Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *3 Er steht auf du und du mit dem Dalles. (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 203.

Dallath = Armuth. Von einem, der sich in Armuth und Noth befindet.


Dübbeltje.

1 De vör'n Dübbeltje1 slan is, kann nümmer vör'n Drestüver autgefen warr'n. - Bueren, 396; Frommann, IV, 143, 374; Eichwald, 374.

1) Doppelstüber, Zweistüber. - In dieser richtigen Fassung findet sich das Sprichwort in der selten gewordenen Sammlung von Bueren; sowol Eichwald wie Frommann haben es ohne das Prädicat "slan". Nach der Weserzeitung (4036) kommt dies ostfriesische Sprichwort, das von den Vorzügen der Geburt handelt, in Oldenburg, wo der Besitz ausschliesslich die gesellschaftliche Stellung bestimmt, nicht vor. (S. Nichts.)

2 'N Dübbeltje kann mall rullen, sä de Matrose, der to Amsterdam een fund, un upp de Kap een verloren hadd. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.


Dubel (s. Döbel).

Der Dubel macht die Forelle wohlfeil.

Holl.: Die spiering doet den salm afslaen.

Lat.: Salmo vilescit nummo, dum gobio crescit. (Fallersleben, 204.)


Dübel.

Man muss ihm den Dübel1 bohren. - Kirchhofer, 237.

1) Auch Döbel, Dippel, ein Wort mit einer Menge Bedeutungen, die man bei Grimm (II, 1198) aufgeführt findet, von denen aber hier zunächst 4 und 5 (S. 1199) in Betracht kommen, wonach Döbel eine Beule, ein Geschwür bezeichnet, das aufgestochen wird; dann an Tölpel erinnernd, einen albernen, unempfindlichen Menschen, ein Klotz von einem Menschen, einen Dummkopf, dessen Kopf trepanirt zu werden verdient. (S. Dippel.)


Duck.

* Einen Duck1 spielen. - Eiselein, 127.

1) Auch tuck, mittelhochdeutsch tuc, unser jetziges Tücke; doch ist die alte Bedeutung des Wortes: heftiger Stoss, Streich, nicht nothwendig mit böser Absicht verbunden, welche bei dem Worte Tücke nie fehlt. Jemand einen Duck spielen, kann also auch einen gutmüthigen Streich bezeichnen. (Vgl. Grimm, II, 1489.)


Ducken.

1 Duck dich, Gauch, der Narr ist voll.

2 Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen.

Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist.

3 Duck dich, schmuck dich. - Kirchhofer, 338.

4 Ducke dich, Joggeli, lass übergahn, das Wetter (der Sturm) will seinen Willen ha'n. - Kirchhofer, 321; Eiselein, 127; Lehmann, 240, 6; Simrock, 11579.

Dän.: Dukke dig, lad gaae over: veiret vil have sin villie. (Prov. dan., 128.)

Lat.: Perfer perpetienda; parit patientia palmam. (Binder I, 1351; II, 2549; Seybold, 436.) - Qui satis exspectat, prospera cuncta videt. (Philippi, II, 136.)

5 Ducke dich, o liebe Seele, es kommt ein Platzregen. - Pistor., VII, 62; Eiselein, 127; Simrock, 1722.

So sagen z. B. die Baiern, wenn sie einen recht starken Trunk thun wollen. (Zaupser, Idiotikon, Nachlese; Schmeller, I, 357.)

6 Ducke dich vnd lass vber dich gahn, die Weiber wöllen doch das Regiment han. - Henisch, 762; Grimm, II, 1495.

7 Et sall sech wal ducken, sei1 de Wewer, do sprong he met de Bein dor et Tau2. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 213.

1) Sagte.

2) Weberstuhl.

8 Tücke dich, Jeckel, du solt in Ofen kriechen.

"Diss Sprichwort ist von der einfeltigen, albern, gedültigen Person vnd von dem mühseligen Leben des guten, frommen Patriarchen Jacobs genommen." (Mathesy, II, 382b.)

9 Wer sich duckt und buckt, der wird verschluckt. - Schweiz.

*10 He duckt as 'n Hohnerdef. - Eichwald, 292.

*11 Sich ducken und schmucken. - Eiselein, 127; Grimm, II, 1495.


Duckmäuser.

1 Duckmäuser will allein sein ein Kartäuser. - (S. Dastehen.) - Eiselein, 127.

2 Duckmäusern ist nicht zu trauen.


[Spaltenumbruch]
Ducks.

*1 Dat geit nig af ane Ducks1.

1) Auch Daks, bezeichnet hier soviel wie Schläge. Ebenso in der Redensart: He krigt Ducks. (Schütze, I, 266.) In Hamburg heisst daksen = prügeln.

*2 De Ducks1 un de Dod. - Eichwald, 237; Strodtmann, Osnabr. Idiot., 44; Brem. Wb., I, 268.

1) Auch Duchs, Duckes, Dackes, ein Wort, von dem Grimm (II, 1496-97) sechs Bedeutungen aufführt, die sämmtlich widerwärtige sind. In der obigen Redensart ist Ducks eine verhüllende Bezeichnung für Teufel. (Grimm, II, 1497, 6.)

*3 Einem einen Ducks1 geben.

1) Hier steht das Wort in der Bedeutung von Nachtheil zufügen, Verderben oder Untergang bringen, und lautet hier und da Tackes. Ich hab' ihm seinen Tackes gegeben, woran er lebenslang zu thun haben wird. (Schmidt, Westerw. Idiot., 249.)

*4 Es geht (fällt) in Ducks.

Es geht verloren (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 147), also die Bedeutung von Ducks 3. In Posen und der Provinz Preussen sagt man dafür Drucks. Das gab ihm den Drucks, den Rest. (Berndt, 44; Bock, 7.)

*5 Es liegt ein Ducks1 (Duchs) dahinter verborgen. - Schottel, 1306.

1) Hinterlist, Betrug. (Dähnert, Plattdeutsches Wörterbuch, 94.) In dieser Bedeutung kommt die Grundform des Wortes auch in Duckmäuser vor, das (Brem. Wörterbuch, I, 208 und Schmidt, Westerw. Idiot., 272) einen heimtückischen Menschen bezeichnet. Nach Schambach (Wörterbuch, 53b) ist Dux ein arglistiger, tückischer Mensch, ein Tückebold.

*6 Sie haben einen Ducks miteinander. - Frischbier, 146.

Ein heimliches Einverständniss. Nach Hennig (S. 54) von ducken = sich niederbeugen, untertauchen, weil Leute, die sich heimlich etwas sagen, sich gegeneinander hinneigen; so heisst in Schwaben auch ein Buckeliger, weil er zusammengedrückt ist, Ducks. (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 47.)


Duddeldopp.

* Er ist ein Duddeldopp. - Frischbier, 141; Hennig, 94.

Auch Dudenkopf. Ein einfältiger Mensch, der alles mit sich machen lässt, sagt Hennig.


Dudelsack.

1 Ein Dudelsack pfeift nicht, wenn er nicht voll ist.

Holl.: De doedelzak geeft geen geluid, dan als hij vol is. (Harrebomee, I, 139.)

2 Was soll der Dudelsack, wenn der Bär todt ist.

3 Wenn der Dudelsack voll ist, klingt er gut.

4 Wo ein Dudelsack ist, findet sich auch ein Hackebret. - Scheidemünze, I, 157.

*5 Auf zwei Dudelsäcken zugleich blasen.

*6 Er sucht den Dudelsack und bläst darauf.


Duft.

1 Je grösser der tufft vnd anhang, je eher der Bawm zubricht. - Mathesy, I, 37a.

2 Viel Duft1, übers Jahr viel Frucht. - Kirchhofer, 307.

1) Gefrorener Nebel, in der Schweiz Biecht; biechtig, mit solchem Duft umhangen. (Stalder, I, 169.)

3 Wenn der tufft am grössesten an Bäwmen wird, so brechen die Este gern. - Mathesy, I, 388b.


Duften.

Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur. - Talmud.

Segen guten Umgangs.


Dukaten.

1 Auf einen Dukaten kommen viel Pfennige.

2 Die Dukaten drehen sich aus dem Beutel. (Wend. Lausitz.)

3 Die Dukaten haben, sind gepriesene Herren.

Auch die Italiener sagen: Die Dukaten haben, werden Herren genannt. (Reinsberg II, 108.)

4 Dukaten nimmt man gewandt auch aus einer krätzigen Hand.

5 Dukaten und züricher Schilling durcheinander ist ein köstlich Almosen. - Kirchhofer, 140.

6 Dukaten werden beschnitten, aber Pfennige nicht. - Sprichwörtergarten, 438; Günther, 62; Simrock, 1721.

7 Hat man Dukaten und reiche Pathen, so braucht man keine Thaten.

8 Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt. - Eisenhart, 467; Graf, 364, 458.

Die durch den Gerichtsgebrauch eingeführte Bestimmung des Werths der fünf Gulden, welche die Carolina

[Spaltenumbruch] *3 Er steht auf du und du mit dem Dalles. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 203.

Dallath = Armuth. Von einem, der sich in Armuth und Noth befindet.


Dübbeltje.

1 De vör'n Dübbeltje1 slân is, kann nümmer vör'n Drêstüver ûtgefen warr'n.Bueren, 396; Frommann, IV, 143, 374; Eichwald, 374.

1) Doppelstüber, Zweistüber. – In dieser richtigen Fassung findet sich das Sprichwort in der selten gewordenen Sammlung von Bueren; sowol Eichwald wie Frommann haben es ohne das Prädicat „slân“. Nach der Weserzeitung (4036) kommt dies ostfriesische Sprichwort, das von den Vorzügen der Geburt handelt, in Oldenburg, wo der Besitz ausschliesslich die gesellschaftliche Stellung bestimmt, nicht vor. (S. Nichts.)

2 'N Dübbeltje kann mall rullen, sä de Matrose, der to Amsterdam een fund, un upp de Kap een verloren hadd. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.


Dubel (s. Döbel).

Der Dubel macht die Forelle wohlfeil.

Holl.: Die spiering doet den salm afslaen.

Lat.: Salmo vilescit nummo, dum gobio crescit. (Fallersleben, 204.)


Dübel.

Man muss ihm den Dübel1 bohren.Kirchhofer, 237.

1) Auch Döbel, Dippel, ein Wort mit einer Menge Bedeutungen, die man bei Grimm (II, 1198) aufgeführt findet, von denen aber hier zunächst 4 und 5 (S. 1199) in Betracht kommen, wonach Döbel eine Beule, ein Geschwür bezeichnet, das aufgestochen wird; dann an Tölpel erinnernd, einen albernen, unempfindlichen Menschen, ein Klotz von einem Menschen, einen Dummkopf, dessen Kopf trepanirt zu werden verdient. (S. Dippel.)


Duck.

* Einen Duck1 spielen.Eiselein, 127.

1) Auch tuck, mittelhochdeutsch tuc, unser jetziges Tücke; doch ist die alte Bedeutung des Wortes: heftiger Stoss, Streich, nicht nothwendig mit böser Absicht verbunden, welche bei dem Worte Tücke nie fehlt. Jemand einen Duck spielen, kann also auch einen gutmüthigen Streich bezeichnen. (Vgl. Grimm, II, 1489.)


Ducken.

1 Duck dich, Gauch, der Narr ist voll.

2 Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen.

Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist.

3 Duck dich, schmuck dich.Kirchhofer, 338.

4 Ducke dich, Joggeli, lass übergahn, das Wetter (der Sturm) will seinen Willen ha'n.Kirchhofer, 321; Eiselein, 127; Lehmann, 240, 6; Simrock, 11579.

Dän.: Dukke dig, lad gaae over: veiret vil have sin villie. (Prov. dan., 128.)

Lat.: Perfer perpetienda; parit patientia palmam. (Binder I, 1351; II, 2549; Seybold, 436.) – Qui satis exspectat, prospera cuncta videt. (Philippi, II, 136.)

5 Ducke dich, o liebe Seele, es kommt ein Platzregen.Pistor., VII, 62; Eiselein, 127; Simrock, 1722.

So sagen z. B. die Baiern, wenn sie einen recht starken Trunk thun wollen. (Zaupser, Idiotikon, Nachlese; Schmeller, I, 357.)

6 Ducke dich vnd lass vber dich gahn, die Weiber wöllen doch das Regiment han.Henisch, 762; Grimm, II, 1495.

7 Et sall sech wal ducken, sei1 de Wewer, do sprong he met de Bein dôr et Tau2. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 213.

1) Sagte.

2) Weberstuhl.

8 Tücke dich, Jeckel, du solt in Ofen kriechen.

„Diss Sprichwort ist von der einfeltigen, albern, gedültigen Person vnd von dem mühseligen Leben des guten, frommen Patriarchen Jacobs genommen.“ (Mathesy, II, 382b.)

9 Wer sich duckt und buckt, der wird verschluckt.Schweiz.

*10 He duckt as 'n Hohnerdêf.Eichwald, 292.

*11 Sich ducken und schmucken.Eiselein, 127; Grimm, II, 1495.


Duckmäuser.

1 Duckmäuser will allein sein ein Kartäuser. – (S. Dastehen.)Eiselein, 127.

2 Duckmäusern ist nicht zu trauen.


[Spaltenumbruch]
Ducks.

*1 Dat geit nig af ane Ducks1.

1) Auch Dâks, bezeichnet hier soviel wie Schläge. Ebenso in der Redensart: He krigt Ducks. (Schütze, I, 266.) In Hamburg heisst dâksen = prügeln.

*2 De Ducks1 un de Dod.Eichwald, 237; Strodtmann, Osnabr. Idiot., 44; Brem. Wb., I, 268.

1) Auch Duchs, Duckes, Dackes, ein Wort, von dem Grimm (II, 1496-97) sechs Bedeutungen aufführt, die sämmtlich widerwärtige sind. In der obigen Redensart ist Ducks eine verhüllende Bezeichnung für Teufel. (Grimm, II, 1497, 6.)

*3 Einem einen Ducks1 geben.

1) Hier steht das Wort in der Bedeutung von Nachtheil zufügen, Verderben oder Untergang bringen, und lautet hier und da Tackes. Ich hab' ihm seinen Tackes gegeben, woran er lebenslang zu thun haben wird. (Schmidt, Westerw. Idiot., 249.)

*4 Es geht (fällt) in Ducks.

Es geht verloren (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 147), also die Bedeutung von Ducks 3. In Posen und der Provinz Preussen sagt man dafür Drucks. Das gab ihm den Drucks, den Rest. (Berndt, 44; Bock, 7.)

*5 Es liegt ein Ducks1 (Duchs) dahinter verborgen.Schottel, 1306.

1) Hinterlist, Betrug. (Dähnert, Plattdeutsches Wörterbuch, 94.) In dieser Bedeutung kommt die Grundform des Wortes auch in Duckmäuser vor, das (Brem. Wörterbuch, I, 208 und Schmidt, Westerw. Idiot., 272) einen heimtückischen Menschen bezeichnet. Nach Schambach (Wörterbuch, 53b) ist Dux ein arglistiger, tückischer Mensch, ein Tückebold.

*6 Sie haben einen Ducks miteinander.Frischbier, 146.

Ein heimliches Einverständniss. Nach Hennig (S. 54) von ducken = sich niederbeugen, untertauchen, weil Leute, die sich heimlich etwas sagen, sich gegeneinander hinneigen; so heisst in Schwaben auch ein Buckeliger, weil er zusammengedrückt ist, Ducks. (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 47.)


Duddeldopp.

* Er ist ein Duddeldopp.Frischbier, 141; Hennig, 94.

Auch Dudenkopf. Ein einfältiger Mensch, der alles mit sich machen lässt, sagt Hennig.


Dudelsack.

1 Ein Dudelsack pfeift nicht, wenn er nicht voll ist.

Holl.: De doedelzak geeft geen geluid, dan als hij vol is. (Harrebomée, I, 139.)

2 Was soll der Dudelsack, wenn der Bär todt ist.

3 Wenn der Dudelsack voll ist, klingt er gut.

4 Wo ein Dudelsack ist, findet sich auch ein Hackebret.Scheidemünze, I, 157.

*5 Auf zwei Dudelsäcken zugleich blasen.

*6 Er sucht den Dudelsack und bläst darauf.


Duft.

1 Je grösser der tufft vnd anhang, je eher der Bawm zubricht.Mathesy, I, 37a.

2 Viel Duft1, übers Jahr viel Frucht.Kirchhofer, 307.

1) Gefrorener Nebel, in der Schweiz Biecht; biechtig, mit solchem Duft umhangen. (Stalder, I, 169.)

3 Wenn der tufft am grössesten an Bäwmen wird, so brechen die Este gern.Mathesy, I, 388b.


Duften.

Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur.Talmud.

Segen guten Umgangs.


Dukaten.

1 Auf einen Dukaten kommen viel Pfennige.

2 Die Dukaten drehen sich aus dem Beutel. (Wend. Lausitz.)

3 Die Dukaten haben, sind gepriesene Herren.

Auch die Italiener sagen: Die Dukaten haben, werden Herren genannt. (Reinsberg II, 108.)

4 Dukaten nimmt man gewandt auch aus einer krätzigen Hand.

5 Dukaten und züricher Schilling durcheinander ist ein köstlich Almosen.Kirchhofer, 140.

6 Dukaten werden beschnitten, aber Pfennige nicht.Sprichwörtergarten, 438; Günther, 62; Simrock, 1721.

7 Hat man Dukaten und reiche Pathen, so braucht man keine Thaten.

8 Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt.Eisenhart, 467; Graf, 364, 458.

Die durch den Gerichtsgebrauch eingeführte Bestimmung des Werths der fünf Gulden, welche die Carolina

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0379" n="[351]"/><cb n="701"/>
*3 Er steht auf du und du mit dem Dalles.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 203.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dallath = Armuth. Von einem, der sich in Armuth und Noth befindet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dübbeltje.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De vör'n Dübbeltje<hi rendition="#sup">1</hi> slân is, kann nümmer vör'n Drêstüver ûtgefen warr'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 396; Frommann, IV, 143, 374; Eichwald, 374.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Doppelstüber, Zweistüber. &#x2013; In dieser richtigen Fassung findet sich das Sprichwort in der selten gewordenen Sammlung von <hi rendition="#i">Bueren;</hi> sowol <hi rendition="#i">Eichwald</hi> wie <hi rendition="#i">Frommann</hi> haben es ohne das Prädicat &#x201E;slân&#x201C;. Nach der <hi rendition="#i">Weserzeitung (4036)</hi> kommt dies ostfriesische Sprichwort, das von den Vorzügen der Geburt handelt, in Oldenburg, wo der Besitz ausschliesslich die gesellschaftliche Stellung bestimmt, nicht vor. (S.  Nichts.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 'N Dübbeltje kann mall rullen, sä de Matrose, der to Amsterdam een fund, un upp de Kap een verloren hadd.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hauskalender, IV.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dubel</hi> (s.  Döbel).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Dubel macht die Forelle wohlfeil.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die spiering doet den salm afslaen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Salmo vilescit nummo, dum gobio crescit. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 204.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dübel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Man muss ihm den Dübel<hi rendition="#sup">1</hi> bohren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 237.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch Döbel, Dippel, ein Wort mit einer Menge Bedeutungen, die man bei <hi rendition="#i">Grimm (II, 1198)</hi> aufgeführt findet, von denen aber hier zunächst 4 und 5 (S. 1199) in Betracht kommen, wonach Döbel eine Beule, ein Geschwür bezeichnet, das aufgestochen wird; dann an Tölpel erinnernd, einen albernen, unempfindlichen Menschen, ein Klotz von einem Menschen, einen Dummkopf, dessen Kopf trepanirt zu werden verdient. (S.  Dippel.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen Duck<hi rendition="#sup">1</hi> spielen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 127.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch tuck, mittelhochdeutsch tuc, unser jetziges Tücke; doch ist die alte Bedeutung des Wortes: heftiger Stoss, Streich, nicht nothwendig mit böser Absicht verbunden, welche bei dem Worte Tücke nie fehlt. Jemand einen Duck spielen, kann also auch einen gutmüthigen Streich bezeichnen. (Vgl. <hi rendition="#i">Grimm, II, 1489.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ducken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Duck dich, Gauch, der Narr ist voll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Duck dich, schmuck dich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 338.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Ducke dich, Joggeli, lass übergahn, das Wetter (der Sturm) will seinen Willen ha'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 321; Eiselein, 127; Lehmann, 240, 6; Simrock, 11579.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dukke dig, lad gaae over: veiret vil have sin villie. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Perfer perpetienda; parit patientia palmam. (<hi rendition="#i">Binder I, 1351; II, 2549; Seybold, 436.</hi>) &#x2013; Qui satis exspectat, prospera cuncta videt. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Ducke dich, o liebe Seele, es kommt ein Platzregen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., VII, 62; Eiselein, 127; Simrock, 1722.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagen z. B. die Baiern, wenn sie einen recht starken Trunk thun wollen. (<hi rendition="#i">Zaupser, Idiotikon, Nachlese; Schmeller, I, 357.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ducke dich vnd lass vber dich gahn, die Weiber wöllen doch das Regiment han.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 762; Grimm, II, 1495.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Et sall sech wal ducken, sei<hi rendition="#sup">1</hi> de Wewer, do sprong he met de Bein dôr et Tau<hi rendition="#sup">2</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 403, 213.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Sagte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Weberstuhl.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Tücke dich, Jeckel, du solt in Ofen kriechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Diss Sprichwort ist von der einfeltigen, albern, gedültigen Person vnd von dem mühseligen Leben des guten, frommen Patriarchen Jacobs genommen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, II, 382<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Wer sich duckt und buckt, der wird verschluckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 He duckt as 'n Hohnerdêf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 292.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Sich ducken und schmucken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 127; Grimm, II, 1495.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duckmäuser.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Duckmäuser will allein sein ein Kartäuser. &#x2013; (S.  Dastehen.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 127.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Duckmäusern ist nicht zu trauen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <cb n="702"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ducks.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Dat geit nig af ane Ducks<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch Dâks, bezeichnet hier soviel wie Schläge. Ebenso in der Redensart: He krigt Ducks. (<hi rendition="#i">Schütze, I,</hi> 266.) In Hamburg heisst dâksen = prügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 De Ducks<hi rendition="#sup">1</hi> un de Dod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 237; Strodtmann, Osnabr. Idiot., 44; Brem. Wb., I, 268.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch Duchs, Duckes, Dackes, ein Wort, von dem <hi rendition="#i">Grimm (II, 1496-97)</hi> sechs Bedeutungen aufführt, die sämmtlich widerwärtige sind. In der obigen Redensart ist Ducks eine verhüllende Bezeichnung für Teufel. (<hi rendition="#i">Grimm, II, 1497, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Einem einen Ducks<hi rendition="#sup">1</hi> geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Hier steht das Wort in der Bedeutung von Nachtheil zufügen, Verderben oder Untergang bringen, und lautet hier und da Tackes. Ich hab' ihm seinen Tackes gegeben, woran er lebenslang zu thun haben wird. (<hi rendition="#i">Schmidt, Westerw. Idiot., 249.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Es geht (fällt) in Ducks.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es geht verloren (<hi rendition="#i">Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 147</hi>), also die Bedeutung von Ducks 3. In Posen und der Provinz Preussen sagt man dafür Drucks. Das gab ihm den Drucks, den Rest. (<hi rendition="#i">Berndt, 44; Bock, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Es liegt ein Ducks<hi rendition="#sup">1</hi> (Duchs) dahinter verborgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1306.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Hinterlist, Betrug. (<hi rendition="#i">Dähnert, Plattdeutsches Wörterbuch, 94.</hi>) In dieser Bedeutung kommt die Grundform des Wortes auch in Duckmäuser vor, das (<hi rendition="#i">Brem. Wörterbuch, I, 208</hi> und <hi rendition="#i">Schmidt, Westerw. Idiot., 272</hi>) einen heimtückischen Menschen bezeichnet. Nach <hi rendition="#i">Schambach</hi> (<hi rendition="#i">Wörterbuch, 53<hi rendition="#sup">b</hi></hi>) ist Dux ein arglistiger, tückischer Mensch, ein Tückebold.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Sie haben einen Ducks miteinander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein heimliches Einverständniss. Nach <hi rendition="#i">Hennig</hi> (S. 54) von ducken = sich niederbeugen, untertauchen, weil Leute, die sich heimlich etwas sagen, sich gegeneinander hinneigen; so heisst in Schwaben auch ein Buckeliger, weil er zusammengedrückt ist, Ducks. (<hi rendition="#i">Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 47.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duddeldopp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Duddeldopp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 141; Hennig, 94.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch Dudenkopf. Ein einfältiger Mensch, der alles mit sich machen lässt, sagt <hi rendition="#i">Hennig.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dudelsack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ein Dudelsack pfeift nicht, wenn er nicht voll ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De doedelzak geeft geen geluid, dan als hij vol is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Was soll der Dudelsack, wenn der Bär todt ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wenn der Dudelsack voll ist, klingt er gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wo ein Dudelsack ist, findet sich auch ein Hackebret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Auf zwei Dudelsäcken zugleich blasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Er sucht den Dudelsack und bläst darauf.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Je grösser der tufft vnd anhang, je eher der Bawm zubricht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, I, 37<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Viel Duft<hi rendition="#sup">1</hi>, übers Jahr viel Frucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 307.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Gefrorener Nebel, in der Schweiz Biecht; biechtig, mit solchem Duft umhangen. (<hi rendition="#i">Stalder, I, 169.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wenn der tufft am grössesten an Bäwmen wird, so brechen die Este gern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, I, 388<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Duften.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Talmud.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Segen guten Umgangs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dukaten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf einen Dukaten kommen viel Pfennige.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Die Dukaten drehen sich aus dem Beutel.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Die Dukaten haben, sind gepriesene Herren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch die Italiener sagen: Die Dukaten haben, werden Herren genannt. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 108.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Dukaten nimmt man gewandt auch aus einer krätzigen Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Dukaten und züricher Schilling durcheinander ist ein köstlich Almosen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 140.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Dukaten werden beschnitten, aber Pfennige nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 438; Günther, 62; Simrock, 1721.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Hat man Dukaten und reiche Pathen, so braucht man keine Thaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eisenhart, 467; Graf, 364, 458.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die durch den Gerichtsgebrauch eingeführte Bestimmung des Werths der fünf Gulden, welche die Carolina
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[351]/0379] *3 Er steht auf du und du mit dem Dalles. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 203. Dallath = Armuth. Von einem, der sich in Armuth und Noth befindet. Dübbeltje. 1 De vör'n Dübbeltje1 slân is, kann nümmer vör'n Drêstüver ûtgefen warr'n. – Bueren, 396; Frommann, IV, 143, 374; Eichwald, 374. 1) Doppelstüber, Zweistüber. – In dieser richtigen Fassung findet sich das Sprichwort in der selten gewordenen Sammlung von Bueren; sowol Eichwald wie Frommann haben es ohne das Prädicat „slân“. Nach der Weserzeitung (4036) kommt dies ostfriesische Sprichwort, das von den Vorzügen der Geburt handelt, in Oldenburg, wo der Besitz ausschliesslich die gesellschaftliche Stellung bestimmt, nicht vor. (S. Nichts.) 2 'N Dübbeltje kann mall rullen, sä de Matrose, der to Amsterdam een fund, un upp de Kap een verloren hadd. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. Dubel (s. Döbel). Der Dubel macht die Forelle wohlfeil. Holl.: Die spiering doet den salm afslaen. Lat.: Salmo vilescit nummo, dum gobio crescit. (Fallersleben, 204.) Dübel. Man muss ihm den Dübel1 bohren. – Kirchhofer, 237. 1) Auch Döbel, Dippel, ein Wort mit einer Menge Bedeutungen, die man bei Grimm (II, 1198) aufgeführt findet, von denen aber hier zunächst 4 und 5 (S. 1199) in Betracht kommen, wonach Döbel eine Beule, ein Geschwür bezeichnet, das aufgestochen wird; dann an Tölpel erinnernd, einen albernen, unempfindlichen Menschen, ein Klotz von einem Menschen, einen Dummkopf, dessen Kopf trepanirt zu werden verdient. (S. Dippel.) Duck. * Einen Duck1 spielen. – Eiselein, 127. 1) Auch tuck, mittelhochdeutsch tuc, unser jetziges Tücke; doch ist die alte Bedeutung des Wortes: heftiger Stoss, Streich, nicht nothwendig mit böser Absicht verbunden, welche bei dem Worte Tücke nie fehlt. Jemand einen Duck spielen, kann also auch einen gutmüthigen Streich bezeichnen. (Vgl. Grimm, II, 1489.) Ducken. 1 Duck dich, Gauch, der Narr ist voll. 2 Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen. Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist. 3 Duck dich, schmuck dich. – Kirchhofer, 338. 4 Ducke dich, Joggeli, lass übergahn, das Wetter (der Sturm) will seinen Willen ha'n. – Kirchhofer, 321; Eiselein, 127; Lehmann, 240, 6; Simrock, 11579. Dän.: Dukke dig, lad gaae over: veiret vil have sin villie. (Prov. dan., 128.) Lat.: Perfer perpetienda; parit patientia palmam. (Binder I, 1351; II, 2549; Seybold, 436.) – Qui satis exspectat, prospera cuncta videt. (Philippi, II, 136.) 5 Ducke dich, o liebe Seele, es kommt ein Platzregen. – Pistor., VII, 62; Eiselein, 127; Simrock, 1722. So sagen z. B. die Baiern, wenn sie einen recht starken Trunk thun wollen. (Zaupser, Idiotikon, Nachlese; Schmeller, I, 357.) 6 Ducke dich vnd lass vber dich gahn, die Weiber wöllen doch das Regiment han. – Henisch, 762; Grimm, II, 1495. 7 Et sall sech wal ducken, sei1 de Wewer, do sprong he met de Bein dôr et Tau2. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 213. 1) Sagte. 2) Weberstuhl. 8 Tücke dich, Jeckel, du solt in Ofen kriechen. „Diss Sprichwort ist von der einfeltigen, albern, gedültigen Person vnd von dem mühseligen Leben des guten, frommen Patriarchen Jacobs genommen.“ (Mathesy, II, 382b.) 9 Wer sich duckt und buckt, der wird verschluckt. – Schweiz. *10 He duckt as 'n Hohnerdêf. – Eichwald, 292. *11 Sich ducken und schmucken. – Eiselein, 127; Grimm, II, 1495. Duckmäuser. 1 Duckmäuser will allein sein ein Kartäuser. – (S. Dastehen.) – Eiselein, 127. 2 Duckmäusern ist nicht zu trauen. Ducks. *1 Dat geit nig af ane Ducks1. 1) Auch Dâks, bezeichnet hier soviel wie Schläge. Ebenso in der Redensart: He krigt Ducks. (Schütze, I, 266.) In Hamburg heisst dâksen = prügeln. *2 De Ducks1 un de Dod. – Eichwald, 237; Strodtmann, Osnabr. Idiot., 44; Brem. Wb., I, 268. 1) Auch Duchs, Duckes, Dackes, ein Wort, von dem Grimm (II, 1496-97) sechs Bedeutungen aufführt, die sämmtlich widerwärtige sind. In der obigen Redensart ist Ducks eine verhüllende Bezeichnung für Teufel. (Grimm, II, 1497, 6.) *3 Einem einen Ducks1 geben. 1) Hier steht das Wort in der Bedeutung von Nachtheil zufügen, Verderben oder Untergang bringen, und lautet hier und da Tackes. Ich hab' ihm seinen Tackes gegeben, woran er lebenslang zu thun haben wird. (Schmidt, Westerw. Idiot., 249.) *4 Es geht (fällt) in Ducks. Es geht verloren (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 147), also die Bedeutung von Ducks 3. In Posen und der Provinz Preussen sagt man dafür Drucks. Das gab ihm den Drucks, den Rest. (Berndt, 44; Bock, 7.) *5 Es liegt ein Ducks1 (Duchs) dahinter verborgen. – Schottel, 1306. 1) Hinterlist, Betrug. (Dähnert, Plattdeutsches Wörterbuch, 94.) In dieser Bedeutung kommt die Grundform des Wortes auch in Duckmäuser vor, das (Brem. Wörterbuch, I, 208 und Schmidt, Westerw. Idiot., 272) einen heimtückischen Menschen bezeichnet. Nach Schambach (Wörterbuch, 53b) ist Dux ein arglistiger, tückischer Mensch, ein Tückebold. *6 Sie haben einen Ducks miteinander. – Frischbier, 146. Ein heimliches Einverständniss. Nach Hennig (S. 54) von ducken = sich niederbeugen, untertauchen, weil Leute, die sich heimlich etwas sagen, sich gegeneinander hinneigen; so heisst in Schwaben auch ein Buckeliger, weil er zusammengedrückt ist, Ducks. (Schmid, Schwäbisches Wörterbuch, 47.) Duddeldopp. * Er ist ein Duddeldopp. – Frischbier, 141; Hennig, 94. Auch Dudenkopf. Ein einfältiger Mensch, der alles mit sich machen lässt, sagt Hennig. Dudelsack. 1 Ein Dudelsack pfeift nicht, wenn er nicht voll ist. Holl.: De doedelzak geeft geen geluid, dan als hij vol is. (Harrebomée, I, 139.) 2 Was soll der Dudelsack, wenn der Bär todt ist. 3 Wenn der Dudelsack voll ist, klingt er gut. 4 Wo ein Dudelsack ist, findet sich auch ein Hackebret. – Scheidemünze, I, 157. *5 Auf zwei Dudelsäcken zugleich blasen. *6 Er sucht den Dudelsack und bläst darauf. Duft. 1 Je grösser der tufft vnd anhang, je eher der Bawm zubricht. – Mathesy, I, 37a. 2 Viel Duft1, übers Jahr viel Frucht. – Kirchhofer, 307. 1) Gefrorener Nebel, in der Schweiz Biecht; biechtig, mit solchem Duft umhangen. (Stalder, I, 169.) 3 Wenn der tufft am grössesten an Bäwmen wird, so brechen die Este gern. – Mathesy, I, 388b. Duften. Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur. – Talmud. Segen guten Umgangs. Dukaten. 1 Auf einen Dukaten kommen viel Pfennige. 2 Die Dukaten drehen sich aus dem Beutel. (Wend. Lausitz.) 3 Die Dukaten haben, sind gepriesene Herren. Auch die Italiener sagen: Die Dukaten haben, werden Herren genannt. (Reinsberg II, 108.) 4 Dukaten nimmt man gewandt auch aus einer krätzigen Hand. 5 Dukaten und züricher Schilling durcheinander ist ein köstlich Almosen. – Kirchhofer, 140. 6 Dukaten werden beschnitten, aber Pfennige nicht. – Sprichwörtergarten, 438; Günther, 62; Simrock, 1721. 7 Hat man Dukaten und reiche Pathen, so braucht man keine Thaten. 8 Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt. – Eisenhart, 467; Graf, 364, 458. Die durch den Gerichtsgebrauch eingeführte Bestimmung des Werths der fünf Gulden, welche die Carolina

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/379
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [351]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/379>, abgerufen am 25.04.2024.