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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 6 Inbillinge is sliemer äs de Pestilens. (Westf.) - Hochdeutsch bei Simrock, 1980; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 85; für Lippe: Firmenich, I, 270.


Einblasen.

Durch Einblasen wird zerblasen.


Einbrechen.

* Er bricht wie Nacht und Nebel ein.


Einbringen.

Doppelt bringen ein, was vorher versäumt mag sein. - Kirchhofer, 138.


Einbrocken.

1 Brocke nicht mehr ein, als du essen magst! - Simrock, 1313.

2 Du brockest ein und wirst es schwerlich ausessen. - Luther, 88.

3 Hast du gut eingebrockt, so iss es gut aus.

4 Selbs einbrockt, selbs aussgessen. - Franck, II, 81b; Petri, II, 519; Gruter, I, 65; Henisch, 847; Eiselein, 47; Sailer, 269.

Dän.: Han haver selv ibbrokked det, maa og aede af.

Frz.: Il a lui-meme apprete le mets, il doit en manger.

Lat.: Quod merito pateris, patienter perfer id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2884; Seybold, 508.) - Sorbe, quod ipse miscuisti. (Binder I, 1673; II, 3182; Seybold, 576.) - Tute hoc intristi, tibi omne exedendum est. (Tappius, 96b.)

Ung.: Ha apritottad, edd meg. (Gaal, 345.)

5 Was der eine eingebrockt, muss der andere ausessen, sagte der Bauer zum Apotheker.

6 Was du eingebrockt, musst du auch ausessen. - Blum, 547; Müller, 70, 2; Simrock, 1312; Eiselein, 47; Reinsberg III, 65.

Wer den Fehler gemacht, der mag auch dafür büssen.

Engl.: As you have brewed, so you must drink. (Bohn II, 322; Gaal, 345.)

It.: Chi ha fatto la follia, vi pensi. - Chi l'ha conciata, se la mangi. (Gaal, 345.)

Lat.: Intrivisti, exedendum tibi. - Ipsi testudinem edite, qui cepistis. - Saepe sibi proprium fecit puer ipse flagellum. (Vgl. Brei, Suppe, Karren, Tünklein.)

7 Wat me inbrocket, mut me auk autetten. (Waldeck.) - Curtze, 333, 241; für Hannover: Schambach, 167; ostfriesisch bei Bueren, 1223; für Westfalen: Tappius, 97a.

8 Wer das einbrocken bezalet, dem schenckt man die milch. - Petri, II, 688; Henisch, 848; Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 151; Eiselein, 141; Simrock, 7016.

9 Wer nicht mit einbrockt, soll nit mit essen. - Lehmann, 260, 34.

10 Wer nit hat helffen einbrocken, der muss auch nicht mit aussessen. - Henisch, 916; Petri, II, 740.

11 Wer viel einbrockt, muss viel aussuppen. - In fränkischer Mundart bei Frommann, 166, 75.

12 Wer's eingebrockt, mag's aussuppen.

Frz.: Qui fait la faute, la boit. (Lendroy, 161.)

Die Entstehung dieses französischen Sprichworts soll folgende sein. Der französische Admiral d'Annebaut, dem Franz I. eine Landung im Englischen befohlen hatte, liebte eine sehr kurze Ausdrucksweise. Als er vor der Einschiffung der um ihn versammelten Mannschaft die Kriegsartikel vorlas, zeigte er nach Verlesung jedes Artikels mit den Worten: Qui fait la faute (wer dagegen fehlt), auf die verlesene Bestimmung und mit den Worten la boit auf das Meer, um damit zu sagen, dass er jeden würde über Bord werfen lassen, der sich einen Verstoss gegen die Artikel erlaube. Durch Weglassung des Accent grave auf dem la ist das Sprichwort unverständlich geworden.

13 Wie es einer einbrocket, so muss er's aussessen. - Petri, II, 789; Henisch, 848; Reinsberg III, 65.

*14 Er brocket mehr ein, dann zehen möchten aussessen. - Franck, I, 35b; Kirchhofer, 357; Körte, 1128; Simrock, 1311.

*15 Er brockt dir lauter Weissbrot ein.

*16 He hett mer inkrömt, as he auteten kann.

*17 Was der einbrockt, frisst kein Schwein.

*18 Wat intebrocken hewwen. (Westf.)

Etwas anwenden können.


Eine (das).

1 Das eine gegeben, das andere verwehrt.

2 Dat eene mutt sick na dat annere fögen. (Rendsburg.)

3 Dat eene up de Knakn, dat ander upn Stakn.

4 En is beter, as gen. (Ostfries.) - Bueren, 437.

[Spaltenumbruch] 5 Man muss das eine thun und das andere nicht lassen. - Körte, 1082.

Ueber der Erfüllung einer Pflicht muss man nicht eine andere vernachlässigen.

6 Man muss das eine und andre sagen.

7 Man muss eins ans andre stellen, will man richtig Urtheil fällen. - Binder II, 2693.

Lat.: Purpura juxta purpuram dijudicanda. (Erasm., 530.)

8 Wer das eine will haben, muss sich das andere gefallen lassen.

9 Willtu eins nit, so sag' dess andern quid. - Petri, II, 794; Eiselein, 140.

*10 Dat ene dat man will, dat annere dat man mut. (Rendsburg.)


Eine (die).

1 Dat was em (hüm), sä Attohm, do harr he de Rötte bi'n Stert. - Eichwald, 66; Hoefer, 27.

2 Dat wer en up't nee1, see de Kerel, quam aut de Bicht, un stol'n Pattstock. (Ostfries.) - Hoefer, 602; Bueren, 286.

1) Eine aufs neue.

3 Dat wer en van't Dausend, sedd de Spellmaker1, Jung ga hen un hal mi 'n Kros2 Ber. (Oldenburg.) - Frommann, II, 538, 178; Bueren, 285b; Firmenich, I, 232, 19; Hagen, 100, 3.

1) Stecknadelmacher; von Spelle, Spille, Spindel, althochdeutsch spilla, mittelhochdeutsch spille. (Vgl. Frommann, II, 548, 178.)

2) Ein gewöhnlich zinnernes, aber auch irdenes oder gläsernes, meist cylinderförmiges Trinkgeschirr, namentlich Bierkanne mit einem Klappdeckel; schlesisch Krause. (Vgl. Frommann, a. a. O.)

4 Die eine thut's so, die andere anders.

Holl.: De een doet het uit liefde, de ander om eere, de derde om geld. (Harrebomee, I, 172.)

5 Een is beter as gen. (Ostfries.) - Bueren, 437; Eichwald, 387.

6 Eine nach der andern, sagte Klaus, als er die Gänse beschlug.

*7 Dat is een vun't Mörken. (Holst.)

Mörken, eine altonaer krumme Nebengasse, wo ehemals viel zweideutige Personen gewohnt haben. Eine solche Dirne meint das Sprichwort.

*8 Es lebe die eine, so ich meine.

Lat.: Unam semper amo, cujus non salvor ab hamo. (Binder II, 3405; Eiselein, 141.)

*9 Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er zerschlagen.


Einer.

1 Aaner muss doch herauskommen (gewinnen). - Tendlau, 974.

2 Aus einem erkennst du alle. - Eiselein, 140.

Lat.: Et crimine ab uno disce omnes. (Virgil.) - Ex uno specta omnes.

3 Besser einer, der's gesehen, als zwei, die's gehört.

Holl.: Beter een, die 't heeft gezien, dan van hoorenzeggen tien. (Harrebomee, I, 170.)

4 Das eine gegeben, das andere verwehrt. - Eiselein, 140.

5 Dat wär' en, säd' de Düwel, da grep he 'n Sneider. (Flensburg.) - Hoefer, 1036; hochdeutsch bei Simrock, 9149.

Oder in Husum: kreg he 'n Sneider bit't Ben.

6 De een de starvt, de anner de arft. (Holst.) - Schütze.

Vom Wechsel der Dinge, auch soviel als: Des einen Glück ist des andern Unglück.

7 De een is van Stroh, de anner evenso. (Lübeck.)

8 Dem eenen givt Gott Botter, dem andern Sch... (Holst.)

9 Den eenen mut ik betalen, dem andern Geld geben.

Es ist einerlei, will damit der Holsteiner sagen, wem ich in die Hände falle; keiner schenkt mir etwas.

10 Den einen1 hält den Bühl2 open, on den andern3 stekt et dren. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 15.

1) Der eine.

2) Beutel.

3) Und der andere.

11 Der eine fängt den Hasen, der andere isst ihn.

Der eine hat den geistigen Genuss des Erwerbe s, der andere den sinnlichen des Verzehrens.

12 Der eine fiedert die Pfeile, der andere verschiesst sie. - Simrock, 7813.

[Spaltenumbruch] 6 Inbillinge is sliemer äs de Pestilens. (Westf.) – Hochdeutsch bei Simrock, 1980; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 85; für Lippe: Firmenich, I, 270.


Einblasen.

Durch Einblasen wird zerblasen.


Einbrechen.

* Er bricht wie Nacht und Nebel ein.


Einbringen.

Doppelt bringen ein, was vorher versäumt mag sein.Kirchhofer, 138.


Einbrocken.

1 Brocke nicht mehr ein, als du essen magst!Simrock, 1313.

2 Du brockest ein und wirst es schwerlich ausessen.Luther, 88.

3 Hast du gut eingebrockt, so iss es gut aus.

4 Selbs einbrockt, selbs aussgessen.Franck, II, 81b; Petri, II, 519; Gruter, I, 65; Henisch, 847; Eiselein, 47; Sailer, 269.

Dän.: Han haver selv ibbrokked det, maa og æde af.

Frz.: Il a lui-même apprêté le mets, il doit en manger.

Lat.: Quod merito pateris, patienter perfer id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2884; Seybold, 508.) – Sorbe, quod ipse miscuisti. (Binder I, 1673; II, 3182; Seybold, 576.) – Tute hoc intristi, tibi omne exedendum est. (Tappius, 96b.)

Ung.: Ha aprítottad, edd meg. (Gaal, 345.)

5 Was der eine eingebrockt, muss der andere ausessen, sagte der Bauer zum Apotheker.

6 Was du eingebrockt, musst du auch ausessen.Blum, 547; Müller, 70, 2; Simrock, 1312; Eiselein, 47; Reinsberg III, 65.

Wer den Fehler gemacht, der mag auch dafür büssen.

Engl.: As you have brewed, so you must drink. (Bohn II, 322; Gaal, 345.)

It.: Chi ha fatto la follia, vi pensi. – Chi l'ha conciata, se la mangi. (Gaal, 345.)

Lat.: Intrivisti, exedendum tibi. – Ipsi testudinem edite, qui cepistis. – Saepe sibi proprium fecit puer ipse flagellum. (Vgl. Brei, Suppe, Karren, Tünklein.)

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8 Wer das einbrocken bezalet, dem schenckt man die milch.Petri, II, 688; Henisch, 848; Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 151; Eiselein, 141; Simrock, 7016.

9 Wer nicht mit einbrockt, soll nit mit essen.Lehmann, 260, 34.

10 Wer nit hat helffen einbrocken, der muss auch nicht mit aussessen.Henisch, 916; Petri, II, 740.

11 Wer viel einbrockt, muss viel aussuppen. – In fränkischer Mundart bei Frommann, 166, 75.

12 Wer's eingebrockt, mag's aussuppen.

Frz.: Qui fait la faute, la boit. (Lendroy, 161.)

Die Entstehung dieses französischen Sprichworts soll folgende sein. Der französische Admiral d'Annebaut, dem Franz I. eine Landung im Englischen befohlen hatte, liebte eine sehr kurze Ausdrucksweise. Als er vor der Einschiffung der um ihn versammelten Mannschaft die Kriegsartikel vorlas, zeigte er nach Verlesung jedes Artikels mit den Worten: Qui fait la faute (wer dagegen fehlt), auf die verlesene Bestimmung und mit den Worten là boit auf das Meer, um damit zu sagen, dass er jeden würde über Bord werfen lassen, der sich einen Verstoss gegen die Artikel erlaube. Durch Weglassung des Accent grave auf dem la ist das Sprichwort unverständlich geworden.

13 Wie es einer einbrocket, so muss er's aussessen.Petri, II, 789; Henisch, 848; Reinsberg III, 65.

*14 Er brocket mehr ein, dann zehen möchten aussessen.Franck, I, 35b; Kirchhofer, 357; Körte, 1128; Simrock, 1311.

*15 Er brockt dir lauter Weissbrot ein.

*16 He hett mêr inkrömt, as he ûtêten kann.

*17 Was der einbrockt, frisst kein Schwein.

*18 Wat intebrocken hewwen. (Westf.)

Etwas anwenden können.


Eine (das).

1 Das eine gegeben, das andere verwehrt.

2 Dat eene mutt sick na dat annere fögen. (Rendsburg.)

3 Dat eene up de Knakn, dat ander upn Stakn.

4 Ên is beter, as gên. (Ostfries.) – Bueren, 437.

[Spaltenumbruch] 5 Man muss das eine thun und das andere nicht lassen.Körte, 1082.

Ueber der Erfüllung einer Pflicht muss man nicht eine andere vernachlässigen.

6 Man muss das eine und andre sagen.

7 Man muss eins ans andre stellen, will man richtig Urtheil fällen.Binder II, 2693.

Lat.: Purpura juxta purpuram dijudicanda. (Erasm., 530.)

8 Wer das eine will haben, muss sich das andere gefallen lassen.

9 Willtu eins nit, so sag' dess andern quid.Petri, II, 794; Eiselein, 140.

*10 Dat êne dat man will, dat annere dat man mut. (Rendsburg.)


Eine (die).

1 Dat was em (hüm), sä Attohm, do harr he de Rötte bi'n Stêrt.Eichwald, 66; Hoefer, 27.

2 Dat wêr ên up't nee1, see de Kêrel, quam ût de Bicht, un stôl'n Pattstock. (Ostfries.) – Hoefer, 602; Bueren, 286.

1) Eine aufs neue.

3 Dat wêr ên van't Dûsend, sedd de Spellmâker1, Jung gâ hen un hâl mi 'n Krôs2 Bêr. (Oldenburg.) – Frommann, II, 538, 178; Bueren, 285b; Firmenich, I, 232, 19; Hagen, 100, 3.

1) Stecknadelmacher; von Spelle, Spille, Spindel, althochdeutsch spilla, mittelhochdeutsch spille. (Vgl. Frommann, II, 548, 178.)

2) Ein gewöhnlich zinnernes, aber auch irdenes oder gläsernes, meist cylinderförmiges Trinkgeschirr, namentlich Bierkanne mit einem Klappdeckel; schlesisch Krause. (Vgl. Frommann, a. a. O.)

4 Die eine thut's so, die andere anders.

Holl.: De een doet het uit liefde, de ander om eere, de derde om geld. (Harrebomée, I, 172.)

5 Een is beter as gên. (Ostfries.) – Bueren, 437; Eichwald, 387.

6 Eine nach der andern, sagte Klaus, als er die Gänse beschlug.

*7 Dat is een vun't Mörken. (Holst.)

Mörken, eine altonaer krumme Nebengasse, wo ehemals viel zweideutige Personen gewohnt haben. Eine solche Dirne meint das Sprichwort.

*8 Es lebe die eine, so ich meine.

Lat.: Unam semper amo, cujus non salvor ab hamo. (Binder II, 3405; Eiselein, 141.)

*9 Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er zerschlagen.


Einer.

1 Aaner muss doch herauskommen (gewinnen).Tendlau, 974.

2 Aus einem erkennst du alle.Eiselein, 140.

Lat.: Et crimine ab uno disce omnes. (Virgil.) – Ex uno specta omnes.

3 Besser einer, der's gesehen, als zwei, die's gehört.

Holl.: Beter één, die 't heeft gezien, dan van hoorenzeggen tien. (Harrebomée, I, 170.)

4 Das eine gegeben, das andere verwehrt.Eiselein, 140.

5 Dat wär' ên, säd' de Düwel, da grêp he 'n Snîder. (Flensburg.) – Hoefer, 1036; hochdeutsch bei Simrock, 9149.

Oder in Husum: krêg he 'n Snîder bit't Bên.

6 De een de starvt, de anner de arft. (Holst.) – Schütze.

Vom Wechsel der Dinge, auch soviel als: Des einen Glück ist des andern Unglück.

7 De een is van Stroh, de anner evenso. (Lübeck.)

8 Dem eenen givt Gott Botter, dem andern Sch... (Holst.)

9 Den eenen mut ik betalen, dem andern Geld geben.

Es ist einerlei, will damit der Holsteiner sagen, wem ich in die Hände falle; keiner schenkt mir etwas.

10 Den einen1 hält den Bühl2 open, on den andern3 stekt et dren. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 15.

1) Der eine.

2) Beutel.

3) Und der andere.

11 Der eine fängt den Hasen, der andere isst ihn.

Der eine hat den geistigen Genuss des Erwerbe s, der andere den sinnlichen des Verzehrens.

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[[391]/0419] 6 Inbillinge is sliemer äs de Pestilens. (Westf.) – Hochdeutsch bei Simrock, 1980; für Strelitz: Firmenich, III, 72, 85; für Lippe: Firmenich, I, 270. Einblasen. Durch Einblasen wird zerblasen. Einbrechen. * Er bricht wie Nacht und Nebel ein. Einbringen. Doppelt bringen ein, was vorher versäumt mag sein. – Kirchhofer, 138. Einbrocken. 1 Brocke nicht mehr ein, als du essen magst! – Simrock, 1313. 2 Du brockest ein und wirst es schwerlich ausessen. – Luther, 88. 3 Hast du gut eingebrockt, so iss es gut aus. 4 Selbs einbrockt, selbs aussgessen. – Franck, II, 81b; Petri, II, 519; Gruter, I, 65; Henisch, 847; Eiselein, 47; Sailer, 269. Dän.: Han haver selv ibbrokked det, maa og æde af. Frz.: Il a lui-même apprêté le mets, il doit en manger. Lat.: Quod merito pateris, patienter perfer id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2884; Seybold, 508.) – Sorbe, quod ipse miscuisti. (Binder I, 1673; II, 3182; Seybold, 576.) – Tute hoc intristi, tibi omne exedendum est. (Tappius, 96b.) Ung.: Ha aprítottad, edd meg. (Gaal, 345.) 5 Was der eine eingebrockt, muss der andere ausessen, sagte der Bauer zum Apotheker. 6 Was du eingebrockt, musst du auch ausessen. – Blum, 547; Müller, 70, 2; Simrock, 1312; Eiselein, 47; Reinsberg III, 65. Wer den Fehler gemacht, der mag auch dafür büssen. Engl.: As you have brewed, so you must drink. (Bohn II, 322; Gaal, 345.) It.: Chi ha fatto la follia, vi pensi. – Chi l'ha conciata, se la mangi. (Gaal, 345.) Lat.: Intrivisti, exedendum tibi. – Ipsi testudinem edite, qui cepistis. – Saepe sibi proprium fecit puer ipse flagellum. (Vgl. Brei, Suppe, Karren, Tünklein.) 7 Wat me inbrocket, mut me auk ûtetten. (Waldeck.) – Curtze, 333, 241; für Hannover: Schambach, 167; ostfriesisch bei Bueren, 1223; für Westfalen: Tappius, 97a. 8 Wer das einbrocken bezalet, dem schenckt man die milch. – Petri, II, 688; Henisch, 848; Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 151; Eiselein, 141; Simrock, 7016. 9 Wer nicht mit einbrockt, soll nit mit essen. – Lehmann, 260, 34. 10 Wer nit hat helffen einbrocken, der muss auch nicht mit aussessen. – Henisch, 916; Petri, II, 740. 11 Wer viel einbrockt, muss viel aussuppen. – In fränkischer Mundart bei Frommann, 166, 75. 12 Wer's eingebrockt, mag's aussuppen. Frz.: Qui fait la faute, la boit. (Lendroy, 161.) Die Entstehung dieses französischen Sprichworts soll folgende sein. Der französische Admiral d'Annebaut, dem Franz I. eine Landung im Englischen befohlen hatte, liebte eine sehr kurze Ausdrucksweise. Als er vor der Einschiffung der um ihn versammelten Mannschaft die Kriegsartikel vorlas, zeigte er nach Verlesung jedes Artikels mit den Worten: Qui fait la faute (wer dagegen fehlt), auf die verlesene Bestimmung und mit den Worten là boit auf das Meer, um damit zu sagen, dass er jeden würde über Bord werfen lassen, der sich einen Verstoss gegen die Artikel erlaube. Durch Weglassung des Accent grave auf dem la ist das Sprichwort unverständlich geworden. 13 Wie es einer einbrocket, so muss er's aussessen. – Petri, II, 789; Henisch, 848; Reinsberg III, 65. *14 Er brocket mehr ein, dann zehen möchten aussessen. – Franck, I, 35b; Kirchhofer, 357; Körte, 1128; Simrock, 1311. *15 Er brockt dir lauter Weissbrot ein. *16 He hett mêr inkrömt, as he ûtêten kann. *17 Was der einbrockt, frisst kein Schwein. *18 Wat intebrocken hewwen. (Westf.) Etwas anwenden können. Eine (das). 1 Das eine gegeben, das andere verwehrt. 2 Dat eene mutt sick na dat annere fögen. (Rendsburg.) 3 Dat eene up de Knakn, dat ander upn Stakn. 4 Ên is beter, as gên. (Ostfries.) – Bueren, 437. 5 Man muss das eine thun und das andere nicht lassen. – Körte, 1082. Ueber der Erfüllung einer Pflicht muss man nicht eine andere vernachlässigen. 6 Man muss das eine und andre sagen. 7 Man muss eins ans andre stellen, will man richtig Urtheil fällen. – Binder II, 2693. Lat.: Purpura juxta purpuram dijudicanda. (Erasm., 530.) 8 Wer das eine will haben, muss sich das andere gefallen lassen. 9 Willtu eins nit, so sag' dess andern quid. – Petri, II, 794; Eiselein, 140. *10 Dat êne dat man will, dat annere dat man mut. (Rendsburg.) Eine (die). 1 Dat was em (hüm), sä Attohm, do harr he de Rötte bi'n Stêrt. – Eichwald, 66; Hoefer, 27. 2 Dat wêr ên up't nee1, see de Kêrel, quam ût de Bicht, un stôl'n Pattstock. (Ostfries.) – Hoefer, 602; Bueren, 286. 1) Eine aufs neue. 3 Dat wêr ên van't Dûsend, sedd de Spellmâker1, Jung gâ hen un hâl mi 'n Krôs2 Bêr. (Oldenburg.) – Frommann, II, 538, 178; Bueren, 285b; Firmenich, I, 232, 19; Hagen, 100, 3. 1) Stecknadelmacher; von Spelle, Spille, Spindel, althochdeutsch spilla, mittelhochdeutsch spille. (Vgl. Frommann, II, 548, 178.) 2) Ein gewöhnlich zinnernes, aber auch irdenes oder gläsernes, meist cylinderförmiges Trinkgeschirr, namentlich Bierkanne mit einem Klappdeckel; schlesisch Krause. (Vgl. Frommann, a. a. O.) 4 Die eine thut's so, die andere anders. Holl.: De een doet het uit liefde, de ander om eere, de derde om geld. (Harrebomée, I, 172.) 5 Een is beter as gên. (Ostfries.) – Bueren, 437; Eichwald, 387. 6 Eine nach der andern, sagte Klaus, als er die Gänse beschlug. *7 Dat is een vun't Mörken. (Holst.) Mörken, eine altonaer krumme Nebengasse, wo ehemals viel zweideutige Personen gewohnt haben. Eine solche Dirne meint das Sprichwort. *8 Es lebe die eine, so ich meine. Lat.: Unam semper amo, cujus non salvor ab hamo. (Binder II, 3405; Eiselein, 141.) *9 Hat er keine, so will er verzagen, hat er eine, so ist er zerschlagen. Einer. 1 Aaner muss doch herauskommen (gewinnen). – Tendlau, 974. 2 Aus einem erkennst du alle. – Eiselein, 140. Lat.: Et crimine ab uno disce omnes. (Virgil.) – Ex uno specta omnes. 3 Besser einer, der's gesehen, als zwei, die's gehört. Holl.: Beter één, die 't heeft gezien, dan van hoorenzeggen tien. (Harrebomée, I, 170.) 4 Das eine gegeben, das andere verwehrt. – Eiselein, 140. 5 Dat wär' ên, säd' de Düwel, da grêp he 'n Snîder. (Flensburg.) – Hoefer, 1036; hochdeutsch bei Simrock, 9149. Oder in Husum: krêg he 'n Snîder bit't Bên. 6 De een de starvt, de anner de arft. (Holst.) – Schütze. Vom Wechsel der Dinge, auch soviel als: Des einen Glück ist des andern Unglück. 7 De een is van Stroh, de anner evenso. (Lübeck.) 8 Dem eenen givt Gott Botter, dem andern Sch... (Holst.) 9 Den eenen mut ik betalen, dem andern Geld geben. Es ist einerlei, will damit der Holsteiner sagen, wem ich in die Hände falle; keiner schenkt mir etwas. 10 Den einen1 hält den Bühl2 open, on den andern3 stekt et dren. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 15. 1) Der eine. 2) Beutel. 3) Und der andere. 11 Der eine fängt den Hasen, der andere isst ihn. Der eine hat den geistigen Genuss des Erwerbe s, der andere den sinnlichen des Verzehrens. 12 Der eine fiedert die Pfeile, der andere verschiesst sie. – Simrock, 7813.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [391]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/419>, abgerufen am 25.04.2024.