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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Holl.: De van dreigen sterft, wordt met veesten overluid. (Harrebomee, II, 365.) - De van druwen sterft, den sal men mit dreten overluden. (Fallersleben, 236.)

It.: Chi muore senza di paura si seppelisce colle vesciche.

Lat.: Dum minis quis obit, pulsans campanaculus sit. - Minari et caedere non semper ejusdem. (Seybold, 306.) - Qui moriere minis, asini tumulabere bombis. (Eiselein, 124.) - Qui moritur minis, bombis tumulent asininis. (Binder I, 1475; II, 2781; Gartner, 124.) - Qui moritur minis, compulsabitur sibi bombis. (Fallersleben, 236.)

28 Wer zu viel droht, den fürchtet man nicht um ein Brot. - Liedersammlung.

*29 Er drohet ihm wie einer feisten Henne. - Hans Sachs.

*30 Er drohet (noch), wenn er schon seine Hocke Prügel hat.

Der Franzose sagt vom Bretagner: Er droht immer erst, wenn er bereits geschlagen hat. (Reinsberg V, 128.)

*31 Er droht mit dem Finger und sein Herz ist im Zwinger.

*32 Es ist dir gedroht wie einer fetten Gans. - Simrock, 1684.

*33 Mit seinem Drohen hat es noch lange keine Noth. - Binder II, 1418.

Lat.: In diem istud est, quod minaris. (Binder I, 725; Seybold, 237.)


Droher.

1 Ein Droher verschiesst sein Pulver umsonst.

Span.: El amenazador hace perder el lugar de venganca. (Zeiller.)

2 Nicht alle Droher fechten.

Holl.: Alle druwers en vechten niet. (Tunn., 5, 22.) - Dreigers vechten niet, pogchers regten niet. (Harrebomee, I, 152.)

Lat.: Non omnis pugnat minans qui fortia clamat. (Fallersleben, 103.)


Drohnen.

1 Drohnen machen keinen Honig.

2 Drohnen und Bären lassen sich gern von andern ernähren.

Von den Aemterschnappern in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. (Baltimore Wecker, 1853, Nr. 274.)

3 Drohnen und Bären schaden dem Korbe. (Nordamerika.)


Drohung.

1 Drohungen sind Waffen des Bedrohten.

2 Lass dir die Drohung morgender Gefahr den heutigen Schlaf nicht verderben! (Türk.)

3 Vor Drohungen muss man sich nicht fürchten und über Zusagen soll man sich nicht freuen.

It.: Di minacce non temere, di promesse non godere.

4 Wie die Drohung, so der Schreck.


Drohwort.

1 Drohworte brechen kein Geleit. - Graf, 298.

2 Drohworte sind nur Worte.

Frz.: De l'ennemy les menaces sont fouetz qui chevaulx chassent. (Bovill, III, 163.)

Lat.: Adversariorum minae aurigarum scuticae. (Bovill, III, 163.)

3 Durch Drauworte werden offt die Leut mehr verbessert als durch straffen. - Lehmann, 135, 22.

4 Mancher wirfft mit Drauworten vmb sich, wie der Schmidt mit Funcken. - Lehmann, 134, 6.

5 Wer sich mit Dräworten tödten läst (oder: wer vor Drohworten erschrickt), den soll man mit Eselsfürtzen zu Grab leuten. - Lehmann, II, 851, 333; Kirchhofer, 146.

6 Wer von Troworth stirbt, soll man mit Esels- Fürtz; begroben. - Sutor, 990.


Drönpeter.

* Er ist ein Drönpeter. - Frommann, III, 1.

Ein langweiliger, verdrossener Mensch. (S. Bummelhermann.)


Drossel.

1 Die Drossel wird mit den Beeren gefangen, die sie gesäet.

Der Mistelbeere, welche eine Lieblingsspeise derselben ist. Aus den jungen Pflanzen, zu denen besonders die Drossel den Samen gestreut, bereitet man den Vogelleim; also von denen, die an ihrem eigenen Verderben schuld sind.

2 Eine Drossel nistet sich ihr eigenes Verderben.

*3 Zwei Drosseln mit Einer Feige fangen. (Ital.)


[Spaltenumbruch]
Druck.

1 Druck macht Heuchler.

2 Heimlicher Druck ist unerträglich. - Simrock, 1719.

Holl.: Verborgen druk is onlijdelijk. (Harrebomee, I, 157.)

*3 Es ist bei ihm nur ein Druck und ein Schluck. - Kirchhofer, 253.

Von hastigen Essern und Trinkern.

Frz.: Il ne fait que tordre et avaler.


Drückchen.

Drückchen, Drückche, stör dich an Nicks un schmer ding Schohn (Schuhe) met Eierwicks. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 34.


Drücken.

1 Erst drückt's, dann glückt's. - Sprichwörtergarten, 32.

2 Jeden drückt etwas. - Steiger, 221.

Lat.: Felix per omnia nullus est mortalium. - Nihil ex omni parte beatum.

3 Mancher drückt die Hand und wollte lieber den Kopf drücken. - Sprichwörtergarten, 165.

Von falschen Freunden.

4 Wen's nicht drückt, der hat gut tragen.

5 Wer sich drückt, der kompt empor. - Henisch, 757.

6 Wo's ihn drückt, weiss jeder selbst am besten.

*7 Er drückt sich, wie Nassauer. (Berlin.)

*8 Er mag sich drücken (oder: hat sich gedrückt). - Sandvoss, 225.

*9 Es drückt mich wie dreizehn Hefeklössel.

*10 Ick will di drucken, du sast (sollst) kwiken, as ne Sackpipe. (Westf.)

*11 Mich drückt der Schuh, dich die Kuh.


Drückend.

1 He het et so dröck1 as de Kukepann op Fasselawend2. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 1.

1) Drückend.

2) Fastnachtabend. - Man pflegt um diese Zeit viel Buchweizenpfannkuchen zu backen.

2 He het et so dröck as en alt Hackmetz1. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 2.

1) Hackemesser.


Drücker.

Einen Drücker drauf geben. (Nürtingen.)


Druckerei.

In der Druckerei macht man Kalender und der Herrgott schafft das Wetter. - Wurzbach II, 219.


Drügen.

Ba me sik op drüget (verlässt), dat iäm entflüget. - Woeste, 66, 145.


Drum.

Een korten Drum. - Brem. Wörterb., I, 256.

Eine kurze, dicke Person. (S. Dremel.)


Drunter.

Es mag drunter oder drüber gehen.


Drüppel.

He draf mi nich öwern Drüppel kamn. - Eichwald, 373.


Drüppenfall.

He het unner'm Drüppenfalle1 stohn. (Lippe.)

1) Traufe. - Wird in Bezug auf jemand gesagt, der eine Glatze bekommt.


Drüse.

*1 Dass du die drüss1 müssest haben. - Pauli. Schimpf, IXa.

1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes Drüse vgl. Grimm, II, 1458-1460. Im 15. bis 17. Jahrhundert wurde es in Ausrufungen und Verwünschungen häufig angewandt. In diesen Redensarten, zu denen auch die beiden hier aufgeführten gehören, wird gewöhnlich die Pestbeule verstanden. Wird das Wort persönlich genommen, in welchem Fall es männlich gebraucht wird, so denkt man dabei an einen bösen Geist, den Teufel, z. B.: Dass dich der Druss bestehe, verderbe. (Grimm, II, 1460, 3.)

*2 Die drüss gehe dich an! - Agricola I, 482; Latendorf, 172.


Drythoaip.

Drythoaipe1, saghte Ebbinges Hiärmen2, un Küeteln3 asse Micken4. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 48.

1) Kothhaufen.

2) Hermann Ebbinges.

3) Küetel, Kottel, von Koth.

4) Micke bezeichnet in Iserlohn und Umgegend Semmel.


Du.

*1 Du und don sünd twee. (Jever.)

Du und thun sind zwei verschiedene Dinge; du wirst das Besprochene nicht ausführen.

*2 Entweder bist du es oder es ist dein Geist gewesen.

[Spaltenumbruch] Holl.: De van dreigen sterft, wordt met veesten overluid. (Harrebomée, II, 365.) – De van druwen sterft, den sal men mit dreten overluden. (Fallersleben, 236.)

It.: Chi muore senza di paura si seppelisce colle vesciche.

Lat.: Dum minis quis obit, pulsans campanaculus sit. – Minari et caedere non semper ejusdem. (Seybold, 306.) – Qui moriere minis, asini tumulabere bombis. (Eiselein, 124.) – Qui moritur minis, bombis tumulent asininis. (Binder I, 1475; II, 2781; Gartner, 124.) – Qui moritur minis, compulsabitur sibi bombis. (Fallersleben, 236.)

28 Wer zu viel droht, den fürchtet man nicht um ein Brot.Liedersammlung.

*29 Er drohet ihm wie einer feisten Henne.Hans Sachs.

*30 Er drohet (noch), wenn er schon seine Hocke Prügel hat.

Der Franzose sagt vom Bretagner: Er droht immer erst, wenn er bereits geschlagen hat. (Reinsberg V, 128.)

*31 Er droht mit dem Finger und sein Herz ist im Zwinger.

*32 Es ist dir gedroht wie einer fetten Gans.Simrock, 1684.

*33 Mit seinem Drohen hat es noch lange keine Noth.Binder II, 1418.

Lat.: In diem istud est, quod minaris. (Binder I, 725; Seybold, 237.)


Droher.

1 Ein Droher verschiesst sein Pulver umsonst.

Span.: El amenazador hace perder el lugar de vengança. (Zeiller.)

2 Nicht alle Droher fechten.

Holl.: Alle druwers en vechten niet. (Tunn., 5, 22.) – Dreigers vechten niet, pogchers regten niet. (Harrebomée, I, 152.)

Lat.: Non omnis pugnat minans qui fortia clamat. (Fallersleben, 103.)


Drohnen.

1 Drohnen machen keinen Honig.

2 Drohnen und Bären lassen sich gern von andern ernähren.

Von den Aemterschnappern in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. (Baltimore Wecker, 1853, Nr. 274.)

3 Drohnen und Bären schaden dem Korbe. (Nordamerika.)


Drohung.

1 Drohungen sind Waffen des Bedrohten.

2 Lass dir die Drohung morgender Gefahr den heutigen Schlaf nicht verderben! (Türk.)

3 Vor Drohungen muss man sich nicht fürchten und über Zusagen soll man sich nicht freuen.

It.: Di minacce non temere, di promesse non godere.

4 Wie die Drohung, so der Schreck.


Drohwort.

1 Drohworte brechen kein Geleit.Graf, 298.

2 Drohworte sind nur Worte.

Frz.: De l'ennemy les menaces sont fouetz qui chevaulx chassent. (Bovill, III, 163.)

Lat.: Adversariorum minae aurigarum scuticae. (Bovill, III, 163.)

3 Durch Drauworte werden offt die Leut mehr verbessert als durch straffen.Lehmann, 135, 22.

4 Mancher wirfft mit Drauworten vmb sich, wie der Schmidt mit Funcken.Lehmann, 134, 6.

5 Wer sich mit Dräworten tödten läst (oder: wer vor Drohworten erschrickt), den soll man mit Eselsfürtzen zu Grab leuten.Lehmann, II, 851, 333; Kirchhofer, 146.

6 Wer von Troworth stirbt, soll man mit Esels- Fürtz; begroben.Sutor, 990.


Drönpeter.

* Er ist ein Drönpeter.Frommann, III, 1.

Ein langweiliger, verdrossener Mensch. (S. Bummelhermann.)


Drossel.

1 Die Drossel wird mit den Beeren gefangen, die sie gesäet.

Der Mistelbeere, welche eine Lieblingsspeise derselben ist. Aus den jungen Pflanzen, zu denen besonders die Drossel den Samen gestreut, bereitet man den Vogelleim; also von denen, die an ihrem eigenen Verderben schuld sind.

2 Eine Drossel nistet sich ihr eigenes Verderben.

*3 Zwei Drosseln mit Einer Feige fangen. (Ital.)


[Spaltenumbruch]
Druck.

1 Druck macht Heuchler.

2 Heimlicher Druck ist unerträglich.Simrock, 1719.

Holl.: Verborgen druk is onlijdelijk. (Harrebomée, I, 157.)

*3 Es ist bei ihm nur ein Druck und ein Schluck.Kirchhofer, 253.

Von hastigen Essern und Trinkern.

Frz.: Il ne fait que tordre et avaler.


Drückchen.

Drückchen, Drückche, stör dich ân Nicks un schmêr ding Schohn (Schuhe) met Eierwicks. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 34.


Drücken.

1 Erst drückt's, dann glückt's.Sprichwörtergarten, 32.

2 Jeden drückt etwas.Steiger, 221.

Lat.: Felix per omnia nullus est mortalium. – Nihil ex omni parte beatum.

3 Mancher drückt die Hand und wollte lieber den Kopf drücken.Sprichwörtergarten, 165.

Von falschen Freunden.

4 Wen's nicht drückt, der hat gut tragen.

5 Wer sich drückt, der kompt empor.Henisch, 757.

6 Wo's ihn drückt, weiss jeder selbst am besten.

*7 Er drückt sich, wie Nassauer. (Berlin.)

*8 Er mag sich drücken (oder: hat sich gedrückt).Sandvoss, 225.

*9 Es drückt mich wie dreizehn Hefeklössel.

*10 Ick will di drucken, du sast (sollst) kwiken, as ne Sackpipe. (Westf.)

*11 Mich drückt der Schuh, dich die Kuh.


Drückend.

1 He het et so dröck1 as de Kukepann op Fasselawend2. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 1.

1) Drückend.

2) Fastnachtabend. – Man pflegt um diese Zeit viel Buchweizenpfannkuchen zu backen.

2 He het et so dröck as en alt Hackmetz1. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 2.

1) Hackemesser.


Drücker.

Einen Drücker drauf geben. (Nürtingen.)


Druckerei.

In der Druckerei macht man Kalender und der Herrgott schafft das Wetter.Wurzbach II, 219.


Drügen.

Ba me sik op drüget (verlässt), dat iäm entflüget.Woeste, 66, 145.


Drum.

Een korten Drum.Brem. Wörterb., I, 256.

Eine kurze, dicke Person. (S. Dremel.)


Drunter.

Es mag drunter oder drüber gehen.


Drüppel.

He draf mi nich öwern Drüppel kamn.Eichwald, 373.


Drüppenfall.

He het unner'm Drüppenfalle1 stohn. (Lippe.)

1) Traufe. – Wird in Bezug auf jemand gesagt, der eine Glatze bekommt.


Drüse.

*1 Dass du die drüss1 müssest haben.Pauli. Schimpf, IXa.

1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes Drüse vgl. Grimm, II, 1458-1460. Im 15. bis 17. Jahrhundert wurde es in Ausrufungen und Verwünschungen häufig angewandt. In diesen Redensarten, zu denen auch die beiden hier aufgeführten gehören, wird gewöhnlich die Pestbeule verstanden. Wird das Wort persönlich genommen, in welchem Fall es männlich gebraucht wird, so denkt man dabei an einen bösen Geist, den Teufel, z. B.: Dass dich der Druss bestehe, verderbe. (Grimm, II, 1460, 3.)

*2 Die drüss gehe dich an!Agricola I, 482; Latendorf, 172.


Drythoaip.

Drythoaipe1, saghte Ebbinges Hiärmen2, un Küeteln3 asse Micken4. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 48.

1) Kothhaufen.

2) Hermann Ebbinges.

3) Küetel, Kottel, von Koth.

4) Micke bezeichnet in Iserlohn und Umgegend Semmel.


Du.

*1 Du und dôn sünd twee. (Jever.)

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[[350]/0378] Holl.: De van dreigen sterft, wordt met veesten overluid. (Harrebomée, II, 365.) – De van druwen sterft, den sal men mit dreten overluden. (Fallersleben, 236.) It.: Chi muore senza di paura si seppelisce colle vesciche. Lat.: Dum minis quis obit, pulsans campanaculus sit. – Minari et caedere non semper ejusdem. (Seybold, 306.) – Qui moriere minis, asini tumulabere bombis. (Eiselein, 124.) – Qui moritur minis, bombis tumulent asininis. (Binder I, 1475; II, 2781; Gartner, 124.) – Qui moritur minis, compulsabitur sibi bombis. (Fallersleben, 236.) 28 Wer zu viel droht, den fürchtet man nicht um ein Brot. – Liedersammlung. *29 Er drohet ihm wie einer feisten Henne. – Hans Sachs. *30 Er drohet (noch), wenn er schon seine Hocke Prügel hat. Der Franzose sagt vom Bretagner: Er droht immer erst, wenn er bereits geschlagen hat. (Reinsberg V, 128.) *31 Er droht mit dem Finger und sein Herz ist im Zwinger. *32 Es ist dir gedroht wie einer fetten Gans. – Simrock, 1684. *33 Mit seinem Drohen hat es noch lange keine Noth. – Binder II, 1418. Lat.: In diem istud est, quod minaris. (Binder I, 725; Seybold, 237.) Droher. 1 Ein Droher verschiesst sein Pulver umsonst. Span.: El amenazador hace perder el lugar de vengança. (Zeiller.) 2 Nicht alle Droher fechten. Holl.: Alle druwers en vechten niet. (Tunn., 5, 22.) – Dreigers vechten niet, pogchers regten niet. (Harrebomée, I, 152.) Lat.: Non omnis pugnat minans qui fortia clamat. (Fallersleben, 103.) Drohnen. 1 Drohnen machen keinen Honig. 2 Drohnen und Bären lassen sich gern von andern ernähren. Von den Aemterschnappern in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. (Baltimore Wecker, 1853, Nr. 274.) 3 Drohnen und Bären schaden dem Korbe. (Nordamerika.) Drohung. 1 Drohungen sind Waffen des Bedrohten. 2 Lass dir die Drohung morgender Gefahr den heutigen Schlaf nicht verderben! (Türk.) 3 Vor Drohungen muss man sich nicht fürchten und über Zusagen soll man sich nicht freuen. It.: Di minacce non temere, di promesse non godere. 4 Wie die Drohung, so der Schreck. Drohwort. 1 Drohworte brechen kein Geleit. – Graf, 298. 2 Drohworte sind nur Worte. Frz.: De l'ennemy les menaces sont fouetz qui chevaulx chassent. (Bovill, III, 163.) Lat.: Adversariorum minae aurigarum scuticae. (Bovill, III, 163.) 3 Durch Drauworte werden offt die Leut mehr verbessert als durch straffen. – Lehmann, 135, 22. 4 Mancher wirfft mit Drauworten vmb sich, wie der Schmidt mit Funcken. – Lehmann, 134, 6. 5 Wer sich mit Dräworten tödten läst (oder: wer vor Drohworten erschrickt), den soll man mit Eselsfürtzen zu Grab leuten. – Lehmann, II, 851, 333; Kirchhofer, 146. 6 Wer von Troworth stirbt, soll man mit Esels- Fürtz; begroben. – Sutor, 990. Drönpeter. * Er ist ein Drönpeter. – Frommann, III, 1. Ein langweiliger, verdrossener Mensch. (S. Bummelhermann.) Drossel. 1 Die Drossel wird mit den Beeren gefangen, die sie gesäet. Der Mistelbeere, welche eine Lieblingsspeise derselben ist. Aus den jungen Pflanzen, zu denen besonders die Drossel den Samen gestreut, bereitet man den Vogelleim; also von denen, die an ihrem eigenen Verderben schuld sind. 2 Eine Drossel nistet sich ihr eigenes Verderben. *3 Zwei Drosseln mit Einer Feige fangen. (Ital.) Druck. 1 Druck macht Heuchler. 2 Heimlicher Druck ist unerträglich. – Simrock, 1719. Holl.: Verborgen druk is onlijdelijk. (Harrebomée, I, 157.) *3 Es ist bei ihm nur ein Druck und ein Schluck. – Kirchhofer, 253. Von hastigen Essern und Trinkern. Frz.: Il ne fait que tordre et avaler. Drückchen. Drückchen, Drückche, stör dich ân Nicks un schmêr ding Schohn (Schuhe) met Eierwicks. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 34. Drücken. 1 Erst drückt's, dann glückt's. – Sprichwörtergarten, 32. 2 Jeden drückt etwas. – Steiger, 221. Lat.: Felix per omnia nullus est mortalium. – Nihil ex omni parte beatum. 3 Mancher drückt die Hand und wollte lieber den Kopf drücken. – Sprichwörtergarten, 165. Von falschen Freunden. 4 Wen's nicht drückt, der hat gut tragen. 5 Wer sich drückt, der kompt empor. – Henisch, 757. 6 Wo's ihn drückt, weiss jeder selbst am besten. *7 Er drückt sich, wie Nassauer. (Berlin.) *8 Er mag sich drücken (oder: hat sich gedrückt). – Sandvoss, 225. *9 Es drückt mich wie dreizehn Hefeklössel. *10 Ick will di drucken, du sast (sollst) kwiken, as ne Sackpipe. (Westf.) *11 Mich drückt der Schuh, dich die Kuh. Drückend. 1 He het et so dröck1 as de Kukepann op Fasselawend2. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 1. 1) Drückend. 2) Fastnachtabend. – Man pflegt um diese Zeit viel Buchweizenpfannkuchen zu backen. 2 He het et so dröck as en alt Hackmetz1. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 2. 1) Hackemesser. Drücker. Einen Drücker drauf geben. (Nürtingen.) Druckerei. In der Druckerei macht man Kalender und der Herrgott schafft das Wetter. – Wurzbach II, 219. Drügen. Ba me sik op drüget (verlässt), dat iäm entflüget. – Woeste, 66, 145. Drum. Een korten Drum. – Brem. Wörterb., I, 256. Eine kurze, dicke Person. (S. Dremel.) Drunter. Es mag drunter oder drüber gehen. Drüppel. He draf mi nich öwern Drüppel kamn. – Eichwald, 373. Drüppenfall. He het unner'm Drüppenfalle1 stohn. (Lippe.) 1) Traufe. – Wird in Bezug auf jemand gesagt, der eine Glatze bekommt. Drüse. *1 Dass du die drüss1 müssest haben. – Pauli. Schimpf, IXa. 1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes Drüse vgl. Grimm, II, 1458-1460. Im 15. bis 17. Jahrhundert wurde es in Ausrufungen und Verwünschungen häufig angewandt. In diesen Redensarten, zu denen auch die beiden hier aufgeführten gehören, wird gewöhnlich die Pestbeule verstanden. Wird das Wort persönlich genommen, in welchem Fall es männlich gebraucht wird, so denkt man dabei an einen bösen Geist, den Teufel, z. B.: Dass dich der Druss bestehe, verderbe. (Grimm, II, 1460, 3.) *2 Die drüss gehe dich an! – Agricola I, 482; Latendorf, 172. Drythoaip. Drythoaipe1, saghte Ebbinges Hiärmen2, un Küeteln3 asse Micken4. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 48. 1) Kothhaufen. 2) Hermann Ebbinges. 3) Küetel, Kottel, von Koth. 4) Micke bezeichnet in Iserlohn und Umgegend Semmel. Du. *1 Du und dôn sünd twee. (Jever.) Du und thun sind zwei verschiedene Dinge; du wirst das Besprochene nicht ausführen. *2 Entweder bist du es oder es ist dein Geist gewesen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [350]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/378>, abgerufen am 24.04.2024.