Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] hüb' nicht einen Löffel auf, trät' er auch mit den Füssen drauf. Er fiel eher den Hals ab, ehe er sich nach einem Reis bückte, das am Wege läge. Wenn Holzhauen ein Orden wäre, er würde kein Mönch. Er ist grosser Arbeit zu stolz. Er hat auch vom Wild gegessen. Ein pfaf steckt jm in hendern. Er ist gross, aber faul. Er thut grosser arbeit nit wee. Er hübe nit ein heller vm den andern vff. (Franck, I, 6a.)

*34 Unter sieben faulen eine gute.

Frz.: Entre deux vertes, une maure. (Lendroy, 1055.)


Faulbank.

1 Auf der Faulbank liegen mästet.

Holl.: Vuil maakt vet. (Harrebomee, II, 376.)

*2 Upper Fulbank liggn. - Eichwald, 87.


Faulbraten.

* Einen Faulbraten wenden.

Sich müssig auf einer Bank u. s. w. herumwälzen. "Du drehest dich hinter dem Ofen um und wendest dem Teufel einen Faulbraten." (Luther's Werke, I.)


Faulbrot.

* Das Faulbrot essen.


Faule (der).

1 Biss ein fauler die feder schneid und das Papier bricht, hat ein rüstiger schon einen brief gefertigt. - Petri, II, 46.

2 Biss sich ein fauler besinnet, wie er die Arbeit angreiffe, hat es ein Schleuniger schon gethan. - Henisch, 1021; Petri, II, 46.

3 Da Fauli trogg si z'tod, da Flaissigi ged genod. (Steiermark.) - Firmenich, II, 766, 45.

Der Fleissige geht so oft, als es nöthig ist.

4 De Faule schläpt sick daut, de Fleidige läpt sick daut, un so komet se bede to Daue. (Lippe.)

5 Dei Faulen drägen sick dod, un dei Fleitigen lopen sick dod. (Mecklenburg.) - Günther, II, 199, 36; für Holstein: Schütze, I, 341.

6 Dem Faulen drehen sich die Zeiger stets zu langsam. - Scheidemünze, I, 2531.

7 Dem Faulen fällt das Faule zu. - Körte, 1305.

8 Dem Faulen gefelt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll. - Petri, II, 245; Simrock, 2290; Gaal, 423; Körte, 1303.

Frz.: Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'a la peine de casser les noyaux.

9 Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft.

10 Dem Faulen ist der Weg voll Dornen. - Lehmann, 194, 3.

Lat.: Difficultatis patrocinia praeteximus segnitiae. (Quintilianus.) (Philippi, I, 119.)

11 Dem Faulen ist nichts so labend, als wenn die Glocke schlägt zum Feierabend.

12 Dem Faulen ist niemals wohler, als wenn er lehnt.

13 Dem faulen wechst das sein vnder der stauden. - Franck, II, 60a u. 132a; Henisch, 1021; Eyering, I, 369; Petri, II, 73; Simrock, 2297; Eiselein, 161; Körte, 1302.

D. i. im Gehölz, wo kein Ackerfeld ist; vielleicht ist damit auch auf die Schösslinge der Haselstauden angespielt.

Poln.: Raczemu guz na brzuchu rosnie, a leniwemu na grzbiecie. (Wurzbach I, 242.)

14 Dem Faulen geföllt kein Holt, wat hei klein maken sall. (Mecklenburg.)

15 Der Faul ist allzeit arm. - Henisch, 1021.

16 Der faul spricht: es wil nit nacht werden. - Franck, II, 160a; Simrock, 2300; Sailer, 165.

Ung.: A rest beres gyakrau nezi a napot.

17 Der faul sucht einn herren, der jm die wochen sieben Feyertag gebe. - Franck, II, 118b; Petri, II, 87; Henisch, 1021; Lehmann, 194, 8; Simrock, 2299; Sailer, 164.

18 Der Faule fällt über jeden Strohhalm. - Scheidemünze, I, 2950.

19 Der faule geht zur Arbeit wie ein Dieb zum Galgen. - Lehmann, 37, 8.

20 Der Faule hat keine Färbung. - Simrock, 2301a; Eiselein, 161.

Lat.: Ignavi vertitur color. (Eiselein, 161.)

21 Der Faule hat Lust zum Arbeiten, wie der Hund zum Hechellecken.

[Spaltenumbruch] 22 Der Faule kann lange an einem Seile drehen. (Altgr.)

Bezieht sich auf die Fabel, nach welcher einer in der Unterwelt an einem Seile drehte, aber darum nie damit zu Ende kam, weil ein Esel stets so viel abfrass, als er fertig machte.

23 Der Faule schneidet gern die Breter, wo sie am dünnsten sind.

24 Der faule spricht: Es ist ein Löwe draussen, ich möcht erwürget werden auff der gassen. - Agricola II, 245.

25 Der Faule spricht, es ist nicht Tag; der Arm, ich das nicht haben mag; der Geitzig, ich muss hungers sterben; der Bettler, ich kan nichts erwerben, vnd liegen doch, so viel jhr ist. - Petri, II, 87.

26 Der Faule stirbt über seinen Wünschen. - Gaal, 424.

27 Der Faule trägt, der Fleissige läuft sich zu Tode. - Simrock, 2289; Gaal, 428.

Der Faule trägt lieber recht viel mit einem male, um nur nicht mit der Rührigkeit des Fleissigen zweimal zu gehen. Der Fleissige nimmt wenig, aber geht oft.

28 Der Faule verbirgt seine Hand im Topfe. - Sprichwort, 19, 24; Schulze, 80; Zehner, 115.

29 Der Faule wendet sich im Bette, wie die Thür in der Angel. - Sprichwort, 26, 14; Schulze, 94; Zehner, 182; Brandt, Nsch., 254, 32; Kloster, I, 734.

30 Der Faule will sich nicht legen, weil er sich vorm Aufstehen fürchtet. (Wend. Lausitz.)

31 Der Faule wird nicht mit Honig gefüttert.

32 Des Faulen Acker ist immer voll Nesseln (Disteln).

It.: Il campo della pigrizia e pieno d'ortiche.

33 Die Faulen han alle tag Feyertag. - Eyering, I, 672.

Lat.: Desidi semper feriae. (Philippi, I, 116.)

34 Die Faulen kehren sich lange im Bette und wenden dem Teufel den Braten. - Eiselein, 161; Simrock, 2301.

35 Die Faulen machen den längsten Weg.

36 Eh' de Faule tweimal geit, drögt he, dat 'ne dat Leif wei doit. (Hannover.) - Schambach, 195.

37 Ehe de Faule tweimal geit, nümt he leiwer wat he dragen kann. (Hannover.) - Schambach, 195.

38 Ein Fauler ist ein Gesel ohne G. - Sutor, 580.

39 Ein fauler ist jederzeit arm. - Lehmann, II, 174, 8.

40 Ein Fauler will lieber drey Tag Hunger leyden, als ein Tag arbeithen. - Sutor, 575.

Lat.: Contigit et ignavis e venata praeda.

41 Einem faulen wehret die zeit lang. - Henisch, 1021.

42 Eines faulen erbarmet sich Gott nicht. - Henisch, 1021.

43 Es gefelt den faulen kein galg, daran sie sich hencken, kein block, den sie erscheyten sollen. - Franck, II, 118b.

44 Es vberkommen die faulen auch ein Beut. - Henisch, 1021.

45 Faule haben allzeit Feiertage. - Simrock, 2286.

It.: In casa de poltroni e festa ogni di. (Gaal, 426; Pazzaglia, 129, 1.)

Lat.: Ignavis (desidi) semper feriae. (Gaal, 426.)

Ung.: Mindenkor ünnepe vagyon a rest embernek. (Gaal, 426.)

46 Faule haben lange tag. - Henisch, 1020.

47 Faule han gern vil Feyertag. - Henisch, 1020.

48 Faulen fällt faules zu. - Henisch, 1022; Petri, II, 309.

Holl.: Den vulen valt dat vule. (Tunn., 6, 10.)

Lat.: Accidit ex merito rerum pars pessima pravo. (Fallersleben, 170.)

49 Faulen sind die Werkglieder im ersten Bade verbrannt.

50 Faulen soll keiner sein Gut befehlen. - Henisch, 1022; Petri, II, 309.

51 Hat as bether mä Luien tu werkin äs mä Dommen. (Nordfries.) - Firmenich, III, 4, 35.

Es ist besser mit Faulen zu arbeiten, als mit Dummen.

52 Isst der Faule Salz, hat der Fleissige Schmalz. - Sprichwörtergarten, 328; Scheidemünze, I, 4487.

53 Lob die faulen, so werden sie endelich. - Henisch, 1022; Gruter, I, 55.

[Spaltenumbruch] hüb' nicht einen Löffel auf, trät' er auch mit den Füssen drauf. Er fiel eher den Hals ab, ehe er sich nach einem Reis bückte, das am Wege läge. Wenn Holzhauen ein Orden wäre, er würde kein Mönch. Er ist grosser Arbeit zu stolz. Er hat auch vom Wild gegessen. Ein pfaf steckt jm in hendern. Er ist gross, aber faul. Er thut grosser arbeit nit wee. Er hübe nit ein heller vm den andern vff. (Franck, I, 6a.)

*34 Unter sieben faulen eine gute.

Frz.: Entre deux vertes, une mûre. (Lendroy, 1055.)


Faulbank.

1 Auf der Faulbank liegen mästet.

Holl.: Vuil maakt vet. (Harrebomée, II, 376.)

*2 Upper Fulbank liggn.Eichwald, 87.


Faulbraten.

* Einen Faulbraten wenden.

Sich müssig auf einer Bank u. s. w. herumwälzen. „Du drehest dich hinter dem Ofen um und wendest dem Teufel einen Faulbraten.“ (Luther's Werke, I.)


Faulbrot.

* Das Faulbrot essen.


Faule (der).

1 Biss ein fauler die feder schneid und das Papier bricht, hat ein rüstiger schon einen brief gefertigt.Petri, II, 46.

2 Biss sich ein fauler besinnet, wie er die Arbeit angreiffe, hat es ein Schleuniger schon gethan.Henisch, 1021; Petri, II, 46.

3 Da Fauli trogg si z'tod, da Flaissigi ged genod. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 45.

Der Fleissige geht so oft, als es nöthig ist.

4 De Fûle schläpt sick daut, de Flîdige läpt sick daut, un so komet se bêde to Daue. (Lippe.)

5 Dei Fûlen drägen sick dôd, un dei Flîtigen lopen sick dôd. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 36; für Holstein: Schütze, I, 341.

6 Dem Faulen drehen sich die Zeiger stets zu langsam.Scheidemünze, I, 2531.

7 Dem Faulen fällt das Faule zu.Körte, 1305.

8 Dem Faulen gefelt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll.Petri, II, 245; Simrock, 2290; Gaal, 423; Körte, 1303.

Frz.: Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'à la peine de casser les noyaux.

9 Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft.

10 Dem Faulen ist der Weg voll Dornen.Lehmann, 194, 3.

Lat.: Difficultatis patrocinia praeteximus segnitiae. (Quintilianus.) (Philippi, I, 119.)

11 Dem Faulen ist nichts so labend, als wenn die Glocke schlägt zum Feierabend.

12 Dem Faulen ist niemals wohler, als wenn er lehnt.

13 Dem faulen wechst das sein vnder der stauden.Franck, II, 60a u. 132a; Henisch, 1021; Eyering, I, 369; Petri, II, 73; Simrock, 2297; Eiselein, 161; Körte, 1302.

D. i. im Gehölz, wo kein Ackerfeld ist; vielleicht ist damit auch auf die Schösslinge der Haselstauden angespielt.

Poln.: Raczemu guz na brzuchu rosnie, a leniwemu na grzbiecie. (Wurzbach I, 242.)

14 Dem Fûlen geföllt kein Holt, wat hei klein maken sall. (Mecklenburg.)

15 Der Faul ist allzeit arm.Henisch, 1021.

16 Der faul spricht: es wil nit nacht werden.Franck, II, 160a; Simrock, 2300; Sailer, 165.

Ung.: A rest béres gyakrau nézi a napot.

17 Der faul sucht einn herren, der jm die wochen sieben Feyertag gebe.Franck, II, 118b; Petri, II, 87; Henisch, 1021; Lehmann, 194, 8; Simrock, 2299; Sailer, 164.

18 Der Faule fällt über jeden Strohhalm.Scheidemünze, I, 2950.

19 Der faule geht zur Arbeit wie ein Dieb zum Galgen.Lehmann, 37, 8.

20 Der Faule hat keine Färbung.Simrock, 2301a; Eiselein, 161.

Lat.: Ignavi vertitur color. (Eiselein, 161.)

21 Der Faule hat Lust zum Arbeiten, wie der Hund zum Hechellecken.

[Spaltenumbruch] 22 Der Faule kann lange an einem Seile drehen. (Altgr.)

Bezieht sich auf die Fabel, nach welcher einer in der Unterwelt an einem Seile drehte, aber darum nie damit zu Ende kam, weil ein Esel stets so viel abfrass, als er fertig machte.

23 Der Faule schneidet gern die Breter, wo sie am dünnsten sind.

24 Der faule spricht: Es ist ein Löwe draussen, ich möcht erwürget werden auff der gassen.Agricola II, 245.

25 Der Faule spricht, es ist nicht Tag; der Arm, ich das nicht haben mag; der Geitzig, ich muss hungers sterben; der Bettler, ich kan nichts erwerben, vnd liegen doch, so viel jhr ist.Petri, II, 87.

26 Der Faule stirbt über seinen Wünschen.Gaal, 424.

27 Der Faule trägt, der Fleissige läuft sich zu Tode.Simrock, 2289; Gaal, 428.

Der Faule trägt lieber recht viel mit einem male, um nur nicht mit der Rührigkeit des Fleissigen zweimal zu gehen. Der Fleissige nimmt wenig, aber geht oft.

28 Der Faule verbirgt seine Hand im Topfe.Sprichwort, 19, 24; Schulze, 80; Zehner, 115.

29 Der Faule wendet sich im Bette, wie die Thür in der Angel.Sprichwort, 26, 14; Schulze, 94; Zehner, 182; Brandt, Nsch., 254, 32; Kloster, I, 734.

30 Der Faule will sich nicht legen, weil er sich vorm Aufstehen fürchtet. (Wend. Lausitz.)

31 Der Faule wird nicht mit Honig gefüttert.

32 Des Faulen Acker ist immer voll Nesseln (Disteln).

It.: Il campo della pigrizia è pieno d'ortiche.

33 Die Faulen han alle tag Feyertag.Eyering, I, 672.

Lat.: Desidi semper feriae. (Philippi, I, 116.)

34 Die Faulen kehren sich lange im Bette und wenden dem Teufel den Braten.Eiselein, 161; Simrock, 2301.

35 Die Faulen machen den längsten Weg.

36 Eh' de Fûle tweimâl geit, drögt he, dat 'ne dat Lîf wei doit. (Hannover.) – Schambach, 195.

37 Ehe de Fûle tweimâl geit, nümt he leiwer wat he drâgen kann. (Hannover.) – Schambach, 195.

38 Ein Fauler ist ein Gesel ohne G.Sutor, 580.

39 Ein fauler ist jederzeit arm.Lehmann, II, 174, 8.

40 Ein Fauler will lieber drey Tag Hunger leyden, als ein Tag arbeithen.Sutor, 575.

Lat.: Contigit et ignavis e venata praeda.

41 Einem faulen wehret die zeit lang.Henisch, 1021.

42 Eines faulen erbarmet sich Gott nicht.Henisch, 1021.

43 Es gefelt den faulen kein galg, daran sie sich hencken, kein block, den sie erscheyten sollen.Franck, II, 118b.

44 Es vberkommen die faulen auch ein Beut.Henisch, 1021.

45 Faule haben allzeit Feiertage.Simrock, 2286.

It.: In casa de poltroni è festa ogni dì. (Gaal, 426; Pazzaglia, 129, 1.)

Lat.: Ignavis (desidi) semper feriae. (Gaal, 426.)

Ung.: Mindenkor ünnepe vagyon a rest embernek. (Gaal, 426.)

46 Faule haben lange tag.Henisch, 1020.

47 Faule han gern vil Feyertag.Henisch, 1020.

48 Faulen fällt faules zu.Henisch, 1022; Petri, II, 309.

Holl.: Den vulen valt dat vule. (Tunn., 6, 10.)

Lat.: Accidit ex merito rerum pars pessima pravo. (Fallersleben, 170.)

49 Faulen sind die Werkglieder im ersten Bade verbrannt.

50 Faulen soll keiner sein Gut befehlen.Henisch, 1022; Petri, II, 309.

51 Hat as bether mä Luien tu werkin äs mä Dommen. (Nordfries.) – Firmenich, III, 4, 35.

Es ist besser mit Faulen zu arbeiten, als mit Dummen.

52 Isst der Faule Salz, hat der Fleissige Schmalz.Sprichwörtergarten, 328; Scheidemünze, I, 4487.

53 Lob die faulen, so werden sie endelich.Henisch, 1022; Gruter, I, 55.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0499" n="[471]"/><cb n="941"/>
hüb' nicht einen Löffel auf, trät' er auch mit den Füssen drauf. Er fiel eher den Hals ab, ehe er sich nach einem Reis bückte, das am Wege läge. Wenn Holzhauen ein Orden wäre, er würde kein Mönch. Er ist grosser Arbeit zu stolz. Er hat auch vom Wild gegessen. Ein pfaf steckt jm in hendern. Er ist gross, aber faul. Er thut grosser arbeit nit wee. Er hübe nit ein heller vm den andern vff. (<hi rendition="#i">Franck, I, 6<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Unter sieben faulen eine gute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Entre deux vertes, une mûre. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1055.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulbank.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf der Faulbank liegen mästet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Vuil maakt vet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 376.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Upper Fulbank liggn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 87.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulbraten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Einen Faulbraten wenden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich müssig auf einer Bank u. s. w. herumwälzen. &#x201E;Du drehest dich hinter dem Ofen um und wendest dem Teufel einen Faulbraten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, I.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Faulbrot.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das Faulbrot essen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Faule</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Biss ein fauler die feder schneid und das Papier bricht, hat ein rüstiger schon einen brief gefertigt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Biss sich ein fauler besinnet, wie er die Arbeit angreiffe, hat es ein Schleuniger schon gethan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1021; Petri, II, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Da Fauli trogg si z'tod, da Flaissigi ged genod.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, II, 766, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Fleissige geht so oft, als es nöthig ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 De Fûle schläpt sick daut, de Flîdige läpt sick daut, un so komet se bêde to Daue.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Dei Fûlen drägen sick dôd, un dei Flîtigen lopen sick dôd.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Günther, II, 199, 36;</hi> für Holstein: <hi rendition="#i">Schütze, I, 341.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Dem Faulen drehen sich die Zeiger stets zu langsam.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 2531.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Dem Faulen fällt das Faule zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1305.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Dem Faulen gefelt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 245; Simrock, 2290; Gaal, 423; Körte, 1303.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'à la peine de casser les noyaux.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Dem Faulen ist der Weg voll Dornen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 194, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Difficultatis patrocinia praeteximus segnitiae. (<hi rendition="#i">Quintilianus.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Dem Faulen ist nichts so labend, als wenn die Glocke schlägt zum Feierabend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Dem Faulen ist niemals wohler, als wenn er lehnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Dem faulen wechst das sein vnder der stauden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 60<hi rendition="#sup">a</hi> u. 132<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1021; Eyering, I, 369; Petri, II, 73; Simrock, 2297; Eiselein, 161; Körte, 1302.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. im Gehölz, wo kein Ackerfeld ist; vielleicht ist damit auch auf die Schösslinge der Haselstauden angespielt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Raczemu guz na brzuchu rosnie, a leniwemu na grzbiecie. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Dem Fûlen geföllt kein Holt, wat hei klein maken sall.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Der Faul ist allzeit arm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1021.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Der faul spricht: es wil nit nacht werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 160<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 2300; Sailer, 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A rest béres gyakrau nézi a napot.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Der faul sucht einn herren, der jm die wochen sieben Feyertag gebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 118<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 87; Henisch, 1021; Lehmann, 194, 8; Simrock, 2299; Sailer, 164.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Der Faule fällt über jeden Strohhalm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheidemünze, I, 2950.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Der faule geht zur Arbeit wie ein Dieb zum Galgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 37, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Der Faule hat keine Färbung.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2301<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignavi vertitur color. (<hi rendition="#i">Eiselein, 161.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Der Faule hat Lust zum Arbeiten, wie der Hund zum Hechellecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="942"/>
22 Der Faule kann lange an einem Seile drehen.</hi> (<hi rendition="#i">Altgr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf die Fabel, nach welcher einer in der Unterwelt an einem Seile drehte, aber darum nie damit zu Ende kam, weil ein Esel stets so viel abfrass, als er fertig machte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Der Faule schneidet gern die Breter, wo sie am dünnsten sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Der faule spricht: Es ist ein Löwe draussen, ich möcht erwürget werden auff der gassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 245.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Der Faule spricht, es ist nicht Tag; der Arm, ich das nicht haben mag; der Geitzig, ich muss hungers sterben; der Bettler, ich kan nichts erwerben, vnd liegen doch, so viel jhr ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Der Faule stirbt über seinen Wünschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 424.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Der Faule trägt, der Fleissige läuft sich zu Tode.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2289; Gaal, 428.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Faule trägt lieber recht viel mit einem male, um nur nicht mit der Rührigkeit des Fleissigen zweimal zu gehen. Der Fleissige nimmt wenig, aber geht oft.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Der Faule verbirgt seine Hand im Topfe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwort, 19, 24; Schulze, 80; Zehner, 115.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Der Faule wendet sich im Bette, wie die Thür in der Angel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwort, 26, 14; Schulze, 94; Zehner, 182; Brandt, Nsch., 254, 32; Kloster, I, 734.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Der Faule will sich nicht legen, weil er sich vorm Aufstehen fürchtet.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Der Faule wird nicht mit Honig gefüttert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Des Faulen Acker ist immer voll Nesseln (Disteln).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il campo della pigrizia è pieno d'ortiche.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Die Faulen han alle tag Feyertag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 672.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Desidi semper feriae. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 116.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Die Faulen kehren sich lange im Bette und wenden dem Teufel den Braten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 161; Simrock, 2301.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Die Faulen machen den längsten Weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Eh' de Fûle tweimâl geit, drögt he, dat 'ne dat Lîf wei doit.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Ehe de Fûle tweimâl geit, nümt he leiwer wat he drâgen kann.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Ein Fauler ist ein Gesel ohne G.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 580.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Ein fauler ist jederzeit arm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 174, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Ein Fauler will lieber drey Tag Hunger leyden, als ein Tag arbeithen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 575.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Contigit et ignavis e venata praeda.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Einem faulen wehret die zeit lang.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1021.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Eines faulen erbarmet sich Gott nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1021.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Es gefelt den faulen kein galg, daran sie sich hencken, kein block, den sie erscheyten sollen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 118<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Es vberkommen die faulen auch ein Beut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1021.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Faule haben allzeit Feiertage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: In casa de poltroni è festa ogni dì. (<hi rendition="#i">Gaal, 426; Pazzaglia, 129, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignavis (desidi) semper feriae. (<hi rendition="#i">Gaal, 426.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Mindenkor ünnepe vagyon a rest embernek. (<hi rendition="#i">Gaal, 426.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Faule haben lange tag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1020.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Faule han gern vil Feyertag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1020.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Faulen fällt faules zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022; Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den vulen valt dat vule. (<hi rendition="#i">Tunn., 6, 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Accidit ex merito rerum pars pessima pravo. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 170.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Faulen sind die Werkglieder im ersten Bade verbrannt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Faulen soll keiner sein Gut befehlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022; Petri, II, 309.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Hat as bether mä Luien tu werkin äs mä Dommen.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 4, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist besser mit Faulen zu arbeiten, als mit Dummen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Isst der Faule Salz, hat der Fleissige Schmalz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 328; Scheidemünze, I, 4487.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Lob die faulen, so werden sie endelich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1022; Gruter, I, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[471]/0499] hüb' nicht einen Löffel auf, trät' er auch mit den Füssen drauf. Er fiel eher den Hals ab, ehe er sich nach einem Reis bückte, das am Wege läge. Wenn Holzhauen ein Orden wäre, er würde kein Mönch. Er ist grosser Arbeit zu stolz. Er hat auch vom Wild gegessen. Ein pfaf steckt jm in hendern. Er ist gross, aber faul. Er thut grosser arbeit nit wee. Er hübe nit ein heller vm den andern vff. (Franck, I, 6a.) *34 Unter sieben faulen eine gute. Frz.: Entre deux vertes, une mûre. (Lendroy, 1055.) Faulbank. 1 Auf der Faulbank liegen mästet. Holl.: Vuil maakt vet. (Harrebomée, II, 376.) *2 Upper Fulbank liggn. – Eichwald, 87. Faulbraten. * Einen Faulbraten wenden. Sich müssig auf einer Bank u. s. w. herumwälzen. „Du drehest dich hinter dem Ofen um und wendest dem Teufel einen Faulbraten.“ (Luther's Werke, I.) Faulbrot. * Das Faulbrot essen. Faule (der). 1 Biss ein fauler die feder schneid und das Papier bricht, hat ein rüstiger schon einen brief gefertigt. – Petri, II, 46. 2 Biss sich ein fauler besinnet, wie er die Arbeit angreiffe, hat es ein Schleuniger schon gethan. – Henisch, 1021; Petri, II, 46. 3 Da Fauli trogg si z'tod, da Flaissigi ged genod. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 45. Der Fleissige geht so oft, als es nöthig ist. 4 De Fûle schläpt sick daut, de Flîdige läpt sick daut, un so komet se bêde to Daue. (Lippe.) 5 Dei Fûlen drägen sick dôd, un dei Flîtigen lopen sick dôd. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 36; für Holstein: Schütze, I, 341. 6 Dem Faulen drehen sich die Zeiger stets zu langsam. – Scheidemünze, I, 2531. 7 Dem Faulen fällt das Faule zu. – Körte, 1305. 8 Dem Faulen gefelt kein Block, den er kloben (zerschneiden) soll. – Petri, II, 245; Simrock, 2290; Gaal, 423; Körte, 1303. Frz.: Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'à la peine de casser les noyaux. 9 Dem Faulen ist am wohlsten, wenn er schläft. 10 Dem Faulen ist der Weg voll Dornen. – Lehmann, 194, 3. Lat.: Difficultatis patrocinia praeteximus segnitiae. (Quintilianus.) (Philippi, I, 119.) 11 Dem Faulen ist nichts so labend, als wenn die Glocke schlägt zum Feierabend. 12 Dem Faulen ist niemals wohler, als wenn er lehnt. 13 Dem faulen wechst das sein vnder der stauden. – Franck, II, 60a u. 132a; Henisch, 1021; Eyering, I, 369; Petri, II, 73; Simrock, 2297; Eiselein, 161; Körte, 1302. D. i. im Gehölz, wo kein Ackerfeld ist; vielleicht ist damit auch auf die Schösslinge der Haselstauden angespielt. Poln.: Raczemu guz na brzuchu rosnie, a leniwemu na grzbiecie. (Wurzbach I, 242.) 14 Dem Fûlen geföllt kein Holt, wat hei klein maken sall. (Mecklenburg.) 15 Der Faul ist allzeit arm. – Henisch, 1021. 16 Der faul spricht: es wil nit nacht werden. – Franck, II, 160a; Simrock, 2300; Sailer, 165. Ung.: A rest béres gyakrau nézi a napot. 17 Der faul sucht einn herren, der jm die wochen sieben Feyertag gebe. – Franck, II, 118b; Petri, II, 87; Henisch, 1021; Lehmann, 194, 8; Simrock, 2299; Sailer, 164. 18 Der Faule fällt über jeden Strohhalm. – Scheidemünze, I, 2950. 19 Der faule geht zur Arbeit wie ein Dieb zum Galgen. – Lehmann, 37, 8. 20 Der Faule hat keine Färbung. – Simrock, 2301a; Eiselein, 161. Lat.: Ignavi vertitur color. (Eiselein, 161.) 21 Der Faule hat Lust zum Arbeiten, wie der Hund zum Hechellecken. 22 Der Faule kann lange an einem Seile drehen. (Altgr.) Bezieht sich auf die Fabel, nach welcher einer in der Unterwelt an einem Seile drehte, aber darum nie damit zu Ende kam, weil ein Esel stets so viel abfrass, als er fertig machte. 23 Der Faule schneidet gern die Breter, wo sie am dünnsten sind. 24 Der faule spricht: Es ist ein Löwe draussen, ich möcht erwürget werden auff der gassen. – Agricola II, 245. 25 Der Faule spricht, es ist nicht Tag; der Arm, ich das nicht haben mag; der Geitzig, ich muss hungers sterben; der Bettler, ich kan nichts erwerben, vnd liegen doch, so viel jhr ist. – Petri, II, 87. 26 Der Faule stirbt über seinen Wünschen. – Gaal, 424. 27 Der Faule trägt, der Fleissige läuft sich zu Tode. – Simrock, 2289; Gaal, 428. Der Faule trägt lieber recht viel mit einem male, um nur nicht mit der Rührigkeit des Fleissigen zweimal zu gehen. Der Fleissige nimmt wenig, aber geht oft. 28 Der Faule verbirgt seine Hand im Topfe. – Sprichwort, 19, 24; Schulze, 80; Zehner, 115. 29 Der Faule wendet sich im Bette, wie die Thür in der Angel. – Sprichwort, 26, 14; Schulze, 94; Zehner, 182; Brandt, Nsch., 254, 32; Kloster, I, 734. 30 Der Faule will sich nicht legen, weil er sich vorm Aufstehen fürchtet. (Wend. Lausitz.) 31 Der Faule wird nicht mit Honig gefüttert. 32 Des Faulen Acker ist immer voll Nesseln (Disteln). It.: Il campo della pigrizia è pieno d'ortiche. 33 Die Faulen han alle tag Feyertag. – Eyering, I, 672. Lat.: Desidi semper feriae. (Philippi, I, 116.) 34 Die Faulen kehren sich lange im Bette und wenden dem Teufel den Braten. – Eiselein, 161; Simrock, 2301. 35 Die Faulen machen den längsten Weg. 36 Eh' de Fûle tweimâl geit, drögt he, dat 'ne dat Lîf wei doit. (Hannover.) – Schambach, 195. 37 Ehe de Fûle tweimâl geit, nümt he leiwer wat he drâgen kann. (Hannover.) – Schambach, 195. 38 Ein Fauler ist ein Gesel ohne G. – Sutor, 580. 39 Ein fauler ist jederzeit arm. – Lehmann, II, 174, 8. 40 Ein Fauler will lieber drey Tag Hunger leyden, als ein Tag arbeithen. – Sutor, 575. Lat.: Contigit et ignavis e venata praeda. 41 Einem faulen wehret die zeit lang. – Henisch, 1021. 42 Eines faulen erbarmet sich Gott nicht. – Henisch, 1021. 43 Es gefelt den faulen kein galg, daran sie sich hencken, kein block, den sie erscheyten sollen. – Franck, II, 118b. 44 Es vberkommen die faulen auch ein Beut. – Henisch, 1021. 45 Faule haben allzeit Feiertage. – Simrock, 2286. It.: In casa de poltroni è festa ogni dì. (Gaal, 426; Pazzaglia, 129, 1.) Lat.: Ignavis (desidi) semper feriae. (Gaal, 426.) Ung.: Mindenkor ünnepe vagyon a rest embernek. (Gaal, 426.) 46 Faule haben lange tag. – Henisch, 1020. 47 Faule han gern vil Feyertag. – Henisch, 1020. 48 Faulen fällt faules zu. – Henisch, 1022; Petri, II, 309. Holl.: Den vulen valt dat vule. (Tunn., 6, 10.) Lat.: Accidit ex merito rerum pars pessima pravo. (Fallersleben, 170.) 49 Faulen sind die Werkglieder im ersten Bade verbrannt. 50 Faulen soll keiner sein Gut befehlen. – Henisch, 1022; Petri, II, 309. 51 Hat as bether mä Luien tu werkin äs mä Dommen. (Nordfries.) – Firmenich, III, 4, 35. Es ist besser mit Faulen zu arbeiten, als mit Dummen. 52 Isst der Faule Salz, hat der Fleissige Schmalz. – Sprichwörtergarten, 328; Scheidemünze, I, 4487. 53 Lob die faulen, so werden sie endelich. – Henisch, 1022; Gruter, I, 55.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/499
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [471]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/499>, abgerufen am 20.04.2024.