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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *133 Er meint, sein Dreck ist Dukaten.

Der sich selbst Ueberschätzende.

*134 Er meynt, dreck sei sein vetter. - Franck, I, 40b.

*135 Er muss alle Dreck austreten. - Mathesy, 241b.

*136 Er riecht einen Dreck durch neun Zäune.

*137 Er riecht einen frischen Dreck hinter vier Mauern, wie eine Eckernsau.

*138 Er rüttelt einen bösen Dreck.

*139 Er steckt im Dreck bis über die Ohren.

Holl.: Hij steekt al zoo diep in den drek, als ik doe. (Harrebomee, I, 153.)

*140 Er stehet also tieff im dreck als ich. - Henisch, 745.

*141 Er steht im Dreck bis über die Ohren und will andere waschen. - Murner, Schelm., 4.

*142 Er versteht den Dreck, er kann ein Töpfer werden. (Leipzig.)

*143 Er weiss einen Dreck davon. (Rottenburg.)

*144 Er will den dreck mit dreck versiglen. - Henisch, 745.

*145 Es ist keinen Dreck werth.

Holl.: Het is geen scheet waard. (Harrebomee, II, 245.)

*146 Es ist mit Drecke verriegelt und faulem Wachse besiegelt. - Fischart; Murner, Schelm., 3; Eiselein, 127.

*147 Es ist mit eim dreck versigelt, vnd mit einer wechsin fallen verrigelt. - Franck, I, 52b.

*148 Friss'n Dreck, da wird dir 's Maul nicht federig.

*149 He meent, sin Dreck is Muskaten. - Eichwald, 363.

*150 Host uch en Dreck in ünse Puttermilch zu scheissen. (Oberlausitz.)

Du hast dich gar nicht um uns zu bekümmern.

*151 Ick mag den Dreck nich wieder treeden. (Holst.)

Ich mag die schmuzige oder widrige Sache nicht weiter verfolgen, ich schweige davon.

*152 In dem Dreck liegen spat und früh. - Limburger Chronik, 37.

*153 In demselben Drecke stecken. - Eiselein, 126.

Lat.: In eodem luto haesitare. (Terenz.) (Binder I, 733; II, 1426.)

*154 In den alten Dreck hineinsitzen. - Eiselein, 127.

*155 Inn Dreck steken bet öwer de Ohren. - Eichwald, 364.

*156 Macht Dreck, Koppelches Zwoe! Lasst mich in allem sitze! (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 1027.

Lässt mir die ganze Arbeit, Last u. s. w. über dem Halse und geht fort. Ein armer Teufel, Namens Dreck Koppel (Jakobel), verliess seine Frau heimlich und ein Testament (Zwoa, von zawweh, befehlen, der Letzte Wille, 2 Sam. 17, 23), "dass er seine Frau in allem sitzen lasse".

*157 Man muss ihm immer wieder aus dem Drecke helfen. - Eiselein, 126.

Lat.: Extra lutum pedes habes. (Apostol., VIII; Binder I, 485; II, 1048.)

*158 Mit Dreck rein waschen. - Murner, Nb., 56.

*159 Mit Dreck und Speck. (Tirol.) - Frommann, IV, 345.

D. h. ganz und gar, mit Haut und Haar.

*160 Mit Dreck versiegeln. - Murner, Nb., 88.

*161 'S ies doch mit ennem Dreck versiegelt. - Robinson, 197; hochdeutsch bei Schottel, 1115a.

*162 'S ist gar zu süsser Dreck, sie sind Freunde wie Luther und Eck.

*163 'S kon kee Dreck fürem (vor ihm) unberochen bleiben. - Robinson, 387.

*164 Se lett den besten Dreck liggen.

Sagt die Hausfrau von der Magd, welche nicht von Grund aus fegt und reinigt.

*165 Sich mit Dreck (rein) waschen. - Henisch, 745.

Wenn die Vertheidigung schlimmer ist, als das Vergehen selbst.

Frz.: Se couvrir d'un sac mouille.

*166 Sich vmb einen Dreck zancken. - Pauli, Postilla, 198b.

Holl.: Om een' scheet gekijf maken. (Harrebomee, II, 405.)

*167 Sie lässt alles (die Kinder) im Dreck verfaulen. (Rottenburg.)

*168 Wie Dreck am Wagen hangen. - Hans Sachs; Grimm, II, 1356, 8.


[Spaltenumbruch]
Dreckbartel.

Er ist ein Dreckbartel. (Nürtingen.)

Man hat auch die Bezeichnungen: Dreckbojer, Dreckhammel, Drecksau.


Dreckdorf.

Dreckdorf - Speckdorf. - Simrock, 1699.

Wo der Boden bei Regenwetter sehr schmierig wird, ist in der Regel der Acker fruchtbar und der reiche Körnerertrag fördert die Schweinezucht.


Dreckel.

A Dreckel, mei Hertzel. - Robinson, 453.

Abschlägiger Bescheid.


Dreckfresser.

* Es sind Dreckfresser. - Luther's Werke, IV.

Schmuziger Geiz.


Dreckführer.

* Ein Dreckführer des Teufels sein.

"Ich unschuldiger Mann muss des Teufels Dreckführer sein." (Luther's Werke, III.)


Dreckig.

Dreckig (drecket) wie e Sou. (Elsass.) - Frommann, IV, 467, 60.


Dreckkäfer.

Dreckkäfer gedeihen (wachsen) im Miste.


Dreckkarren.

Me wau'd eider (eher) van ee Dreckkar överfahre äls van 'ne Wage. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 99.


Drecklein.

1 Ein jedes Dreckli findet sein Scheitli. - Kirchhofer, 234.

*2 Da wird er kleine Dreckle scheissen. (Rottenburg.)

Darben, Noth leiden.


Dreckmesser.

Hä hat sich selber mit'n Dreckmesser geschniede. (Meiningen.)

Er hat sich selbst betrogen.


Dreckorgel.

Bei der Dreckorgel, da die Säue zu Chor singen.


Drecktopf.

Drecktopf - Dreckdeckel.


Dreft.

*1 He is up kenen goden Dreft.1 - Richey, 40.

1) Eigentlich Dreifuss, in Dithmarschen auch Glück. - Nicht bei guter Laune.

Frz.: Il est de mauvaise humeur.

*2 He is up sinen rechten Dreft. - Richey, 40.

Ist in guter Stimmung.

*3 Sinen Dreft fast setten. - Schütze.

Sagt der Dithmarsche für: sein Glück sichern.


Dreharsch (s. Draueler, Drehlade).

'S ies a rechter Dreeoarsch. (Schles.)

Ein langweiliger Mensch, der nicht einmal mit dem Anfange einer Sache zu Ende kommt.


Drehen.

1 Mit drehen vnd spitzen macht man nichts besser. - Lehmann, 84, 13.

*2 Da dreht es sich (wendet sich das Blatt).

*3 De dreit um 'n Bolt (Zapfen), see de Junge, do hadde he de Daum in sein Moders Brautschatt. (Ostfries.) - Hoefer, 519.

*4 Der dreht sich wie ein Furz im Schnupftuch. (Königsberg.) - Frischbier, 137.

Holl.: Hij wentelt zich, gelijk en varken in zijn' eigen drek. (Harrebomee, II, 359.)

*5 Der kann drehen und schleifen zugleich. (Trier.)

Von jemand, der aus ein und demselben Geschäft, derselben Handlung u. s. w. Vortheil und Schaden, Gewinn und Verlust hat.

*6 Er drehet sich davon. - Körte, 1139c.

*7 Er dreht ihm eine Nase.

*8 Er dreht sich wie die Handmühle.

Nämlich die untere Hälfte derselben.

*9 Man kann's drehen wie man will.

Von doppelsinniger Rede.

*10 Man mag's drehen und wenden wie man will.

Es bleibt so, man kann's nicht ändern.


Drehlade.

Er ist eine Drehlade.

Langsamer Mensch, der zu keinem Entschluss kommt und dem nichts von statten geht.


Drei.

1 An dreien ist kein Segen: an dem, der alles kauft, an dem, der sich immer nur auf die

[Spaltenumbruch] *133 Er meint, sein Dreck ist Dukaten.

Der sich selbst Ueberschätzende.

*134 Er meynt, dreck sei sein vetter.Franck, I, 40b.

*135 Er muss alle Dreck austreten.Mathesy, 241b.

*136 Er riecht einen Dreck durch neun Zäune.

*137 Er riecht einen frischen Dreck hinter vier Mauern, wie eine Eckernsau.

*138 Er rüttelt einen bösen Dreck.

*139 Er steckt im Dreck bis über die Ohren.

Holl.: Hij steekt al zoo diep in den drek, als ik doe. (Harrebomée, I, 153.)

*140 Er stehet also tieff im dreck als ich.Henisch, 745.

*141 Er steht im Dreck bis über die Ohren und will andere waschen.Murner, Schelm., 4.

*142 Er versteht den Dreck, er kann ein Töpfer werden. (Leipzig.)

*143 Er weiss einen Dreck davon. (Rottenburg.)

*144 Er will den dreck mit dreck versiglen.Henisch, 745.

*145 Es ist keinen Dreck werth.

Holl.: Het is geen scheet waard. (Harrebomée, II, 245.)

*146 Es ist mit Drecke verriegelt und faulem Wachse besiegelt.Fischart; Murner, Schelm., 3; Eiselein, 127.

*147 Es ist mit eim dreck versigelt, vnd mit einer wechsin fallen verrigelt.Franck, I, 52b.

*148 Friss'n Dreck, da wird dir 's Maul nicht federig.

*149 He meent, sin Dreck is Muskaten.Eichwald, 363.

*150 Host uch en Dreck in ünse Puttermilch zu scheissen. (Oberlausitz.)

Du hast dich gar nicht um uns zu bekümmern.

*151 Ick mag den Dreck nich wieder treeden. (Holst.)

Ich mag die schmuzige oder widrige Sache nicht weiter verfolgen, ich schweige davon.

*152 In dem Dreck liegen spat und früh.Limburger Chronik, 37.

*153 In demselben Drecke stecken.Eiselein, 126.

Lat.: In eodem luto haesitare. (Terenz.) (Binder I, 733; II, 1426.)

*154 In den alten Dreck hineinsitzen.Eiselein, 127.

*155 Inn Dreck steken bet öwer de Ohren.Eichwald, 364.

*156 Macht Dreck, Koppelches Zwóe! Lasst mich in allem sitze! (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 1027.

Lässt mir die ganze Arbeit, Last u. s. w. über dem Halse und geht fort. Ein armer Teufel, Namens Dreck Koppel (Jakobel), verliess seine Frau heimlich und ein Testament (Zwóa, von zawweh, befehlen, der Letzte Wille, 2 Sam. 17, 23), „dass er seine Frau in allem sitzen lasse“.

*157 Man muss ihm immer wieder aus dem Drecke helfen.Eiselein, 126.

Lat.: Extra lutum pedes habes. (Apostol., VIII; Binder I, 485; II, 1048.)

*158 Mit Dreck rein waschen.Murner, Nb., 56.

*159 Mit Dreck und Speck. (Tirol.) – Frommann, IV, 345.

D. h. ganz und gar, mit Haut und Haar.

*160 Mit Dreck versiegeln.Murner, Nb., 88.

*161 'S ies doch mit ennem Dreck versiegelt.Robinson, 197; hochdeutsch bei Schottel, 1115a.

*162 'S ist gar zu süsser Dreck, sie sind Freunde wie Luther und Eck.

*163 'S kon kee Dreck fürem (vor ihm) unberochen bleiben.Robinson, 387.

*164 Se lett den besten Dreck liggen.

Sagt die Hausfrau von der Magd, welche nicht von Grund aus fegt und reinigt.

*165 Sich mit Dreck (rein) waschen.Henisch, 745.

Wenn die Vertheidigung schlimmer ist, als das Vergehen selbst.

Frz.: Se couvrir d'un sac mouillé.

*166 Sich vmb einen Dreck zancken.Pauli, Postilla, 198b.

Holl.: Om een' scheét gekijf maken. (Harrebomée, II, 405.)

*167 Sie lässt alles (die Kinder) im Dreck verfaulen. (Rottenburg.)

*168 Wie Dreck am Wagen hangen.Hans Sachs; Grimm, II, 1356, 8.


[Spaltenumbruch]
Dreckbartel.

Er ist ein Dreckbartel. (Nürtingen.)

Man hat auch die Bezeichnungen: Dreckbojer, Dreckhammel, Drecksau.


Dreckdorf.

Dreckdorf – Speckdorf.Simrock, 1699.

Wo der Boden bei Regenwetter sehr schmierig wird, ist in der Regel der Acker fruchtbar und der reiche Körnerertrag fördert die Schweinezucht.


Dreckel.

A Dreckel, mei Hertzel.Robinson, 453.

Abschlägiger Bescheid.


Dreckfresser.

* Es sind Dreckfresser.Luther's Werke, IV.

Schmuziger Geiz.


Dreckführer.

* Ein Dreckführer des Teufels sein.

„Ich unschuldiger Mann muss des Teufels Dreckführer sein.“ (Luther's Werke, III.)


Dreckig.

Dreckig (drecket) wie e Sou. (Elsass.) – Frommann, IV, 467, 60.


Dreckkäfer.

Dreckkäfer gedeihen (wachsen) im Miste.


Dreckkarren.

Me wû'd îder (eher) van ee Dreckkâr överfahre äls van 'ne Wage. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 99.


Drecklein.

1 Ein jedes Dreckli findet sein Scheitli.Kirchhofer, 234.

*2 Da wird er kleine Dreckle scheissen. (Rottenburg.)

Darben, Noth leiden.


Dreckmesser.

Hä hat sich selber mit'n Dreckmesser geschniede. (Meiningen.)

Er hat sich selbst betrogen.


Dreckorgel.

Bei der Dreckorgel, da die Säue zu Chor singen.


Drecktopf.

Drecktopf – Dreckdeckel.


Dreft.

*1 He is up kênen goden Dreft.1Richey, 40.

1) Eigentlich Dreifuss, in Dithmarschen auch Glück. – Nicht bei guter Laune.

Frz.: Il est de mauvaise humeur.

*2 He is up sinen rechten Dreft.Richey, 40.

Ist in guter Stimmung.

*3 Sinen Dreft fast setten.Schütze.

Sagt der Dithmarsche für: sein Glück sichern.


Dreharsch (s. Draueler, Drehlade).

'S ies a rechter Dreeoarsch. (Schles.)

Ein langweiliger Mensch, der nicht einmal mit dem Anfange einer Sache zu Ende kommt.


Drehen.

1 Mit drehen vnd spitzen macht man nichts besser.Lehmann, 84, 13.

*2 Da dreht es sich (wendet sich das Blatt).

*3 De dreit um 'n Bolt (Zapfen), see de Junge, dô hadde he de Dûm in sîn Môders Brûtschatt. (Ostfries.) – Hoefer, 519.

*4 Der dreht sich wie ein Furz im Schnupftuch. (Königsberg.) – Frischbier, 137.

Holl.: Hij wentelt zich, gelijk en varken in zijn' eigen drek. (Harrebomée, II, 359.)

*5 Der kann drehen und schleifen zugleich. (Trier.)

Von jemand, der aus ein und demselben Geschäft, derselben Handlung u. s. w. Vortheil und Schaden, Gewinn und Verlust hat.

*6 Er drehet sich davon.Körte, 1139c.

*7 Er dreht ihm eine Nase.

*8 Er dreht sich wie die Handmühle.

Nämlich die untere Hälfte derselben.

*9 Man kann's drehen wie man will.

Von doppelsinniger Rede.

*10 Man mag's drehen und wenden wie man will.

Es bleibt so, man kann's nicht ändern.


Drehlade.

Er ist eine Drehlade.

Langsamer Mensch, der zu keinem Entschluss kommt und dem nichts von statten geht.


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[[345]/0373] *133 Er meint, sein Dreck ist Dukaten. Der sich selbst Ueberschätzende. *134 Er meynt, dreck sei sein vetter. – Franck, I, 40b. *135 Er muss alle Dreck austreten. – Mathesy, 241b. *136 Er riecht einen Dreck durch neun Zäune. *137 Er riecht einen frischen Dreck hinter vier Mauern, wie eine Eckernsau. *138 Er rüttelt einen bösen Dreck. *139 Er steckt im Dreck bis über die Ohren. Holl.: Hij steekt al zoo diep in den drek, als ik doe. (Harrebomée, I, 153.) *140 Er stehet also tieff im dreck als ich. – Henisch, 745. *141 Er steht im Dreck bis über die Ohren und will andere waschen. – Murner, Schelm., 4. *142 Er versteht den Dreck, er kann ein Töpfer werden. (Leipzig.) *143 Er weiss einen Dreck davon. (Rottenburg.) *144 Er will den dreck mit dreck versiglen. – Henisch, 745. *145 Es ist keinen Dreck werth. Holl.: Het is geen scheet waard. (Harrebomée, II, 245.) *146 Es ist mit Drecke verriegelt und faulem Wachse besiegelt. – Fischart; Murner, Schelm., 3; Eiselein, 127. *147 Es ist mit eim dreck versigelt, vnd mit einer wechsin fallen verrigelt. – Franck, I, 52b. *148 Friss'n Dreck, da wird dir 's Maul nicht federig. *149 He meent, sin Dreck is Muskaten. – Eichwald, 363. *150 Host uch en Dreck in ünse Puttermilch zu scheissen. (Oberlausitz.) Du hast dich gar nicht um uns zu bekümmern. *151 Ick mag den Dreck nich wieder treeden. (Holst.) Ich mag die schmuzige oder widrige Sache nicht weiter verfolgen, ich schweige davon. *152 In dem Dreck liegen spat und früh. – Limburger Chronik, 37. *153 In demselben Drecke stecken. – Eiselein, 126. Lat.: In eodem luto haesitare. (Terenz.) (Binder I, 733; II, 1426.) *154 In den alten Dreck hineinsitzen. – Eiselein, 127. *155 Inn Dreck steken bet öwer de Ohren. – Eichwald, 364. *156 Macht Dreck, Koppelches Zwóe! Lasst mich in allem sitze! (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 1027. Lässt mir die ganze Arbeit, Last u. s. w. über dem Halse und geht fort. Ein armer Teufel, Namens Dreck Koppel (Jakobel), verliess seine Frau heimlich und ein Testament (Zwóa, von zawweh, befehlen, der Letzte Wille, 2 Sam. 17, 23), „dass er seine Frau in allem sitzen lasse“. *157 Man muss ihm immer wieder aus dem Drecke helfen. – Eiselein, 126. Lat.: Extra lutum pedes habes. (Apostol., VIII; Binder I, 485; II, 1048.) *158 Mit Dreck rein waschen. – Murner, Nb., 56. *159 Mit Dreck und Speck. (Tirol.) – Frommann, IV, 345. D. h. ganz und gar, mit Haut und Haar. *160 Mit Dreck versiegeln. – Murner, Nb., 88. *161 'S ies doch mit ennem Dreck versiegelt. – Robinson, 197; hochdeutsch bei Schottel, 1115a. *162 'S ist gar zu süsser Dreck, sie sind Freunde wie Luther und Eck. *163 'S kon kee Dreck fürem (vor ihm) unberochen bleiben. – Robinson, 387. *164 Se lett den besten Dreck liggen. Sagt die Hausfrau von der Magd, welche nicht von Grund aus fegt und reinigt. *165 Sich mit Dreck (rein) waschen. – Henisch, 745. Wenn die Vertheidigung schlimmer ist, als das Vergehen selbst. Frz.: Se couvrir d'un sac mouillé. *166 Sich vmb einen Dreck zancken. – Pauli, Postilla, 198b. Holl.: Om een' scheét gekijf maken. (Harrebomée, II, 405.) *167 Sie lässt alles (die Kinder) im Dreck verfaulen. (Rottenburg.) *168 Wie Dreck am Wagen hangen. – Hans Sachs; Grimm, II, 1356, 8. Dreckbartel. Er ist ein Dreckbartel. (Nürtingen.) Man hat auch die Bezeichnungen: Dreckbojer, Dreckhammel, Drecksau. Dreckdorf. Dreckdorf – Speckdorf. – Simrock, 1699. Wo der Boden bei Regenwetter sehr schmierig wird, ist in der Regel der Acker fruchtbar und der reiche Körnerertrag fördert die Schweinezucht. Dreckel. A Dreckel, mei Hertzel. – Robinson, 453. Abschlägiger Bescheid. Dreckfresser. * Es sind Dreckfresser. – Luther's Werke, IV. Schmuziger Geiz. Dreckführer. * Ein Dreckführer des Teufels sein. „Ich unschuldiger Mann muss des Teufels Dreckführer sein.“ (Luther's Werke, III.) Dreckig. Dreckig (drecket) wie e Sou. (Elsass.) – Frommann, IV, 467, 60. Dreckkäfer. Dreckkäfer gedeihen (wachsen) im Miste. Dreckkarren. Me wû'd îder (eher) van ee Dreckkâr överfahre äls van 'ne Wage. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 99. Drecklein. 1 Ein jedes Dreckli findet sein Scheitli. – Kirchhofer, 234. *2 Da wird er kleine Dreckle scheissen. (Rottenburg.) Darben, Noth leiden. Dreckmesser. Hä hat sich selber mit'n Dreckmesser geschniede. (Meiningen.) Er hat sich selbst betrogen. Dreckorgel. Bei der Dreckorgel, da die Säue zu Chor singen. Drecktopf. Drecktopf – Dreckdeckel. Dreft. *1 He is up kênen goden Dreft.1 – Richey, 40. 1) Eigentlich Dreifuss, in Dithmarschen auch Glück. – Nicht bei guter Laune. Frz.: Il est de mauvaise humeur. *2 He is up sinen rechten Dreft. – Richey, 40. Ist in guter Stimmung. *3 Sinen Dreft fast setten. – Schütze. Sagt der Dithmarsche für: sein Glück sichern. Dreharsch (s. Draueler, Drehlade). 'S ies a rechter Dreeoarsch. (Schles.) Ein langweiliger Mensch, der nicht einmal mit dem Anfange einer Sache zu Ende kommt. Drehen. 1 Mit drehen vnd spitzen macht man nichts besser. – Lehmann, 84, 13. *2 Da dreht es sich (wendet sich das Blatt). *3 De dreit um 'n Bolt (Zapfen), see de Junge, dô hadde he de Dûm in sîn Môders Brûtschatt. (Ostfries.) – Hoefer, 519. *4 Der dreht sich wie ein Furz im Schnupftuch. (Königsberg.) – Frischbier, 137. Holl.: Hij wentelt zich, gelijk en varken in zijn' eigen drek. (Harrebomée, II, 359.) *5 Der kann drehen und schleifen zugleich. (Trier.) Von jemand, der aus ein und demselben Geschäft, derselben Handlung u. s. w. Vortheil und Schaden, Gewinn und Verlust hat. *6 Er drehet sich davon. – Körte, 1139c. *7 Er dreht ihm eine Nase. *8 Er dreht sich wie die Handmühle. Nämlich die untere Hälfte derselben. *9 Man kann's drehen wie man will. Von doppelsinniger Rede. *10 Man mag's drehen und wenden wie man will. Es bleibt so, man kann's nicht ändern. Drehlade. Er ist eine Drehlade. Langsamer Mensch, der zu keinem Entschluss kommt und dem nichts von statten geht. Drei. 1 An dreien ist kein Segen: an dem, der alles kauft, an dem, der sich immer nur auf die

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [345]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/373>, abgerufen am 28.03.2024.