünfer. (Rottenburg.)

Rathlos.

*20 Er steht da wie ein armer Sünder.

*21 Er steht da wie ein Blaserohr.

Lang, dürr, steif.

*22 Er steht da wie ein Duckmäuser.

*23 Er steht da wie ein Elgger Mann. (Schweiz.) – Kirchhofer, 73.

Unbehülflich, einfältig wie ein Klotz. Männliche Figuren aus Backwerk und schlecht geformt, heissen an mehrern Orten Elggermänner, nach dem Flecken Elgg. Vielleicht, weil dies Backwerk zuerst da gemacht worden ist. Im schlesischen Riesengebirge sagt man: Er steht da wie ein Dalsack. (S. Aussehen 6.)

*24 Er steht da wie ein Kind, dem die Hinkel (Hühner) das Brot gefressen haben. (Nassau.)

Einfältig, verlegen, betrübt.

*25 Er steht da wie ein Klotz.

Frz.: Le voilà planté, comme une couche (quille).

*26 Er steht da wie ein Narr.Schuppius.

*27 Er steht da wie ein Paar neue Schweizerhosen.

Macht sich sehr breit und wichtig.

*28 Er steht da wie ein polnischer Ochs. (Stockerau.)

*29 Er steht da wie ein zweihenkeliger Topf.

Die Hände, besonders bei mündlichem Streit, in die Seiten stemmend.

Frz.: Faire le pot à deux anses.

*30 Er steht da wie eine gebackene Birne. (Schles.)

*31 Er steht da wie eine gebadete Maus. (Francken.) – Frommann, III, 354.

Von jemand, der beschämt dasteht, weil er sich muss tadeln lassen, ohne Grund zur Rechtfertigung zu haben.

*32 Er steht da wie eine Töpferschürze.

*33 Er steht da wie Hans Michel Meerrettich. (Schles.)

[Spaltenumbruch] *34 Er steht da wie Matz Votz von Dresden.

*35 Er steht da wie Peter Möffert. (Schles.)

Von einem dummen Gaffer, der mit offenem Munde und in verlegener Stellung dasteht. Wahrscheinlich hat es irgendwo einen Peter Möffert gegeben, dessen Name sprichwörtlich geworden ist.

*36 Er steht da wie Petrus am Kohlfeuer.

*37 Er steht da wie 's Kind beim Drecke.

*38 Er steht da wie Sanct-Näf mit dem steinernen Hosenladen.Kirchhofer, 134.

*39 Er steht da, wie wenn ihm der Hund das Brot genommen hätte. (Baiern.)

Rathlos.

*40 He steit dar as êne Lüchterpîpe1.Richey, 185.

1) Leuchterröhre, in der das Licht steht. – Wenn jemand steif dasteht und nichts anzugreifen weiss.

*41 He steit do, as wenn he usen leewen Heern 'n Schûr (Schauer) Regen afbidden will.Bueren, 694.

*42 He stund dar as en apen Kroos.

*43 Hei stond doa, ässe Bueter an der Sunne. (Westf.)

Beschämt und den Blicken anderer ausgesetzt.

*44 Se stönnen doa, as de Gänse, wenn't grummelt. (Westf.)

*45 Sie sind dagestanden wie gebetene Zeugen.

*46 Stît a doch do, als wenn a loammen wull.Gomolcke, 922.

Holl.: Hij staat er bij, of hij dukaten zal kakken. (Harrebomée, I, 167.)

*47 Stît a doch do wî a Licht üm drei Haller.Gomolcke, 918; Frommann, III, 408, 331.


Date.

1 Da Date die Händ hat zugethan, ist Dabitur krumb vnd lamb worden.Lehmann, 234, 29.

2 Date, gebet; dabitur, so wirt euch gegeben.Henisch, 662.

3 Wenn Bruder Date lebt vnd frisch ist, so stehets vmb Bruder Dabitur auch wol; ist jener todt, so stirbt dieser auch.Lehmann, 234, 28.

4 Wenn der Date bey vns nicht daheime wil sein, so kan der Dabitur nicht bey vns einkeren.Mathesy, I, 43a.

5 Wo date reich ist, da ist dabitur noch vil reicher.Henisch, 662.

6 Wo date stirbt, da kan dabitur auch nit lang leben.Henisch, 662.

Lat.: Non est dignus dandis, qui non est gratus pro datis. (Henisch, 662.)


Datte.

Er hat den Datten erschlagen.Kirchhofer, 261.


Dattel.

1 Lege deine Datteln in ein Honiggefäss, aber versenk' es dann nicht in den Nilschlamm. (Aegypt.)

2 Meine Datteln sind süss, sagt die Mistel, die sich an der Palme rankt. (Abyssinien.) – Altmann II.

3 Viel Datteln, viel Steine.

Die Engländer sagen: In zwei Mass Datteln sind ein Mass Steine. (S. Nuss.) (Reinsberg, III, 101.)

4 Wer Datteln pflanzet, isst sie nicht.

*5 Er geht mit Datteln nach Hajar1 zu Markt.

1) Eine sehr dattelreiche Gegend in Arabien.


Dattelbaum.

Wenn du ein Dattelbaum bist, dann ertrag' es, dass du von Narren mit Steinen geworfen wirst. (Abyssinien.) – Altmann II.


Dattelernte.

Wenn die Dattelernte vorbei ist, hat jeder etwas am Palmbaum auszusetzen. (Abyssinien.) – Altmann II.


Dattelkern.

Ein kleiner Dattelkern stützt den Wasserkrug.Burckhardt, 683.

Auf einem sehr geringen Umstande beruht oft der Ausgang einer äusserst wichtigen Begebenheit, sowie ein Sandkörnlein einem grossen Gefässe das Gleichgewicht geben und nehmen kann.


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[[280]/0308] *20 Sie sitzt da wie eine Braut, die niemand haben will. Sagt man im Holsteinischen überhaupt von einem verlassenen Mädchen, das z. B. auf Bällen nicht zum Tanz aufgefordert wird u. s. w. Dastehen. *1 A stieht do wie a grusser Höjar1. – Robinson, 318. 1) Gomolcke (921) hat dafür: Stiht a doch do, wie a gruss Noy-Joahr. *2 A stieht do wie a hültzern Girgel. – Robinson, 342; Gomolcke, 920. *3 Dastehen als die Pfeiffer, so den Tantz verderbet haben. – Pauli, Postille, II, 151b. *4 Dastehen wie das Hündlein von Breda. – Schuppius. *5 Dastehen wie ein betrönnter Hund. – Mathesy, I, 97a. *6 Dastehen wie ein Narr. – Schuppius. *7 Du stehst da wie Herr Tilmann. – Kirchhofer, 119. Wie ein Klotz oder Oelgötze. Herr Tilmann kommt noch in andern deutschen Sprichwörtern vor. *8 E stît dô wä en ôfgeliese Wangert1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 142. 1) Ein abgelesener Weingarten. – Um Theilnahmlosigkeit zu bezeichnen. *9 Er steht da und hat Maulaffen (s. d.) feil. *10 Er steht da wie Butter an der Sonne. – Kirchhofer, 252; Mayer, II, 88. Frz.: Il se fond en raison comme beurre au soleil. *11 Er steht da, wie der Bock vor dem Metzger. – Kirchhofer, 272. *12 Er steht da, wie der Esel vor der Schmiede. (Nürtingen.) Verdutzt. *13 Er steht da, wie der Gabbek in Köln (am kölner Rathhause). Der Gabbek, ein Wahrzeichenbild der Stadt Köln, wie der Schnapphans von Jena (s. d.), ist ein mit dem Uhrwerk am Rathhaus in Verbindung gebrachtes Brustbild eines bärtigen Mannes, der mit jedem Glockenschlage das Maul zu öffnen hat. Gabben heisst gähnen oder den Mund aufsperren. (S. Gabbitz.) (Vgl. Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrierten Zeitung. Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.) *14 Er steht da, wie der Ochs an der Krippe. *15 Er steht da wie der steinerne Stephan. *16 Er steht da, wie die Kuh vorm grünen Thor. (Ostpreuss.) *17 Er steht da, wie die Rose unter den Dornen. *18 Er steht da wie die verlassene Schildwache. *19 Er steht da wie ein alter Bauernfünfer. (Rottenburg.) Rathlos. *20 Er steht da wie ein armer Sünder. *21 Er steht da wie ein Blaserohr. Lang, dürr, steif. *22 Er steht da wie ein Duckmäuser. *23 Er steht da wie ein Elgger Mann. (Schweiz.) – Kirchhofer, 73. Unbehülflich, einfältig wie ein Klotz. Männliche Figuren aus Backwerk und schlecht geformt, heissen an mehrern Orten Elggermänner, nach dem Flecken Elgg. Vielleicht, weil dies Backwerk zuerst da gemacht worden ist. Im schlesischen Riesengebirge sagt man: Er steht da wie ein Dalsack. (S. Aussehen 6.) *24 Er steht da wie ein Kind, dem die Hinkel (Hühner) das Brot gefressen haben. (Nassau.) Einfältig, verlegen, betrübt. *25 Er steht da wie ein Klotz. Frz.: Le voilà planté, comme une couche (quille). *26 Er steht da wie ein Narr. – Schuppius. *27 Er steht da wie ein Paar neue Schweizerhosen. Macht sich sehr breit und wichtig. *28 Er steht da wie ein polnischer Ochs. (Stockerau.) *29 Er steht da wie ein zweihenkeliger Topf. Die Hände, besonders bei mündlichem Streit, in die Seiten stemmend. Frz.: Faire le pot à deux anses. *30 Er steht da wie eine gebackene Birne. (Schles.) *31 Er steht da wie eine gebadete Maus. (Francken.) – Frommann, III, 354. Von jemand, der beschämt dasteht, weil er sich muss tadeln lassen, ohne Grund zur Rechtfertigung zu haben. *32 Er steht da wie eine Töpferschürze. *33 Er steht da wie Hans Michel Meerrettich. (Schles.) *34 Er steht da wie Matz Votz von Dresden. *35 Er steht da wie Peter Möffert. (Schles.) Von einem dummen Gaffer, der mit offenem Munde und in verlegener Stellung dasteht. Wahrscheinlich hat es irgendwo einen Peter Möffert gegeben, dessen Name sprichwörtlich geworden ist. *36 Er steht da wie Petrus am Kohlfeuer. *37 Er steht da wie 's Kind beim Drecke. *38 Er steht da wie Sanct-Näf mit dem steinernen Hosenladen. – Kirchhofer, 134. *39 Er steht da, wie wenn ihm der Hund das Brot genommen hätte. (Baiern.) Rathlos. *40 He steit dar as êne Lüchterpîpe1. – Richey, 185. 1) Leuchterröhre, in der das Licht steht. – Wenn jemand steif dasteht und nichts anzugreifen weiss. *41 He steit do, as wenn he usen leewen Heern 'n Schûr (Schauer) Regen afbidden will. – Bueren, 694. *42 He stund dar as en apen Kroos. *43 Hei stond doa, ässe Bueter an der Sunne. (Westf.) Beschämt und den Blicken anderer ausgesetzt. *44 Se stönnen doa, as de Gänse, wenn't grummelt. (Westf.) *45 Sie sind dagestanden wie gebetene Zeugen. *46 Stît a doch do, als wenn a loammen wull. – Gomolcke, 922. Holl.: Hij staat er bij, of hij dukaten zal kakken. (Harrebomée, I, 167.) *47 Stît a doch do wî a Licht üm drei Haller. – Gomolcke, 918; Frommann, III, 408, 331. Date. 1 Da Date die Händ hat zugethan, ist Dabitur krumb vnd lamb worden. – Lehmann, 234, 29. 2 Date, gebet; dabitur, so wirt euch gegeben. – Henisch, 662. 3 Wenn Bruder Date lebt vnd frisch ist, so stehets vmb Bruder Dabitur auch wol; ist jener todt, so stirbt dieser auch. – Lehmann, 234, 28. 4 Wenn der Date bey vns nicht daheime wil sein, so kan der Dabitur nicht bey vns einkeren. – Mathesy, I, 43a. 5 Wo date reich ist, da ist dabitur noch vil reicher. – Henisch, 662. 6 Wo date stirbt, da kan dabitur auch nit lang leben. – Henisch, 662. Lat.: Non est dignus dandis, qui non est gratus pro datis. (Henisch, 662.) Datte. Er hat den Datten erschlagen. – Kirchhofer, 261. Dattel. 1 Lege deine Datteln in ein Honiggefäss, aber versenk' es dann nicht in den Nilschlamm. (Aegypt.) 2 Meine Datteln sind süss, sagt die Mistel, die sich an der Palme rankt. (Abyssinien.) – Altmann II. 3 Viel Datteln, viel Steine. Die Engländer sagen: In zwei Mass Datteln sind ein Mass Steine. (S. Nuss.) (Reinsberg, III, 101.) 4 Wer Datteln pflanzet, isst sie nicht. *5 Er geht mit Datteln nach Hajar1 zu Markt. 1) Eine sehr dattelreiche Gegend in Arabien. Dattelbaum. Wenn du ein Dattelbaum bist, dann ertrag' es, dass du von Narren mit Steinen geworfen wirst. (Abyssinien.) – Altmann II. Dattelernte. Wenn die Dattelernte vorbei ist, hat jeder etwas am Palmbaum auszusetzen. (Abyssinien.) – Altmann II. Dattelkern. Ein kleiner Dattelkern stützt den Wasserkrug. – Burckhardt, 683. Auf einem sehr geringen Umstande beruht oft der Ausgang einer äusserst wichtigen Begebenheit, sowie ein Sandkörnlein einem grossen Gefässe das Gleichgewicht geben und nehmen kann. Datum. 1 Es setzt offt einer sein Datum auff was, erschlegt jm aber der hagel die hoffnung. – Henisch, 662.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [280]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/308>, abgerufen am 29.03.2024.