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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *352 Sich mit Ehren aus einem Handel ziehen.

Frz.: Enterrer la synagogue avec honneur. (Lendroy, 671.)

*353 Sie thuot alls z' Ehre zieh. (Schweiz.) - Stalder, I, 338.

Von einer wirthschaftlichen Haushälterin, die auch aus dem Geringsten und Kleinsten Nutzen zu ziehen weiss.

*354 Sie trägt ihre Ehre feil.

Holl.: Zij draagt hare eer te koop. (Harrebomee, I, 174.)


Ehren.

1 Den ehret man wie einen Gott, dess man darff in der noth. - Henisch, 803; Petri, II, 77.

2 Der jeden ehrt, der ist ehrenwerth. - Lehmann, 153, 7.

3 Ehr' deinen Freund, so ehrt er dich wieder. - Henisch, 803 u. 814; Petri, II, 159.

4 Ehre den Guten, dass er dich ehre, und den Bösen, dass er dich nicht schände.

Man soll einen ehren, also er ist.

5 Ehre den Guten, weil du dich ehrst, und den Betrübten, damit du dich nicht verunehrst.

6 Ehre mi in de Kate (Kasten), so ehr' ik di up de Strate. (Brandenburg.)

Empfiehlt Schonung, sorgfältige Pflege und gutes Aufbewahren der Kleider.

7 Jeder soll sich selber ehren.

Dän.: Man skal sig selv aere, om man end eene var. (Prov. dan., 12.)

8 Man ehret doch den baum vmbs schattens willen. - Gruter, I, 56; Henisch, 816.

Lat.: Arbor honoratur, quae nobis exhibet umbram. - Arbor honoretur, cujus nos umbra tuetur. (Gaal, 167.)

9 Man ist geehrt, solang man nährt: man ist geliebt, solang man gibt.

10 Mann ehrt offt einen wie ein Gott vnd verflucht jhn wie ein Teuffel. - Lehmann, 155, 41.

11 Wer andere ehrt, ist selbst auch Ehren werth.

Dän.: Den er aere vaerd som aere tilbyder. (Prov. dan., 13.)

Frz.: Il est peu honnete de donner un dementi a quelqu'un.

Lat.: Honor est honorantis, non honorati. (Altdorf, 104; Binder II, 1335; Philippi, I, 182.)

Ung.: A ki mast megbecsül, magat becsüli meg. (Gaal, 324.)

12 Wer andere nicht ehrt, verunehrt sich selbst.

13 Wer mich nicht will ehren, der lass mich auch vngelestert. - Henisch, 803.

14 Wer nicht ehret Weiber, Priester und das Alter, der schändet Gott und säng' er täglich Psalter.

15 Wer nicht ehrt, wird nicht geehrt. - Reinsberg III, 58.

16 Wer sich selber ehrt, den ehren auch andere.

Dän.: Aere dig selv, saa aere dig andre. (Prov. dan., 13.)

Slow.: Kdor hoce, naj ga drugi spostujejo, naj sam sebe spostujil.

17 Willst du geehrt sein, so bleibe gern allein, mach' dich nicht gemein und halt dich gut rein.

*18 Er will geehrt seyn. - Gruter, I, 29.


Ehrenamt.

Ehrenämter verändern die Sitten.

Dän.: Höj bestilling, höje gaver: da blive de andre folk. (Prov. dan., 61.)


Ehrenberg.

1 Auf dem Ehrenberge pfeifen scharfe Winde.

2 Wer den Ehrenberg erstiegen, der hat nichts vbrigs, alss das er wider herabsteigt. - Lehmann, 156, 62; Eiselein, 134.

3 Wer den Ehrenberg erstiegen hat, vnd die Leiter nicht nach sich zeucht, dem können die Schu leicht aussgetretten werden. - Lehmann, 155, 36; Eiselein, 134; Körte, 1011.

4 Wer den Ehrenberg nicht ersteigen kann, bleib(t) im Thal. - Lehmann, 159, 23.


Ehrenburg.

1 Wer auf der Ehrenburg will stehen, muss manche jähe Berge gehen.

2 Wer die Ehrenburg erstiegen und die Leiter nicht nachzieht, dem können die Schuhe leicht ausgetreten werden.


Ehrendieb.

Ein ehrendieb ist grösser dann ein ander Dieb. - Lehmann, 120, 24.


[Spaltenumbruch]
Ehrengriff.

Ein Ehrengriff geht wol hin. - Eisenhart, 501; Pistor., I, 36; Eiselein, 135.

Dies Sprichwort, sowie ein anderes weiter unten: Ein Kuss in Ehren u. s. w., betrifft die Ehre des weiblichen Geschlechts, die besonders bei unsern Vorfahren durch strenge Gesetze geschützt war. Es will sagen, dass das Anfassen und Berühren einer Dame, insofern es in den Schranken des Anstandes und mit der schuldigen Achtung geschieht, ganz besonders aber ohne solche, die weibliche Ehre verletzende Zumuthungen, nicht zu den strafbaren Handlungen gehöre.

Lat.: Tactus honoris licitus est. (Eiselein, 135.)


Ehrenhieb.

Ein Ehrenhieb ist schlimmer als ein Peitschenhieb. - Sprichwörtergarten, 432.


Ehrenkleid.

Das ehrenkleid ziert den Mann, wer solches hat, der zieh es an. - Henisch, 809; Eyering, III, 144.

Lat.: Vestitus virum reddit, qui habet, induat. (Eyering, I, 292.)


Ehrenkranz.

Das ist kein guter Ehrenkranz, wenn die Schande daraus hervorguckt. - Körte, 1012.


Ehrenmann.

1 Ein Ehrenmann findet bald einen Ehrenmann, sagte der Fuchs, als er aus dem Gänsestall kam, zum Wolf, der ein Schaf geraubt hatte.

Dän.: Hvor dannemand er, kommer dannemand til, sagde N., han kom til N. (Prov. dan., 106.)

2 Ein Ehrenmann ist ein Ehrenmann, auch wenn ihn Unglück trifft. - Burckhardt, 117.


Ehrenpilz.

Ein Ehrenpilz wird nicht satt.


Ehrenpreis.

1 Ehrenpreis ist besser als Tausendguldenkraut.

2 Met Ihrenpris do mäht mer der Koh den Stätz met weiss. (Wupperthal.) - Wupperzeitung (Hückeswagen vom 22. Sept. 1863).

Der Ehrenpreis (Veronica officinalis) gehört zu den Kräutern, die von den Landleuten dort als Hausmittel gegen verschiedene Uebel und für mannichfache Zwecke angewandt werden. Fast scheint es aber, als verspotte das Sprichwort die Heilkräfte der Pflanze, da es sie zum Waschen des Kuhschwanzes empfiehlt, wozu auch blosses Wasser dienen würde.


Ehrenpunkt.

Das ist ein Ehrenpunkt für mich, sagte der Bettler, und hielt seine zerrissene Busenkrause.

Holl.: Dat is point de canaille, zei Flip, en hij had eene gescheurde das om. (Harrebomee, I, 192.)


Ehrenreich.

Ehrenreich ist gnug reich. - Henisch, 810; Petri, II, 163.


Ehrensache.

Es ist eine Ehrensache für mich, all Tag einmal im Gerinne, sagte Bauer Durstmann.

Holl.: Is dat het punt van eer? vroeg een Fransch generaal in de bataille van Lenef, en hij stierf op een' mesthoop. (Harrebomee, I, 174.)


Ehrensäule.

Je höher die Ehrensäule, desto mehr werfen sie Buben mit Koth.


Ehrenschuss.

* Ein Ehrschuss thun. - Mathesy, 155a.

Findet sich a. a. O. in der Zusammenstellung mit Nothschuss.


Ehrenstand.

Ehrenstand macht andere Leute.

Wer zu hohen Ehren gelangt ist, denkt und handelt dann in der Regel anders als vorher.


Ehrentag.

* Er hat einen Ehrentag, wie die Bauern, wenn sie einen neuen Pastor holen.


Ehrentitel.

1 Grosse ehrentitel verendern sitte vnd bringen doch selten tugent mitte. - Henisch, 811; Petri, II, 358.

Engl.: Honours change manners. (Bohn II, 103.)

Frz.: Honneurs changent moeurs.

*2 Einem einen Ehrentitel anhängen.


Ehrenwerth.

1 Der ist ehrenwerth, der Ehre verdient, vnnd nicht, der sie erkaufft oder erschleicht. - Lehmann, 158, 18.

[Spaltenumbruch] *352 Sich mit Ehren aus einem Handel ziehen.

Frz.: Enterrer la synagogue avec honneur. (Lendroy, 671.)

*353 Sie thuot alls z' Ehre zieh. (Schweiz.) – Stalder, I, 338.

Von einer wirthschaftlichen Haushälterin, die auch aus dem Geringsten und Kleinsten Nutzen zu ziehen weiss.

*354 Sie trägt ihre Ehre feil.

Holl.: Zij draagt hare eer te koop. (Harrebomée, I, 174.)


Ehren.

1 Den ehret man wie einen Gott, dess man darff in der noth.Henisch, 803; Petri, II, 77.

2 Der jeden ehrt, der ist ehrenwerth.Lehmann, 153, 7.

3 Ehr' deinen Freund, so ehrt er dich wieder.Henisch, 803 u. 814; Petri, II, 159.

4 Ehre den Guten, dass er dich ehre, und den Bösen, dass er dich nicht schände.

Man soll einen ehren, also er ist.

5 Ehre den Guten, weil du dich ehrst, und den Betrübten, damit du dich nicht verunehrst.

6 Ehre mi in de Kate (Kasten), so ehr' ik di up de Strate. (Brandenburg.)

Empfiehlt Schonung, sorgfältige Pflege und gutes Aufbewahren der Kleider.

7 Jeder soll sich selber ehren.

Dän.: Man skal sig selv ære, om man end eene var. (Prov. dan., 12.)

8 Man ehret doch den baum vmbs schattens willen.Gruter, I, 56; Henisch, 816.

Lat.: Arbor honoratur, quae nobis exhibet umbram. – Arbor honoretur, cujus nos umbra tuetur. (Gaal, 167.)

9 Man ist geehrt, solang man nährt: man ist geliebt, solang man gibt.

10 Mann ehrt offt einen wie ein Gott vnd verflucht jhn wie ein Teuffel.Lehmann, 155, 41.

11 Wer andere ehrt, ist selbst auch Ehren werth.

Dän.: Den er ære værd som ære tilbyder. (Prov. dan., 13.)

Frz.: Il est peu honnête de donner un démenti à quelqu'un.

Lat.: Honor est honorantis, non honorati. (Altdorf, 104; Binder II, 1335; Philippi, I, 182.)

Ung.: A ki mást megbecsül, magát becsüli meg. (Gaal, 324.)

12 Wer andere nicht ehrt, verunehrt sich selbst.

13 Wer mich nicht will ehren, der lass mich auch vngelestert.Henisch, 803.

14 Wer nicht ehret Weiber, Priester und das Alter, der schändet Gott und säng' er täglich Psalter.

15 Wer nicht ehrt, wird nicht geehrt.Reinsberg III, 58.

16 Wer sich selber ehrt, den ehren auch andere.

Dän.: Aere dig selv, saa ære dig andre. (Prov. dan., 13.)

Slow.: Kdor hoce, naj ga drugi spostujejo, naj sam sebe spoštujil.

17 Willst du geehrt sein, so bleibe gern allein, mach' dich nicht gemein und halt dich gut rein.

*18 Er will geehrt seyn.Gruter, I, 29.


Ehrenamt.

Ehrenämter verändern die Sitten.

Dän.: Høj bestilling, høje gaver: da blive de andre folk. (Prov. dan., 61.)


Ehrenberg.

1 Auf dem Ehrenberge pfeifen scharfe Winde.

2 Wer den Ehrenberg erstiegen, der hat nichts vbrigs, alss das er wider herabsteigt.Lehmann, 156, 62; Eiselein, 134.

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4 Wer den Ehrenberg nicht ersteigen kann, bleib(t) im Thal.Lehmann, 159, 23.


Ehrenburg.

1 Wer auf der Ehrenburg will stehen, muss manche jähe Berge gehen.

2 Wer die Ehrenburg erstiegen und die Leiter nicht nachzieht, dem können die Schuhe leicht ausgetreten werden.


Ehrendieb.

Ein ehrendieb ist grösser dann ein ander Dieb.Lehmann, 120, 24.


[Spaltenumbruch]
Ehrengriff.

Ein Ehrengriff geht wol hin.Eisenhart, 501; Pistor., I, 36; Eiselein, 135.

Dies Sprichwort, sowie ein anderes weiter unten: Ein Kuss in Ehren u. s. w., betrifft die Ehre des weiblichen Geschlechts, die besonders bei unsern Vorfahren durch strenge Gesetze geschützt war. Es will sagen, dass das Anfassen und Berühren einer Dame, insofern es in den Schranken des Anstandes und mit der schuldigen Achtung geschieht, ganz besonders aber ohne solche, die weibliche Ehre verletzende Zumuthungen, nicht zu den strafbaren Handlungen gehöre.

Lat.: Tactus honoris licitus est. (Eiselein, 135.)


Ehrenhieb.

Ein Ehrenhieb ist schlimmer als ein Peitschenhieb.Sprichwörtergarten, 432.


Ehrenkleid.

Das ehrenkleid ziert den Mann, wer solches hat, der zieh es an.Henisch, 809; Eyering, III, 144.

Lat.: Vestitus virum reddit, qui habet, induat. (Eyering, I, 292.)


Ehrenkranz.

Das ist kein guter Ehrenkranz, wenn die Schande daraus hervorguckt.Körte, 1012.


Ehrenmann.

1 Ein Ehrenmann findet bald einen Ehrenmann, sagte der Fuchs, als er aus dem Gänsestall kam, zum Wolf, der ein Schaf geraubt hatte.

Dän.: Hvor dannemand er, kommer dannemand til, sagde N., han kom til N. (Prov. dan., 106.)

2 Ein Ehrenmann ist ein Ehrenmann, auch wenn ihn Unglück trifft.Burckhardt, 117.


Ehrenpilz.

Ein Ehrenpilz wird nicht satt.


Ehrenpreis.

1 Ehrenpreis ist besser als Tausendguldenkraut.

2 Met Ihrenpris do mäht mer der Koh den Stätz met wîss. (Wupperthal.) – Wupperzeitung (Hückeswagen vom 22. Sept. 1863).

Der Ehrenpreis (Veronica officinalis) gehört zu den Kräutern, die von den Landleuten dort als Hausmittel gegen verschiedene Uebel und für mannichfache Zwecke angewandt werden. Fast scheint es aber, als verspotte das Sprichwort die Heilkräfte der Pflanze, da es sie zum Waschen des Kuhschwanzes empfiehlt, wozu auch blosses Wasser dienen würde.


Ehrenpunkt.

Das ist ein Ehrenpunkt für mich, sagte der Bettler, und hielt seine zerrissene Busenkrause.

Holl.: Dat is point de canaille, zei Flip, en hij had eene gescheurde das om. (Harrebomée, I, 192.)


Ehrenreich.

Ehrenreich ist gnug reich.Henisch, 810; Petri, II, 163.


Ehrensache.

Es ist eine Ehrensache für mich, all Tag einmal im Gerinne, sagte Bauer Durstmann.

Holl.: Is dat het punt van eer? vroeg een Fransch generaal in de bataille van Lenef, en hij stierf op een' mesthoop. (Harrebomée, I, 174.)


Ehrensäule.

Je höher die Ehrensäule, desto mehr werfen sie Buben mit Koth.


Ehrenschuss.

* Ein Ehrschuss thun.Mathesy, 155a.

Findet sich a. a. O. in der Zusammenstellung mit Nothschuss.


Ehrenstand.

Ehrenstand macht andere Leute.

Wer zu hohen Ehren gelangt ist, denkt und handelt dann in der Regel anders als vorher.


Ehrentag.

* Er hat einen Ehrentag, wie die Bauern, wenn sie einen neuen Pastor holen.


Ehrentitel.

1 Grosse ehrentitel verendern sitte vnd bringen doch selten tugent mitte.Henisch, 811; Petri, II, 358.

Engl.: Honours change manners. (Bohn II, 103.)

Frz.: Honneurs changent moeurs.

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[[373]/0401] *352 Sich mit Ehren aus einem Handel ziehen. Frz.: Enterrer la synagogue avec honneur. (Lendroy, 671.) *353 Sie thuot alls z' Ehre zieh. (Schweiz.) – Stalder, I, 338. Von einer wirthschaftlichen Haushälterin, die auch aus dem Geringsten und Kleinsten Nutzen zu ziehen weiss. *354 Sie trägt ihre Ehre feil. Holl.: Zij draagt hare eer te koop. (Harrebomée, I, 174.) Ehren. 1 Den ehret man wie einen Gott, dess man darff in der noth. – Henisch, 803; Petri, II, 77. 2 Der jeden ehrt, der ist ehrenwerth. – Lehmann, 153, 7. 3 Ehr' deinen Freund, so ehrt er dich wieder. – Henisch, 803 u. 814; Petri, II, 159. 4 Ehre den Guten, dass er dich ehre, und den Bösen, dass er dich nicht schände. Man soll einen ehren, also er ist. 5 Ehre den Guten, weil du dich ehrst, und den Betrübten, damit du dich nicht verunehrst. 6 Ehre mi in de Kate (Kasten), so ehr' ik di up de Strate. (Brandenburg.) Empfiehlt Schonung, sorgfältige Pflege und gutes Aufbewahren der Kleider. 7 Jeder soll sich selber ehren. Dän.: Man skal sig selv ære, om man end eene var. (Prov. dan., 12.) 8 Man ehret doch den baum vmbs schattens willen. – Gruter, I, 56; Henisch, 816. Lat.: Arbor honoratur, quae nobis exhibet umbram. – Arbor honoretur, cujus nos umbra tuetur. (Gaal, 167.) 9 Man ist geehrt, solang man nährt: man ist geliebt, solang man gibt. 10 Mann ehrt offt einen wie ein Gott vnd verflucht jhn wie ein Teuffel. – Lehmann, 155, 41. 11 Wer andere ehrt, ist selbst auch Ehren werth. Dän.: Den er ære værd som ære tilbyder. (Prov. dan., 13.) Frz.: Il est peu honnête de donner un démenti à quelqu'un. Lat.: Honor est honorantis, non honorati. (Altdorf, 104; Binder II, 1335; Philippi, I, 182.) Ung.: A ki mást megbecsül, magát becsüli meg. (Gaal, 324.) 12 Wer andere nicht ehrt, verunehrt sich selbst. 13 Wer mich nicht will ehren, der lass mich auch vngelestert. – Henisch, 803. 14 Wer nicht ehret Weiber, Priester und das Alter, der schändet Gott und säng' er täglich Psalter. 15 Wer nicht ehrt, wird nicht geehrt. – Reinsberg III, 58. 16 Wer sich selber ehrt, den ehren auch andere. Dän.: Aere dig selv, saa ære dig andre. (Prov. dan., 13.) Slow.: Kdor hoce, naj ga drugi spostujejo, naj sam sebe spoštujil. 17 Willst du geehrt sein, so bleibe gern allein, mach' dich nicht gemein und halt dich gut rein. *18 Er will geehrt seyn. – Gruter, I, 29. Ehrenamt. Ehrenämter verändern die Sitten. Dän.: Høj bestilling, høje gaver: da blive de andre folk. (Prov. dan., 61.) Ehrenberg. 1 Auf dem Ehrenberge pfeifen scharfe Winde. 2 Wer den Ehrenberg erstiegen, der hat nichts vbrigs, alss das er wider herabsteigt. – Lehmann, 156, 62; Eiselein, 134. 3 Wer den Ehrenberg erstiegen hat, vnd die Leiter nicht nach sich zeucht, dem können die Schu leicht aussgetretten werden. – Lehmann, 155, 36; Eiselein, 134; Körte, 1011. 4 Wer den Ehrenberg nicht ersteigen kann, bleib(t) im Thal. – Lehmann, 159, 23. Ehrenburg. 1 Wer auf der Ehrenburg will stehen, muss manche jähe Berge gehen. 2 Wer die Ehrenburg erstiegen und die Leiter nicht nachzieht, dem können die Schuhe leicht ausgetreten werden. Ehrendieb. Ein ehrendieb ist grösser dann ein ander Dieb. – Lehmann, 120, 24. Ehrengriff. Ein Ehrengriff geht wol hin. – Eisenhart, 501; Pistor., I, 36; Eiselein, 135. Dies Sprichwort, sowie ein anderes weiter unten: Ein Kuss in Ehren u. s. w., betrifft die Ehre des weiblichen Geschlechts, die besonders bei unsern Vorfahren durch strenge Gesetze geschützt war. Es will sagen, dass das Anfassen und Berühren einer Dame, insofern es in den Schranken des Anstandes und mit der schuldigen Achtung geschieht, ganz besonders aber ohne solche, die weibliche Ehre verletzende Zumuthungen, nicht zu den strafbaren Handlungen gehöre. Lat.: Tactus honoris licitus est. (Eiselein, 135.) Ehrenhieb. Ein Ehrenhieb ist schlimmer als ein Peitschenhieb. – Sprichwörtergarten, 432. Ehrenkleid. Das ehrenkleid ziert den Mann, wer solches hat, der zieh es an. – Henisch, 809; Eyering, III, 144. Lat.: Vestitus virum reddit, qui habet, induat. (Eyering, I, 292.) Ehrenkranz. Das ist kein guter Ehrenkranz, wenn die Schande daraus hervorguckt. – Körte, 1012. Ehrenmann. 1 Ein Ehrenmann findet bald einen Ehrenmann, sagte der Fuchs, als er aus dem Gänsestall kam, zum Wolf, der ein Schaf geraubt hatte. Dän.: Hvor dannemand er, kommer dannemand til, sagde N., han kom til N. (Prov. dan., 106.) 2 Ein Ehrenmann ist ein Ehrenmann, auch wenn ihn Unglück trifft. – Burckhardt, 117. Ehrenpilz. Ein Ehrenpilz wird nicht satt. Ehrenpreis. 1 Ehrenpreis ist besser als Tausendguldenkraut. 2 Met Ihrenpris do mäht mer der Koh den Stätz met wîss. (Wupperthal.) – Wupperzeitung (Hückeswagen vom 22. Sept. 1863). Der Ehrenpreis (Veronica officinalis) gehört zu den Kräutern, die von den Landleuten dort als Hausmittel gegen verschiedene Uebel und für mannichfache Zwecke angewandt werden. Fast scheint es aber, als verspotte das Sprichwort die Heilkräfte der Pflanze, da es sie zum Waschen des Kuhschwanzes empfiehlt, wozu auch blosses Wasser dienen würde. Ehrenpunkt. Das ist ein Ehrenpunkt für mich, sagte der Bettler, und hielt seine zerrissene Busenkrause. Holl.: Dat is point de canaille, zei Flip, en hij had eene gescheurde das om. (Harrebomée, I, 192.) Ehrenreich. Ehrenreich ist gnug reich. – Henisch, 810; Petri, II, 163. Ehrensache. Es ist eine Ehrensache für mich, all Tag einmal im Gerinne, sagte Bauer Durstmann. Holl.: Is dat het punt van eer? vroeg een Fransch generaal in de bataille van Lenef, en hij stierf op een' mesthoop. (Harrebomée, I, 174.) Ehrensäule. Je höher die Ehrensäule, desto mehr werfen sie Buben mit Koth. Ehrenschuss. * Ein Ehrschuss thun. – Mathesy, 155a. Findet sich a. a. O. in der Zusammenstellung mit Nothschuss. Ehrenstand. Ehrenstand macht andere Leute. Wer zu hohen Ehren gelangt ist, denkt und handelt dann in der Regel anders als vorher. Ehrentag. * Er hat einen Ehrentag, wie die Bauern, wenn sie einen neuen Pastor holen. Ehrentitel. 1 Grosse ehrentitel verendern sitte vnd bringen doch selten tugent mitte. – Henisch, 811; Petri, II, 358. Engl.: Honours change manners. (Bohn II, 103.) Frz.: Honneurs changent moeurs. *2 Einem einen Ehrentitel anhängen. Ehrenwerth. 1 Der ist ehrenwerth, der Ehre verdient, vnnd nicht, der sie erkaufft oder erschleicht. – Lehmann, 158, 18.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [373]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/401>, abgerufen am 19.04.2024.